Diktat - wann wiederholen?

Hallo zusammen,

mal eine Frage. Meine Tochter ist eigentlich eine ganz gute Schülerin. Aber seit diesem Schuljahr hat sie eine Deutschlehrerin, die sie total auf dem Kieker hat und ihre Aufsätze sehr schlecht bewertet.

Dazu kommt, dass sie jetzt das zweite Diktat geschrieben haben (Waaahhhnsinn, ganze zwei Diktate in einem Schuljahr! #klatsch). Beide Diktate sind megaschlecht ausgefallen.

Meine Tochter hat früher eigentlich immer ein bis zwei Fehler im Diktat gemacht. Sie stand auch sonst in Deutsch immer zwischen 1 und 2.

Das erste Diktat im Herbst war eine 3-4, da bin ich fast aus den Socken gekippt mit 8 1/2 Fehlern. Sie meinte nur, was ich denn wolle, sie sei die drittbeste. Sie hat nen Hochbegabten in der Klasse, der normal überall nur Einsen schreibt, und der hatte ne 2-3, und dann noch einer mit einer drei, und dann kam sie. Ein Drittel aller Mitschüler hatte ne glatte sechs. Der Klassendurchschnitt war eine 4-5. Es gab am Elternabend einen kleinen Aufstand und die Lehrerin meinte, sie finde die Noten normal. Ich persönlich dachte erst, sie wird das Diktat wiederholen, aber das passierte nicht. Dann dachte ich, vielleicht wertet sie es nicht oder nicht so stark, aber daran zweifel ich mittlerweile stark.

Jetzt kam heute das zweite Diktat heim. Wieder 8 1/2 Fehler und diesmal eine 4+. Ich dachte, ich seh nicht richtig. Klassendurchschnitt: 4,8.

Das geht doch nicht. Ich hab meine Tochter gefragt, was die anderen haben, aber sie meinte, fast keiner wollte seine Note verraten. Der Hochbegabte hat eine 2+. Ihre Freundin auch eine 4+ und die andere Freundin ne sechs und mehr weiß sie nicht. Die Lehrerin habe gesagt, sie sollen nicht enttäuscht sein, sie finde den Klassendurchschnitt auch normal.

Bitte, das kann doch nicht sein. Wir sind hier an einer Grundschule in der 4. Klasse. Ein Klassendurchschnitt in der Arbeit von einer knappen fünf kann doch nicht normal sein.

Bei uns früher hieß es immer, ab einem Klassendurchschnitt von 4 muss man die Arbeit wiederholen. Gilt das eigentlich auch für Grundschule? Ich habe schon bei meiner anderen Tochter (Gymnasium) erlebt, dass die Lehrer, wenn die Arbeit zu schlecht ausfällt, die Noten etwas anheben, d.h. den Notenschlüssel freundlicher machen für alle, damit die Arbeit nicht wiederholt werden muss. Das wäre ja dann wohl auch noch möglich.

Hat man als Eltern ein Recht darauf, dass die Arbeit wiederholt werden muss? Ich finde es sowieso totaler Hohn, dass die nie Diktate schreiben, nicht mal ein winziges Übungsdiktat, und dann eines pro Halbjahr als Klassenarbeit, und damit sollen sie die Rechtschreibung drauf haben? Wir haben früher jede Woche ein Diktat geschrieben an der Grundschule. Ich hab pro Schuljahr drei Diktathefte verbraucht nur für die Klassenarbeiten.

Meine Tochter versaut sich mit den Diktaten ihren Zweier in Deutsch. Und ich finde auch so Begriffe wie "Recht haben/recht haben", wenn das nicht geübt wurde, zu schwer für Grundschule.

Was meint Ihr?

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Erstmal: Rechtschreibung lernt man nicht durch Diktate. Tatsächlich sind mittlerweile viele Pädagogen der Meinung, das Diktate eine sehr unzulängliche Art sind, Rechtschreibung auch nur abzuprüfen.

Ebenso ist es veraltet, das eine Arbeit automatisch wiederholt werden muss, wenn der Durchschnitt schlechter als x.y ist. An der Grundschule meiner Kinder wurden die Arbeiten in den Hauptfächern jahrgangsgleich geschrieben - das heisst alle 4. Klassen schrieben zeitgleich das gleiche Diktat, die gleiche Mathearbeit. Und nur wenn der Gesamtschnitt eine gewisse Schallgrenze durchbrach, konnte von dem, von der Fachkonferenz festgelegten, Bewertungsschlüssel abgewichen werden.
Am Gymnasium meiner Jungs müssen Arbeiten ab einem Schnitt von 3.5 von der Schulleitung genehmigt werden.

Recht haben / recht haben kann man nach der Rechtschreibreform schreiben wie man will. Der Duden empfiehlt allerdings Kleinschreibung. Es sei denn natürlich es geht um 'das Recht' im Sinne von 'Er hat das Recht zu schweigen'.

Da es in Eurem Fall ja die ganze Klasse betrifft, würde ich mal bei der Elternvertretung nachfragen, ob und welche Regelungen für Eure Schule gültig sind.

Grüsse
BiDi

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Ich weiß nicht aus welchen Bundesland du kommst, aber reine Diktate sind heutztage nicht mehr im Lehrplan zeitgemäß, Schulaufgaben bestehen aus Aufsätze, Leseproben (Sprachbetrachtung), Grammatik und Rechtschreibung. Es kann in Rechtschreibteste mit einem kl.Diktat abgeschlossen werden.Unter Rechtschreibung fällt wie Groß und Kleinschreibung, ss,s,ß...ung, heit , keit, in welchen Bezug Groß, klein, zusammen oder getrennt ect.
Ungübte "Anwendungen"oder "Übungen" kommen in "keinem" Test vor, aber es müssen auch in "ungeübten Wörter" "angewendet" werden können. z.B. der Pulli in Dunkelrot, der dunkelrote Pulli steht im Schulheft und sie frägt aber die Fahrt ins G/g rüne.....der G/g rüne Tee und sie hatte dieses Beispiel noch nicht wörtlich geübt , ist es aber korrekt, denn sie lernen die ja die Anwendungen . Wie im Mathe auch, da werden Matheregeln/Wege gelernt und diese Regeln müssen dann an beliebige Zahlen angewendet werden können.
Teste können nur mit gelernten Lernstoff/Thema geschrieben werden.
Für Rechtschreibfehler, kann ein Lehrer nichts dafür, die machen die Kinder selbst.
Aber wer in der 3.Klasse gut war, kann es in der vierten nicht verlernt haben. Anwendungen und Regeln, sollten deshalb Zuhause geübt und vertieft werden.
Schulhefteinträge mit dem Test vergleichen und zum darübersehen zum Rektor damit, ein weiterer Schritt nach Rektor wäre das Schulamt.Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Lehrer ohne vermitteln des Stoffes einen Test schreibt, das wäre rechtswidrig.

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Hallo,

die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen sind doch gelaufen. Bis zum Ende des Schuljahres gehen die Kinder nur noch zur Schule, um wirklich etwas zu lernen!

Freu Dich, dass die Lehrerin Rechtschreibung ernst nimmt. Die Note ist das Nebensache. Zumindest zeigt die Lehrerin, dass Rechtschreibung wichtig ist und verlässt den Grundschulnotenkuschelkurs. Eine 4 in Rechtschreibung - also üben, üben, üben.

Liebe Grüße Andrea

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Also hier ist Anmeldung erst im April. An den Noten ist natürlich nichts mehr groß zu rütteln.

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Hallo,

ich komme aus NRW, da ist mit dem Halbjahreszeugnis "alles gelaufen". Dann wurde nochmal richtig angezogen um wirklich was zu lernen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Empfehlung in den letzten zwei Monaten rapide verändern wird, nur weil das Kind einmal ausreichend benotet wird.

Die armen Lehrer - sie sind immer schuld.

Liebe Grüße Andrea

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Hallo!

Nun bei 8 1/2 Fehler hat man hier eine glatte 6 und wir sind in HESSEN!!!!

Wahrscheinlich war die Vorgänger-Lehrerin eine absolute Gut-Wetter-Fee, die allen Kindern, genauso wie die Eltern das wollen 1er und 2er verpasst hat - Kinder glücklich, Eltern glücklich und Lehrerin - Ein Goldschatzengel!

Denk mal ganz scharf nach warum Dein Kind in die Schule geht: um 1er und 2er nach hause zu karren oder um was zu lernen und das was gelernt wird auch für die nächste Schule / Stufe reicht?!

Außerdem sind hier reine Diktate maximal ein Teil der mündlichen Note und genau genommen fällt jedes Diktat prozentual im einstelligen Bereich in der Gesamtnote ins Gewicht. - Wenn also alles andere Passt wird es bei Deiner Tochter vielleicht zu einer soliden 2 kommen und nicht mehr zu einer 1-2. falls trotzdem Unklarheit besteht bei Thema "Recht auf Wiederholung der Arbeit" kannst Du Dich an die Schulleitung wenden und auch gleich bekannt geben, dass ein ähnliches Ergebnis Dich nicht zufrieden stellen wird. - Auf die Gesichter und das Wiederholungsdiktat wäre ich sehr gespannt.

LG, I.

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Also ich finde, Diktate sind eigentlich gut geeignet, objektiv die Leistung von Schülern zu ermitteln, da kann nix gedeutelt oder interpretiert werden. Wenn die Lehrerin nicht gerade einen medizinischen Fachartikel diktiert hat, würde ich eher die reelle Leistung deiner Tochter hinterfragen und nicht das, was vorher alle benotet wurde. 8 Fehler in einem Diktat finde ich schon happig. Frag sie doch lieber, warum sie das Diktat verhauen hat, denn so ist es nunmal, nicht anders.

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Hi,

wann eine Arbeit wiederholt werden muss bzw. nicht zählt, liegt im Ermessen des Schulleiters ... bei uns an der Schule müssen Schulaufgaben mit einem Schnitt von 4,2 und Exen mit 4,4 vom Chef abgesegnet werden bzw. muss sich die Lehrkraft vor der Herausgabe mit dem Schulleiter besprechen.

Waren die Wörter für das Diktat geübt? Bzw machen sie im Unterricht die Rechtschreibregeln? Mein Sohn ist nun in der 3. Klasse und sie schreiben auch Diktate, wenn sie zuvor eine Einheit mit Rechtschreibregeln hatten. Hier gilt die Regel 0 Fehler = 1, 1 Fehler=2 ... wobei vergessene ü-Pünktchen / i-Punkte 0,5 Fehler bedeuten ....
Leider haben viele Schulen sich vor Jahren für das phonologische Schreibenlernen entschieden, die Quittung bekommen nun die Kinder ...
LG

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Klassenarbeiten bestehen immer aus dem Stoff/Thema was über eine gewisse Zeit, vermittelt, erlernt und geübt wurde. (Auch 1-2 Aufgabenfragen, die nur mündlich besprochen wurden sind erlaubt) Dazu müssen darüber Hefteinbeiträge und Hausaufgaben stattgefunden haben.
Klassenarbeiten dürfen nichts themafremdes enthalten...auch erlaubte 1-2 Transferaufgaben in einem Test, müssen durch dem Gelernten mit Logik lösbar sein. Ich habe eher das Gefühl, dass das Absacken der Tochter, der Lehrerin zugeschoben werden soll und wiefern die Mitschüler wirklich betroffen sind, können wir nicht nachvollziehen. Denn Lehrer können nicht einfach so walten und schalten, wie sie wollen, sei es der Inhalt und Schwierigkeitsgrad des Testes, der Beurteilung , Notenspiegelbewertung , die haben gewisse Vorgaben, ist der Test schwer kann es die 1 bis 91/93% geben, bei Normal 93-95% und sind es leicht und stets wiederholtes 95-97%, wenn sie (4.Klasse) was meist bei ca. 100Wörtern liegt mit 8,5 Fehler hat wäre nee glatte 4 , da sie aber eine 3-4 bekam, war das Diktat selbst als schwer bewertet und großzügig benotet -91% .
Das einzige was ich dir sagen kann, das in der 4.Klasse nichts mehr geschenkt wird, oft 1-2 Transferaufgaben mit eingebaut werden, der wo Logik bei Anwendungen nicht anbringen kann, es schwer hat eine 1 zu bekommen. Auf weiterführenden Schulen braucht die Logik und Anwendungskönnen für eine 1.

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Naja,

Fehler ist Fehler, das kann man nicht wirklich beschönigen, oder?
Vielleicht kommen die Kids mit dem neuen Sprachstil der Lehrerin nicht zurecht, redet zu schnell, zu wenige Pausen, etc. und schon kann ein Diktat zum Desaster werden aber das Problem besteht auf der Weiterführendenschule immer.

Und was Du schwer findest oder nicht, es kommt drauf an, was die Kinder gelernt haben, und zwar Wortarten zu erkennen und zu wissen, ob es Groß- oder Kleinschreibung ist. Da ist es Schnuppe, ob sie speziell dieses Wort geübt haben oder nicht.

Sorry, aber die Lehrerin scheint die Kinder vorzubereiten, das die neue Schule keine Grundschule mehr ist und viel mehr verlangt wird.

...sorry....der Name Psycholotte kann viel aussagen.

Lisa

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Sei doch der Lehrerin dankbar, dass sie die Rechtschreibeschwächen der Kinder aufzeigt und diese dann speziell geübt werden können.

Offensichtlich war die Vorgängern eine, die es lieber einfach gemacht hat und Eltern und Schüler sind zufrieden und keiner sagt was gegen sie.

Jetzt die Lehrerin schein eher normal zu sein und zeigt den Kindern ihre Schwächen auf.