Fehlgeburt 5+2 - Arzt hat die Behandlung quasi verweigert

Hallo,

ich war letzte Woche im Urlaub und bekam am Donnerstag Abend starke Blutungen und Krämpfe. Wir sind direkt in die Klinik (mit Gynäkologie) gefahren. Dort angekommen war meine Hose bereits durchblutet.
Die Schwester hat den Gynäkologen welcher Bereitschaft hatte direkt angerufen. Dieser wollte dann mit mir sprechen und der Hörer wurde weitergereicht. Nachdem ich ihm mitteilte, dass ich starke Schmerzen und Blutungen habe, fragte er, ob ich untersucht werden möchte???
Ich war total perplex. Ich sagte ihm nochmals, dass ich Schmerzen habe und sofern der Embryo nicht mehr da ist, würde ich gerne Schmerzmittel nehmen.
Darauf antwortete der Arzt, was wollen Sie denn? Schmerzmittel?
Ich sagte ihm wieder, dass ich Schmerzen habe und nicht weiß, was ist. Als Antwort bekam ich , er würde dann halt kommen aber es wird dauern.
Ich war mittlerweile so verzweifelt, dass ich nur noch sagte, er müsse ja nicht kommen, ich möchte nur wissen, ob ich Schmerztabletten nehmen darf. Seine Antwort: nehmen die eine Paracetamol. Wir haben dann das Gespräch beendet, ich hab der Schwester das Telefon in die Hand gedrückt und habe weinend die Klinik verlassen.
Heute war ich bei meinem FA und wie vermutet, ist nichts mehr zu sehen.

Mit der FG werde ich ganz gut fertig allerdings nicht mit dem Verhalten des Arztes.
Ich hoffe, hier kann mit jemand Tipps geben, was ich tun kann?

Viele liebe Grüße
Di

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Hallo,

tut mir leid dass dir das passiert ist. Ich habe gerade auch eine Fehlgeburt erlitten. Ungefähr zur in der gleichen Woche.

Ich finde das Verhalten vom Arzt auch unmöglich. Wart ihr bei den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst oder in der Notaufnahme?
Grundsätzlich kann man sich bei der Ärztekammer meine ich über einen Arzt beschweren.

Die Frage ist natürlich, ob es falls ihr bei der Notaufnahme wart ein Notfall ist. Als bei mir die Blutungen angefangen haben, habe ich bis zur nächsten Tag gewartet und bin zum Frauenarzt da ich es mir schon gedacht habe dass es ein Abgang war. Nach den ersten 3 Monaten wird es meistens anders gesehen. In den ersten 3 Monaten kann ein Arzt auch nichts tun.

Ich wünsche dir alles gute...

Viele Grüße ☺️

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Vielen Dank für deine Lieben Worte. Wir waren in der Notaufnahme. Da wir am nächsten Tag erst spät nach Hause gekommen sind, konnte ich leider nicht mehr zu meinem FA.

Auch dir viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.

LG

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Der Arzt wird vermutlich auch sofort den Verdacht auf Abgang gehabt haben. Er hätte ja auch nichts tun können. Außer Dir ein Schmerzmittel zu empfehlen. Ich verstehe, dass Du aufgewühlt bist. Aber der Arzt (im Stress der Notaufnahmesituation) konnte nicht mehr tun. Hättest Du einen Tropf gebraucht, wäre es evtl. was anderes gewesen. Aber eine Paracetamol hat ja jeder zuhause.
Tut mir leid, ich hatte auch mal eine Fehlgeburt in der 10. Woche und das muss man erst mal verarbeiten.

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Rein medizinisch hatte der Arzt natuerlich nicht ganz unrecht. Bei Blutungen in den ersten Wochen kann man leider nichts tun. Solange der Blutverlust im Rahmen ist, kann man einfach nur abwarten, bis der Koerper das von selber regelt.

Allerdings ist die Art, wie der Arzt mit dir umgegangen ist, nicht akzeptabel. Du hattest Angst und Schmerzen. Da haette er zumindest in Ruhe und in einem wertschaetzenden Tonfall mit dir besprechen sollen, wie ein frueher Abgang normalerweise verlaeuft, welchen Schmerzmittel geeignet sind, und bei welchen Symptomen man eine Ausschabung in Betracht ziehen sollte. Danach haettest du dann eine informierte Entscheidung treffen koennen, ob du dich sicher genug fuehltest, um den Abgang allein zuhause abzuwarten, oder ob du eine Untersuchung gebraucht haettest, um sicher zu gehen, dass die Blutung im normalen Rahmen war.

Wenn er sich 10 Minuten Zeit genommen haette, in Ruhe mit dir zu sprechen, haettest du vielleicht von dir aus gesagt, dass du lieber nach hause faehrst, und dich in Ruhe ins Bett legst, statt ewig lange in der Notaufnahme auf eine Untersuchung zu warten. Aber dann haettest du das so entschieden, weil es fuer dich das Beste gewesen waere und nicht, weil du dich unter Druck gesetzt gefuehlt hast.

Wenn du das Gefuehl hast, mit dem Erlebten so nicht abschliessen zu koennen, koenntest du dir ueberlegen, der Klinik ein Feedback zukommen zu lassen. Ich koennte mir vorstellen, dass es dir hilft, wenn du in Ruhe und mit kuehlem Kopf formulierst, was passiert ist, und warum du dich nicht respektvoll behandelt gefuehlt hast.