Noch einmal Vater werden

Hallo
Ich bin neu hier . Ich zweifele gerade an mir und der Situation. Ich werde nächstes Jahr 40 Jahre alt . Dieses Jahr 5 Jahre geschieden . Aus der Ehe 2 Kinder . Die Ältere ist mit der Ausbildung fertig und steht kurz vor dem Start ins Berufsleben. Die jüngere ist in der 6 Klasse und lebt bei uns . Mit meiner Lebensgefährtin bin ich seit 5 Jahren zusammen. Ich lernte sie kurz vor dem Ende des Trennungsjahr kennen . Ich wünschte ich hätte die Person schon vorher kennen gelernt , mein Leben wäre sehr wahrscheinlich ganz anders gelaufen. Ich sag nicht seelenverwandte aber so ein Gefühl , vertrauen und Unterstützung konnte mir keine andere Frau , je geben . Nun weiß ich seit 1 Woche das wir ein Baby erwarten . Eigentlich etwas sehr schönes was diese Beziehung nur schöner macht . Mich plagt aber mit jedem Tag der vergeht selbstzweifel und Verunsicherung. 2 Kinder die schon so alt sind , jetzt ein Baby , was wenn es nochmal in die Brüche gehen würde ? Was sagt das Umfeld von mir ?
Wie erkläre ich das meinen Kindern ?
Wir leben zu dritt , das zusammen leben mit meiner Partnerin und Tochter funktioniert problemlos . Meine Tochter ist emotional angeschlagen weil ihre Mutter sie in 2 Jahren , 4 mal geholt hat . Ich möchte nicht , das Sie sich weniger wert vor kommt als jetzt . Ich bin mir nicht sicher , ob freuen oder heulen soll .
Meine Zweifel sind gerade größer wie die Freude .
Hat hier vielleicht jemand ähnliches erlebt ?

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Hallo!
Es ist doch toll dass Ihr Euch beide so gut um Deine Tochter kümmert und das Zusammenleben so gut klappt.
1) Eine Garantie gibt es nie - aber Ihr habt doch beste Voraussetzungen.
2) Was andere Leute denken kann Dir so schnurzpiepegal sein. Wichtig ist, dass Du/ Ihr glücklich und zufrieden seid. Patchworkfamilien mit gemeinsamen Kindern oder "späte" Eltern sind heutzutage doch völlig normal, Du wirst sehen, da kräht kein Hahn nach.
3) Wenn Ihr Deine Tochter altersgerecht mit einbezieht zeigt Ihr das, dass Ihr eine Familie seid und sie trotz Baby immer noch genauso geliebt wird und genauso wichtig ist. Wer weiß, vielleicht freut sie sich sogar auf das Geschwisterchen?
Wenn Du Dir sehr unsicher bist hole Dir Hilfe, wie Du das am besten machen kannst. Eine Patentlösung gibt es da leider nicht. Selbst wenn sie wegen der Mutter emotional angeschlagen ist - das Geschwisterchen ist ja eine ganz andere Situation und etwas sehr sehr schönes.
Deine ältere Tochter lebt nicht bei Euch nehme ich an. Damit hat sie weniger Kontakt dann zum Geschwisterchen, kann aber auch eingebunden werden. Mein Bruder ist 18 Jahre älter als ich. Meine Schwerster 15 Jahre. Ich fand es immer schon richtig klasse viel ältere Geschwister zu haben. Der Satz "dann hol ich meinen großen Bruder!" hat nie seine Wirkung verfehlt :-) Und wie hatten immer ein super Verhältnis, keinen Geschwisterstreit etc.
Gib dem Ganzen eine Chance, Schritt für Schritt!
Alles Gute!

Bearbeitet von tine258
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Ich finde es toll dass du so positive Erinnerungen an deine Kindheit mit deinen älteren Geschwistern gemacht hast .
Ich hoffe meine Kinder erleben das auch .

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So ähnlich dachte ich auch: aber dann dürfte Mann (man) niemals Kinder in die Welt setzen da es auch mit jeder noch so tollen Frau irgendwann zu Ende gehen könnte. Ich hebe es gewagt und werde in 6 Wochen wieder Papa. Was mein 1. Kind angeht - er wird sich integrieren müssen, was er bestimmt auch tut. Sollte er nicht - ist es nicht meine Schuld denn ich möchte noch weitere Kinder. Keine Vorwürfe machen - genieß dein Papa sein.

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Hi,
ich glaube es ist ganz egal in welcher Familienkonstellation man lebt, ein neues Familienmitglied verändert immer viel.
Nicht nur für das ältere Geschwisterkind sondern auch in einer Beziehung.
Meine Tochter war gerade 5 als ihr kleiner Bruder geboren wurde. Und auch wenn wir keine Patchwork Familie sind, hatten auch mein Mann und ich Sorgen, wie es sich für die Große anfühlen wird.
Diese Sorge ist berechtigt, aber es ist super, dass du dir dessen bewusst bist.
Bei uns hat es geholfen die Große von Anfang an in vieles mit einzubeziehen.
Sie durfte viel für das Baby mit aussuchen, war mit uns bei einem Geschwisterkurs und hat trotz Baby häufig auch Exklusivzeit mit einem von uns.
Meine Tochter liebt ihren Bruder abgöttisch. Auch jetzt darf sie, wenn sie möchte, viel helfen.
Füttern, den Kinderwagen schieben, Socken anziehen. Die ersten kleinen Spiele spielen.

Ganz wichtig ist dabei: Reden, Reden, Reden.
Sowohl mit deiner Partnerin, als auch mit deiner Tochter.

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Danke für die motivierenden und Hoffnungsvollen Antworten. Ich denke viel darüber nach . Vielleicht denke ich auch Zuviel . Für mich war Kinder bekommen eigentlich kein Thema mehr , die neue Frau hat mein Leben aber einfach so neu und schön gemacht.
Es tut aber auch einfach gut zu lesen das ihr gute Erfahrungen gemacht habt bzw auch einfach mal eine Fremde Meinung zu hören .

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Mach dir nicht so viel Sorgen. Gehe positiv an die Sache ran und beziehe deine Kinder so gut es geht mit ein.
Wenn das Geschwisterchen da ist, kannst du am Anfang extra viel Zeit mit der großen verbringen, damit sie nicht eifersüchtig wird oder sich vernachlässigt fühlt. Das ist oft der Knackpunkt. Und vielleicht nicht nur über das Baby reden, sondern auch über ihre Erlebnisse.

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Glückwunsch erstmal :)

Ich lese aus deinem Post zwei ernste Themen heraus. Aber selbst wenn's schlecht läuft wird nichts schlimmes am Ende rauskommen.
1. Deine Tochter wird einiges erleben und durchmachen. Deine Freundin wird zur richtigen Stiefmutter; sie wird sich deutlich mehr um das Neugeborene kümmern als um die Tochter und mehr oder weniger klare Unterschiede machen. Außerdem wird deine Tochter direkt erleben, was es heißt, eine Mama zu haben, die sich um ihr Kind kümmert. Und wie sehr ihr selber eine Mama fehlt. Es muss nicht so sein, aber es kann so laufen. Es ist ein recht häufiges Szenario zwischen Vätern und ihren Stiefkindern. Es würde helfen, die Tochter sehr früh in die Betreuung des Geschwisterchens miteinzubeziehen. Dann fühl sie sich mit euch in einem Boot. Letztendlich ist der negative Teil der Erfahrung für die Tochter nichts unzumutbares, da kann sie und muss sie durch.
2. Ja, ein Neugeborenes bringt neue Belastungen und Spannungen in die Familie, und keiner weiß, ob die Beziehung danach hält. Aber auch im Falle einer Trennung geht die Welt nicht unter, die Kinder wachsen auf und bleiben im Kontakt mit ihren Eltern (wenn sie wollen). Du hast es ja schon mal durchgemacht, und die Welt ist nicht untergegangen :)
Ein guter Bekannter ist in einer ähnlichen Situation: Frau, 2 Kinder, dann Scheidung, die beiden Kinder blieben allerdings bei der Ex-Frau, neue Freundin, eine Tochter mit ihr, und nach 5 Jahren Schluss. Der jüngere Sohn aus der Ehe ist zu ihm gezogen, sobald er 18 wurde; seine jüngste Tochter ist jede zweite Woche komplett bei ihm, er hat ein Superverhältnis mit allen seinen Kindern, und seine Kinder verstehen sich prächtig untereinander. Also selbst wenn deine Beziehung nicht hält, es kann gut weitergehen.

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Hy danke für deine Worte . Ja ich denke schon das es Veränderungen geben wird . Ich muss sagen das meine bei uns lebende Tochter immer sagt das meine Lebensgefährtin, mehr für sie tut als ihre eigene Mutter. Besser zu ihr ist als ihre Mutter immer war . Mit der Mutter der 2 Kindern ist auch Funkstille. Meine Tochter hat ihre Mutter nur noch 2 mal in den letzten 2 Jahren gesehen . Lag laut ihrer Aussage daran das arbeiten müsse , dann wegen mir , dann weil dies und das . Das alles hat meine Tochter verletzt und sie hat sich von ihrer Mutter abgegrenzt. Ich sage ihr zwar immer , sie soll den Kontakt nicht abbrechen weil sie das in ihrem späteren Leben einmal vielleicht bereut . Nicht jetzt aber vielleicht mal in 20 Jahren . Ich erreiche damit aber nichts bei meiner Tochter. Sie ist verletzt und enttäuscht von ihrer Mutter. Ich versuche nur die Tür aufzulassen , sie darin zu unterstützen nicht jetzt was zu machen was später vielleicht sehr bereut . Auch wenn das was die Mutter macht oder getan hat sehr schmerzvoll für sie ist und war .

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Hallo
Wir haben eine sehr ähnliche Sitatuion. Mein Mann hat 2 Kinder aus erster Ehe (m14/w12,5) und mit fast 41 hat er mit mir ein gemeinsames bekommen. Mittlerweile ist das zweite unterwegs, weil ich kein Einzelkind grossziehen will, wenn die schon grossen bald aus dem Haus sind.
Das Kleine wird von den Geschwister heiss und innig geliebt und schweisst uns als Famile zusammen. Am schwierigsten finde ich die Freizeitgestaltung aufgrund des Altersunterschiedes. Da muss ich momentan noch oft zurückstecken und mich halt allein um mein Kind kümmern, damit Papa Zeit mit den Grossen verbringen kann.
Wir haben ebenfalls die Situation, dass die KM den Kontakt zu den Kindern abgebrochen hat.
Vorallem die Tochter leidet da drunter, weil sie nun bei mir sieht wie eine Mutter sich eigentlich um ihr Kind kümmern und es lieben sollte und sie das nicht hat. Sie waren sowieso schon wegen dem Kontaktabbruch in psychologischer Behandlung, sollte die Situation jetzt mit der Pupertät schlimmer werden, würden wir die Hilfe wieder reaktivieren. Wir wurden nämlich auch gewarnt, dass das eventuell in einen "Mutterhass" umschlagen könnte und sie dann irgendwann alle Mütter (inklusive mir) ablehnt. Momentan haben wir ein super Verhältnis. Ich hoffe wir können sie so auffangen, dass das so bleibt.

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Ich wünsche euch weiterhin alles gute und das ihr glücklich bleibt.