Muss man als Vater sein Kind teilen?

Um Missverständnisse auszuräumen, es geht hier nicht um Eifersucht oder darum dem Ex Partner das Leben schwer zu machen, ganz im Gegenteil.

Wir leben seit 8 Monaten getrennt und ich kümmere mich als Vater sehr aufopferungsvoll um meine Tochter. Finanziell steht meine Ex Partnerin nach der Trennung um Welten besser da als ich (sie wohnt mit ihren 22 Jahren glücklich in einem schönen 500.000€ Haus mit Wintergarten, Teich und allem was man fürs Leben braucht, zahlt keine Miete, kann das Kind jederzeit bei ihrer Mutter oder Tante abgeben und muss auch kaum Besorgungen erledigen, kümmert sich aber sehr liebevoll um die Kleine. Ok, vielleicht bin ich doch etwas Eifersüchtig ;D. Ich habe nämlich nach Abzug aller Kosten weniger als 100€ im Monat und muss auch noch Betreuungsgeld und natürlich Unterhalt an sie zahlen.

Sie hat nach der Trennung relativ schnell einen neuen Partner kennengelernt und ihn auch der 2 Jahre alten Tochter vorgestellt. Hinterher erfuhr ich auf Nachfrage, dass sie auch schon zu dritt in dem „Familienbett“ schlafen. Und sie hat mir gesagt wie sehr unsere Tochter das genießt, ist ja auch verständlich. Jedes Kleinkind möchte in einer Dreier Konstellation aufwachsen.

Letztens hat meine Tochter eine Art Rangliste erstellt wie lieb sie wen hat und der neue Partner kam auf Rang 2 und ich auf 3.

Ich versuche meine Tochter so oft es geht zu sehen aber kann und darf sie nicht bei mir übernachten lassen, da sie noch gestillt wird. Ergo muss ich sie am Wochenende mehrmals 40km hin und herfahren um sie bei mir zu haben.

Die Kindsmutter hat mir versichert ich sei immer der Papa für unsere Tochter, nur weiß ich dass ich alles in meiner Macht stehende tun könnte und am Ende wird evtl dieser Andere beliebter bei meiner Tochter sein da er für sie Vaterersatz und Familienmitglied darstellt.

Jeder Mutter hier wäre außer sich, wenn sie das mitmachen müsste, aber Väter müssen das stillschweigend akzeptieren und es auch noch für gut erachten - da es ja um das Kindswohl geht. So ist meistens der Gesellschaftliche Konsens. Aber ganz ehrlich, wieso soll man als Vater seine Tochter mit jemandem teilen wollen, auch wenn dieser gut zur Tochter sein sollte? Ich habe ja nichts dagegen wenn sie miteinander spielen oder in einem Haus wohnen, aber wenn eine langsame Entfremdung vom leiblichen Vater einkehrt gehen bei mir die Warnglocken an. Was soll ich tun?

Ich habe auch ein Wechselmodell vorgeschlagen, sobald unsere Tochter älter ist und ich in der Nähe wohne kann, aber meine Ex hat es abgelehnt und versucht auch die Bindung zum neuen Partner und meiner Tochter zu intensivieren.

Es ist schade, wenn man dann als eifersüchtiger Papa dargestellt wird. Vielen Dank schonmal für gute Ratschläge!

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Hallo,

Ich antworte hier mal, mein Mann sitzt neben mir und wir sprechen über deinen Beitrag.

Er hat auch eine Tochter, und seine Ex hat auch einige Zeit versucht ihm das Kind "vorzuenthalten".
Das hat sich massiv verbessert, seit wir festere Regeln haben, und seit dem auch er klar gesagt hat, wenn ich sie nicht sehen und mitnehmen kann, muss ich zum Jugendamt gehen.

Auch ich habe ein Verhältnis aufgebaut, was freundschaftlich wirkt.

Dass das Kind mit im Bett schläft, und dem neuen Partner so nah kommt finden wir beide auch absolut nicht ok, eine Eifersucht ist da auch angebracht. Leider würde eine Gegenwehr deinerseits wahrscheinlich nach hinten los gehen.

Ich würde raten, geh zum Jugendamt, schlage auch dort das Wechselmodell vor, deine Ex kann das nicht pauschal ablehnen. Viele Frauen versuchen das, aber auch die können dir das Kind nicht "wegnehmen".
Die Muttermilch kann man auch abpumpen und mit der Flasche geben. Kann man einfrieren, und hält sich auch zwei Tage im Kühlschrank.

Hoffe das hilft dir ein wenig weiter. Alles Gute!

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Danke schonmal für die Antwort. Das abpumpen geht nicht, da die Tochter das schon mit wenigen Monaten abgelehnt hatte und eine starke Mutterbindung aufgebaut hat.

Das Jugendamt wird mich vermutlich darauf hinweisen, dass ich meine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen habe und ich froh darüber sein kann, dass ein anderer Mann neben meiner Tochter schläft. Denn genau das hatte ich schon einmal mit einem Therapeuten der Familienberatung besprochen und dieser meinte es sei doch gut so wie es ist und ich solle das so hinnehmen und so oft wie es geht für meine Tochter da sein. Bin echt langsam verzweifelt

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Sorry, aber da badest du doch gerade etwas sehr im Selbstmitleid. Du hast noch nicht mal mit dem JA gesprochen, willst aber wissen, was die dir zu der vorliegenden Situation sagen werden?

Blödsinn.

Du willst es anders haben? Dann musst du dafür was tun und aufhören, in Trauer zu versinken. Hintern hoch und ab zum JA. Erst DANN weißt du, was die dir wirklich sagen. Das JA ist übrigens auch nur beratend tätig. Umgangsregeln festsetzen etc können die nicht. Wenn deine Ex sich da komplett verweigert, kannst du vors Gericht. Aber auch dazu musst du dich aufraffen.

Wenn du nix tust, wird sich auch nix ändern.

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Ich würde auch zum JA gehen. Ich habe eine Bekannte dort und die vielen Horrorstories, die man oft hört, entsprechen nicht alle der Wahrheit. Klar gibt es überall schwarze Schafe, dennoch ist es heute bei weitem nicht mehr Gang und Gebe, dass Väter quasi kein Recht am Kind haben und nur zahlen sollen.

Der Gang zum JA kann dir durchaus helfen. Es macht einen positiven Eindruck, du bemühst dich um deine Tochter, möchtest deine Bindung zu ihr festigen und willst eine Entfremdung vermeiden. Das ist doch durchweg positiv!
Man wird beim JA sicher auch deine Ex anhören, ja. Das heißt aber nicht, dass deine Sicht der Dinge dann unerheblich ist. Eine Mediation über das JA wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Dort kann man dir aber auch Rat erteilen, wie es weitergehen könnte, sollte deine Ex einen Keil zwischen dich und eure Tochter treiben wollen.

Steck doch nicht gleich den Kopf in den Sand, weil irgendwelche Väter sich betrogen fühlen vom System und angeblich ja sämtliche Rechtssprechung nur pro Mutterist. Dem ist heute nicht mehr so.

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Dass du dein Kind teilen musst, würde voraussetzen, dass es dein Eigentum wäre. Ist es aber nicht. Kinder sind selbstständige Lebewesen und wir als Eltern haben die Aufgabe, sie beim Aufwachsen zu begleiten.

Sei doch froh, dass der Stiefvater und deine Tochter so gut miteinander können. Ich würde versuchen, weniger an dich selbst und nur an das Kind zu denken. Für das Kind ist es toll, dass es im Partner der Mutter eine weitere Bezugsperson gefunden hat.

Und das mit dem Familienbett sähe ich eher kritisch, wenn das Kind plötzlich ausquartiert wird, nur weil ein neuer Partner da ist. Ich finde es sogar ganz wichtig, das Kind (weiterhin) miteinzubeziehen, wenn ein neues Familienmitglied dazu kommt.

LG

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Und nichts desto trotz: du bist und bleibst der Vater. Versuche, den Kontakt so oft wie möglich zu halten. Dass deine Ex aber auch versucht, die Bindung Stiefvater-Kind zu intensivieren, finde ich auch vernünftig. Das bedeutet ja nicht automatisch, dass sie die Bindung Vater-Kind verhindern oder nicht fördern möchte.

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Bei solchen hilfreichen Antworten verstehe ich viele Vöter da draußen, welche das Kind nach 2 Tagen dem Ersatzvater wieder überreichen müssen und dann irgendwann aus tiefstem Schmerz heraus sich nicht mehr blicken lassen. Als Mutter macht man das anscheinend nicht durch, da das Band zur Mutter von Geburt an untrennbar ist. Der Vater muss aber dieses Band seltsamerweise auch noch bereitwillig trennen und wird als eifersüchtig und irrational dargestellt

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Also ich fände die Konstellation auch nicht toll. Familienbett mit einem Dritten. Das müsste ich auch erstmal verdauen. Machen kann man da wahrscheinlich nix.

Aber... Übernachtungen einer 2jährigen beim Vater müssen doch möglich sein. Das Kind braucht doch nachts nicht mehr zwingend Milch. Da würde ich mich nicht abspeisen lassen.

Also ab zum Jugendamt, die eigenen Rechte herausfinden, ggf. Anwalt, und zur Not Umgangsregelung gerichtlich durchsetzen. Und sehr wichtig! Dann auch den Umgang unbedingt regelmäßig und zuverlässig wahrnehmen. Z. B. auch mal das kranke Kind nehmen.

Und die Scheidung möglichst schnell durchziehen, so dass das Finanzielle endgültig geregelt ist.

Alternativ weiterhin alles stillschweigend akzeptieren und darauf warten, dass das Kind irgendwann überhaupt keinen Bock mehr auf Umgang hat.

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Vielen lieben Dank, eine Person mit Empathie und einen tieferen, gleichberechtigtem Verständnis der Elternteile

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Man kann natürlich auch anfangen Rosinen zu picken, wenn man die anderen Antworten nicht ertragen kann...

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Ich kann schon verstehen, dass dich dieses "Ranking" deiner Tochter kränkt, aber versuche bitte trotzdem, dem ganzen nicht zu viel Bedeutung zu geben.
Bei Kindern kann sich so ein Ranking stündlich ändern. Und es ist in fast allen Familien so, dass die Kinder ein Elternteil bevorzugen. Das heißt aber nicht, dass der andere Elternteil nicht wichtig wäre oder irgendetwas nicht richtig macht, und erst recht nicht, dass das dauerhaft so bleibt.
Es geht allgemein auch gar nicht darum, sich beim Kind beliebt zu machen, sondern darum zu schauen, was gut für das Kind ist. Bitte hab das immer im Hinterkopf.

Du schreibst in einer Antwort, dass du dir vom JA keine Unterstützung erwartest und dass der Gang zum Gericht deine Lage nur verschlimmern würde.
Warum machst du dich selbst zum Opfer der Umstände? Komm aus dieser Opfer-Haltung raus!
Ist es dein langfristiges Ziel, das Kind im Wechselmodell zu betreuen? Dann mache dich dafür stark. Der erste Weg geht natürlich zum JA. Dort kannst du dich beraten lassen, wie man das Ganze am besten anbahnen kann und wie man auch heute schon Übernachtungen stattfinden lassen kann. Ein zweijähriges Kind braucht nachts keine Muttermilch mehr. Das wird in der Regel auch nur dann eingefordert, wenn sie Mutter tatsächlich verfügbar ist.
Dann kann das JA als Gesprächsvermittler dienen, um den Umgang der Mutter neu zu regeln. Klappt das nicht, muss der Umgang eben über das Gericht geklärt werden.
Warum sollte das deine Lage verschlechtern?

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Weil ich meine Tochter gerade wesentlich mehr sehen darf, als mir in diesem Umgangsrecht jemals zustünde. Ein Gericht bedeutet Streit, Streit bedeutet festgefahre Fronten bei dem jeder sein Maximum herausschlagen möchte, als Vater ist man gut beraten diesen Weg nicht zu gehen

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Falsch. Es gibt eine Riesenspanne zwischen einem vermittelten Konflikt und festgefahrenen Fronten. Sag deiner Ex klar und deutlich, dass du mehr Zeit mit der Tochter verbringen willst. Stillen ist da keine Ausrede bei einem zweijährigen Kind. Wenn sie abblockt, musst du ihre Gegenargumente nicht einfach so akzeptieren. Schlage Mediation beim Jugendamt vor. Sag, dass es offenbar unvereinbare Ansichten gibt, und deswegen Vermittlung durch dritte nötig ist. Werde unbequem. Lass dich nicht einfach so abfertigen!

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Ich gebe dir mal ein paar Impulse die du hier natürlich beantworten kannst, aber auf jeden Fall in deinem Kopf überdenken solltest

Welches KONKRETE Ziel verfolge ich?
WIE möchte ich dieses Ziel erreichen?
WER kann mich dabei unterstützen?

Da du auf viele, wirklich wichtige Fragen nicht eingehst entnehme ich deinem Post

Ihr ward nicht verheiratet, du hast bisher kein Sorgerecht
Das Haus gehört ihrem neuen Partner und sie lebt mit ihm darin.

Du bist eifersüchtig, weil sie die Familie lebt bei euch nicht möglich war. Aus Gründen die wir hier nicht kennen. Aber es gibt sie. Ich gehe, aufgrund deiner Unzufriedenheit, auch davon aus, dass sie die Trennung ausgesprochen und vollzogen hat.

Du hast ebenfalls eine neue Partnerin. Das ist doch toll! Sie tut mir allerdings sehr leid einen so negativ eingestellten und resignierten Mann an ihrer Seite zu haben. Denn wie du sagst, du darfst dein Kind IMMER sehen.

Gehen wir mal davon aus deine Tochter darf jedes zweite Wochenende von Freitags bis Sonntags bei dir bleiben. Natürlich auch die 6 Wochen Urlaub die du pro Jahr hast.
Was wäre denn dann dein Streben? Geht deine Tochter in den Kindergarten ? Wenn ja, wie würdest du beim Wechselmodell gewährleisten, dass sie täglich die 40km in die Kita und zurück kommt, wenn sie bei dir ist. Passt das mit deinen Arbeitszeiten? Kannst du diese eventuell anpassen? Leider scheinst du zu denen zu gehören die bis auf den Selbstbehalt alles abgeben müssen ( "mir bleiben 100,-"). Das ist echt hart. Aber ein Wechselmodell ist ja nicht günstiger. Klar, du zahlst keinen Unterhalt mehr, aber Kita Gebühren, Essen in der Kita, Kleidung, Anschaffungen jeglicher Art... alles geht 50/50.

Emotional versuchst du, so mein Empfinden hier, gerade deine Verletztheit ( die absolut nachvollziehbar ist) über den Rücken deiner Tochter zu heilen. Das ist für dein Kind wirklich eine große Last. Denn sie wird irgendwann merken, dass etwas "im Busch" ist.

Wie laufen denn bisher die Umgänge ab ?

Du scheinst in einem richtig tiefen, schwarzen Loch zu stecken grade... und ich würde dir da gern raushelfen. Aber dazu zählen eben 1. Ganze Wahrheiten und 2. Eben auch, dass man mal unbequeme fragen stellt und sich selbst reflektiert.

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Deine Gefühle finde ich sehr verständlich und nachvollziehbar. Manchmal habe ich auch so einen Moment, wenn mein Kind mir sagt mich hat es "hundertfach" lieb und das andere Elternteil "tausend". So irrational es auch ist, es gibt Momente, wo es mich trifft. Auch wenn ich ggü meinem Kind liebevoll und adäquat reagiere, piekst es innerlich manchmal.
Und bei dir handelt es sich um eine dritte Person, die du gar nicht kennst und wo du das Gefühl hast, sie wird nicht nur mehr gemocht, sondern ersetzt dich Stück für Stück. Ich kann verstehen, dass du da emotionsgeleitet reagierst. Gleichzeitig - und das mache auch ich mir in solchen Momenten bewusst - ist es völlig irrational und es sind eher eigene Themen, die da in uns anklingen. Was ich dir gern mitgeben möchte:
1) Egal wie viele Menschen deine Tochter noch in ihr Herz schließt, du wirst immer ihr Vater sein.
2) Dass was da schmerzt ist allein dein Ego und deine Unsicherheit. Wenn du dich als Vater kompetent und sicher fühlen würdest, hättest du keine Bedenken, dass dir jemand den Rang abläuft. Unsicherheiten in der Elternrolle hat doch irgendwie fast jeder. Werde dir aber bewusst, dass dem so ist. Dann kannst du deine Gefühle besser zuordnen und von der Realität abgrenzen. Tu etwas für dich und dein Selbstwertgefühl.
3) Gib den Vergleich und das Konkurrenzgedanken auf. Fokussiere dich auf die Beziehungsgestaltung mit deinem Kind. Sei einfach ein guter Papa. Mehr kannst du nicht tun.
4) Es gibt Elternteile, die kaum präsent sind und wenig Interesse zeigen - in der Regel spielen sie für Kinder dennoch eine wichtige Rolle. Ich glaube, du kannst den Druck ein wenig raus nehmen.
5) Unsere Kinder gehören uns nicht und sie haben auch keine Bringschuld, nur weil wir Eltern sind.

Bearbeitet von EsIstWieEsIstx2
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Komischer Gedankengang. Ein Kind hat 2 Männer in seinem Leben. Beide behandeln das Kind gut und liebevoll. Den einen Mann sieht das Kind täglich, den anderen Mann - jede Woche an einem Nachmittag. Die Mama und das Umfeld reagieren besser auf den ersten Mann. Zu welchem Mann wird das Kind eine starke Bindung entwickeln? Ich würde auf den ersten tippen, unabhängig davon, wer von den beiden biologischer Vater ist.

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Es gibt doch keinen Beziehungskuchen, von dem einer weniger bekommt, nur weil der andere ein großes Stück isst. Das wäre ja schräg.
Natürlich kann die Tochter eine intensive Beziehung zu dem Partner der Mutter, vielleicht auch Stiefpapa, aufbauen. Gleichzeitig hat sie eben ihren Papa und deren Beziehungsgestaltung ist völlig unabhängig davon.
Dieses Vergleichen und Inkonkurrenzstellen ist einfach falsch und hilft auch keinem.
Wenn der Papa befürchtet, zu wenig Zeit mit seinem Kind zu haben, dann soll er dort ansetzen und es verändern. Es wird doch nicht besser, nur weil jemand anderes weniger Zeit mit dem Kind verbringt!?

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Hallo,

Du schreibst, Du siehst Deine Tochter öfter, als es das normale Umgangsmodell vorsieht. D.h. doch, dass von Entfremdung in keinster Weise gesprochen werden kann.

Dass es für Dich nicht schön ist, dass es einen neuen Mann im Haushalt der KM gibt, kann ich verstehen. Das ist aber etwas, was die meisten Trennungseltern erleben. Wenn Dein Kind mal bei Dir übernachtet, wird auch da eine "Neue" anwesend sein, die eine Beziehung zu Deinem Kind aufbauen wird. Damit wird Deine Ex-Frau auch leben müssen.

Dein Kind ist 2,5 Jahre alt. Du kannst doch mit der Mutter besprechen, wie das Umgangsmodell langfristig aussehen soll. Ich verstehe, dass es eigentlich nicht um eine Umgangsausweitung geht, weil die schon sehr großzügig ist, sondern ums Übernachten? Das kann man ja ansprechen. Das Kind ist 2,5 Jahre alt. Ich hätte gesagt, so ab 3 Jahren sollte nichts gegen Übernachten sprechen. Oder ist die Mutter dagegen? Dieser Wunsch von Dir ist realistisch und normal sollte die Mutter das dann auch so unterstützen.

Ich würde nicht zum JA laufen, solange Deine Ex Eure Beziehung nicht torpediert. Wie Du schon sagst, siehst Du Dein Kind eigentlich schon sehr viel. Ich würde auch nicht ohne Not in einen Krieg ziehen. Und WM einfordern, gegen den Willen der Mutter, wird einen Krieg geben, egal wie er ausgeht. Darum bin ich in der Hinsicht bei DIr, dass es durchs Gericht nur schlechter werden kann. Sowas sollte man nicht tun, wenn die Situation nicht schon sehr schlecht wäre.

Dann doch lieber in gutem Einvernehmen etwas ausmachen, mit dem alle gut leben können. Sprich, jetzt so oft sehen, wie Du es einrichten kannst, und ab 3 Jahre dann langsam erstmal eine Übernachtung jedes WE, und dann 2 Übernachtungen jedes 2. WE. Ob noch eine Übernachtung unter der Woche dazu kommt, musst Du wissen, weil Du dann morgens ja zum Kiga fahren musst. Das wäre doch ein sinnvoller Weg? Besprich das doch mit Deiner Ex.

Im übrigen sehe auch ich das WM bei jüngeren Kindern kritisch. Man sollte von Kindern nichts verlangen, was man als Erwachsener nicht bereit wäre zu tun.

Gegen die Anwesenheit des neuen Mannes kannst Du nix tun, genauso wie Deine Ex nichts gegen die Anwesenheit Deiner Freundin tun kann. Also egal, ob Dich das ärgert, das bringt einfach nix. Auch das JA würde Dich da in keinster Weise unterstützen.

Versuch aus dem aktuellen Loch zu kommen, dass scheinbar aufgrund dieses dämlichen Rankings entstanden ist. Ich kann Dir sagen, mein Kind ist gerade 3 geworden, und hat auch ständig wechselnde Lieblinge. Mal Mama, mal Papa. Da muss man lernen drüber zu stehen, das ist einfach normal.

Und ich glaube ebenfalls, so wie viele andere hier, der Papa ist immer etwas besonderes. Ich kenne Kinder, die nie mit dem Vater zusammen gelebt haben, und die ihn eher noch idealisieren und vergöttern. Da haben die Väter eher den angenehmen Stand, weil sie die "Wochenend-Daddys" sind, mit denen man schöne Dinge erlebt.

Bearbeitet von Cahdi
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Ich glaube tatsächlich ist es der Gedanke, dass Kinder nur 2 Elternteile haben, hinderlich in solchen Patchwork-Familien. Eine Trennung bedeutet auch, dass neue Menschen mit einem und dem/der Ex in Beziehung treten. Und damit automatisch natürlich auch den Kindern und dort auch Erziehungsrollen einnehmen.
Kennst du denn den neuen Partner? Vielleicht hättest du weniger Eifersucht, wenn du ihn kennenlernen kannst? Vielleicht versteht ihr euch ja gut und du siehst mit Blick auf deine Tochter, dass es ihr bei ihm gut geht. Dass er dich als ihren ersten Papa nicht ersetzt, aber sie genauso bereichert. Dass er ihr wertvolle Dinge mit auf den Weg gibt.
Schwierig ist natürlich diese lange Trennung zwischen dir und deiner Tochter. Aber - das ist ein Thema was du mit der Mutter und ggf einer Beratungsstelle oder dem Jugendamt klären musst. Dass sie das Wechselmodell nicht will kann ich als Mama natürlich auch nachvollziehen, aber du willst ja auch nicht so lange von deinem Kind getrennt sein. Es muss eine faire Regel für alle geben. Und dass du eifersüchtig bist, kannst du ruhig offen zugeben. Das sehe ich sogar als Stärke. Aber damit es dort langfristig keinen Stress gibt müsst ihr wirklich eine Lösung finden, die für alle akzeptabel ist. Dass du als Papa da der Dumme bist kann keine Lösung sein!
Ich würde aber in jedem Fall die Thematik um den Unterhalt und die Kosten weglassen. Das ist nicht nur irrelevant sondern bringt euch nur noch weiter voneinander entfernt. Lediglich wenn es um die Betreuung später geht muss das auf den Tisch, erstmal würde ich aber gucken dass du das raushälst.