Hallo zusammen!
Mich würde interessieren, wie streng ihr in Sachen Schule bei euren (großen) Kindern seid.
Unser Sohn (17) ist seit jeher absoluter Minimalist und hat überhaupt keine Lust, sich für die Schule anzustrengen. Stattdessen beschäftigt er sich ausgiebig mit PC-Spielen und Freunde treffen. Er geht seit einem Jahr auf eine Fachoberschule und möchte Fachabi machen. Er hat sich diese Schule selbst ausgesucht und will sie auch beenden. Allerdings hat er in ALLEN Fächern eine 4! Sein Realschulabschluss war zwar auch im 2er bis 4er Bereich, aber hat sich z.B. in einem Jahr in Englisch von 2+ auf 4 verschlechtert. In Deutsch und Mathe steht er 4-. Er macht zu Hause nichts für die Schule, außer ich zwinge ihn.
Er meint jetzt, mit ein bisschen mehr Lernen schafft er den Abschluss schon irgendwie, ich solle mal chillen.... Ich habe mir das jetzt aber lange genug angeschaut mit dem Nichtstun und von einem Fachabi mit Notendurchschnitt 4,0 hat er gar nichts. Er möchte Mediengestalter werden, da sind die Anforderungen an Azubis sehr hoch!
Ich werde das auf jeden Fall nicht so weiterlaufen lassen, allerdings ist er in einem Alter, in dem ich mit absolutem Druck nur Trotz erreiche. Ich schwanke jetzt, was da sinnvoll ist. Er will am liebsten alles so weiter laufen lassen und selbst entscheiden, was er wann lernt. Das endete allerdings bisher immer damit, dass er alles Schulische vor sich herschiebt und am Ende auf die Schnelle nur 15 Minuten oder gar nichts macht. Wie viele Vorgaben würdet ihr machen? Setzt ihr in dem Alter noch PC-Verbot durch?
"Lass ihn doch einfach, ist doch sein Problem" kommt für mich nicht in Frage. Ich erwarte schon, dass er eine gewisse Leistung in der Schule bringt!
LG
Yhona
Lernvermeidung - wie streng sein?
Hallo
Meine Tochter war auf einer ähnlichen Schulform, hier heißt das ganze nur anders.
So wie ich das mitbekommen habe sind sehr viele Schüler notentechnisch erstmal schlechter geworden. Meine Tochter selbst hatte es auch nicht so leicht..
Irgendwo auch verständlich, ist ja eine komplett neue Schulform,andere Lehrer, andere Benotung, neue Fächer,..
Die meisten haben sich aber, insofern sie die Probezeiten überstanden haben, dann wieder gefangen.
Meine Tochter auch. Nur mit Mathe hat sie sich sehr sehr schwer getan. Im Vergleich zur Realschule ist sie da auch schlechter geblieben.
Gibt es bei euch die Probezeit denn nicht?
Ich weiß leider die genauen Noten jetzt nicht denn meine Tochter ist erst im 2 Jahr zur BK Klasse gestossen aber ich weiß aus Erzählungen das es dann auch nochmal viele nicht ins 2 Jahre geschafft haben da es dafür auch nochmal Anforderungen gab.
Was für ein Zweig hat die Schule denn?
Vielleicht ist das einfach nicht seins?
Oder ist das schon eine Schulform mit einem Schwerpunkt der zum Berufswunsch passt?
LG
Hallo,
mit Druck erreichst du rein gar nichts.
Ich habe ebenfalls die Fachhochschulreife gemacht und es war echt schwer. Ich war von der Realschule nicht gewohnt lernen zu müssen.
Das Beste ist er wiederholt das Jahr. Musste ich leider auch durch. Ich habe Nachhilfe für Mathe genommen und es hat dann echt Klick gemacht. Habe mich von 5 auf 2 verbessert und du wirst es kaum glauben, aus mir ist auch noch was geworden.
LG
Zum Druck:
Meine Mutter hat mir immer prophezeit, dass ich mal klos putzen gehe, wenn ich mich nicht anstrenge.
Ihr war nichts gut genug. Nur 1er haben gezählt. Die hab ich fast nie geschafft- und wenn, dann im falschen Fach. Klar hat sie es nur gut gemeint, aber sie hat mir mit ihrer Erziehung nur gezeigt, dass es eh nichts nutzt zu lernen. Ich bin scheiße und bleib scheiße. Egal wie viel ich zappel und rappel. Den Knacks hab ich noch heute, dass ich mich schlecht fühle, wenn was nicht perfekt läuft.
Auch wenn du das nicht hören magst: lass ihn. Er muss jetzt seine eigenen Erwartungen entwickeln und verwirklichen. Hör auf um ihn zu kreisen. Hol ihn nicht aus Dreck, den er selbst fabriziert hat. Aber lass ihn nicht fallen.
Wenn er nicht mediengestalter wird. Wird er was anderes.
Wichtiger als die schule ist eh die praxis. Dort erst lernt er Verantwortung zu übernehmen.
Wieso hat der Druck deiner Mutter dir beigebracht, dass es nichts nutzt zu lernen?
Weil Noten egal sind oder du auch ohne Lernen die gleichen Noten geschrieben hättest?
Weil es nichts wert war, wenn ich in physik von ner 5 auf ne 3 kam. Weil in den Sprachfächern nur 1er zählten - wenn sie überhaupt gewürdigt wurde, denn Sprachen lernen ist ja piepel-einfach
Wenn ich in Kunst ne gute Zensur bekam, konnte sie entweder nichts damit anfangen, oder sie hätte es besser gekonnt...
Sie hatte eine Art an sich, die jede Leistung zunichte gemacht hatte.
Noch heute herrscht unter unserer Verwandtschaft die Meinung vor, dass ich hochbegabt und stinkend faul sei.
Sprich: wenn ich was gutes erreichte, dann war es selbstverständlich, da ich ja hochbegabt bin. Wenn ich irgendwo versagte, dann war es meine schuld, da ich mit etwas fleiß ja was hätte erreichen können.
Gute Leistungen lagen also immer außerhalb meiner Kontrolle - wofür sollte ich mich also anstrengen?
Vielen Dank für eure Beiträge!
@tobin-heath
Sicherlich sind die Anforderungen höher als in der Realschule, allerdings war vieles auch Wiederholung, z.B. in Mathe und auch in Deutsch. Und in Fächern wie Politik ist eine gute Note eine reine Lernleistung.
Eine Probezeit gibt es nicht. Die Fachrichtung der Schule ist Gestaltung, ansich macht das meinem Sohn auch Spaß, er nimmt die Sache aber nicht wirklich ernst und gibt sich wenig Mühe.
@basta.pasta
Du hast Recht, mit Verboten gibt es nur einen Machtkampf. So wie du es beschrieben hast, habe ich es eigentlich auch vor, allerdings finde ich schon, dass man auch bei Jugendlichen im Bereich Schule gewisse Grenzen setzen kann. Bei uns ist es offensichtlich, dass seine 4er das Ergebnis des Nichtlernens ist. Weißt du, es macht mich schon sauer und natürlich bin ich auch enttäuscht, dass er seine Freiheiten und Privilegien fordert, andererseits aber null Leistungsbereitschaft zeigt, obwohl er genau weiß, dass ich damit sehr unglücklich bin. Wir haben darüber ja nicht erst einmal gesprochen, seit der 5. Klasse gibt es da Aufs und Abs. Ich erwarte keinen Überflieger, aber ich möchte eine gewisse Lernanstrengung sehen.
@asl80
Das Jahr wiederholen geht so nicht. Hier in der 11. Klasse Fachoberschule machen die Schüler ein Jahrespraktikum von 960 Stunden, also 3 tage Praktikum, 2 Tage Schule. Eine Wiederholung würde bedeuten, dass er das nochmal machen müsste, bzw. erstmal wieder einen Praktikumsplatz finden müsste. Das will er ganz bestimmt nicht.
Nachhilfe wird dieses Jahr auch anstehen, das nimmt mein Sohn interessanterweise an.
@faltblatt
Ich erwarte keine Einsen und sicherlich weiß ich, dass aus ihm auch was wird. Er hatte jetzt 1 Jahr Praxis im Praktikum und hat dort auch Verantwortung gelernt. Hatte leider keine positiven Auswirkungen auf seine schulische Motivation.
Klar sind viele Fächer "einfach" Lernfächer aber das Niveau & die Abläufe sind schon anders als auf der Realschule.
Das es keine Probezeit gibt ist sein Glück, ich hab meine Tochter mal gefragt und hier wäre er im hohen Bogen von der Schule geflogen.
Beim ersten Gedanken fand ich die Probezeit ziemlich streng aber wenn ich so drüber nachdenke, es waren ab einer gewissen Zeit nur noch die da die wirklich wollten. Das ist schon nicht schlecht.
Ich würde nochmal ein ernstes Gespräch mit ihm führen. Keiner erwartet einen 1er Durschnitt aber mit einem Durchschnitt von 4,0 erschwert er sich das Leben nur selbst.
Das sollte ihm in dem Alter verständlich sein.
Hallo murphysgesetz,
natürlich bist Du sauer und enttäuscht, wenn Du siehst, dass Dein Kind aus Faulheit?, Bequemlichkeit?, Gleichgültigkeit?... hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt. Nur glaube ich nicht, dass DU daran etwas ändern kannst. Er ist immerhin schon 17 Jahre alt.
Einer meiner Söhne hat sein Abitur gemacht, ohne dafür etwas zu tun. Entsprechend ist sein Abischnitt. Er studiert jetzt, und ich habe ihn am Anfang seines Studiums mal gefragt, ob er im Nachhinein doch bereut, sich nicht mehr reingehängt zu haben - ja, tut er. Und ich habe ihn gefragt, ob ich etwas hätte ändern können oder etwas versäumt habe - große Augen: ob ich mir ernsthaft einbilde, dass er sich von mir in Sachen Schule etwas hätte sagen lassen?
Meine Tochter dagegen, 18 Jahre alt, macht nächstes Jahr Abitur. Sie hatte es in der Grundschule schwer, hat in der Realschule das Lernen gelernt und ist, trotz vermutlich geringerer Intelligenz als ihr Bruder, auf Kurs in Richtung eines besseren Abischnitts. Sie strengt sich mehr an und erarbeitet sich die Noten hart, die mein Sohn mit nur geringem Aufwand geschafft hätte. Bei meinem Sohn hätte ich nichts beeinflussen können, bei meiner Tochter muss ich es nicht. Und ich sehe auch keine Möglichkeit: Ich kann das Pferd zur Tränke führen - saufen muss es selbst.
LG, basta
hallo,
ich würde ihn animieren, in den langen sommerferien ein praktikum bei einem mediengestalter zu machen. dort wird ihm mit sicherheit auch gesagt, dass er bessere chancen mit guten noten als mit schlechten hat. oft zieht das mehr als wenn mama und papa daherreden. er könnte auch ehrenamtlich bei der tafel aushelfen und sehen, wie unangenehm es ist, wenn man keinen job hat und froh ist über essen von dort. dann hat es sich nämlich ausgechillt!
ich würde mich über so ein verhalten schon sehr ärgern, muss ich sagen, bekomme aber durch erzählungen von teenager-jubgs-müttern langsam den eindruck, dass der elterliche arm da ein ende hat. bei den mädchen-eltern sieht das immer ganz anders aus, alle strebsam, wollen ins ausland, studieren....zumindest ist das das, was ich so mitbekomme.
meine ältesten kinder sind mädchen und noch deutlich jünger - ich bin gespannt.
lg
Ja ja, die Jungs. Darüber könnten wir hier wahrscheinlich ewig diskutieren, woran das liegt.
Das mit dem Praktikum hatte er schon angedacht - aber wie's so ist, dann muss man sich ja kümmern. Und Anfang August sind die Ferien schon wieder rum.
Ich schau mal, wo mein Arm zuende ist...mein Sohn und ich haben einen guten Draht zueinander, auch wenn wir wegen der Schule ab und zu aneinander geraten. Ich hoffe, er lässt sich auf meine Ratschläge ein bzw. sieht ein, warum ich das so nicht mehr hinnehme. Ich biete ihm ja jegliche Unterstützung an, er muss sie nur annehmen wollen.
Ich denke, sein Lernverhalten kannst du nicht mehr umerziehen. Willst du ihn strafen wie ein kleiens Kind? Spätestens wenn er 18 ist, ist das auch nicht mehr deine Sache.
Ich würde immer wieder mal zu sagen, dass du rumgammeln nicht duldest und wenn er dieses Fachabitur nicht schafft, er sich danach einen Job suchen muß. Ich würde ihm auch androhen, dass er dann ausziehen kann und von dem wenigen Geld, was du ihm zahlen wirst/muss, halt leben muss. Endlos müssen wir die Kids nämlich nicht unterstützen.
Ganz schön hart was du schreibst. Der Junge ist 17! Hätten meine Eltern mir sowas an den Kopf geknallt, hätte ich erstrecht dicht gemacht.
Ich bin sehr froh und dankbar, dass meine Eltern, egal wie schlecht es lief und wie stur ich damals war, immer hinter mir gestanden und mich unterstützt haben.
Insgesamt habe ich 5 Jahre verschenkt! 12. Klasse 2mal gemacht, 2 Studiengänge versaut. Ich bin da nicht stolz drauf, aber es ist nun mal so.
Jetzt bin ich Ingenieur, habe sofort sehr gute Arbeit gefunden und bin rundum zufrieden.
ja, ich kann in solchen Fällen knallhart sein. Bei meinem Sohn hat das genützt, es öfter anzudrohen. Er hat jetzt das1. Lehrjahr hinter sich und meint aber da er nun volljährig ist, kann er machen was er will. Auch da sage ich, wenn ihn hier alles stört, kann er gerne ausziehen. Wenn er weiter so ne doofe Art draufhat, dann möchte ich das sogar.
Und siehe da es hilft, er weiß doch genau, dass er sich mit Ausbildugnsgehalt, Kindergeld und etwas Kostgeld keine eigene Wohnung leisten kann. Außerdem ist es doch so schön im "Hotel Mama".
Wenn sich jdm. anstrengt und solche Noten hat dann würde ich das nicht sagen, aber faul auf der Haut liegen und bei uns durchfüttern lassen, das sehe ich nicht ein. Das mach ich meinem Kind klar. Das Zusammenleben ist ein Nehmen und Geben, nicht Einbahnstrasse nur von seiten der Eltern.
Und bei mir ist das keine leere Drohung, ich würde meinen Kindern sogar helfen eine Wohnung zu suchen, und für ,ich ist das auch Unetrstützung, nur sehe ich nicht ein , die Faulheit meiner Kinder zu unterstützen und mir alles gefallen zu lassen.
Hi,
wird knapp aber besorgt ihn in den Sommerferien ein tollen Praktikumsplatz in seinem Traumberuf.....vielleicht wacht es dann auf, wenn er erfährt, das die Plätze heiß begehrt sind und nur gute Schüler diese erreichen.
lg
lisa
Hallo!
Nun ICH könnte meinen 14-jährigen zu gar nichts zwingen und bei einem 17-jährigen würde sich das verbieten.
WIR diskutieren Dinge und zeigen Konsequenzen auf, aber tun und gestalten und erleben muss es mein Kind.
WEISS er denn von den Anforderungen die er erfüllen muss für seine Mediengestalter-Ausbildung?
Mach mit ihm gemeinsam einen Termin zur Berufsberatung. Der Berater soll ihm klar machen was er mit seinen 4er für Ausbildungen machen kann und welche Noten er für welche (Traum-)Ausbildungen er sonst so braucht!
Letztlich hat er nur eine Chance wenn ER es einsieht, ihm die Konsequenzen klar sind und er seinen Weg umsetzen kann!
DU hast da jetzt nicht mehr so viel Gestaltungsmöglichkeiten!
LG, I.