Trennung mit Kindern - Ich brauche gerade einfach trost

Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Leben mal einen Tread mit diesem Titel verfassen muss.

Ich schreibe einfach mal runter, was mir so auf der Seele brennt:

Es gab mehrfach Gewalt gegen meine Kinder, speziell gegen meinen Sohn von meiner Frau ausgehend.
Es war immer so grenzwertig, dass ich nicht wusste: Ist das noch im Rahmen oder wird hier eine rote Linie überschritten.
Ich habe die ersten Jahre immer eine Erklärung für den "Fehlritt" gesucht.
Die ersten verbalen Ausraster meiner Frau (das Kind hast mit und will dass ich leide) waren mit gerad einmal 3 Monaten.

Die ersten Schläge (es waren Backfeifen) gab es, da war mein Sohn gerade 2 Jahre alt.
Meine Frau hat nicht oft geschlagén, es waren immer Situationen der Überforderung.
Da ich strikter Gegner von Gewalt gegen Kinder bin habe ich Sie entsprechend zur Rede gestellt und mich natürlich schützend vor das Kind gestellt.
Und ja, ich mache mir auch Vorwürfe, ob ich Sie nicht besser unterstützen hätte können.
Irgendwann wurde aus der körperllichen Gewalt dann psychische Gewalt. Wenn mein Sohn nicht so funktionierte wie meine Frau das haben wollte wurde es verbal fertig gemacht.
Ich hörte von draußen, wie meine Frau zu meinem Sohn sagte: Ich will dein hässliches Gesicht nicht sehen. Deine wiederliche Art, dein wiederliche Stimme.
Als ich das mitbekommen habe bin ich sofort eingeschritten, habe versucht das zu retten was zu retten war.
Als Sie immernoch nicht einsichtig war, dass Sie dringend Hilfe braucht und Sie unserem Sohn nachhaltigen extremen Schaden zuführt habe ich das Jugendamt informiert.

Und was hat das Jugendamt gemacht: Nix. Es gab ein Gespräch mit meiner Frau und dem Jugendamt.
Daraufhin wurde mir gesagt, dass jeder Mutter einmal überfordert sei und dass das normal sei.

Meine Frau hat sich dann von mir getrennt, weil ich das Jugendamt informiert habe.

Jetzt sitze ich hier und bin am Boden zerstört.
Die Familie, oder dass was ich glaubte was Familie ist, ist kaputt.
Meine Frau hat sich eine Wohnung gemietet und zieht übernächste Woche aus. Mit den Kindern.

Schon klar, ohne dass wir uns über die Betreuung einig sind kann Sie das nicht machen. Ich habe mich da schon von eniem Fachanwalt beraten lassen.
Und wenn Sie ohne Einigung mit den Kindern wegzieht werde ich eine einstweilige verfügung beantragen mit realativ guten Erfolgschanchen.
Aber das eine ist die Rechtslage und das andere ist die altägliche Realität, die mich einfach fertig macht. Die Ungewissheit.

Nach dem letzen Vorfall bin ich nur noch Teilzeit berufstätig. Mir war klar, dass ich meine Kinder schützen muss. Da ist mir die Arbeit gerade scheißegal.
Es fühlt sich einfach scheiße an. Ich stehe kurz vor ner Depression die ich mir nicht erlauben kann. Denn dann werde ich meine Kinder bestimmt nicht mehr ausreichend schützen können.
Ich habe mir entsprechende Psychologische Hilfe gesucht, allerdings habe ich erst im Juni einen Termin bekommen. Ich brauche aber jetzt Hilfe, verdammt.
Ich kann nicht mehr schlafen und habe Magenschmerzen. Den ganzen Tag.
Meine Frau ist vollkommen "durch" und schwankt zwischen vollkommen überheblichen guten Laune, die eher aus einer 50er Jahre Werbung erinnert, gegenüber den Kindern.
Die Situation ist kaum auszuhalten. Ich kann dieses "Vorgespiele" gegenüber den Kindern nicht. Es wirkt gerade wie ein Wettrennen zwicshen Vater und Mutter.
Und meine Frau hat den ganzen Tag ein flachen Grinsen im Gesicht was fällt, solbald die Kinder aus dem Raum sind.

Ich habe ehrlichgesagt keine Ahnung, was ich von euch hier im Forum möchte. Ich kann auch keine Frage stellen, wie ich es sonst im Forum tue.
Wenn ich ganz ehrlich bin möchte ich jemanden, der gerade auf meiner Seite ist und mir sagt, wie ich bei meinen Kindern zumindest irgendwie den Schaden begrenzen kann.

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beweg dich sofort zum JA, und kümmer dich um einen Anhörungstermin, damit die Kinder bei dir bleiben

ohne Deine Zustimmung darf sie die Kinder nicht mitnehmen, du kannst die Kinder mit der Polizei zurückholen.

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Hallo Martin,
Das tut mir leid zu lesen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es deinen Kindern damit geht. Es ist nicht leicht, stark zu bleiben, wenn einem gar nicht danach ist. Eventuell kann dir das Jugendamt nochmal Hilfestellung geben, also nicht in Form von, du meldest deine Frau, sondern was du tun kannst, um die Situation zu ändern. Vielleicht hast du darüber nachgedacht, um das alleinige Sorgerecht zu kämpfen? Ich kann mir vorstellen, dass das Jugendamt da schon irgendwo Hilfestellung bieten kann.
LG Cheryl

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Die Situation ist schwer aber nicht schlimm! Für dich bricht gerade die halbe Welt zusammen, weil du weißt, dass deine Kinder nicht jeden Morgen neben dir aufwachen werden. Weil alle deine Vorstellungen, wie dein Leben und das Leben deiner Familie aussehen soll, auf ein Mal durcheinander gekommen ist. Die gute Nachricht - man gewöhnt sich schnell dran! Nach ein paar Wochen wirst du dich an die leere Wohnung gewöhnt haben. Zumal die Kinder recht oft da sein werden. Nach ein paar Monaten wird die neue Lebenssituation für dich ganz normal sein. Die Kinder werden es verkraften; sie sind viel robuster als man denkt. Und es wird ein neuer Rhythmus einkehren.

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Nicht schlimm? "Gute Nachricht-man gewöhnt sich schnell daran"?
Hast du eigentlich gelesen was der TE geschrieben hat? Kannst du überhaupt lesen?

Die Frau misshandelt ihre Kinder körperlich und seelisch, er zeigt das an und sie haut mit den Kindern ab!!

Das ist "nicht schlimm"? Und die Kinder werden das verkraften?
Und das Jugendamt lässt die armen Kinder auch noch mit dieser gewalttätigen Mami alleine. Das ist so dermaßen fahrlässig.
Das ist wirklich sehr sehr schlimm.
Gewalt an Kindern ist durch nichts zu rechtfertigen. Noch einmal: Durch nichts!! Von wegen Überforderung.... Am Arsch!!

An den TE: Es tut mir so leid für dich und deine Kinder. Ich hoffe sehr, dass du es schaffst, dass die Kinder bei dir bleiben können. Ich befürchte das wird ein langer Kampf sein :-(


Alles gute für euch

Bearbeitet von HerrToto
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Danke für diesen Beitrag, dem kann ich nur zustimmen!

Mir lief es beim Lesen des Beitrags des TEs eiskalt den Rücken runter. Es kann doch nicht sein, dass man da als Vater so machtlos ist.

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Nimm dir einen Anwalt und kämpfe darum, dass die Kinder bei dir leben können.

Alles Gute!

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Vielen Dank erstmal für eure Beiträge, auch für die kritischen von ERE-Katha333.

Das schöne an anonymen Foren ist ja, dass man wirklich gesagt bekommt was sich sonst kaum jemand traut auszusprechen.

Das Leben ist nicht immer schwarz und weiß.
Würdet Ihr sofort die Polizei rufen oder das Jugendamt einschalten, wenn euer Mann dem Kind eine Ohrfeige gibt? Das passierte nicht täglich oder wöchentlich sondern eher jährlich.
Würde Ihr euren Mann oder Frau anzeigen oder Polizei rufen, wenn Sie euer Kind imn einer "Stressituation" beschimpfen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder Vater und jede Mutter auch mal Ihr Kind sachen gesagt hat, die man "eigentlich" nicht sagen soll.
Wenn man aber das Kind dann aber so beschimft, dass es sich umbringen will war für mich die Grenze klar überschritten und ich habe das Jugenamt eingeschaltet.
Und ich habe den Suizidwunsch ganz sicher nicht zusammen mit einer Trennung zeitlich "getaktet". Hätte ich meine Frau vor 2 Jahren dem Jugendamt gemeldet hätte sie sich vor 2 Jahren getrennt.

Das Jugendamt spricht von einem individuellen Einzelfall, der in der Gesamtbetrachtung nicht darauf schließen lässt, dass es Gründe gibt der Mutter die Fürsorgepflicht in Abrede zu stellen.

Mein Anwalt (Fachanwalt Familienrecht) hat daraufhin folgendes Szenario vorgestellt:
1. Ich klage das alleinige Sorgerecht ein
2. Das Familiengericht wird das JA anhören und die Klage dann warscheinlich auf Grund der Kontinuitätsgewährleistung für die Mutter ablehnen.
3. Daraufhin wird die Mutter wiederum das Kind bekommen und auf Grund des gerichtlichen Konfliktes stehen meine Chancen auf zumindest 50% Betreung bei nahezu 0%.
4. Ich sehe dann meine Kinde alle 14Tage für ein Wochenende. Und das alle unter dem Vorwand "es ist das Beste für die Kinder".

Daraufhin habe ich mit einem anderen Anwalt gesprochen, der mir das Gleiche sagte. Wenn das Jugendamt die Gewalt nicht als "kritisch" ansieht hast Du keine Chance dagegen etwas zu tun.

Der Eine sagt (Kinderpsychologe, Mann): Was ich beschreibe ist schrecklich und ich sollte dringend das alleinige Sorgerecht einklagen.
Der Andere (JA, Frau) sagt: Wenn die Gewalt aus einer Überforderung heraus entstanden sind hat das JA keinen Grund einzuschreiten.

Und in dem Ganzen hin und her schau ich mir die Kinder an, die gerade eine Mutter haben, die sich extremst um Sie kümmert (vermutlich schlechtes Gewissen) und ich Ihr Ihre Mutter auch nicht wegnehmen will.

Nur ich alleine kann entscheiden, was ich jetzt tun kann oder muss.
Da tut es aber jedenfalls gut, eure Meinungen zu hören.

Bearbeitet von Martin85
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Ja echt schlimm, dass man als Vater in solchen Situationen nicht wirklich Hilfe bekommt…

Was machst du jetzt?

Gibts irgendeine Chance auf Versöhnung?
Dann wärst du zumindest rund um die Uhr bei deinen Kindern.

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Was ich jetzt mache?

Ich habe noch ein Gesprächstermin beim Jugendamt. Dort wurde mir aber schon am Telefon gesagt, dass es keine Einschätzung/Empfehlung des Jugendamtes geben wird. Es sei dafür nicht zuständig.
Das wäre Elternsache.

Dann versuche ich noch einen weiteren Termin beim ASD (Allgemeiner Sozialpsychatrischer Dienst) zu bekommen. Nach 30 Versuchen, den ASD zu erreichen, auf Anrufbeantworter und per Mail um Rückruf gebeten stehen sie Chancen auf einen Termin aber schlecht.

Ich habe auch noch einen weiteren Termin bei einem speziellen Kinderpsychologen gemacht.

Ich hoffe jetzt auf eine Einigung, dass wir uns den Umgang hälftig teilen.
Das werde ich schriftlich machen. Ich sehe nur so eine rechtlich gute Chance, dass ich die Kinder ausreichend schützen kann.

Gibt es hier keine Einigung habe ich schon mit meinem Anwalt gesprochen, dass ich am Tag des Auszuges mit den Kindern über meinen Anwalt Strafanzeige stellen werde. Alleinige Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrecht und auch das alleinige Sorgerecht. Mein Anwalt sagte, in meinem Falle ginge das sehr schnell und wäre rein rechtlich gesehen für mich ein Glücksfall wenn es so kommen sollte.
Die Richterentscheidung wird dann innerhalb weniger Stunden gefällt .
Und dann werden meine Kinder von der Polizei aus der neuen Wohnung abgeholt und zu mir gebracht.
Wie ich finde eine schreckliche Vorstellung.

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