Muss Baby mit 9 Wochen alleine einschlafen können?

Hallo,

mir geht es langsam auf die Nerven dass ich mir von allen immer ein schlechtes Gewissen machen lassen muss, da unsere kleine Tags wie Abends immer bei mir auf der Brust einschläft.

Hab schon versucht sie Abends im Stubenwagen schlafen zu legen, war aber nur gemecker bis zum geschrei. Jetzt kuschle ich mir ihr, es dauert zwar immer noch eine halbe Stunde bis sie schläft aber wir haben kein Geschrei mehr und ich bin danach nicht so geschafft wie vorher. Tagsüber schläft sie innerhalb kürzester Zeit ein, hin und wieder sogar in der Wiege. Liegt wohl daran dass man diese schaukeln kann.

Wenn ich Bekannte frage wie es bei ihren Kleinen in dem alter war bekomm ich zur Antwort dass wissen sie gar nicht mehr. Kann man so was innerhalb von nicht mal 2 Jahren vergessen, oder darf man das heutzutage immer noch nicht zugeben wenn seine kleinen nicht alleine einschlafen, da man von älteren Generationen (Schwiegermutter, Mutter etc) kritisiert wird uns es heißt man verzieht die kleinen.

Ich schlafe ehrlichgesgt auch ganz gerne ein wenn ich mich an meinem Mann kuschle, warum darf dann das meine kleine nicht auch.

Da das hier ja etwas anonymer ist hoffe ich von euch auf ehrliche Antworten wie eure kleinen so in dem Alter geschlafen haben. Abgesehn davon weiß ich ja nicht was die größere Schande ist sein Kind in den schlaf schreien zu lassen oder mit ihm zu kuscheln.

Viele Grüße
Sabs mit Vivi 9 Wochen

1

Hi Sabs

reg dich nicht auf. Mir geht es auch nicht anders #freu
lass Sie reden
die haben doch keine Ahnung mehr was vor 30 Jahren war.
ein Baby mit 9 Wochen darf man doch nicht schreien lassen.
Meine Maus schläft nicht mal tagsüber alleine
immer an der Brust. Sie braucht eben noch die Nähe.
Manchmal habe ich Angst das ich Sie verwöhne, aber das geht noch nicht denke ich.
Sie ist doch noch viel zu klein erst 6 Wochen alt.
Mein Schwiegervater meint auch ich hätte Sie verwöhnt
blablabla
was soll ich machen wenn die Kleine Blächungen hat und nur schreit
außerdem hat Sie 3-Monats-Kolik
keine Ahnung die Alten manchmal :-[

ELA

2

Ich finde es sehr schade dass man sich immer rechtfertigen muss obwohl man doch nur möchte dass es den Kleinen gut geht und sie glücklich sind.

Meinen Kleine schläft eindeutig besser wenn sie bei mir auf der Brust eingeschlafen ist und wir haben auch keine Probleme wenn sie dann mal kurz aufwacht. Es heißt ja wenn sie auf dem Arm einschlafen suchen sie diesen auch wieder wenn sie aufwachen. Das kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, wie ich sie noch in ihrem Bettchen mit gemeckere und geschrei zum schlafen gebracht habe ist sie mir ständig wieder aufgewacht und hat wieder geschrien.

Ist nur immer schwer den "Alten" klar zu machen dass man es anders macht, denn dann heißt es immer:
"Dann hätten wir ja früher alles falsch gemacht".

Dazu kann ich nur sagen dass ich zu meinem Vater ein besseres Verhältnis habe als zu meiner Mutter und ich weiß von Erzählungen dass mich mein Vater eher aus dem Bettchen nahm, da er es nicht hören konnte wenn ich geweint habe.
Also muss da ja wohl doch was dran sein.

Sabs

3

Hallo Sabs,
laß Dich nicht verunsichern durch andere. Ich habe mir anfangs auch ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Unser Sohn hat die ersten Monate auch nur auf mir liegend in den Schlaf gefunden. Dann kam plötzlich eine Phase wo er ganz alleine mit angestelltem Traumbärchen Mobile eingeschlafen ist. Dann kamen die ersten Zähne;krabbeln.... dann war damit auch wieder Schluß. Dann ist er wieder nur auf mir, neben mir oder in seinem Bettchen wenn ich mich in mein Bett gelegt habe. Mittlerweile ist er 14 Monate alt, und schläft noch immer bei uns im Schlafzimmer. Je nachdem wie es ihm geht (keine Zahnungsprobleme, wieder Neues dazugelernt) schläft er teilweise in seinem Bett ein oder auch manchmal in unserem. Dann lege ich dann einfach anschließend in sein Bett. Ich mag ihn gar nicht so unnötigem Streß aussetzten. Letztens war er krank da wollte er weder alleine in seinem Bettchen einschlafen, wurde meist 2x noch wach bis Mitternacht. Und ab da wollte er partout nicht mehr in seinem Bett schlafen. Hätten wir darauf bestanden hätte keiner mehr ein Auge zu getan, so haben wir ihn zu uns geholt und er ist binnen weniger Minuten eingeschlafen. Seitdem der Infekt überstanden ist, die Backenzähne durchgebrochen sind, schläft er wieder die ganze Nacht in seinem Bett. Ich verlaß mich da einfach auf mein Gefühl bzw. die Bedürfnisse meines Sohnes. Mal braucht er unsere Nähe halt mal mehr und dann mal weniger. Außerdem sehe ich das wie Du, ich schlafe auch gern angekuschelt an meinen Mann. Selbst wenn unser Sohn in unserer Mitte liegt genießen wir das in vollen Zügen. Wie schnell sind sie groß und eigenständige kleine Persönlichkeiten.

Liebe Grüße
Claudia

4

Ja ich denke auch es ist das Beste für uns wenn ich mich mehr auf mein Gefühl und die Bedürfnisse meiner Tochter verlasse. Man selbst hat ja auch mal einen schlechten Tag und da will man dann vielleicht mal seine Ruhe oder mehr Zuneigung. Warum soll das bei Kindern anders sein.

Ist nur schade das man sich immer vor anderen rechtfertigen muss. Oder vielleicht erzähl ich es ihnen einfach nicht mehr. Nur ja sie schläft gut alles in Ordnung.

Viele Grüße
Sabs

5

Hi,

lass dir bloss nix einreden, mein Kleiner war genauso...

bis vor ein paar Wochen... Ich habe jetzt festgestellt,dass er lieber auf dem Bauch schläft- jetzt lasss ich ihn auf dem Bauch einschlafen und dreh ihn dann rum,,,, :-D:-D:-D

Aber ich würde dir trotzdem raten, es immer wieder mal zu versuchen, wenn es nicht geht, ab auf deine Brust...da sind sie doch am liebsten;-);-)

Liebe Grüße

kris mit Eric #baby (23.02.07)

6

Huhu Sabs,

Laß Dich nicht verunsichern :-)
Ich habe meine Kleine von Anfang an in den Schlaf gestillt, weil ich es nicht "besser" wußte, und mir wäre es nicht im Traum eingefallen, mein kleines Baby mit offenen Augen in ein dunkles Zimmer zu legen und da zurückzulassen, bis es sich in den Schlaf weint. Daß es selbsternannte "Ratgeber" gibt, die einem beibringen sollen, wie man ein Baby zum Schlafen dressiert, wurde mir erst nach der Geburt gewahr und ich finde so etwas schauderhaft. Ich finde, die Natur hat uns nicht für umsonst einen Mutterinstinkt mitgegeben, der einem schon ganz genau sagt, was das Richtige ist. Für mich ist das, bei ihr zu sein, bis sie beruhigt eingeschlafen ist. :-)

7

Du sprichts mir aus der Seele!!

Liebe Grüße
Lunachen

8

Hallo!
Warum sollte etwas schlecht sein, das für das wirklich noch winzige Baby sehr viel Nähe und Zuneigung bedeutet und mit dem alle zufrieden sind?
Solange es dir passt und deinem Kleinen und auch noch schön ist, gibt es doch keinerlei Grund, etwas daran zu ändern.
Babys kann man nicht wirklich verziehen, vielleicht Kleinkinder. Aber garantiert nicht mit zu viel Liebe!
Blätter mal die letzten Seiten dieses Forums durch, denn die Frage nach dem alleine Einschlafen wird ständig gestellt, und die Antworten variieren, je nach Alter und Disposition der Verfasserin - aber egal wie, solange es passt, sieht niemand einen Änderungsgrund.
Grüße,
Katrin

9

hallo,

lass dich bloss nicht verunsichern! ich hab auch so dinge gehört *musst du sie eben mal brüllen lassen* etc #schock
sophie schläft durch, seit sie sieben monate ist (ja, ich geb zu, es ist eine erleichterung #schein), vorher habe *meist* ich sie in den schlaf gekuschelt...ohne brüllen lassen :-P


lg anita mit darline *10.11.01, jasmin *18.05.03, laura *19.04.05 und #baby sophie *10.08.06

10

ich würd mir, grad beim thema schlafen, von NIEMANDEM reinreden lassen! wer hat denn nachts die probleme? die anderen mit ihren ach-so-tollen-ratschlägen? oder ich, die diese zeit durchstehen muß?

ich richte mich völlig nach meiner maus:
- will sie kuschelnd einschlafen, tu ich das gern für sie.
- will sie auf/an der brust einschlafen, lass ich sie
- will sie mit nuckel einschlafen, kriegt sie den (sobald sie weg is, klau ich ihr den wieder) ;-)
- will sie allein einschlafen, geh ich eben raus
- will sie nicht zu ihrer zeit schlafen, dann eben später oder halt früher

ich finde mit paar wochen kann man babys nicht so "trainieren" wie ältere kids.
mach das so wie du merkst, daß ihr alle super zurecht kommt! vor allem eure süße.




lg
yamie mit #baby jessica emily - 11 wochen

11

Meine Kleine ist 4 Monate alt und ich begleite sie auch noch in den Schlaf. Erst wird gestillt und gekuschelt und wenn sie dann noch nicht einschlafen kann, trag ich sie auch noch ein bisschen rum, wiege sie, küsse sie....dann schläft sie ein und ich lege sie in ihr Bettchen. Wenn sie dort nicht schlafen kann, was auch vorkommt, lege ich sie gleich in unser Bett. Ansonsten hole ich sie mir, wenn sie nachts gestillt wird.

Klar, meine Mutter sagt mir auch, dass ich sie verwöhne #bla#bla#bla. Aber die hat gut reden, ich hatte als Kind auch starke Einschlafprobleme, die sich richtig arg auswuchsen (musste zum Kinderpsychologen damals). Eigentlich wollte ich immer bei meinen Eltern im Bett schlafen, aber damals ging sowas ja gar nicht, es sei denn, man war ein "Versager" in Erziehungsfragen, schönen Dank.

Mein Mann und ich haben beschlossen, uns keinen Stress mit unserer Kleinen zu machen. Ja, sie schläft nicht einfach so ein. So what? Dann kommt sie eben zu uns ins Bett. Und ehrlich gesagt - wir haben sie da sogar ganz gerne drin, die süße Maus :-D ....wenn sie nicht grad 3 x die Nacht gestillt werden will, wie im Moment grad, das ist das schon stressig aber auch das schaffen wir. Schreien lassen könnte ich sie nicht, warum auch? Okay, wenn man nervlich komplett auf dem Zahnfleisch geht, aber wenn sie bei uns im Bett liegt, ist das Schreien eh vorbei :-)

Also, mach dir einfach keinen Kopf. Mach, was du/ihr für richtig haltet und womit ihr euch wohlfühlt. Eltern/Schwiegereltern haben zu ihrer Zeit ihr Bestes getan (ist zumindest zu hoffen). Ob DAS immer das Richtig war, bleibt zu bezweifeln.

Liebe Grüße und eine erholsame Nacht

Scarlett mit Cosima *20.01.07

12

nee, völliger blödsinn.
ich kann dieses lächerliche "...wird NIE alleine schlafen lernen" echt nicht mehr hören,
klar, deshalb fahren alle erwachsenen abends zu ihren eltern oder was.

nein, meine tochter wurde knapp 3 jahre in den schlaf getsillt, abends, in meinem arm.
jetzt mit etwas über 3 schläft sie auch bei mir im bett in meinem arm ein und fertig.
sie selber sagt ja auch, daß sie es sooooo schön findet.
babys können es nicht mit worten sagen und ihr verzwifeltes schreien nach nähe wird ja grausamerweise von eiskalten eltern ignoriert und abtrainiert #heul


Biggi Welter und die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen...
http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/mebboard.php3?step=1&range=20&action=showMessage&message_id=56060&forum=129



Ein Text von Birgit Welter (Stillberaterin, LLL) mit Auszügen von Denise Both (Stillberaterin, IBCLC)

„Das Kind wird verwöhnt und verzogen.“

"Ja, das ist jetzt schon total verwöhnt"
"Ihr verzieht das Kind, nachher will es nur noch auf den Arm"
"So lernt das Kind ja nie alleine einzuschlafen, alleine zu spielen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..." "Wie soll das Kind denn seinen Rhythmus finden, wenn Du es ständig mit der herumziehst".
So und ähnlich lauten viele Aussagen wohlmeinender Freunde, Verwandte und auch wildfremder Menschen, von denen man auf der Straße angesprochen wird.
Was ist dran an dieser Theorie, dass das Baby durch die Zuwendung,
die es erhält verwöhnt und verzogen wird?
Bernadette Stäbler beschreibt in ihrem Buch "Mama" die Angst,
sein Kind nicht richtig zu erziehen:
"Und schon ist sie da, diese Angst, sein Kind zu verziehen.
Welche Ursachen hat sie? Denn, wer dieses unschuldige Baby anschaut,
fühlt sich sehr glücklich.
Niemand kann sich vorstellen, dass es eines Tages unerwünschte Handlungen vollbringen wird.
Wenn wir also von "verziehen" sprechen, haben wir ein älteres Kind vor Augen.
Das Kind im Trotzalter, das immer "nein" ruft, läßt seine Mutter denken:
"Was für einen Dickkopf habe ich mir großgezogen. Sicher habe ich es falsch gemacht!"
Ist es wirklich so wichtig, dass unsere Kinder vor der Zeit lernen, alleine zu schlafen, alleine zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen?
Ist es notwendig, dass wir Erwachsenen unseren Lebensrhythmus ändern und an das Baby anpassen, damit sich das Kind gut entwickelt?
Auch hierzu möchte ich wieder aus dem Buch von Bernadette Stäbler zitieren:
"In vielen ursprünglich lebenden Kulturen, die wir "primitiv" nennen, wurden inzwischen Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse eine Umwälzung unserer Ansichten über die herkömmliche Kindererziehung mit sich brachten.
Ich möchte eine afrikanische Studie herausgreifen und vereinfacht darstellen:

Die erste Gruppe gebar ihre Babys zuhause und ließ diese keinen Moment allein.
Geborgen bei der Mutter, wurden sie nach Bedarf gestillt und mussten niemals schreien.
Bald ging die Mutter wieder auf das Feld, um die gewohnte Arbeit zu verrichten, das Neugeborene in ein Tragtuch geschlungen.
Die Kontrollgruppe bekam ihre Babys im Krankenhaus mit aller medizinischen Hilfe, einschließlich schmerzlindernden Medikamenten.
Gleich nach der Geburt wurden Mutter und Kind getrennt, um zu ruhen.
Die Babys bekamen Fläschchen und Schnuller, weil dies "das Moderne" war.
Daheim schliefen die Kinder in ihrem Bettchen, in ihrem eigens dafür hergerichtetem Zimmer.
Allein, ohne Körperkontakt. Alles ging recht zivilisiert zu, nämlich nach einem genauen Zeitplan, denn die Kinder sollten sich früh an ein geordnetes Leben gewöhnen und weder kleine Tyrannen noch nervös werden.
Ein Jahr später offenbarte sich das Unerwartete:
Die Kinder der ersten Gruppe waren in allem den anderen voraus: Sie waren intelligenter in ihren Verhaltensweisen und auch viel sozialer eingestellt, selbst die körperliche Entwicklung war besser, obwohl sie die ganze Zeit "festgebunden" waren.
Ähnliche Ergebnisse ergaben vielseitige Studien in den verschiedensten Kulturkreisen.
Wenn wir versuchen, dies mit einer natürlichen, einfühlsamen Intelligenz nachzuvollziehen, wissen wir, warum das Ergebnis so ausfallen musste.
Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter geborgen.
Es muss seine Kräfte nicht für das Weinen verbrauchen.
Der mütterliche Körper gibt ihm Wärme.
Wenn das Baby sich an seine Mutter schmiegt, fühlt es ein wenig von dem Glück, das es neun Monate lang im Mutterleib haben durfte.
Es kennt von daher ja auch schon die Herztöne seiner Mutter, es kennt sogar schon ihre Stimme und nun sieht es endlich ihr Gesicht, ihre Augen und darf an der Brust trinken, wenn es möchte.
Das ist das Glück, die mütterliche Liebe, die Impulse gibt für die Intelligenz und das soziale Verhalten. Wenn das Baby sich an die Körperbewegungen der Mutter anpassen muss, während sie ihre alltägliche Arbeit verrichtet, übt es in wundervoller Weise seine Muskeln und den Gleichgewichtssinn." (Aus: Denise Both: "Tragen")

In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden
"Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig".
Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem "modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus.

Es ist ein seit Jahrtausenden und in vielen Kulturen bewährtes "Mittel" ein Kind an der Brust zu beruhigen und zum Einschlafen zu bringen.
Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden.
Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Kindes nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem:
Babys und Kleinkinder wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben und Eltern, die nicht in das "Schema der derzeitigen Mode" passen, werden verunsichert.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass niemand fragt
"Wann muss das Kind selbstständig atmen lernen" oder
"Wann muss das Kind frei laufen können"?
Beim ersteren geht jeder davon aus, dass dies eine Fähigkeit ist, die ein gesundes Kind selbstverständlich beherrscht und bei zweiten wird eine große Zeitspanne von vorneherein als normal angenommen.
Nur beim Schlafen, da wird dem Kind nicht die Kompetenz zugestanden, dass es auch diese Fähigkeit selbst und in dem für es passenden Tempo entwickeln wird.
Da wird immer wieder behauptet, dass die Eltern das Kind entsprechend "trainieren" müssen.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass bis jetzt noch jedes Kind aus dem Bett der Eltern ausgezogen ist und zwar lange vor der eigenen Hochzeitsnacht :) . Die Zweifler und all die, die meinen, dass sie es besser wissen, kannst Du ja mal fragen, ob sie gerne alleine schlafen und ob sie der Meinung sind, dass sie ihren Partner "verwöhnen" (im Sinne von "verziehen"), wenn sie gemeinsam in einem Bett, vielleicht sogar aneinandergekuschelt, schlafen.

Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen".

Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen".
Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives.
Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt, will heißen etwas Gutes tut.
Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives.

Largo, Buch „Kinderjahre“:
„Manche Erwachsene befürchten, ihr Kind zu verwöhnen, wenn sie auf seine Bedürfnisse allzu rasch eingehen.
Sie meinen, das Kind immer wieder hinhalten zu müssen, damit es nicht allzu verlangend oder gar aufsässig wird.
Das Gegenteil ist richtig.
Wenn man ein hungriges Kind vertröstet, wird sein Hunger nicht kleiner werden.
Nur wenn es Essen bekommt, hört es auf, nach Nahrung zu verlangen.
Genauso ist es auch mit den emotionalen Bedürfnissen.
Erst wenn das Verlangen nach Nähe und Aufmerksamkeit gesättigt ist, klingt es ab.
Kein Kind ist unersättlich in seinen Ansprüchen. Ein Kind verlangt nicht mehr Geborgenheit, als es braucht.