Meine Frau mauert, lässt die Kleine nicht zu mir. Was tun?

'n Abend zusammen.

Ich habe vor kurzem hier schon mal geschrieben weil meine Frau und ich uns getrennt haben und scheiden werden lassen.
Meine Frau wollte, dass unsere Tochter bei ihr bleibt und ich sie nach Absprache sehen kann.
Ich würde mir eigentlich wünschen, dass meine Tochter bei mir lebt. Da meine Frau denselben Wunsch hat, habe ich mich über das sog. Wechselmodell schlau gemacht und informiert.

Seit ich das Thema das erste Mal angesprochen habe und meine Frau mitbekommen hat dass ich unsere Tochter nicht so einfach ihr überlasse, habe ich mein Kind nicht mehr gesehen. Immer wenn ich komme (nach Absprache) heißt es, die Kleine sei krank geworden, hätte unbedingt zu einer Freundin zum Spielen gewollt...was auch immer.
Das geht doch nicht, was kann ich tun!?

Ich will meine Tochter sehen und ich habe ein Recht darauf.

Wie kann ich meine Frau zum Einlenken bringen? Je mehr Spielchen sie spielt desto mehr wünsche ich mir, meine Tochter würde ganz und gar bei mir leben.

Hat jemand Tipps?

Danke.

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Kann ich verstehen.
Mein Vater ist drann kaputt gegangen dass er nicht Vater sein durfte.
Leider werden nach einer Trennung die Kleinen oft als Druckmittel benutzt.

Du hast die Möglichkeit Dei Umgangsrecht einzuklagen,dann wird es aber wohl nichtmehr so flexibel sein wie ihr das eigentlich ausgemacht hattet.
(Klappt eher selten und erfordert einen loyalen Umgang der Partner,macht deine Ex offensichtlich nicht)

Arbeite mit dem JA zusammen,ist denke ich der erste Weg,nimm dir einen Anwalt,ein Beratungsgespräch kostet nicht viel und du bist auf der sicheren Seite.

Alles Gute

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Hallo,

das sind so typische Ausreden. Sage ihr du musst dich dann ans Jugendamt wenden.

Aber auch ein vater kann zu seinem kranken Kind - nicht nur die Mutter :-)

LG und ich drück die daumen

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Schwierige Geschichte...

Ich vermute dass deine Frau durch deine Aussage Angst bekommen hat die Tochter an dich zu verlieren.
Das solltest du so annehmen und auch ernstnehmen!
(es ist mir schon klar das du ähnliche Ängste haben könntest)
Rein rechtlich habt ihr beide Anspruch auf das Kind .
Nur ist ein Kind keine Sache die man einfach mal eben teilen , hin -und herschieben kann. Diees Kind hat eigene Wünsche, Gefühle und Träume und ihr BEIDE als Eltern müßt ihr den Raum für Sicherheit und Geborgenheit schaffen.

Das Wechselmodell ist ein zweischneidiges Schwert.
Ich kenne Bekannte die das seit Jahren gut praktizieren.
Ich kenne auch Bekannte die NIE wieder auf diese Reglung setzen würden weil es einfach bescheiden für das Kind ist

Geh zunächst den Weg der Meditation.
Zunächst sollte die Angst abgebaut werden das Kind zu verlieren.
Dann mache deiner Ex klar,dass du durchaus bereit bist deine kranke Tochter zu pflegen und durchaus in der Lage bist die nötigen Voraussetzung zur Pflege geschaffen
(Beispiele aus der Beziehungszeit bringen)
Frage sie was dich nach der Trennung als Vater plötzlich unfähiger gemacht haben soll
Ich gehe davon aus dass du euer Kind in der Beziehung auch zeitweise allein betreut hast.

Das Spielen und Verabreden mit anderen Kindern ist durchaus normal.
Aber auch du kannst euer Kind zu den Freunden bringen und wieder abholen.

Mach ihr klar dass ihr beide an sich dasselbe für euer Kind wollt.
Setze sie auf keinen fall in ihrer Wertigkeit für das Kind runter.

Lieben Gruss
Karna

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Danke schon mal für die Tipps.
Problematisch ist, dass meine Frau sich irgendwie immer mehr verweigert. Sie merkt, dass ich zumindest mit dem Gedanken spiele, unsere Tochter bei mir leben zu lassen. Warum auch nicht. wir sind beide vollzeit berufstätig und auch als unsere Tochter noch klein war habe ich alles auch gemacht...Babyschwimmen, Pekip usw.
Unsere Tochter wurde nicht gestillt und auch nachts bin ich oft aufgestanden bzw. da gewesen wenn meine Frau beruflich unterwegs war.
Aber seit sie merkt, dass ich nicht einfach abtrete, ausschließlich zahle und nur gelegentlich auf Wunsch die Kleine hole mauert sie immer mehr. Sie will sich gar nicht unterhalten und die Anwälte das regeln lassen. Sie hofft wohl, dass sie dann automatisch die Kleine bekommt.
Ich habe schon einen Anwalt aber durch ihren und meinen Beruf und häufige Abwesenheit dauert es immer sehr, sehr lange bis irgendetwas passiert.
Ich fürchte auch, dass ich die Kleine nicht mehr zu Gesicht bekomme bis das ganze gerichtlich geklärt ist und das kann dauern, oder? Und dann wird mir vielleicht ein Strick daraus gedreht dass ich sie so lange nicht gesehen habe?

Nick

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Ohne Männern zu nahe treten zu wollen.
Nimm eine Anwältin die kennen Frauen besser und haben oftmals mehr Biss.
Außerdem sollte sie vom Fach sein.

Ja man kann dir einen Strick draus drehen , dass du die Kleine so lange nicht gesehen hast
Entfremdung heißt das Zauberwort .

Welchen Platz hast du denn für deine Ex im Leben eures Kindes zugedacht?

Bedenke bitte dass neben deinen Wünschen auch der Wunsch eures Kindes und deiner Frau stehen.

Wenn du oft von zu Hause weg bist, wer soll dann das Kind betreuen?
Wer betreut das Kind wenn deine Frau beruflich unterwegs ist?

Trefft eine Entscheidung den Bedürfnissen des Kindes entsprechend

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Aber wie soll ich einer Entfremdung vorbeugen wenn sie mich das Kind nicht sehen lässt? Da bin ich doch total gekniffen!

Welchen Platz ich meiner Ex-Frau zugedacht habe? Keine Ahnung aber grundsätzlich kann es ja auch andersherum laufen, oder? Dass das Kind beim Vater lebt und die Mutter es alle 14 Tage oder ein paarmal unter der Woche holt. Es spricht doch nichts dagegen.

Der Wunsch unserer Tochter ist es mit Sicherheit, dass sie weiterhin bei uns beiden leben kann aber das ist ja nun mal nicht zu realisieren.

Ich bin zwar häufig unterwegs als Pilot aber meine Frau als Flugbegleiterin ebenfalls. Bislang geht die Kleine in die Kita (mit recht langen Öffnungszeiten) und wird an den Tagen wo keiner von uns sie holen kann von den Omas betreut und das soll auch weiterhin so laufen.

Ich will wirklich keine Racheaktionen oder so aber ich möchte mit meiner Tochter leben und nicht einfach nur alle zwei Wochen kommen und den Wochenendpapa geben.

Ich bin aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen in dem nun meine Ex-Frau mit ihrem neuen Partner lebt, ich habe ihr das große Auto überlassen da sie es für die Kleine und den damit verbundenen Haushalt eher braucht als ich.
Ich zahle Unterhalt für mein Kind und zwar deutlich mehr als in irgendeiner Liste zu finden ist damit es meinem Kind gut geht. Ich verhalte mich höflich und zurückhaltend auch dem "Neuen" gegenüber obwohl ich ihm am liebsten gepflegt die Fresse polieren will wenn ich daran denke, dass er in meinem Haus den Hausherren spielt.

Aber ich will keinen Streit damit meine Tochter nicht mehr als unbedingt nötig unter der Trennung leidet. Warum wird es mir trotzdem so schwer gemacht?
Gruß
Nick

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Hallo,

der Thread ist zwar schon drei Tage alt, aber vielleicht schaust Du doch nochmal rein, sky-diver.

Zunächst einmal heiße ich Dich hier unten auf dem harten Boden der Tatsachen willkommen. Die Verwirrung, mit der Du nach dem Platzen der ersten Illusionen im Bezug auf Vaterschaft empfindest, kenne ich aus eigener Erfahrung sehr gut. Daher kann ich Dir sagen, dass es nicht die letzten falschen Vorstellungen sind, von denen Du Dich wirst verabschieden müssen.

Um es klar heraus zu sagen: eine Mutter hat sehr viele Möglichkeiten, den Umgang zwischen Vater und Kind nachhaltig zu stören und zu boykottieren. Dagegen vorzugehen kostet Dich als Vater sehr viel Nerven, Zeit und Geld.

Gewinne so viel emotionalen Abstand wie möglich. Mache Dich mit dem Gedanken vertraut, dass Du Dein Kind häufig und lange nicht sehen wirst und kämpfe dann mit aller Entschiedenheit um Dein Kind. Laß die Mutter spüren, dass Du entschlossen und souverän bist. Bleibe immer sachlich und werde nie emotional (als Pilot wirst Du in kritischen Situationen sicherlich Ruhe bewahren können ;-)). Vor die Wand treten kannst Du hinter geschlossener Tür.

Halte Dich nicht lange mit dem Jugendamt auf, wenn Du dort nicht weiter kommst. Gehe direkt vor Gericht. Schickt Dich das Gericht zu einer Mediation (evtl. auch beim JA bzw. einem sozialen Dienst), ist wenigstens schon mal ein ein gewisser Druck für Verhandlungen da.

Besprich Deine Vorstellungen mit Deinem Anwalt. Wie realistisch Deine Chancen sind, sollte Dir ein guter Rechtsbeistand offen und ehrlich sagen können. Kämpfe keine Schlacht, die Du nicht gewinnen kannst.

Die meisten Mütter lenken irgendwann ein, denn auch sie erkennen irgendwann, dass mit solchen Kämpfen viel zu viele Ressourcen vergeudet werden, die eigentlich dem Kind zugute kommen könnten. Es gibt aber immer wieder mal welche, die nicht einmal zu dieser Einsicht fähig sind.

Dann wird es leider sehr ernst, denn Deine Aussichten sind aufgrund Deines Geschlechtes nicht gut. Klingt doof und ist es auch. Aber nicht weil es nicht wahr ist, sondern weil mann es nicht glauben würde, bevor mann nicht in eine solche Situation kommt. Es gibt eine gesellschaftliche Diskriminierung von Männern (Vätern), die in einer massiven Benachteiligung im Bezug auf die praktische Ausübung der elterlichen Sorge und des Kindesumgangs mündet. Leider muss man erst einen sehr sehr langen Weg zurücklegen, bis man zu dieser Erkenntnis aufgrund von eigenen Erfahrungen gelangt.

Es ist grade deswegen so wichtig, dass Du für Deine Rechte als Vater nicht nur kämpfst, sondern auch Deine Erfahrungen über die Probleme so vielen Menschen wie möglich mitteilst, damit die Gesellschaft aufmerksam wird. Leider ziehen sich die meisten entsorgten Väter zurück und niemand erfährt jemals über die Ungerechtigkeit gegenüber Vätern, deren einziges Recht ist zu bezahlen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

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Hallo zenturio,

danke für deine lange und ausführliche Antwort. Sie macht mir nicht unbedingt Mut.

Aber ich will und werde mein Kind mit Sicheheit nicht aufgeben. meine Tochter ist das Wertvollste in meinem Leben.
Aber meine Wut wird größer und größer wenn ich von allen Seiten mitgeteilt bekomme, dass ich schlechte Karten habe mein Kind häufiger zu sehen als irgendein verd*** Richter sich ausgedacht hat.

Ich habe weniger Rechte weil ich der Vater bin!? Damit werde ich mich mit Sicherheit nicht abfinden. Ich sage nicht, dass meine Ex-Frau ihre Sache schlecht macht aber ich sage auch, dass sie sie nicht notwendigerweise besser macht nur weil sie eine Frau ist. Das muss doch bedeuten, dass wir gemeinsam zu gleichen Teilen für unser gemeinsames Kind sorgen können.

Ich hatte heute einen Termin mit dem Anwalt der mir im Prinzip ähnliche Infos gab wie du. Ich werde gegen den Willen der Mutter niemals ein Wechselmodell durchdrücken können. Die Chancen das Sorgerecht zu erhalten sind verschwindend gering. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie gegen meinen Willen ihr Modell des Umganges durchdrücken kann. WARUM?

Ich will nicht nur in die Nähe ziehen und sie ab und an sehen. Ich will ihren Alltag teilen.

Ich weiß noch nicht was ich tun werde aber aufgeben werde ich sicher nicht und wenn das JA verlangt dass wir eine Mediation aufsuchen, werde ich der erste sein der dorthin geht. Ich werde alle Auflagen so erfüllen, dass es ihnen schwerfallen wird einen Grund zu finden weshalb meine Tochter nicht bei mir leben soll.

Wenn eine Frau sagt, sie würde ihre Kinder nicht hergeben dann ist das Mutterliebe. Wenn ein Mann das sagt ist es verletzter Stolz? Nein.

Nick

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Hallo Nick.

"Wenn eine Frau sagt, sie würde ihre Kinder nicht hergeben dann ist das Mutterliebe. Wenn ein Mann das sagt ist es verletzter Stolz?"

Schlimmer. Wenn ein Mann das sagt, ist das Kindesentführung - oder auch "Väter sind Täter", wie sich der Feminismus ausdrückt.

"Ich habe weniger Rechte weil ich der Vater bin!? Damit werde ich mich mit Sicherheit nicht abfinden."

Nun, auf dem Papier sind Deine Rechte durchaus gegeben. Sie sind zwar den Rechten von Müttern nicht gleichwertig, aber immerhin. Leider hast Du die Gesellschaft gegen Dich. Das geht bei Kinderärzten los, die Müttern Gefälligkeitsatteste für "kranke" Kinder erstellen, geht über das Jugendamt, das traditionell "pro Mütter" eingestellt ist, weiter über Solidarisierungseffekte zwischen anderen Frauen und der Mutter - leider auch wenn sie als neutrale Personen mit dem Fall zu tun haben, bis hin zu Institutionen wie Kindergärten und Schulen, die von Trennungsvätern kein wirkliches Interresse an ihren Kindern erwarten und die unangenehmen Konflikte zwischen den Eltern als gelöst ansehen, wenn der Vater sich fern hält.

"Ich sage nicht, dass meine Ex-Frau ihre Sache schlecht macht aber ich sage auch, dass sie sie nicht notwendigerweise besser macht nur weil sie eine Frau ist. Das muss doch bedeuten, dass wir gemeinsam zu gleichen Teilen für unser gemeinsames Kind sorgen können."

Hier kann ich Dir nur zustimmen. Um mal von meiner eigenen Situation zu sprechen: ich könnte meiner Tochter ein besseres Leben bieten, als dies meine Exfrau vermag. Nicht nur materiell. Ich könnte ihr eine größere, schönere und buntere Welt bieten, ihre Versorgung sichern und sie auf einen guten Weg bringen, mindestens so gut, wie die Mutter das kann, ehr besser. Und bei mir würde sie mit b e i d e n Eltern aufwachsen.

Wir Väter sind besser als diese Mütter! Wir sind klüger, leisten mehr und lieben unsere Kinder mehr, weil wir ihnen nicht den anderen Elternteil wegnehmen wollen.

zenturio

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Wenn es nicht anders geht klage den Umgang ein. Recht hast du, wie er ausfallen wird solltest du mit einem Anwalt besprechen.

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Ich kann Dir nicht wirklich helfen da ich nicht in einer solchen Situation bin. Aber ich würde ebenso meine Kinder nicht "hergeben" wollen, andererseits würden meine Kinder ohne ihren Papa nicht sein wollen.
Ich war nun 3 Wochen weg ohne Kinder (Reha) und die Kinder kamen prima mit ihrem Papa aus, war alles kein Thema. Nur als ich wieder da war, wurde klar, dass es ohne mich nicht gehen würde, denn Mama bleibt Mama. Da ist irgendwie noch eine andere Verbundenheit da, ein kleiner Tick inniger vielleicht, schlecht zu beschreiben.

Ich würde an Deiner Stelle darum kämpfen dass Du regelmäßig und ohne Diskussionen Dein Kind sehen kannst. Sie wird ja auch älter und dann kann sie selber sagen dass sie zum Papa will. Meine Kinder würden schon recht selbstständig entscheiden können wenn sie ein Wochenende beim Papa sein wollen oder ihn besuchen oder sehen möchten. Alles eine Frage der Zeit.

Da ihr ja Beide einen sehr anstrengenden Job habt, wäre es doch für das Kind besser es bleibt in der gewohnten Umgebung, wird weiter von den Großeltern betreut und hat 2 Eltern die sich kümmern.

Mach Deiner Ex klar dass Du alles über das Jugendamt klären wirst wenn sie nicht einlenkt. Und wenn Du sie "nur" alle 2 Wochen am Wochenende hast sowie einen Tag in der Woche, dann kannst DU diese Zeit viel intensiver nutzen mit ihr als wenn sie im Alltagsstress zwischen Flugzeug und Oma hin und hereiert.

Klar ist es schöner die Kinder immer um sich zu haben, aber was meinst Du was für das Kind das Beste wäre?

Hätten meine Eltern sich damals getrennt, und es sah mal so aus, dann wäre ich ganz klar bei meiner Mama geblieben obwohl ich meinen Papa über alles liebe.

Ein Kind ist kein Eigentum, das muß Deiner Frau klar werden, DIr aber auch! Eltern sein bedeutet seine Kinder auf den Weg ins Leben zu begleiten, ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu geben und sie zu lieben und zu unterstützen. Machtspiele haben auf beiden Seiten der Eltern nichts zu suchen.

Du hast ein Recht auf Deine Tochter, dafür solltest DU kämpfen. Aber sie hat ein Recht auf ein stabiles Umfeld und dazu zählt nicht dass sie im Unklaren darüber ist, wo sie nun leben soll.

Mona