Mehr umgang

Hallo,

ich befinde mich seit der Geburt meiner Zwillinge in einer getrennten Situation von der Kindesmutter (KM). Sie konnte sich keine Beziehung mit mir vorstellen, weshalb wir seit der Geburt der Kinder getrennt sind. Anfangs gestaltete sich die Umgänge schwierig, und die Kommunikation zwischen uns wurde immer schlechter. Ich habe versucht uns Hilfe zu holen,beim Familienzentrum, weil wir Eltern sind. Dies wurde durch die KM verneint.

Nach dem ich auf Betreuungsunterhalt von ihr Verklagt wurde, habe ich das gemeinsamme Sorgerecht beantragt, welches wegen „Hochstrittigkeit“ nicht bekommen haben. Gott sei dank, hat das Gericht festgelegt, dass wir zum Familienzentrum gehen müssen.

Seit dem sind wir 3,5 Jahre beim Familienzentrum zur Beratung. Die Beratung läuft so langsam aus.

Jedes Mal, wenn ich mehr Umgang mit den Kindern fordere, beim Familienzentrum, beginnt sie an zu lügen und die Wahrheit zu verdrehen. Sie behauptet, es sei nicht gut für die Kinder, wenn sie länger bei mir sind. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sie bewusst vor dem Familienzentrum sagt, dass sie nicht möchte, dass der Vater mehr Umgang bekommt. Auch beim Thema geteiltes Sorgerecht weigert sie sich. Sie möchte es nicht.

Das Familienzentrum ist ratlos, da sie sich weigert, weiter mit ihnen zu kooperieren. Obwohl ich das Sorgerecht theoretisch bekommen könnte, laut dem Familienzentrum, befürchten ich, dass die Kommunikation wieder schlechter wird, wenn ich vor Gericht ziehe. Das bedeutet, dass sie mir wichtige Informationen von den Kindern mir vorenthalten würde.

Grundsätzlich geht es mir darum, vernünftigen Umgang mit den Kindern zu haben. Ich wünsche mir, dass sie unter der Woche eine Übernachtung bei mir verbringen und jedes zweite Wochenende bis Montagnachmittag bei mir sind. Die Kinder (fast 4 Jahre alt) äußern selbst den Wunsch, länger bei mir zu bleiben.

Es ist für mich schwierig, die Kinder zu ermutigen wieder zur Mutter zu gehen, während ich gleichzeitig mit den Blockaden der Kindesmutter umgehen muss.

Wie soll ich mich in dieser Situation verhalten?

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Hallo,

als Vater hast Du auch ohne Sorgerecht ein Umgangsrecht. Und zwar nicht so, wie die Mutter Deiner Kinder das gern hätte, sondern so, wie es Dir- wie der Name schon sagt- rechtlich zustehen würde.

Das Familienzentrum kann Euch zwar fachlich/pädagogisch beraten, jedoch keine Regelung bezüglich der Umgänge vorgeben.

Ich nehme an, dass Du im Interesse Deiner Kinder bisher den berühmten "Ball flach gehalten" hast? Das funktioniert so offensichtlich nicht. Wenn Du jetzt nicht allmählich aktiv wirst und Dich rechtlich beraten lässt, wird Dir jedes Gericht perspektivisch erzählen, dass Du Dich jahrelang nicht um mehr Kontakt zu Deinen Kindern bemüht hast und warum Dir das jetzt auf einmal einfällt, nachdem Du es über Jahre so laufen lassen hast.

Die Mutter der Kinder kann nur so offensiv agieren, weil Du Dir das gefallen lässt. Such' Dir einen guten Anwalt für Familienrecht und nutze Deine Rechte und Möglichkeiten!

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Hallo,

also erstmal kann sie vor dem Familienzentrum (ich nehme an, das ist so eine Stelle für Beratung/Mediation) fordern so viel sie will, diese können im keine Richtung entscheiden. (Kann nicht mal das Jugendamt)

Ich finde, du agierst viel zu passiv, und das nutzt sie total aus.
Ja, du machst dir Gedanken über eure Kommunikation und wie man das ganze irgendwie einigermaßen in Frieden regeln könnte.
Aber verweigert doch das Gespräch und "möchte" das gemeinsame Sorgerecht nicht.
Such dir einen guten Anwalt. Klage Sorgerecht und Umgang ein. (Eventuell erstmal begleitet, du schreibst nirgends wie viel du die Kinder bisher betreust)
Das Familienzentrum wird dich doch bestimmt unterstützen bzw. vor Gericht ein gutes Wort einlegen können.

Alles gute!

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Hallo,

leider habe ich die Umgangszeiten vergessen. Umgang habe ich wie folgt:

Montags Nachmittags, Freitags Nachmittags, Donnerstag für 2 Stunden und jedes zweite Wochenenden von Freitag bis Sonntag Nachmittags.

Bearbeitet von Inaktiv
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Such dir schnellstmöglich einen guten Anwalt und lass den Umgang gerichtlich festlegen.
Mein Freund war viele Jahre wie du, immer wieder mit JA/ Mediation versucht, sich zu einigen. Die KM bockte dort nur rum, es sei ihr Kind und sie will dieses und jenes nicht.
Jahre wurden so vergeudet, in den mein Freund sein Kind kaum sehen durfte und sich aber auch nicht gewehrt hat. Diese Zeit kommt nie mehr zurück.
Dem Gericht war egal, was KM nicht wollte, ihr wurde gesagt, wenn sie den Umgang weiter blockiert, könne das Gericht ihre Erziehungsfähigkeit anzweifeln und das Kind kommt zum Vater. Das hat gewirkt.
Worauf wartest du? Willst du noch ins Familienzentrum bis die Kinder 12 sind?

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So wie es sich liest wirst du mit ihr nie auf ein vernünftiges Level der Kommunikation kommen.
Wie schon erwähnt wurde bestimmt nicht sie wieviel Umgang du hast, sondern letztendlich ein Gericht, wenn es zu keiner Einigung unter euch kommt. Gleichzeitig würde ich auch das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Es sind auch deine Kinder.
Fängt sie an zu lügen und verbreitet Unwahrheiten würde ich sie warnen es nicht zu tun, da ich ansonsten rechtliche Schritte einleiten müsste. Es geht hier um deinen Ruf.

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Leider bist du schon inaktiv aber womöglich liest du es dennoch:

- Wie schon von anderen geschrieben, wirst du nicht umhin kommen, dass du aktiver einforderst. Lasst euch von der Familienberatung einen Abschlussbericht geben. Idealerweise findet sich darin:
mindestens: dass du immer wieder Vorschläge zur Erweiterung der Umgangszeiten gemacht hast
besser noch: dass die KM das ihrerseits ohne nachvollziehbare Argumente blockiert hat.
Die Frage ist allerdings, ob es da überhaupt einen Bericht geben kann, wegen der Vertraulichkeit dieser Gespräche. Dann musst du ab jetzt zusehen, dass du Dinge ab sofort dokumentierst, also idealerweise per Mail oder Messanger schreiben. Wenn ihr euch trefft, vorab schon mal eine "Tagesordnung" senden etwa "wenn wir uns morgen treffen möchte ich gern mit dir darüber sprechen ob ich nicht künftig an den Papa-Wochenenden schon nach meinem Umgang am Donnerstag die beiden bei mir behalten kann, sei Freitag zur Kita/Schule bringe und wir so gemeinsam ins Wochenende starten könnten". So ist dann nicht mehr bestreitbar, dass du solche Punkte anregst. Ebenso dokumentierst du, wenn sie dir mal wieder Informationen vorenthalten hat und umgekehrt, dass du Infos immer sofort und unaufgefordert weitergibst.

Gericht 1: Unbedingt gemeinsames Sorgerecht beantragen. Es gäbe keinen Grund das nicht zu tun. Dann hast du nämlich direkten Zugriff auf Informationen, könntest dich bei Kita / Schule als zweiter Ansprechpartner eintragen lassen, gehst zu Elternabenden etc.
Ausnahme: Welche Vorwürfe und Lügen stellt sie da in den Raum? Die solltest du natürlich mit der Kanzlei vorab erörtern und zwar alles. Also Vorwürfe an denen etwas dran ist, z.B. dass du Umgangszeiten kurzfristig verlegt oder nicht wahrgenommen hast, ebenso wie dinge die an den Haaren herbeigezogen sind. Dein RA sollte nicht von so etwas in der Verhandlung total überrascht sein und du solltest eine Idee haben, wie du auf so etwas antwortest, wenn die KM wieder Lügen erzählt bei der Familienberatung oder anderswo.


Gericht 2: Mit Glück regt das FamG weitere Gespräche an.

Gericht 3: Lass die Umgangszeiten Regeln. Das ist unabhängig vom Sorgerecht. Dabei sollte alles so genau und eindeutig geregelt werden, wie irgend möglich. Denke auch jetzt schon an Kita-Schließzeiten und Schulferien und dass dafür eine klare Regelung vorhanden ist (hälftige Teilung und in geraden Kalenderjahren immer alle erste Ferienhälften beim Vater, ungerade Kalenderjahre bei der Mutter. Die Ferien beginnen mit Schulschluss des letzten Unterrichtstages. Ja, selbst um das erste Ferienwochenende kann eine bockige KM streiten und so den Kindern und dir einen Urlaub verkürzen oder ganz verhindern.

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Ein Gericht kann keine Gespräche anregen oder gar anordnen. Das ist ein Irrglaube.