Was antworten auf "wie geht's dir"?

Hallo zusammen,

Ich habe leider am Montag von meiner erneuten Fehlgeburt erfahren. Momentan geht es mir nicht wirklich gut.

Ich weiß nicht, was jetzt los ist, aber gestern hat mir zuerst meine Tante eine Nachricht geschickt, wie es mir so geht. Vor zwei Stunden dann auch noch eine Freundin. Beide wissen nichts von unserer Kinderwunschreise mit mehreren Behandlungen oder der Schwangerschaft. Ich würde mir also total blöd vorkommen aus dem Nichts von der Fehlgeburt zu schreiben. Allerdings fühlt es sich auch nicht gut an zu lügen und zu schreiben, dass es mir gut geht.
Wie antwortet ihr auf solche Fragen?

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Ich bin so weit es geht ehrlich. „Mir geht es grad nicht gut aber ich möchte auch nicht drüber sprechen.“

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Führt so eine Antwort nicht zu noch mehr Spekulationen und Nachfragen?

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Nicht in meinem Freundeskreis. Die respektieren das und wissen das ich komme wenn ich reden möchte. Mir ging es damals so als meine Mutter verstorben ist. Da war ich 25 und tausend Leute haben gefragt. Ich hab das dann so beantwortet und es war Ruhe. Ob es Spekulationen gab weiß ich nicht aber war mir auch egal.

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Es kommt darauf an, ob ich der Person ggf. näheres erzählen möchte / würde oder nicht. Gerade bei Textnachrichten ist es ja doch recht leicht zu lügen - niemand wird deine Gefühlslage "herauslesen" können.
Wenn ich also Tante X nichts erzählen möchte schreibe ich: Alles gut. / Mir gehts gut. / Der übliche Streß. / ... Was halt nicht zum Nachfragen anregt.
Wenn ich mir erhoffe, dass nachgefragt wird / von mir aus mehr erzählen möchte (aber auf Nachfrage warte, um den richtigen Moment abzuwarten), dann schreibe ich: Es ist gerade schwierig. / Mir geht es leider nicht gut. / Es ist gerade viel los...
Also im Zweifel eine kleine Notlüge oder eben die Wahrheit.

Edit:
Oder natürlich direkt: Mir geht es nicht gut, können wir vielleicht darüber reden?

Bearbeitet von meinsenfdazu
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Ich habe während unserer KiWu-Behandlung auf diese Frage oft mit „passt schon“ geantwortet. Ich hatte auch keine Lust mehr mit „gut“ zu antworten. Richtig schlecht ging es mir aber auch nicht, ich hatte keine FG sondern bin nur einfach nicht schwanger geworden was mit der Zeit halt auch ganz schön auf die Psyche drückt…
Nachfragen gab es bei dieser Antwort nie, aber manchmal kurze irritierte Blicke, weil halt jeder „gut“ als Antwort erwartet…

Du musst die Frage aber auch nicht direkt beantworten. Du kannst auch einfach schreiben „hey schön von dir zu hören. Wir haben grade viel um die Ohren und in der Arbeit ist es auch ganz schön stressig. Und wie geht es dir so?“
Wenn du dagegen das Gefühl hast, dass es dir gut tun würde deinen Schmerz zu teilen und über die FG zu reden. Dann kannst du das natürlich auch tun. Du musst die anderen da nicht schonen oder dir Gedanken machen, dass das jetzt komisch rüber kommt.

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Ich mag diese Frage gar nicht und vermeide sie, so gut es geht. Wenn ich sie gestellt bekomme antworte ich immer gleich, egal wie es mir geht. Ich sage immer "Muss. (Was soll man schon machen?)" Das kann dann jeder interpretieren wie er will. Meist wird mit "Ja, da hast du Recht geantwortet." Das reicht mir.

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Wenn du die Personen sonst nicht siehst würde ich eher lügen, bei Textnachrichten geht das ja unauffällig. Wenn du die Personen aber oft triffst und Angst hast dich dann verstellen zu müssen, würde ich ehrlich antworten, dass es dir nicht gut geht. Und entweder mit dem Zusatz "du möchtest nicht darüber sprechen" oder du schreibst, dass du gerne reden möchtest.

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Ich hatte letzte Woche meine erste FG. Es war furchtbar und ich hab auf die wie geht’s dir fragen erst mal gar nicht geantwortet und einfach die Nachrichten ignoriert. Ich hatte da wie du kein Nerv und keine Antwort darauf.
Die Personen denen ich dann mehr vertraut habe habe ich erst nachdem sie nochmals gefragt hatten geschrieben das es mir sehr schlecht geht es eine lange Geschichte ist und ich grad nicht drüber reden kann.
Du könntest auch sagen das du grad eine schwere Phase hast ohne mehr drauf einzugehen.
Ich muss aber sagen nachdem ich einigen Leuten davon erzählt habe geht es mir besser, viele schleppen was mit sich mit von dem mann nichts weis und wenn du dich (natürlich nur denen denen man vertrauen kann) auch etwas öffnest tun sie es auch und man merkt man steht mit seinen Problemen gar nicht allein . Mann muss das nicht alleine durchstehen.
Wahrscheinlich spüren sie grade das es dir schwer geht oder du was durch machst .

Bearbeitet von Lillo5
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Kommt drauf an wie es sich anfühlt.
Bei manchen hab ich auch aus dem nichts gesagt, dass es mir schlecht geht, da ich wieder eine Fehlgeburt habe.
Bei anderen habe ich gesagt, dass es mir nicht so gut geht aber ich nicht darüber sprechen möchte.
Wieder bei anderen habe ich einfach gesagt „passt soweit und bei dir?“ da ich das Thema absolut nicht aufmachen wollte.
Da ich generell aber sehr offen damit umgehe, hab ich es den meisten einfach immer gesagt.