Was würdet ihr tun? Tipp ""

Guten Abend,
Ich möchte einfach mal eure Meinung zu dem nachfolgenden Thema haben.

Die Situation zwischen mir und der kindesmutter ist sehr schwer. Es ist einfach seit der Trennung eine schwere Kommunikation. Wir haben versucht mit Jugendamt und Familienhilfe daran zu arbeiten aber drehen uns im Kreis. Wir sind beide in neuen Beziehungen und leben alle mit unseren Partnern zusammen.
Ihr Partner ist ein biker, wie man sich das vorstellt. Tattoos und harley. Aber er ist augenscheinlich ganz nett und aufh sie hat mir immer, auch im Beisein des Jugendamtes versichert das er ein sehr netter und lieber Mensch. Ich war ok damit und habe ihr Vertraut.
Jetzt habe ich aus einer Situation herausgefunden das dieser Mann vor 5 Jahren ca sehr aktiv in der neonazi Szene aktiv war im Internet finde man viele Bilder auf Demos mit holligans propagandas und ähnliches. Ich bin mit der Situation ziemlich überfordert und weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll.
Ich würde gerne sowas in in einer akte des Jugendamts wiederfinden, einfach für ein besseres Gefühl. Meine Partnerin sagt das könnte nach hinten los gehen. Aber ich bin mit der Situation überfordert. Deswegen würde ich gerne andere Meinungen hören

Lg

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Er fängt seit neustem an sich in unseren Gesprächen einzumischen. Das der Umgang mit meinem Sohn reicht so wie er ist ubd das ich lieber keinen Streit mit ihm suchen soll. Aus diesem Grund fing ich erst an nachzuschauen wer er ist.

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Ereignisse die 5 Jahre in der Vergangenheit liegen und keine Einfluss auf die jetzige Situation haben (Kindeswohl, Kontakte etc) sind irrelevant.

Beim JA würde ich nicht bescheid sagen - die werden da nichts machen und auch nichts in einer Akte oder so vermerken.
(Also zumindest nicht Informationen vom "Hören Sagen" oder aus dem Internet - amtliche Informationen wie Vorbestrafungen, Verurteilungen, gerichtliche Urteile werden schon berücksichtigt/hinterlegt)

Ich würde penibel auf meinen Sohn achten, ob der neue Partner der Mutter einen kindeswohlgefährdenden Einfluss hat.
Ihm schadet - weil vielleicht (Achtung, Klishee!) psychische oder physische Gewalt nun im Leben des Kindes auftauchen.
Aber den Sohn nicht ausfragen - schon gar keine suggestivfragen - einfach zuhören und hinschauen.

Darüber hinaus hätte ich natürlich Sorge, dass der neue Partner seine Werte/Weltbild meinem Sohn vermittelt.
Da würde ich gegensteuern, indem ich viel Zeit intensive mit meinem Sohn verbringe und ihm mein "Weltbild" vorlebe.

Wie alt ist dein Sohn, wie oft sind Kontakte, wie verbringt ihr diese?

Wäre es eine Option, dass ihr mal zu dritt was unternehmt? (Also du, Sohn und neuer Partner?)
Dass du ihn besser kennen lernst, ihr eine Ebene zur Kommunikation findet und euch zunächst über den smalltalk auch an schwierigere Themen rantastet wie Vergangenheit und Weltanschauung. (Das geht nicht mit einem Treffen, da müsste man vielleicht 1x im Monat nen gemeinsamen Ausflug oder so machen)

Begründen kann man das wegen des positiven Effekts auf den Sohn.
Er sieht, dass "beide Papas" Interesse an ihm haben, Zeit mit ihm verbringen, die Papas arbeiten zusammen und die Erwachsenen harmonieren zusammen. So wird einem Loyalitätskonflikt entgegengewirkt der für Trennungskinder oft sehr belastend ist.
Der Sohn hat zudem die tolle Möglichkeit zu erleben, dass zwei sehr unterschiedliche "Lebensweisen" (ich nenne es jetzt mal so) nicht nur im ständigen Streit nebeneinander leben - sondern gemeinsam, Hand in Hand, für ein Kind an einem Strang ziehen und konfliktfrei einen schönen Tag haben können.

Eine bessere Möglichkeit, deinem Sohn Toleranz und Weltoffenheit vorzuleben gibt es ja kaum.
wird sicher kaum möglich - die meisten menschen sind nicht bereit dazu - und du schreibst ja dass es seit der Trennung immer wieder Konflikte gibt.
Aber lass es dir doch mal durch den Kopf gehen ;)

Haha, ich habe gerade die super romantische Vorstellung, dass ihr zu dritt mal ganz spießig in den Zoo geht und 4 Wochen später alle gemeinsam an der Harley rumschraubt. Und 1 Jahr später packt der Biker-Papa dann den Picknickkorb für euren "Männertag" und du präsentierst stolz dein frisch gestochenes Tattoo :D

Alles Gute!

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Eine sehr schöne Idee/Phantasie, allerdings sehr voraussetzungsreich.

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Mir würde es auch schwer fallen mich in dieser Konstellation wohlzufühlen, besonders wenn er dir unterschwellig droht.

Tatsächlich würde ich erstmal versuchen die Klischees des gewaltbereiten Harley-Nazis auszublenden, so gut es geht. Denn du weißt praktisch nichts, und es ist daher viel Spekulation.

Wenn du es irgendwie schaffst eine Kommunikative Brücke herzustellen zu ihm, wäre das sicherlich produktiver als sich gegenseitig als Rivalen zu betrachten. Die Frage ist, ob du und er bereit seit die nötige Zeit und Aufmerksamkeit dafür zu investieren. Vielleicht gibt es irgendwo auf der Werteebene etwas wo du ihn packen kannst. Mein Klischee vom Biker ist auch, dass sie relativ stark werteorientiert handeln, Familie und Loyalität sind aus dieser Perspektive anschlusfähig. Um sich ihrer eigenen Stärke selbst zu versichern haben solche Menschen oft relativ naive Vorstellungen von sich selbst als Beschützer von in ihren Augen schwächeren Menschen, z.B. Kinder. Vielleicht kann man ihn da irgendwie abholen. Biker-Ehre und so.

Am Ende kommt es aber auch darauf an, dass du und die Mutter Kooperativ bleibt. Der übliche Patchwork Blues.


Viel Glück 🍀