Wann kommt die Papaphase

Grüße euch Männer,

meine Tochter wird nun im Dezember 4 Jahre alt und hat seit knapp einem Jahr eine extreme Mamaanhänglichkeit. Soll heißen, wenn ich mit meiner Tochter allein bin ist alles gut, sie kuschelt mit Papa, sie geht gerne mit mir auf den Spielplatz, ich bringe sie abends ins Bett und lese ihr noch eine Geschichte vor, also alles i.O. Doch sobald meine Frau den Raum betritt, bin ich abgeschrieben. Kein Kuscheln mehr, Papa darf auch nicht mehr trösten wenn was sein sollte, Papa darf ihr nicht das essen machen, Papa soll auch weggehen wenn Mama mit ihr spielt usw. Ich kann das schon verstehen, daß sie wahrscheinlich gerade halt eine Phase durchmacht, aber um ehrlich zu sein. Es tut schon manchmal verdammt weh. Als meine Schwiegereltern mit unserer Tochter aus dem Urlaub zurück kamen, wurde Mama natürlich mit offenen Armen und vielen küssen begrüßt, aber ich wurde nicht eines Blickes beachtet, das war für mich bis jetzt der schlimmste Moment den ich erleben musste, sie wollte danach auch lieber wieder zu Oma auf den Arm anstatt ihren Papa in den Arm zu nehmen. Keine Ahnung was ich falsch mache, ob ich manchmal zu streng in der Erziehung bin und meine Tochter damit nicht umgehen kann. Ich weiß es nicht. Meine Frau merkt auch wie sehr mich das verletzt und versucht dann gemeinsam mit unserer Kleinen zum kuscheln zu mir zu kommen, aber das lehnt meine Tochter komplett ab so lange meine Frau anwesend ist. Sind wir zwei allein, dann ist Papa gut genug zum kuscheln oder zusammenspielen aber auch nur dann.

Wie war das bei euren Kindern? Wird das besser? Ändert sich das?

Mein Schwiegervater merkt das natürlich auch, und sagte mir das war bei ihm und meiner Frau genauso. Sie wollte wohl auch bis ca. 6 war mehr mit meiner Schwiegermutter erleben als mit ihm. Aber dann soll sich das wohl komplett gedreht haben, das sie lieber zu ihm wollte.

Berichtet mal wie es bei euch lief.

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Keine Ahnung, das kenne ich so nicht.
Was ich kenne ist, dass immer derjenige hoch im Kurs ist, der weniger verfügbar ist.

D.h. wenn meine Frau drei Tage auf Dienstreise war, wird sie sehr vermisst. Und bei mir auch.

Möglicherweise ist das so ein Identitätsbildungsdings, dass sich euer Kind sich aktuell mehr an der Mutter orientiert, weil es lernt ein Mädchen zu sein. Ich glaube da gibt es so eine Identitätsphase mit drei, habe ich aber nicht mehr so präsent.

Ansonsten würde ich versuchen das entspannt zu sehen, auch wenn es dich mal schmerzt. Kinder sind nicht gerecht und auch nicht für das Wohlbefinden der Eltern zuständig. Sie braucht dich im Augenblick vielleicht weniger dringend, und das kann ja auch was gutes sein, denn vielleicht bist du für sie so deutlich präsent und klar in deinem Handeln und deiner Rolle, dass das für sie völlig ausreicht.

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Motte ist durchaus auch eher an mir dran.

Was wirklich hilft: Zeit alleine mit Papa. Danach ist er immer hoch im Kurs und ich bin raus.

Zudem gab es hier trotzdem auch immer „verpflichtend“ Papa-Zeit (Dinge, die NUR er mit ihr macht. Wollte sie das machen, musste sie auf Papa warten und ihn fragen.

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Ich bin zwar kein Mann und unsere Tochter ist erst ein Jahr alt, aber antworten möchte ich trotzdem auf deinen Beitrag, weil die Situation hier ähnlich ist.
Meinen Freund verletzt die "Zurückweisung" auch sehr und er zieht sich dann zurück. Das kann ich zwar emotional nachvollziehen, verfestigt aber meiner Meinung nach die Situation. Wie in einer vorherigen Antwort stand, hilft auch bei uns möglichst viel Exklusiv-Zeit mit Papa, in der ich das Haus dann auch konsequent verlasse. Auch wenn ihr Verhalten dir weh tut, Zähne zusammenbeißen und dran bleiben! Nicht "beleidigt sein", auch wenn es sich nicht so anfühlt, sie macht das nicht absichtlich. Schafft mein Freund leider aktuell nicht gut und je mehr er sich raus zieht, desto mehr will die Maus nur noch zu mir.

LG ZimtBlau

Ps: Auch wenn ich wahrscheinlich "gut reden habe" der Gegenpart mit 24/7-Zuständigkeit ist auch nicht immer nur toll, falls das ein wenig tröstet.

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Huhu,
wir haben hier auch so unsere Probleme damit gehabt. Meine Tochter ist jetzt 5 und nun dreht es sich langsam.
Bei uns hat geholfen, dass mein Mann sich ein paar Dinge gesucht hat, die sie gerne macht, die Mama nicht „kann“ oder nicht gerne mag.
Zum Beispiel ist mein Mann der Weltbeste Lego Bauer, dass kann MAma nicht so gut.
Oder mit Mama in der Wasserrutsche rutschen ist langweilig, weil Papa viel lustiger und schneller rutscht.
Wenn deine Partnerin mitzieht, hilft es auch, wenn sie häufiger mal sagt: Das weiß ich gerade nicht, aber geh mal Papa fragen.
Oder:
Ich kann jetzt gerade nicht, aber Papa kann das genauso gut.

Mein Mann geht inzwischen häufiger mal allein mit unserer Tochter auf einen Ausflug ins Schwimmbad oder ins Lego Land oder so. Das hilft wirklich ganz ungemein.
Halt durch, auch wenn sie es nicht so zeigt, sie weiß dass du da bist und sie auf dich zählen kann.
Liebe Grüße

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