Ein klarer Fall von "Mutti hat Schiß"......

....von daher brauche ich dringend Input, eine Kopfwäsche, die Empfehlung einer Baldriansorte....was auch immer.


Mien Tochter (11) hat ihre Lust am Skateboard wieder entdeckt. Ja, ich gestehe ich war nach der ersten Phase heilfroh, das sie vorbei war...da war sie aber noch viel jünger. Für mich persönlich war das Board immer der Endgegner, aber alle anderen (auch mein Mann) haben das Teil echt gut beherrscht. Okay, nicht immer und weil man ja trotzdem gemeinsam abhing, bekam ich als Zuschauer immer volle Breitseite die Pallette sämtlicher Verletzungen pur mit und beruflich habe ich damit auch noch zu tun. Und natürlich muß ich mir auch eingestehen, das genauso häufig bei heftigen Stürzen eben nichts passiert ist.

Aber jetzt legt meine Tochter richtig los, so richtig mit Skatepark, Stunts und co. Nicht falsch verstehen, ich bin hier das Problem, nicht sie...sie war schon immer sehr umsichtig, kennt ihre Grenzen gut, wenn sie sich nicht traut dann lässt sie es eben.
Diesmal ist es auch nicht mein Mann, der panisch wird, wie sonst immer....er genießt diese Umkehr gerade sehr, es sei ihm gegönnt.
Jetzt hat er ihr ein echt gutes Board gekauft, waren sogar zusammen bei Titus (der heilige Gral seiner Jugend), das geht ab wie ein Zäpfchen....sorry, für die Beschreibung, trifft es aber. Das alte Board war eher so eine lahme Krücke. Aber die Regeln: Helm, Schoner, dickere Hose haben sich nicht geändert. Ja, ich bin schuldig, ich habe heute mein Kind bei gefühlten 375 Grad nur mit der festesten Jeans in ihrem Schrank rausgelassen.....sie wurde von den anderen abgeholt....alle dünn bekleidet (kurze Hosen, Sandalen), keine Schoner, nur die Hälfte einen Helm dabei. Der Blick meiner Tochter sprach Bände.....ich mache sie zum Baby.

Also, lange Rede, kurzer Sinn: Wie sind eure auf dem Board in dem Alter unterwegs? Gibt es einen Unterschied zum Cruisen oder im Skatepark? Mir ist auch klar, wenn ich übertreibe, dann wird sie über kurz oder lang rebellieren.

Ich fühle mich gerade wie in dieser aktuellen Werbung, ich glaube es ist eine Versicherung, wo Eltern ihre Kinder komplett blamieren. Sonst bin ich überhaupt nicht so, aber hier drehe ich glaube ich etwas ab.

Holt mich runter, bitte.

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Hier wird auch nur mit Helm und Knie, Handgelenk und Ellbogenschonern geskatet, allerdings bei dem Wetter mit Shirt und kurzer Hose.

Ich mag auch nicht hinsehen….

Aber: ich glaube, die Aufgabe der nächsten 7 Jahre heißt „loslassen“.

Ich hab allerdings bereits angemeldet, dass ich ihn zur Adoption freigebe und enterbe, wenn er jemals einen Motorradführerschein machen möchte.

Ich war in dem Alter jeden Tag mit meinem völlig durchgeknallten Pony unterwegs, dass bei jedem Rebhuhn, Fassan, Mähdrescher durchgegangen ist. Und ich hab mich oft abgelegt… tat weh.

Und es war wunderschön.

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Ja, ich merke gerade, das sich mein problem wirklich nur auf das Board bezieht.....ich bin sonst komplett anders, bei uns wird sogar der Motorradführerschein später bei ihr inkludiert sein und ich habe ihr schon den Spruch gedrückt, warum sie nicht wie alle anderen Mädels in ihrem Alter auf Pferde stehen kann. Komisch, dabei bin ich damals deswegen mit einem SHT in der Klinik gelandet. ICH habe Schiß vor dem Board, nicht das Kind....das wird jetzt mein Mantra.

Ha, aber gestern hat sie bei ihrer Freundin erleben dürfen, warum ich so auf diese feste, lange Hose bestehe.....denn die war gestern Abend noch in der Notaufnahme und fleißigen Krankenschwestern haben ihr da Unmengen an Split aus der großflächigen Schürfwunde gepult. Unsere ist an derselben Stelle auch gestürzt....der Split hing ausschließlich an der Hose. Aber wir haben und darauf geeinigt, das wir sie zumindest auf 3/4 kürzen werden....wegend er Belüftung bei den Temperaturen. Herrje mir fehlen die Emojis hier wirklich total.

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Da gibt es einfache Regeln , ebenso beim Inliner fahren oder Fahrrad fahren.


Schützer (Inliner und skateboard) und Helm sind Pflicht , sonst wird der Fahrbare untersatz einkassiert.
Da wir erwachsenen aber ebenso Schützer und Helme tragen stört es meine Kinder nicht.

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Okay, danke.

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Ohne Helm geht bei uns garnichts. Meine Skaten nicht, aber sie bauen Rampen und springen mit dem Fahrrad drüber. Und mir wird immer ganz schlecht, wenn ich die Videos sehe 😀

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Oh, die Vorstufe für Down Hill Geschichten....auch nicht schlecht.
Danke.

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Hi,

weiß nicht. Ich finde, Schiss ist schon berechtigt. Helm und Schoner auf jeden Fall. Jeans vs. dünne Kleidung fände ich jetzt nicht so schlimm. Das würde ich eher unter 'learnings' und eigenes Risiko verbuchen: also, wenn man sich fies aufschürft und länger was davon hat, dann überlegt man beim nächsten Mal vielleicht länger, ob man nicht zur Jeans greifen möchte, auch wenn es heiß ist. Verletzungen, die einen dauerhaft beeinträchtigen, sind da was ganz Anderes. Als ich den Anfang deiner Frage gelesen habe, dachte ich, es geht auch um Rückenprotektor z.B.
Wie hoch springt dein Kind denn? Wenn man da manche sieht... Und fallen aus ein paar Metern Höhe auf Beton will auch gelernt sein. Macht ihr so was ? Also Fall-Training? Reflex-artig abrollen? Keine Ahnung, was es da gibt.
Wir und meine Kinder machen Verschiedenes aber unterschiedlich intensiv. Heißt, beim Skaten bin ich nicht so firm.
Wir klettern und sind da durchaus auch extremer unterwegs - da sind wir uns aber sehr bewusst darüber, was wir tun. Auch beim Skitourengehen zB, war hauptsächlich vor Kindern. Inlinern oder Boards ist bei uns eher auf niedrigem Risiko-Niveau.
Was ich für mich schwierig finde: meine Tochter möchte reiten. Das hat sie phasenweise mehr und weniger gemacht. Ist nicht so leicht bei uns, was zu finden, immer eine längere Anfahrt, alles überlaufen. Wir sind da nie so richtig reingekommen. Ich selbst bin nie geritten und bin auch leicht allergisch auf Pferdehaare. Ich bekomme nicht gleich einen Schock, also keine heftige Reaktion, aber ich fühle mich nicht wohl, die Nase geht ein bisschen zu und ich bekomme weniger Luft. Nicht ideal. Und da kann ich die Gefahr halt überhaupt nicht selbst einschätzen , und das macht mich unsicher. Schließlich hat man die Komponente Pferd, die vielleicht auch mal irrational reagiert. Die Beratung bzgl. Protektion im einzigen Reitgeschäft vor Ort war auch eher mau und die Reitställe, bei denen meine Tochter bisher war, waren durchweg unorganisiert. Die bieten zwar Reitunterricht an, gehen aber davon aus, dass es darüber hinaus die Eltern gibt, die das Drumrum klären und sich kümmern.

Langer Rede kurzer Sinn: ich kann deine Sorge nachvollziehen, würde sie aber auch nicht als übertrieben abtun.

Um nochmal aufs Klettern zurückzukommen, weil ich mich da halt auskenne: Man kann nicht alle Unfälle vermeiden, aber man kann sich informieren. Beim Klettern gibt es die meisten Unfälle durch menschliches Versagen und weniger durch Materialverschleiß oder schlechtes Wetter. Von extremen Aktionen mal abgesehen. Das heißt, man hält sich an bestimmte Regeln, Sicherungstechniken und Kontrollmechanismen. Das würde ich auch versuchen aufs Skaten zu übertragen. Also Gefahr für Leben oder Querschnittslähmung vermeiden, für Knochenbrüche gering halten. Vielleicht dem Kind auch klarmachen, wo sein Potential liegt, d.h. wenn es sich einen Gehirnschaden zuzieht, dann kann es auch nur noch einen Idiotenjob machen, wenn überhaupt und den Sport natürlich gar nicht mehr ausüben.

Ansonsten - ganz andere Idee: lerne einen Berufsskater kennen und lass dich von dem so richtig in die Materie einführen. Vielleicht lernst du dadurch die potentiellen Gefahren besser einzuschätzen. Ih könnte mir gut vorstellen, dass es da Sachen gibt, die vielleicht gefährlich wirken, tatsächlich jedoch ein geringes Gefahrenpotential haben, und umgekehrt ein paar Dinge, auf die man absolut achten sollte.

Wenn du besser weißt, womit du unter welchen Bedingungen rechnen musst, kannst du bestimmt besser damit umgehen.

Viele Grüße und alles Gute

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Jipp, die Lektion mti der Hose hat sie gestern noch eindrucksvoll bei ihrer Freundin erlebt....die war noch in der Notaufnahme und die Krankenschwestern haben Unmengen an Split aus der Schürfwunde gepult. Sie ist an derselben Stelle auch gestürzt....Hose noch heile, Split hing nur da dran und die Schürwunde ist nicht der Rede wert. Aber ich werde sie heute auf 3/4 Länge kürzen....damit da ein bißchen Luft drunter kommt.


Nein, richtig hoch und extrem noch nicht. Sie probiert gerade den Skatepark intensiv aus, ist da aber noch am Anfang. Mein mann sagt, sie macht das richtig gut. Er meint auch, das sie vom Kampfsport her richtig abrollen kann und sie das dann intuitiv nutzen wird. Ich glaube ihm das mal, denn er hat ja damals auch beides gemacht. Thema war es aber schon zwischen ihnen (schon in der ersten Phase), ich kann ja nichts dazu beitragen.

Nein, keine Rückenprotektoren....ich hatte da eher an dicke Federkissen gedacht, mit Panzertape am Körper befestigt....ach Quatsch, nehme mich gerade selber auf den Arm....Galgenhumor.

Aber ja, du hast ja recht, ich werde ihr da auch nicht im Weg stehen. Und ich muß mir das auch endlich mal selber anschauen....bisher habe ich mich geweigert und ihr das peinliche, angsterfüllte Muttertier im Park wirklich erspart. Aber sie will jetzt auch, das ich sehe, was sie kann.....also Augen zu und durch. Ich vermute danach bin ich auch beruhigter.....hoffentlich.

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Mal die andere Überlegung - ohne das Skateboard, in wie weit kannst du dein Kind vor Unfällen schützen ? Straßenverkehr? Unmöglich! Unfälle in der Schule ? Unmöglich! Agressive Jugendliche? Unmöglich!
Damit will ich dir deutlich machen, dass die " Sicherheit", die du hast, ohne das Skateboard, nicht real ist, sondern nur in deinem Kopf stattfindet.

Das ist in etwa wie Angst vorm fliegen mit dem Flugzeug, es könnte ja was passieren.... Wenn du mit dem Auto zum Flughafen fährst, hast du, laut Statistik, die gefährlichste Wegstrecke hinter dir.

Du kannst dein Kind nicht wirklich vor Unfällen schützen, so gerne man es täte.
Du sorgst dafür, dass sie im Ernstfall gut geschützt ist. Mehr geht nicht. Das Leben ist gefährlich, und sich ein stückweit dieser Gefahr auszusetzen, macht es aber auch lebenswert.

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Du, deine Einstellung teile ich sonst komplett.... ausschließlich bei diesem blöden Board hakt es bei mir aus.

Das regt mich ja selber so auf....aber wie heißt es so schön...man wächst an seinen Aufgaben....ich brauch nur noch ein bißchen Zeit.

Ich orientiere mich jetzt auch extrem an meinem Mann, er meint sie macht das richtig gut, ist sehr besonnen, umsichtig....so wie ich sie auch einschätze und kenne. Er kann das ja auch alles beim Skaten beurteilen, ich nicht.

Morgen schaue ich mir es das erste Mal richtig an, bisher habe ich mich ferngehalten, ich wollte ihr das peinlich ängstliche Muttertier dort ersparen. Augen zu und durch. Danach bin ich auch sicherlich entspannter....hoffentlich.

Egal was in meinem Kopf noch abgeht, sie soll ihren Spaß haben....mein Angst soll sie niemals einschränken.

Wenn ich ehrlich bin, dann freue ich mich sogar, das die beiden jetzt endlich was haben, wo mein Mann mal nicht die Panikpille ist, wie sonst immer. Diesen Rollentausch muß ich auch erst hinbekommen, das tut uns allen im Grunde richtig gut.

Mein innerer Schweinehund bekommt heute keinen Kauknochen, basta.

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Hallo

haha ich verstehe dich super gut. Mir wird immer übel wenn mein Kind im Schwimmbad von der Türmen springt ;-). Ist auch eher meine Angst . Daher geht Papa da mit. Nach dem Motto was ich nicht weiß.... und vor allem nicht sehe . Hab da leider auch imme gleich Bilder im Kopf wenn ich Leute auf dem Motorrad in kurzen Hosen sehe oder auf den e-bikes. Kommt aber daher das ich viele Unfallbilder sehe von berufswegen.

Aber man kann ja das Kind nicht immer beschützen. Musste ich selber schon miterleben als er als Kleinkind die Rutsche runter ist. Stand daneben und er hat sich das Bein verdreht so das er dann ein Schienbeinbruch hatte. Da kommen noch viele Sachen und man kann nur so gut es geht vorsicht walten lassen.


Lg Hexe12-17

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Heyho
Ich bin 32 und gehe nur mit Helm und zumindest Handgelenkschutz in den Skatepark. Ich mag meine Gesundheit und finde es ein Unding, dass man selbst im TV bei Wettkämpfen manche Profis ohne Helm sieht. Ein vollkommen falsches Zeichen, wenn du mich fragst.
Ich würde mir an deiner Stelle Profis rauspicken, die auch mit Helm und Co unterwegs und damit als gutes Beispiel für die Kids vorangehen.

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Du triffst den Nagel auf den Kopf, das hat mich ja auch so verunsichert....Profis ohne Ausrüstung, also auf You Tube. ich weiß nicht mal, ob das überhaupt Profis waren.

Hast du da einen Tip für mich? Selbst mein Mann kennt da keine großartigen Namen aus der heutigen Zeit.

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Andy Anderson 😊

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Ich (und auch mein Mann) bin selbst sehr lange Skateboard gefahren und sah teilweise richtig ramponiert aus.
Bei uns gab es immer die Regel, dass ohne Schoner gar nichts geht (auch beim Inliner oder Fahrradfahren).
Klar, offene Knie gab es mal, ich hab mir auch mal das Handgelenk gebrochen aber der Kopf war IMMER geschützt.
Meine Mama hätte das Skateboard sofort zerschnittet, wenn sie mich irgendwo ohne Helm gesehen hätte.
Auch in Skateparks in denen ich war, sah man fast niemanden ohne Helm.
Da würde ich auch bei meiner Tochter keine Kompromisse eingehen. Es gibt ja total volle Helme, die man teilweise sogar selbst gestalten kann und ganz ehrlich:

Lieber ein hässlicher Helm als ein hässliches Loch im Kopf

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Nen "coolen" und guten Helm hat sie.

Deine letzten Satz merk ich mir, den kann man gut verwenden.....danke.

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Deine Angst ist berechtigt, aber deine Fokussierung aufs Skateboard nicht. Ich bin früher leider (ziemlich schlecht) Inliner gefahren. Protektoren hat man da schon benutzt , Helme nicht. Wir sind dann mit Freunden im örtlichen Parkhaus die Rampen runter gefahren. War richtig dumm und ist um ein Haar schief gegangen.

Also: ihr macht da mit euren regeln schon alles richtig. Und ansonsten: machen lassen, an Vernunft appellieren, aushalten.

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Ja, hast ja recht...meine Fokussierung ist echt strange....das merke ich ja selber.

Ich habe sie jetzt dabei gesehen....ich muß mir echt getsehen, sie macht das verdammt gut.

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Mein Sohn trägt nur einen Helm, sonst keine Schoner.