Wechselmodell

Moin,

ich habe mal eine Frage - wie kommt es, dass viele (nicht alle!) KM das Wechselmodell ablehnen?

Vor kurzem hatte ein KV hier geschrieben, dass er ein Gutachten bekommen hätte, dass er ein schlechter Vater ist. Davor hatte er die KM nach dem Wechselmodell gefragt, was sie aber ablehnt. Geht es ihr nur ums Geld? ;-)

Ich selbst kenne zwei Beispiele wo die KM das Wechselmodell ablehnen.


Charlie

Es geht den KM....

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Aus meiner Sicht würde die Frage so lauten;
ich habe mal eine Frage - wie kommt es, dass viele (nicht alle!) KV das Wechselmodell bzw. sogar Umgang generell ablehnen?

Was habe ich zuerst gebettelt- für die Kinder, aber auch für mich. Ja, wir Mamas können zwischenzeitlich auch mal ne Pause gebrauchen.. 🤷‍♀️
Ja, nun ist seit dem Sommer der Kontakt ganz von seiner Seite aus abgebrochen.

Was ich damit sagen will..
es gibt auf beiden Seiten schwarze Schafe. Und jedwede Situation/ Ausgangslage ist anderes. Ich finde es schwer, das Thema so zu verallgemeinern

LG

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Ja, bedaure. Eure Fälle hätte ich in der Antwort erwähnen sollen. Habe hier erstmals von Müttern gelesen, die aktiv und ernsthaft versuchen, den Kontakt zwischen Kind und Vater herzustellen, zu ermöglichen, zu erhalten. Es gibt halt leider auch solche Väter und Mütter, die ihre Kinder nur zu gern verlassen. Mir ist ein Fall bekannt, da ist die Mutter durchgebrannt der Vater hat die zwei Jungs sehr gut durchgebracht.

Danke an diese Mütter

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Hallo,

ja, es gibt auch furchtbare Mütter, mit Sicherheit. Schön, dass es der Vater so gut mit den beiden hinbekommen hat.

Wir habe hier alle unsere Erfahrungen mit den Expartnern gemacht. Jeden triggert etwas anderes.
Trotzdem sollten wir aufhören, die jeweils andere Seite über einen Kamm zu scheren.

Nicht jede Mutter enthält dem Vater die Kinder vor oder stellt sich gegen das wm. Nicht jeder Vater haut ab.

Und ja, ich finde, auch wenn mich diese Genderei auch sehr nervt, sollte hier einfach schon in solchen Fällen der Ausgangstread einfach neutraler gestaltet werden. Als warum nicht einfach statt KM betreuender Elternteil zb?
Aber vielleicht polarisiert das dann zu wenig 🤷‍♀️

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Geld,
Macht,
Kontrolle über Kinder und Ex,
verletzte Eitelkeit,
Rache,
aus Prinzip,
weil es im Netz so geraten wurde,
weil die Anwältin das sagt,
weil es sein tolles Erpressungsmittel ist,
....


vielleicht auch manchmal Sorgen ums Kind - davon dann ein Teil berechtigt ein Teil eingebildete Sorgen.


Nein 50-50 ist oft - nicht immer - das für die Kinder in viele Fällen geeignetste Modell. Kinder brauchen beide Eltern. Und in modernen Zeiten sollten auch beide Elternteile Arbeit und Erziehung unter einen Hut bekommen. Und wenn nicht 50-50 sind auch 40-60 oder so gut. Aber Kinder sollten mit beiden Eltern Alltag und Wochenende leben können. Das Wechseln nervt, lässt sich aber auch unkompliziert gestalten, da kommt es allein darauf an, wie gut die Eltern mitziehen.

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Sehr gut formuliert.

Beim Kumpel hat die Ex das Wechselmodell abgelehnt und meinte: Wovon soll ich dann leben?

Sagt ja eigentlich schon alles...


Charlie

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"Aber Kinder sollten mit beiden Eltern Alltag und Wochenende leben können."

Und kommen im Umkehrschluss nirgendwo so richtig an, sondern sind immer auf der Durchreise.

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Gegenfrage: Woran liegt es, dass manche KVs NACH der Trennung unbedingt 50/50 machen wollen, aber VOR der Trennung nicht zur Verantwortungsübernahme bereit sind?

Die Ausgangsbedingungen sind überall unterschiedlich. Ich kenne Ein-Kind-Eltern mit tollem Einkommen und etwa 12-Jährigem Kind, da passt das. Wobei nein, das Kind fühlt sich beim Vater wohler und bleibt überwiegend dort.

Ich habe aber auch eine Familie in der Nachbarschaft, wurden vier Kinder im Alter von 1 bis 7 (inzwischen sind sie älter) vom Gericht ins Wechselmodell gezwungen wurden und zwar jeder mit einem anderen Wechselrhythmus. So sieht gesundes Aufwachsen bestimmt nicht aus. Vor der Trennung hat sich übrigens überwiegend die Mutter gekümmert. Der Vater hat derweil anderswo Frauen gesucht, mit denen er vö... könnte. Weiß ich, weil er es auch bei mir versucht hat. 😤

Ich kann dann noch ein bisschen weiter schauen. Selten geht es im Wechselmodell ums Kindeswohl. Vielmehr geht es um Rechte (vor allem der Väter) und "Gerechtigkeit." Selten aber darum, was dem jeweiligen Kind wirklich gut tut.

Es gibt übrigens auch Ex-Paare die stecken ihren Hund ins Wechselmodell.

Bearbeitet von kkjj
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Weil sie nicht auf Hartz4-Bürgergeld-Niveau leben wollen?
Ja, es gibt bei den KV schwarze Schafe, ohne Frage.
Ich geht mir aber um KV, die sich auch vorher um ihre Kinder gekümmert haben und dies auch weiterhin tun wollen.

Vielleicht geht es manchem KV auch einfach um Gleichberechtigung beim Wechselmodell?

Kenne ich, eine gute Freundin hatte dies mit ihrem Hund und dem Ex...hat auch funktioniert.


Charlie

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> Gegenfrage: Woran liegt es, dass manche KVs NACH der Trennung unbedingt
> 50/50 machen wollen, aber VOR der Trennung nicht zur
> Verantwortungsübernahme bereit sind?


Weil die Trennung eine Zäsur darstellt. Vorher hatte das Paar eine Aufgabenteilung vereinbart. Die Trennung hebt das auf. Das stellt eigentlich auch keiner in Frage. Mirist jedenfalls keine Mutter bekannt, die sich trennen will, nur im später weiterhin die Wohnung beim Vater zu putzen, zu kochen und erst recht nicht ihm das Bett vorwärmen. Damit steht also einfach alles neu zur Verhandlung. Natürlich sollten sich gute Väter da überlegen, wie sie beruflich zurückstecken und sich dafür angemessen um die Kinder kümmern können. Ebenso wie sich die Mütter fragen sollten, wie sich im Erwerbsleben besser aufstellen können.

Nein, das mit dem Ankommen ist ein Schein-Argument, das durch erneute Wiederholung nicht besser wird. Das Ankommen verhindern vor allem die Elternteile, die gegen das WM sind. Wer im gleichen Stadtteil wohnt, hat das Problem noch nicht einmal.
Wer sich als Elternteil trennt, muss halt in die sauren Früchte beißen. Schön, dass es zunehmend halt beide Elternteile trifft, aber im Gegenzug der Kontakt Kind-Elternteil auf beiden Seiten gelebt werden kann. Dann ist es auch mit der Aufgabenteilung voll gerecht, was gerade die Frauen sehr laut in der Beziehung fordern. Jeder kümmert sich um Job und den eigenen Haushalt.

> Der Vater hat derweil anderswo Frauen gesucht, mit denen er vö... könnte.
Was für das Motiv "Rache" spricht. Wie gesagt gibt es viele Motive gegen das WM, nur eines davon ist das Kindeswohl und das ist bei weitem nicht immer zutreffend, wenn es von einer Partei vorgetragen wird.

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Mir fehlt die Option „Kommt auf den Einzelfall an.“

Ich kenne zwei Familien, die das Wechselmodell versucht haben oder versuchen. Ein Fall funktioniert sehr gut, dort leben Mutter und Vater in derselben Hochhaussiedlung, das Kind muss zum „Wechseln“ zwei Treppen runter, eine Tür weiter und eine Treppe rauf. Dementsprechend ist das andere Elternteil nie weit weg, vergessene Sachen können geholt werden, das Umfeld (Freunde, Nachbarn, Schulweg) bleibt stabil. Das ist kindgerecht.

Im anderen Fall ist der Vater nach der Trennung Richtung Arbeit gezogen. Dementsprechend gab es eine längere Autofahrt zur Kita, keine Freunde vor Ort, insgesamt kein kindgerechtes Umfeld. Zum Schulbeginn sind die Eltern einvernehmlich zum Residenzmodell zurück. In erster Linie zum Wohle des Kindes, aber auch aus praktischen Gründen, Stichwort Fahrerei.

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Idealerweise bleiben halt beide im gleichen Stadtteil oder halt altersgerecht im Einzugsbereich der Grundschule, später so dass einfach über die Schule gependelt werden kann.

Ich muss zugeben, dass die funktionierenden Modelle alle eine gewisse räumliche Nähe haben, die auch mit dem Rad überwunden werden kann.

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Räumliche Nähe, zwei kindgerechte Wohnungen und zwei Eltern, die ihre Arbeitszeiten in zwei von vier Wochen dem Kind anpassen können. Das Wechselmodell ist in gewisser Hinsicht ein Luxusmodell für die, die es sich leisten können.

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Ich finde die Abfrage albern.

Ich bin aus rein egoistischen Gründen dagegen, daher haben wir es trotz meiner Abneigung ;-) Mir fehlt schlicht mein Kind.
Ich sehe aber auch meine Vorteile. So muss ich mich nicht mit meinem Ex um finanzielle Themen streiten.

Ich glaube tatsächlich auch, dass es Einzelfallentscheidungen sein müssen. Ist der Vater im Alltag der Kinder über Jahre hinweg nicht präsent kann man ihm mit der Forderung nach einem WM auch unterstellen, dass er nur Unterhalt sparen will.

Ein Trennung ist per se schwer somit sollte sich für die Kinder nicht mehr ändern als nötig: sind beide Elternteile im Alltag vorher da, sollten es auch beide bleiben und man ein WM anstreben, ist ein Elternteil eben nie da dann kann dieses auch Wochenendelternteil bleiben.

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"Mir fehlt einfach mein Kind" ist letztendlich auch egoistisch. Den KVs, die ihre Kinder eben auch betreuen wollen und deshalb das Wechselmodell wünschen, fehlt das Kind auch.

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Es geht aber nicht um die Gefühle des KV, sondern um das, was für die Kinder am besten passt. Das hat "Emmi" super ausgedrückt, da kommt es nämlich auf den Einzelfall und die Ausgangsbedingungen an.

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Witzig dass die meisten dazu überhaupt eine Meinung haben. Als ob es so was wie die "Beweggründe aller Mütter" gibt. Irgendwie symptomatisch für unsere Zeit: jeder muss zu jeder beliebigen, auch inkorrekt gestellten Frage eine Meinung haben.

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Ich habe das Wechselmodell,bei meinem 7 jährigen Sohn,allerdings ist es noch so bei uns das er den kleinen jedes Wochenende hat und ihn auch sonst sehen kann wann er will oder mitnehmen,hat ihn auch in den Ferien,wir sind da ganz entspannt.
Finanziell ist es so er zahlt keinen Unterhalt was ich auch nicht will und ich bekomme das Kindergeld aber kaufe auch die Sachen die anstehen ,wie jetzt für Fasching und halt alles andere.
Für Kinder ist es meiner Meinung nach wichtig beide Elternteile zu haben und sobald mein Sohn auch mobiler wird ,kann er wann immer er will zu seinem Vater.

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Wow, das klingt sehr erwachsen und verantwortungsvoll bei Euch.

Leider bekommen das viele getrennte Paare nicht hin. Und der Schmerz der Kinder entsteht da dann oft weniger durch den Wechsel (meine Kinder freuen sich am Ende einer Woche dann einfach immer auf das andere Elternteil) sondern dadurch, dass der Wechsel oft mit offensichtlichen oder subtilen gewollten oder unwillkürlichen Einwirkungen auf die Kinder einhergeht. Seitdem die Mutter nicht mehr demonstrativ auf die Tränendrüse drückt beim Abschied, sind meine Kinder viel entspannter.

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Ich sehe es so ,nicht nur ich habe Anspruch auf das Kind sondern der Vater auch,ohne ihn würde es das Kind nicht geben.
Im Ernst beide Elternteile haben Rechte aber auch Verpflichtungen und dazu gehört eindeutig im Sinne des Kindes zu handeln.
Auch ich profitiere davon ,habe z.b kinder freie Zeit ,das würden sich viele wünschen

Bearbeitet von jasons-mama
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Aus Sicht eines Kindes, welches das Wechselmodell durchleben MUSSTE, kann ich euch aus meiner Erfahrung sagen, dass der einzige Beweggrund zu diesem Modell das Kindeswohl sein sollte.
Ich habe mich in diesem Modell nie wohl gefühlt, mir hat immer ein zu Hause und meine Mutter gefehlt. Wurde ich gefragt? Ja. Hat dem Gericht meine Meinung interessiert? Nein.
Hat meine Mutter die Bedenken zu dem Modell und die Auswirkungen auf mich vorgetragen? Ja. Hat das Gericht diese Bedenken ernst genommen? Nein.
Vor der Trennung meiner Eltern, war es meine Mutter, welche sich überwiegend um mich kümmerte, mein Vater war eigentlich nicht präsent. Viel Arbeit und danach musste er sich ausruhen. Nach dem erzwungenem Modell war es meist nicht anders. Ich hatte in den Vater-Wochen viel Kontakt zu meiner Oma. Um alle anderen Dinge hat sich weiterhin hauptsächlich meine Mutter gekümmert -Arzttermine, Einkleidung etc.-.
Ich habe meine Mutter in der Zeit immer schrecklich vermisst, nur interessierte das niemanden. Die Woche bei meiner Mutter war immer sehr schön, ich wurde aufgefangen. Sie verlor kein böses Wort meinem Vater gegenüber -also nicht dass ihr denkt, sie hätte mich manipuliert-. Jetzt als Erwachsene habe ich kaum Kontakt zu meinem Vater, ich nehme es ihm übel, dass er uns alle zu diesem Modell gezwungen hat und ich nicht die Gelegenheit eines richtigen Zu Hauses hatte.
Also zu deiner Umfrage, ein Wechselmodell kann gut funktionieren, wenn es die Kinder wirklich wollen. Sollte das nicht der Fall sein, dann sollte man erwachsen und emphatisch genug sein, seine Kinder nicht dahin zu zwingen nur um seinen verletzten Stolz zu heilen. Denn was anderes ist es in meinen Augen nicht. Sobald Zwang im Spiel ist, ist das Modell zum scheitern verurteilt.

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Hallo alexis-chester,

Zwang ist nie gut, da gebe ich dir natürlich recht! Aber wie du sagtest, manche Kinder wollen bei beiden Eltern sein und es kann funktionieren. Es wird in viele Fällen eine Einzelfallentscheidung sein.

Ich finde es aber auch falsch, dass es die KM verbietet, obwohl es das Kind möchte. Und dann ist die Frage warum? Hat sie Angst, dass ihr das Kind genommen wird? Oder geht es doch ums Geld? Ist es Rache? Das sind dann die Sachen, die ich nicht verstehen kann.


Charlie

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Weißt du, ich glaube wenn Eltern sich schon während der Beziehung die Betreuung und vor allem den Mental load, 50:50 geteilt haben, ist die ganze Familie daran gewöhnt und es wird kaum ein Elternteil geben, welches sich gegen ein Wechselmodell stellt. Der Vater oder die Mutter wissen, dass auf den anderen Verlass ist und das Kind im Zentrum steht. Das sind die Konstellation wo ein Wechselmodell sehr gut funktioniert und eine gerichtliche Auseinandersetzung gar nicht notwendig ist, beide Elternteile agieren auf Elternebene und übernehmen die Verantwortung gleichermaßen.

Kommt aber ein Elternteil nach der Trennung plötzlich aus der Versenkung und meint, 50:50 wäre das Beste fürs Kind, ohne je wirklich vorher diese Aufgabe ernstgenommen zu haben, verstehe ich die Abwehr des anderen Elternteiles sehr gut.
Das hat dann wenig mit Rache, Geldgier, oder den Verlust des Kindes zu tun, sonder eher mit dem fehlenden Vertrauen, dass das Kind im Mittelpunkt steht.

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Manchmal ist es auch so:
Vater will das WM, um Geld zu sparen. Die ganzen Dienste rund ums Kind soll aber die Mutter weiterhin erledigen.
Und da habe ich Verständnis für die Mütter.

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Hallo VaterOhneFrau,

so soll es natürlich nicht sein, wenn WM dann Gleichberechtigung.

Und dann weiß der KV auch was mit seinem Geld passiert, weil wir wissen ja alle: "Was die KM mit dem Geld macht, geht den KV nichts an." ;-)




Charlie

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> Die ganzen Dienste rund ums Kind soll aber die Mutter weiterhin erledigen.

Naja im WM gehört das alles halt auch dazu, so etwas mit zu erledigen. Da macht eine gewisse Kontinuität aber Sinn - ein Elternteil macht Zahnarzt und Kieferorthopädie (da hat man Termine im 6-Wochen-Takt) das andere Elternteil dann halt Kinderarzt und sonstige Behandlungen.


Ansonsten sind die "Dienste rund ums Kind" ja doch zeitlich schon gut abgegrenzt?