Dritte Fehlgeburt und nervlich am Ende

Hallo in die Runde,

wie wahrscheinlich jede(r) hier, bin ich am verzweifeln. Kurzfassung:
Ich hatte 2013 die erste Fehlgeburt, in der 10.Woche. Warum, wusste man nicht. So sagte man es uns zumindest.
Die zweite erlebte ich 2015, in der 6.Woche.
Wir machten eine Pränataldiagnostik in Würzburg. Da war kurz gesagt "alles ok", außer dass bei mir ein Protein Z Mangel festgestellt wurde. Das war dann ein heilloses hin und her. Die Ärzte waren sich nicht einig, ob und ab wann Heparin. Das verunsicherte mich so sehr, dass ich mich tatsächlich zehn Jahre nicht mehr traute. (Ja, ich mache mir auch hier Vorwürfe).

Nachdem wir es nun aufgrund unseres ja doch großen Wunsches wieder versuchten, gingen wir nach Würzburg in eine KiWu Praxis. Dort stellte man fest, dass mein Anti-Müller-Hormon nur noch bei 0,7 liegt. Aufgrund dessen riet man uns, "uns zu beeilen" Also entschieden wir uns, bevor wir mit ICSi anfangen, für IUI.
Nach zwei IUI, mit stimulierenden Mitteln und Auslösespritze hat es nicht geklappt.
Dann aber tatsächlich einen Monat später, auf natürlichem Weg. (Wir hatten aus persönlichen Gründen, wegen Krankheit in der Familie in diesem Monat nicht die Möglichkeit eine IUI zu machen) Gut...es hatte ja geklappt. Die Freude war riesig.
Es war auch alles gut. Sah wunderbar aus. Wir dachten, wir haben einen kleinen Kämpfer.
Letzten Freitag, als ich eigentlich bei 11+1 war, stellte die Ärztin fest, dass kein Herzschlag mehr zu sehen war. Ebenso, dass das Kleine bei 8+5 stehen geblieben ist.
Wir sind fassungslos und am Boden zerstört. Ich bin nun Zuhause und hoffe, dass mir diesmal eine Ausschabung erspart bleibt.

Nun: da ich selbst schwere Allergikerin bin, hab ich nun die Befürchtung, dass mein Immunsystem gegen mein Kind gearbeitet hat.
Denn ich nahm alle wichtigen Vitamine. War bestens eingestellt, mit allem! Ich nahm 2000EI Heparin, präventiv Progesteron, obwohl meine Werte gut waren.
Warum hört das Kind wieder um ungefähr dem selben Zeitraum auf zu leben!? Das kann doch kein Zufall mehr sein....
Jetzt die Frage: Gibt es Frauen, denen das bekannt vor kommt? Die mir vielleicht einen Tipp, für einen guten Immunologen geben können? Im Internet scheiden sich ja die Geister, was die Kliniken angeht.
Erlangen? Würzburg? Jena? Wiesbaden?
Mein Vertrauen, den Ärzten gegenüber ist leider nicht mehr das Beste. Und ich möchte einfach jemanden, der uns hilft. Denn irgendwas stimmt einfach nicht.....
Vielen Dank für eure Zeit, dass ihr euch das durchgelesen habt!

Liebe Grüße und fester Drücker
Christina aus Unterfranken

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Du könntest den embryo genetisch untersuchen lassen, dann hast du Gewissheit, ob es sich um eine chromosomenstörung handelt, was meist leider der Fall bei frühen FG ist. Wenn der Embryo komplett gesund ist, hättest du auch einen Anhaltspunkt.

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Hallo Lina,

vielen Dank für deine Antwort. Uns wurde gesagt, dass dies bei einem Entwicklungsstand von 8+5 wenig Sinn macht, da man da noch nicht viel untersuchen könne, außer eventuelle "Embolien".
Ebenso, dass man dann auch nicht wüsste, ob diese Störungen von einer Erkrankung her rühren würde.
Der Weg fühlt sich so lange und gerade ausweglos an.
Nochmal tausend Untersuchungen, etc...

Ich hoffe auf Mamas, die eventuell Immunologisch und gerinnungstechnisch noch Tipps haben. Denn: ich sollte aufgrund meines immensen Protein Z Mangels nur 2000Einheiten Heparin spritzen. Belese ich mich nun im Internet, haut es mich fast aus den Latschen, wenn ich lese, dass andere Frauen mit teilweise besseren Werten als meiner, 6000 Einheiten+plus Ass100 nehmen mussten.
Ich habe die Hoffnung, Gleichgesinnte zu finden, um sich gegenseitig zu helfen.

Ich danke dir!

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Aber Chromosomenstörungen können nicht von einer gerinnungsstörung od IS probleme kommen, die stehen fest noch bevor sich der embryo eingenistet hat, dann war das kind halt leider krank u die Natur hat es geregelt. Wenn du IS probleme oder gerinnungsstörungen als Ursache vermutest dann wird ein komplett gesunder embryo nicht versorgt bzw abgestoßen. Man kann bei blastozysten per PID untersuchen ob das Material genetisch ok ist u das ist ein wesentlich früheres Stadium als ein Embryo bei 8+5, natürlich kann man den genetisch untersuchen.
Wenn das die 3 fg in Folge ist sollte die Untersuchung eigentlich auch übernommen werden, weil all die gerinnungsmedis usw bringen nix bei schwerwiegenden chromosomenfehlern.

Bearbeitet von LinaBina84
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Huhu,.

Schau mal ob es bei euch nicht spezialisierte Hämatologen gibt.

Ich hatte erst "nur" Faktor 5. Bei dem anderen spezialisierten Hämatologen in Berlin kamen plötzlich noch mehr Sachen zu Tage. Killerzellen waren auch erhöht (gut wussten wir durch unsere spezielle Kinderwunsch Klinik). Ich habe 5 ⭐ und habe jetzt Grad ein gesunden Sohn geboren, nachdem ich im ersten Trimester mir Infusionen, Cortison behandelt wurde und mein Heparin erhöht wurde. Die Ärzte in Krankenhaus waren sogar irritiert wegen der 8.000 Einheit und dachten das ist ein Schreibfehler 🙈

Wenn Berlin nicht sehr weit für dich wäre, hätte ich dir ja das Ceres Kinderwunsch Zentrum empfohlen:( und eben den Prof. Dr. Kiesewetter als Hämatologen.
Aber ich kenn mich in deiner Region nicht aus..aber schau mal bei euren Kinderwunsch Zentren wirklich wegen den Diagnostiken, die angeboten werden. Da muss sich doch was ähnliches finden lassen.

Lg und dir ganz viel Glück 🍀 🍀 🍀

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Vielen Dank dir, für deine Antwort!

Schon vor Beginn der Schwangerschaft suchte ich sehr oft Gespräche mit den Ärzten, ob diese 2000 Einheiten Enoxaparin wirklich langen würden. Weil ich so viel las von viel höheren Dosen und zusätzlichen Medikamenten.
Man wurde regelrecht als Hypochonder hin gestellt. Es gäbe keine aussagekräftigen Statistiken zu Protein Z. Usw.....Ich muss nur Googeln, um gefühlt 1000 Erfahrungen zu bekommen. Wir hoffen nun, dass uns die Ärzte nach dem dritten mal jetzt endlich Ernst nehmen! Vor allem, dass wir Ärzte finden, die mehr als nur die Standards testen. Die Genetischen Sachen ändern sich ja nicht. Aber alles andere wollen wir nochmals machen lassen.
Ich bete, dass ich irgendwann ein lebendes Kind im Arm halten darf.

Alles Gute! 🍀

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Hallo, das tut mir leid, 3 x kann schon kein zufall mehr sein. https://www.fehlgeburt.info/fehlgeburt-und-totgeburt/gruende-und-therapie/ es kann ja auch etwas anderes sein, hier findest du einiges. alles gute!

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Hallo Christina,

der Zeitpunkt ist auch wichtig. Die Plazenta entwickelt sich von Anfang an. Wenn ASS, dann am besten ab Zyklustag 1. Und Heparin so früh wie möglich. Fehler in der Entwicklung der Plazenta treten dann erst in der 9.-12. Woche auf, wo es auf die Funktion der Plazenta ankommt. Vorher versorgt der Dottersack das Embryo.

mit Gruß

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Vielen lieben Dank!
Nachdem die Tabletten nicht wirklich Wirkung zeigen, muss ich später in die Klinik, zu einer Ausschabung. Ich bat aber den Arzt schon im Vorfeld, alles was Möglich ist, untersuchen zu lassen.
Wir werden sehen......
Zur ASS: Mir wurde von den Ärzten gesagt, dass 2000 Einheit Enoxaparin langen würden. Sehr oft suchte ich vor Eintritt dieser Schwangerschaft ein Gespräch, weil ich von ASS 100 und viel höheren Dosen las. Aber es hieß immer nur, es gäbe keine aussagekräftige Statistik zu Protein Z Mangel und im Grunde kann man es geben, muss man aber nicht. Glaub ich das? Nein. Denn Statistiken gibt es zu genüge.
Wir werden uns nun eine gute Fachklinik suchen und sämtliche Untersuchen nochmals machen lassen. Ich hoffe auf Ärzte, die uns endlich Ernst nehmen. Die es nicht nur Mutter Natur überlassen, ob wir ein Kind bekommen. Das mussten wir uns auch oft anhören.
Verzweiflung pur .......

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Ich sehe für mich diese Dissertation als den Stein der Weisen an. Da steht meines Erachtens alles drin, was man wissen muss.

https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/8888/Dissertation_Kristina_Koerber.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Es steht auch ausdrücklich da, dass Heparin unabhängig von der Feststellung einer Blutgerinnungsstörung zu einem positivem Schwangerschaftsoutcome verhilft! Und es steht dort auch warum dies so ist. Heparin moduliert nämlich in erster Linie auch das Immunsystem! Seite 52 ff. (Seitenzahlen oben rechts) fand ich sehr aufschlussreich. Ich hab die Daten aus dieser Dissertation auch benutzt um mich "selbst zu therapieren", weil ich leider bei Ärzten absolut nicht weitergekommen bin.

Was die Dosis betrifft, da habe ich mich jetzt bezüglich Heparin nicht informiert, weil ich es nicht genommen habe. Auf Seite 53 ist die Rede von 5000 Einheiten. Wie gesagt, ohne diagnostizierte Blutgerinnungsstörung.

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