Mann findet Kinder eklig, Angst seins nicht zu lieben

Hallo zusammen,
erstmal sorry, dass ich in der "Männerrubrik" als Frau schreibe, aber hier komme ich eher mit der Zielgruppe ins Gespräch.
Folgendes: mein Mann und ich waren uns am Anfang unserer Beziehung einig, dass wir beide Kinder haben wollen. Ich liebe Kinder und für mich gibt es die Option nicht kinderlos zu bleiben. Er findet Kinder cool, aber wenn sie älter sind. Mit der Zeit kam das Thema immer mehr auf und je ernster es wurde, desto mehr Angst hat mein Partner bekommen. Er sagt, dass er mit Babys und Kleinkindern nichts anfangen kann und er sie irgendwie eklig findet und sie nicht anfassen will. Ich kann ihm aber kein 5 jähriges Kind gebären. Neulich war eine Freundin mit ihrem 1 Jährigen da und er meinte, er hat sich extrem geekelt, weil dem Kind die Nase lief und es geschmaddert hat beim Essen. Das ist nunmal normal in dem Alter und das weiß er auch. Er hat halt nur Angst, dass er sich vor seinem Eigenen genauso ekeln wird und es vielleicht auch nicht anfassen will oder nicht lieben kann.
Kennt oder kannte jemand dieses Gefühl? Hat sich das mit dem eigenen Kind verändert oder bleiben diese Gefühle? Seine Hoffnung ist, (ich zitiere) "dass es wie mit den Fürzen ist - die eigenen stinken nicht"

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Ich bin zwar kein Mann, würde aber sagen: Es bleibt eklig, man muss eben durch :-D Beim eigenen Kind sind viele Sachen nicht ganz so widerlich wie bei fremden, aber Spaß macht es trotzdem nicht. Man gewöhnt sich einfach dran und ist selber erstaunt, was man alles so überlebt :-D

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Ich antworte auch als Frau, wobei ich nicht sagen kann, ob sich das bei Männern auch so ändert!!! Ich finde andere Kinder zu 99% auch ekelig. Bei meinen hats in den ersten Wochen zwar gedauert, aber jetzt ist mir jede Körperflüssigkeit egal :-D

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Guten Morgen,

sehe ich genauso,

Habe vorkurzem aufgrund eines Kita- Schließtages mit sif den Freund meines Kindes aufgepasst.
Natürlich hatte er zwischenzeitlich Stuhlgang und musste ihn wickeln.
Musste mehrmals würgen und hätte mich fast daneben übergeben 🙈😁
Bei meinen eigenen ist das zwar auch nicht schön, aber da ist mir sowas noch kein einziges mal passiert.

LG

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Mein Vater hat mich nicht wahrgenommen bis ich 4 oder 5 war. Dann aber schon, hat mir viel beigebracht, und viel in mich investiert. Ich kann ihm viel vorhalten, aber nicht dass er mir gegenüber irgendwelche negativen Gefühle hatte.

Ich denke, der Mann kann schon gut durch die Babyjahre kommen, wenn er mit dem Kleinen kaum konfrontiert wird. Wenn er hingegen ständig das Baby in die Hand gedrückt bekommt, kann es viel Stress in einer sowieso stressigen Zeit erzeugen. Die Frage ist, ob du bereit bist ohne seine Unterstützung auszukommen. Und es wird gewissen sozialen Druck geben.

Zum Glück habe ich dieses Problem nicht, finde weder fremde noch meine Kinder ekelig.

Bearbeitet von phscha
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"Ich denke, der Mann kann schon gut durch die Babyjahre kommen, wenn er mit dem Kleinen kaum konfrontiert wird. "

Ich denke das ist genau der falsche Ansatz.

Der Mann muss von Anfang an zu 100% eingebunden werden - nach 5x wickeln wird er es vollkommen normal und nicht mehr eklig finden.

Außerdem wird er nur so eine enge Bindung zu seinen Kindern entwickeln und sich somit auch nicht vor ihnen ekeln.
Eigene Kinder zu wickeln und zu versorgen ist etwas ganz anderes, als fremde.
Da spielen auch die Hormone eine Rolle.

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Hormone wegen Baby beim Mann?! Klingt unglaubwürdig.

Ja, es gibt das positive Szenario, dass er nach drei Mal Wickeln sich nicht mehr ekelt, Bindung aufbaut, und alle glücklich leben bis der Tod sie scheidet. Und es gibt das negative Szenario, dass der Mann den Stress nicht aushält und geht. Ich halte es für verantwortungslos, fremden Menschen zu sagen "traut euch, alles wird gut", ohne vor den Risiken zu warnen.

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Mein Papa mag auch keine fremden Babys weder locken noch etwas andere aber bei uns (seinen Kindern) war es dann ganz andere. Hat alles gemacht so wie Mama eben auch :)

Vielleicht wird es bei deinem Partner beim eigenen Kind auch nicht mehr so sein.

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Ich finde es ehrlich gesagt allgemein schwierig, wenn sich jemand vor anderen Menschen ekelt, auch wenn jeder eine unterschiedliche Toleranzschwelle hat. Was ist denn, wenn du mal krank wirst oder gar ein (kurzzeitiger) Pflegefall? Könnte er dich waschen und dir auf der Toilette helfen? Könnte er dich während der Geburt unterstützen?
Ich würde versuchen, so viel wie möglich darüber zu sprechen. Was genau ekelt ihn? Kann er sich zu einigem vielleicht doch überwinden? In kleinen Schritten. Andernfalls wird es denke ich schwierig...

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https://www.youtube.com/watch?v=rqZbc9UVtFk

Besonders bei Zeitstempel 1:26

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Das kann man pauschal doch gar nicht beantworten. Zb Wenn man als Kita-Betreuerin arbeitet, hat man ja auch den falschen Beruf ausgewählt wenn man es eklig findet bei „eigentlich“ fremden Kindern eine Windel zu wechseln und Schnodder wegzuwischen. Klar kann das empfinden beim eigenen Kind anders sein, aber es kann auch das Gegenteil der Fall sein. Das würde dein Partner ers erfahren wenn er ein eigenes hätte, wie er es empfinden wird können wir alle nicht wissen.

Und dass man sein Kind automatisch auch lieben wird, dafür gibt es genauso keine Garantie.. die Mehrheit liebt die eigenen Kinder. Überall wo es Mehrheit gibt, gibt es allerdings auch Minderheiten.

Lg

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Hallo. Für mich klingt es zunächst auch eher so, dass dein Mann Ängste und Befürchtungen hat, als dass wirklich primär der Ekel im Vordergrund steht. Ich kann den anderen hier nur zustimmen, dass es beim eigenen Kind nochmal ganz anders ist. Eine volle Windel zu wechseln ist alles andere als angenehm, aber man tut dies (will ich doch hoffen) mit einer Selbstverständlichkeit. Ich kann mich durchaus vor dem Windelinhalt ekeln, jedoch niemals vor meinem Sohn, der dafür verantwortlich ist. Ähnlich ist es, wenn dem Kind mal wieder der Rotz in Strömen läuft. Keiner liebt das, aber es gehört einfach dazu. Dennoch kann es natürlich sein, dass bei deinem Mann ein anderes Niveau an Ekel besteht, über das man ins Gespräch kommen muss. Versuche doch mal zu ergründen, was dahinter steckt und ob es für ihn tatsächlich ein Problem in Bezug auf ein eigens Kind darstellt. Musste sehr über deinen Satz lachen »ich kann ihm doch kein 5-jähriges Kind gebären«.