Wie läuft ein natürlicher Kryo-Zyklus um die Eisprungzeit rum ab? Viele Fragen...

Hallo!

Ich starte bald in den ersten Kryo-Zyklus. Die Kryo soll im natürlichen Zyklus stattfinden. Was mir noch nicht so ganz klar ist: zwischen ZT 10 und 12 soll ich zum Ultraschall kommen und man schaut wie weit der Follikel ist - wozu? Also muss man im natürlichen Kryo -Zyklus dann auch den Eisprung auslösen und wenn ja warum? Und vorallem - weil ich es bei der IUI schon mal hatte - wenn die Ovus vor der Auslösespritze bereits positiv werden und der Eisprung somit früher ist - ist das schlimm oder verlegt man den Tranfer dann nicht einfach auch vor????
Oder ist es generell nicht auch möglich den Eisprung zu Hause mit Ovu-Tests zu bestimmen? Der heranreifende Follikel wird ja eh nicht genutzt sondern mir wird 5 Tage nach dem Eisprung eine Blastozyste transferiert...

Und worüber ich mir noch Gedanken mache: was ist wenn Tag 5 nach dem Eisprung auf einen Sonntag fällt, also die Klinik zu hat? Fällt der Transfer dann komplett flach oder hat man bei einem Transfer am Samstag oder Montag dann die gleichen Chancen?

Die Klinik hat zuerst einen künstlichennZyklus vorgeschlagen. Ich vermute mal wegen der Planbarkeit. Ich möchte es aber so natürlich wie möglich halten, vorallemnweil ich einen recht regelmäßigen Zyklus habe.

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Hallo!

Also es gibt im natürlichen Zyklus die Möglichkeit, auszulösen oder eben nicht.

Ich hatte bisher immer natürliche Zyklen ohne auslösen. Das heisst, ich musste an ZT 9 oder 10 zum Ultraschall um zu sehen, wie gross der Follikel ist. Da kann man berechnen, wann in etwa der ES sein dürfte, entsprechend wird dann ein Bluttest geplant, um nach dem Progesteron zu sehen. Das Progesteron steigt nämlich mit/nach den Eisprung an.
Ich gehe dann solange alle zwei Tage zum Bluttest, bis der Wert passt, also der Eisprung war und fange dann in der Regel zusätzlich mit Progesteron (und anderen Medis prophylaktisch) an. Manche Kliniken prüfen noch weitere Hormone, um den Eisprung zu bestimmen.
Es gibt aber auch natürliche Zyklen, in denen der Eisprung mit Ovitrelle o.ä. ausgelöst wird, wenn der Follikel gross genug ist, eben wegen der Planbarkeit.

Ein Ovu-Test zuhause ist nützlich, aber nicht genau genug.
Ich hatte auch schon künstliche Zyklen, die waren stressfreier, weil eigentlich nur einmal geschaut wurde, ob die Gebärmutterschleimhaut passt, und vor Transfer, ob das Progesteron ausreichend hoch ist, ich mochte aber den Gedanken nicht, dass ich voll auf die Medis nach Eisprung angewiesen bin, weil der Körper ja kein eigenes Progesteron produziert (zumindest zu Beginn).

Alles Gute dir!

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Also zunächst einmal gibt es da nochmal einen Unterschied, ob man dann einen Eisprung trotzdem auslöst oder ob es im Spontanzyklus gemacht wird.

Beim US wird geschaut, wie weit die Schleimhaut aufgebaut ist, die ist nämlich wichtig für die Einnistung. Dass sie aber für eine Einnistung bereit ist, muss sie sich umwandeln. Das passiert im Spontanzyklus nach dem Eisprung, weil der Follikel, aus dem das Ei springt, sich dann zum Gelbkörper umwandelt und Progesteron produziert. Dieses Progesteron wandelt die Schleimhaut um, sodass sich ein Embryo einnisten kann.

Hast du also im Spontanzyklus keinen Eisprung, dann kann sich auch nichts einnisten. Wenn man allerdings dafür sorgt, dass ein Eisprung stattfindet (auslösen), dann kann dein Körper Progesteron bilden.


Hier liegt auch der Unterschied zum künstlichen Zyklus. In dem braucht man nämlich keinen Eisprung, muss aber dann eben erstmal dauerhaft Progesteron zuführen, bis die Plazenta diese Aufgabe dann übernimmt (ca 12. SSW). Im künstlichen Zyklus kriegst du also in der ersten Zyklushälfte Östrogene, um die Schleimhaut aufzubauen und startest dann irgendwann mit Progesteron, um die Schleimhaut umzuwandeln. Klappt es, nimmst du weiterhin Progesteron bis zur 12. SSW.

Nun noch zur Frage, ob man mit Ovus einen ES bestimmen kann. Nein, kann man nicht. Das reicht nicht aus. Du müsstest mindestens noch zusätzlich Temperatur messen. Am besten aber noch weitere Merkmale hinzuziehen (Zervixschleim beobachten, Ultraschall, Blutwerte). Es ist nämlich wichtig, den ES so genau wie möglich einzugrenzen, um auch entsprechend die 5 Tage danach abpassen zu können, sodass dein Embryo mit deiner Schleimhaut synchron entwickelt ist.

Einen Sonntagstransfer kann man umgehen, indem man den ES entsprechend auslöst, das macht es planbarer. Da der Follikel ja nicht genutzt wird, muss er nicht ganz reif sein beim Auslösen. Aber man hat somit den ES genau eingegrenzt.

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Ich glaube in diesem Fall wäre es mir lieber den Eisprung auszulösen. Sicher ist sicher... Danke für deine Erklärung!

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ja versteh ich auch bei meine letzten Kryotransfer wurde der ES nicht ausgelöst.
Hab mich dabei nicht wohlgefühlt und irgendwie bei Transfer+3 hatte ich den ES dann. Bild ich mir zumindest noch ein weil es auch schmerzhaft war und spürbar.

Mein nächsten Kryotransfer ist mit Auslösen. Das weiß ich jetzt für mich.
glg

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Hey Cherie,
Ich habe 2 künstliche Zyklen hinter mir.

Ich war immer an ZT 14 zur Kontrolle (mein Eisprung ist immer gegen ZT 18-20).
Wenn die Schleimhaut gut aussieht und der Follikel gut rangewachsen ist, kann die Schleimhaut „umgewandelt“ werden- das passiert, in dem man ziemlich genau 120-110 Stunden vor dem Transfer mit Progesteron beginnt.

Es sind sonst keine anderen Hormone notwendig. Es ist auch nicht zwingend erforderlich den ES zu haben- orientiert tut sich die Klinik am Blutwert des Progesterons. Wichtig ist eben eine gute Schleimhaut und die gut terminierte Gabe von Progesteron.

Lg
Nina mit 2 gescheiterten Transferen und aktuell SSW 4+2

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Okay...Aber ich dachte die schleimhaut baut sich nur um wenn auch ein Eisprung stattfindet?

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Nina hatte einen künstlichen Kryozyklus. Da braucht es keinen Eisprung. Da bekommt man in der ersten Zyklushälfte Östrogene zum Schleimhautaufbau und startet dann irgendwann mit Progesteron, um die Schleimhaut umzuwandeln. Das gaukelt dem Körper quasi vor, dass ein ES stattgefunden hat. (Im natürlichen Zyklus wird ja Progesteron erst nach dem ES vom Körper selbst ausgeschüttet).

Vorteil: planbarer
Nachteil: du musst bis zur 12. SSW Progesteron zuführen, weil dein Körper selbst keines bildet, weil ja auch kein ES stattfand... ab der 12. SSW übernimmt die Plazenta dann diese Aufgabe, dann kannst du das Progesteron absetzen

Bearbeitet von Felicia85
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