hilft denn wirklich nur ferbern?---achtung lang

Hallo
also heut schreib ich mal weil ich so langsam keinen andern Ausweg mehr finde als eben ferbern. Meine Tochter schläft grundsätzlich NUR mit Begleitung ein, schläft in den allerseltensten Nächten mal durch, und ICH bin mittlerweile dermassen am Ende, dass ich einfach nicht mehr weiter weiss. Es kann einfach nicht mehr so weitergehen. Ich bin nur noch gereizt, aggressiv, die Ehe steht mittlerweile kurz vorm zerbrechen eben wegen meiner ständigen Gereiztheit, mein Sohn muss andauernd zurückstecken und ich fühl mich einfach nur noch sch...ich stehe zwischen den Stühlen, ich verteufle diese Methode eigentlich, meine Tochter wurde 8 Monate voll gestillt (weil sie NIX anderes akzeptierte), IMMER in den Schlaf getragen oder gestillt und zum Schluss eben begleitet. Nur leider dauert das Ganze sooo lange, und ich werd nur noch aggressiv. motze ich sie dann nach ner halben Stunde an, sie solle doch endlich mal schlafen, funktioniert das Ganze eigenartigerweise. Ich bin momentan allein mit meinen Beiden, und das Ritual meines Sohnes entfällt aufgrund ihrer schrecklichen Einschlafsituation völlig, vorhin ist er beim warten auf mich mitten im Spiel eingeschlafen, weil ich mal wieder erst nach ner 3/4 Stunde aus ihrem Zimmer rauskonnte. DAS kann es doch echt nicht sein!
Nur wie und was änder ich? Sie bekommt noch immer vor dem einschlafen eine Milchflasche (ca. 300ml) mittags und abends, und momentan braucht sie auch gegen 4.30 morgens eine zum weiterschlafen können. Ritual haben wir festes, sie ist tags ein Sonnenschein, aber abends und nachts könnt ich sie :-[
ich glaube lange halt ich dem nicht mehr stand, und ich will wieder ein harmonisches Familienleben, ich muss besser schlafen können, und ich KANN und WILL einfach nicht jeden Mittag und Abend eine halbe bis dreiviertel Stunde damit zubringen, vor ihrem Bett sitzend zu warten bis sie mal schläft.
keine Ahnung, aber ich komme eigentlich nur zu dem einen Schluss. Sie MUSS lernen allein einzuschlafen, damit sie durchschlafen kann. oder ist das doch ein Trugschluss, und ich zerstöre ihr Vertrauen in mich?
Ach des is alles so zum k.... vielleicht versteht ja einer mein Dilemma...

Danke fürs zulesen
Anja mit Arian (4,5) und Adelina (21 Monate)

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ICH verstehe dich... weil ich es auch durch habe. Und das nur mit einem Kind, daher kann ich mir vorstellen, wie Du dich mit zwei Kindern fühlen musst.

1. Frage: Hat sie noch ein Gitterbett? Könntest Du dir vorstellen, die Gitter zu entfernen und ggf. die Kinderzimmertür zu sichern (z. B. mit einem Treppenschutzgitter). So blöd das klingt, aber als wir das Gitter abgemacht hatten, ging unsere Tochter sehr viel fröhlicher ins Bett.

2. Frage: Wie ist es, wenn Du sie tagsüber mal alleine lässt? Akzeptiert sie das oder gehört sie eher zu der "klettenden" Sorte? Mein Tipp wäre nämlich, ein paar Vetrauensübungen mit ihr zu machen, also z. B. Verstcken zu spielen. Und dann kannst Du ihr abends beim Zubettbringen mal sagen: "Mama muss mal eben Pipi machen. Ich komme aber gleich wieder zu dir." Du bleibst eine "Pipi-Länge" draussen und lobst sie dann fürs Warten. Diese Übung kannst Du dann abends zwei/drei mal wiederholen.

3. Dieses Anmotzen kenne ich übrigens auch nur zu gut. Aber ist es denn ein Wunder, wenn man Abend für Abend am Bett festgenagelt wird, dazu noch hoffnungslos übermüdet und genervt ist? Mach dir mal keinen Kopf darüber. Nur wenn Du echt aggressiv wirst, würde ich lieber den Raum verlassen und sie eben brüllen lassen. Ist sicher besser als sie fies anzuschreien oder schlimmeres.

4. Wie verhält sie sich denn abends? Ist sie evtl. sehr aufgekratzt, zappelig und hast Du den Eindruck, dass sie sich nicht selbst runterfahren kann? In dem Fall würde ich einige Dinge beachten:
- Lass sie mal untersuchen. Meine Tochter hat eine Schilddrüsenunterfunktion. Seit sie Tropfen bekommt, ist sie nicht mehr so zappelig.
- Kein weißes Licht am Abend. Rötliches Licht fördert die Ausschüttung von Melatonin (dem Schlafhormon).

5. Halte durch! Du schaffst das! Ganz sicher! Es wird besser! Meine Tochter ist gerade 3 geworden und schläft seit ungefähr einem halben Jahr sowas von vorbildlich ein, dass man nur staunen kann. Vor einigen Wochen ist sie sogar selbstständig ins Bett gegangen, weil sie beim Spiel merkte, dass sie müde wurde. Das war für mich undenkbar, vor allem, dass es so schnell geht.

6. Für die absoluten Notfälle gibt es Schlafsäfte (z. B. Sedaplus). Ich möchte dir sowas nicht empfehlen, weil ich es nicht gutheiße. Aber bevor an dem Schlafverhalten deiner Tochter noch die Familie zerbricht, ist das vielleicht mal ein Notnagel für ne Woche oder so. Ich habe so einen Saft von meinem Kinderarzt bekommen, habe ihn aber nie gegeben, weil ich das Gefühl hatte, dass etwas anderes hinter den Problemen steckt. Und so war es dann ja auch: Eeben diese Schilddrüsenunterfunktion.

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#liebdrueck danke dir für deine liebe Antwort!
ich versuch mal deine Fragen zu beantworten

1. Die Gitterstäbe habe ich vor etwa 4 Wochen aus dem Gitterbettchen entfernt. sie geht sicher gern ins Bett rein, will aber nicht allein da bleiben. wenn ich vorm einschlafen rausgehe aus dem Zimmer, kommt sie von selber hinterhergedackelt, nur wenn sie aufwacht, kommt sie nicht einfach z.B. ins Schlafzimmer zu mir rüber, sondern stellt sich hin und brüllt erstmal los wie angestochen... ich habe mir vorgenommen, ihr ein großes Bett aufzubauen, mal sehen, wie es damit läuft. sie ist sehr groß, am Fussende sind nur noch etwa 20cm Platz wenn sie oben richtig liegt...vll. ändert das ja was???

2. sie ist tagsüber das was man "pflegeleicht" nennt, sie beschäftigt sich gern und ausdauernd allein, oder mit ihrem großen Bruder. sie klammert absolut nicht (ausser wenn ich mal die Klotür absperr motzt sie rum), blieb neulich sogar 1 Stunde allein in der Spielgruppe, in die sie ab September allein geht. TAGS ist es kein Problem, wenn ich weg geh, sie bleibt auch bei meiner Mama, oder wenn ich im 1. Stock sauber mache, bleibt sie auch allein im EG---absolut kein Problem! Ich sag immer, da zeigt sich, dass es sich ausgezahlt hat sie NICHT zu ferbern :-D
Das mit dem "ich geh mal eben pipi machen" hab ich schon versucht, sie kreischt sofort panisch los... Sie WILL einfach nicht dass ich zum einschlafen bzw zum schlafen allgemein weggeh...wobei sie ja nicht ausschliesslich MICH verlangt, auch der Papa kann da sitzen, Hauptsachen es ist überhaupt jemand da...
was mich auf die (absurde???) Idee brachte, sie evtl. mit Arian in einem Zimmer schlafen zu lassen...aber ob das gutgeht???

3. es bleibt mittlerweile LEIDER nich nur beim anmotzen, ich sag teils schon Dinge die mir sooo leid tun im Nachhinein, insofern bin ich ja sooo verzweifelt, weil ICH SO einfach nie war und nie sein wollte/will! aber rausgehen...da schreit sie sich eben sooooo arg weg bei! habs ja 2-3x versucht!

4. Sie kann def. nicht einfach runterfahren, sie bekommt genug Gelegenheit (Ritual---buch lesen, auch mehrfach, mittlerweile sitzt sie da auch ruhig auf dem Schoss---, Flasche trinken, nochmal kuscheln)...früher hat sie vorm einschlafen immer den ganzen Tag per gequatsche Revue passieren lassen, momentan ist das weniger geworden, seit sie richtig reden kann. Momentan findet sie einfach körperlich nicht zur Ruhe, dreht und wendet sich, ständig ist ein Fuss oder eine Hand oder auch nur ihr Kopf am zappeln, das NERVT igendwann gewaltig!
DAs mit deiner Tochter hab ich gelesen...vll. sollte ich sie ja auch dahingehend mal untersuchen lassen!

5. hierzu kann ich nur sagen: Das weiss ich! Mein Sohn hatte das gesamte Thema mit ein und durchschlafen auch. Allerdings schlief er bis er 18 Monate war, nahegehend durch...erst da fing bei ihm das Schlafdrama an, bei ihm sass ich auch jedes einschlafen bis zu 2 Stunden am oder im Bett. das wurde besser als er 2J.8M. war und sein großes Bett bekam (daher kam ich auch jetzt bei der Kleinen auf die Idee mit nem großen Bett) und wurde wieder schlimm als die Kleine geboren wurde, da war er 2J.10M...erst mit 4 schläft er dauerhaft allein ein und auch meistens durch (nachts trocken werden war dann nochmal anstrengend paar Wochen) aber er ist ein absolut super Schläfer geworden...allerdings hat er allgemein MEHR geschlafen als sie jetzt...mittags gute 3-4 Stunden und nachts auch ca. 10 Stunden....sie pennt ja max 11 Stunden insgesamt! meist weniger!
bei ihm hab ich das leichter verkraftet, er schlief nachts auch bei uns im bett mit wenn er wach wurde kam er einfach rüber. Adelina schläft ja leider fast nicht bei uns im Bett, da kommt sie einfach gar nicht zur Ruhe!

6. Schlafsaft hatte ich mal diesen Sedinfant, hab ihn aber nicht gegeben, und mittlerweile ist das Verfallsdatum um. Ich mache aber nächste Woche nen Termin bei einem Homöopathen/KInderarzt vielleicht weiss der ja Rat...ansonsten werd ich wohl wirklich mal´sowas versuchen!

Puh, das is jetzt lang geworden, aber ich schreib gern soviel, damit man micha uch verstehen kann

ich danke dir schonmal fürs lesen (falls du bis hierhin gekommen bist ;-))

LG Anja (die jetzt todmüde ins Bett fallen wird, wo nun auch Arian schläft, weil Papa ja nicht da ist, und bei Mama doch soooo gemütlich ist---wenn auch nicht für Mama, die nun noch weniger schlafen kann *seufz*)

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Hallo!


Ich finde das Verhalten deiner Tochter völlig normal - obwohl ich natürlich die situation kenne mit 3 Kindern(6, 5 und 22 Monate) die die ersten Jahre in den schlaf gestillt wurden/werden ...
Max schlief mit 3 Jahren durch, jetzt mit fast 7 auch alleine ein...Leonie schlief mit 2,5 jahren durch, jetzt mit gut 5 alleine ein und Moritz schläft sein 2,3 monaten durch, aber noch laaange nicht alleine ein, er wird einschlafgestillt.

Vielleicht kannst du erst den Großen hinlegen?
Oder der papa macht das?
Oder beschääftigt die kleine so lange?
Oder ihr legt euch alle zusammen hin?

ich weiss, dass es schwer sein kann...aber ferbern ist für mich fast schon Misshandlung und käme für mich NIE in Frage!

lg und viel Kraft


melanie mit nr,4(35.SSW)

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Ich verstehe unter welcher ANspannung du stehst.

Aber genau die Anspannung überträgst du auf deine Tochter!!
SIe merkt, wie gereizt du bist und will dann erst recht nicht einschlafen.

Kannst du die Spannung aus der Situation nehmen?
Wie schon geschrieben wurde: erst den GRoßen ins Bett bringen und dann die KLeine?

Jedem von uns geht es mal so, dass das Fass fast überläuft.... aber Ferbern...
>>oder ist das doch ein Trugschluss, und ich zerstöre ihr Vertrauen in mich? <<
Ja - das wüdest du tun. Meine Meinung.


sparrow

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Morgen Anja!

Es gibt nicht nur ferbern und nicht nur Schlafbegleitung. Es gibt auch einen Mittelweg!

Das mit dem Türschutzgitter habe ich bei meinem auch gemacht. Hta prima funktioniert.

Ich würde auch erst den Großen ins Bett bringen, das geht sicher schneller. Danach kannst du dich sicher ruhiger um die Kleine kümmer, als wenn du ständig im Hinterkopf hast, dass der Große auf dich wartet.

Wenn du ein Gitterbett hast, finde ich die Idee mit dem Pipi machen gehen super. Wenn nicht, montiere vielleicht ein Türschutzgitter und sag auch, dass du Pipi machen oder kurz einen Anruf entgegennehmen musst. Kurze Sachen halt. Und natürlich ist die Tür offen, da hört sie dich auch. Manchmal reicht das schon zu hören, wie Mama mit jemandem spricht.

Ich kann dich gut verstehen, dass du die Situation so wie sie jetzt ist, nicht mehr haben willst. Aber wie gesagt, es muß nicht gleich ferbern sein. Einfach immer kurz aus dem Zimmer, wenn sie nicht weint. Wenn sie zu weinen beginnt, sofort wieder rein und schon beim hingehen laut sagen, dass du schon unterwegs bist.

LG
Sabine

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hallo
danke auch dir für deine liebe Antwort!
den Großen erst ins Bett bringen funzt leider nicht, weil der nicht als erster schlafen gehen sondern lieber noch spielen will. ich kann ihn zwar erst fertig machen, aber wenn er spielt, kann die Kleine leider erst recht nicht schlafen, weil sie ihn ja hört und auch mitspielen will #schmoll
Normalerweise bringt der Papa den Großen ins bett, da sitz ich dann schon bei ihr drin. klar läuft es entspannter ab als wenn ich allein bin, aber es muss halt alles auch funktionieren eben wenn ich allein bin (was doch recht oft vorkommt)...sie brauchen ja beide ihr Abendritual, sooo groß is der große ja auch noch nicht und noch dazu extrem sensibel...

Das mti dem Türschutzgitter is ne super Idee. da kann sie zwar aus dem Bett aber eben nicht aus dem Zimmer. Ich habe eh vor, ihr ein großes Bett zu kaufen und wusste nicht, wie ich sie davon abhalten soll, ständig rauszukommen, aber auf sowas wär ich nicht gekommen, is ne klasse Idee...vll.beruhigt sie das ja schon, dass sie noch spielen darf bzw. KÖNNTE!das versuch ich def!

LG Anja

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Hallo Anja,

also ich kann dich auch sehr gut verstehen. Ben ist jetzt 15 Monate und er hat auch jede Nacht zum Tag gemacht. Ich musste 4-10 mal raus, Schnuller,Tee,Schnuffel,usw... Ich habe alles versucht, nichts hat geholfen. Vor ca. vier Wochen habe ich mich nach sehr langer Überlegungszeit für die Ferber-Methode entschieden. Drei Nächte waren schlimm und seitdem schläft er durch!!! Wir sind endlich alle wieder ausgeschlafen und Ben ist auch ganz ausgeglichen tagsüber. Er hat max. 8 Minuten geweint, es war hart, aber ich würde es immer wieder machen!

Liebe Grüße