G8 Baden-Württemberg

Da wir gerade überlegen, auf welche Schule wir unsere Tochter schicken sollen, wollte ich mal fragen, wie so die Erfahrungen auf dem G8 in Baden-Württemberg sind.
Ist es sehr viel zu lernen? Müssen die Kinder jedes Wochenende lernen? Wie geht es Euren Kindern/Jugendlichen damit?

Sie hätte mit einem Schnitt von 1,8 in M/D eine Gymnasialempfehlung (Nebenfächer schreibt sie meist 1en), ist schon ehrgeizig und kapiert auch schnell.
Aber die Pubertät, in der die Motivation nachlässt, kommt ja auch…

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Welche Schulen habt Ihr denn zur Auswahl?
G8 oder G9 oder eher G8 oder andere Schulform?

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Es gibt hier nur G 8 oder dann eben Realschule

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Ich habe selbst mit G8 Abi gemacht. Mir fiel die GS leicht und das Gym auch, habe dann die 9. sogar übersprungen. Hatte auch nen super Schnitt am Ende. Die Wochenenden gelernt habe ich nie, allerdings hatte ich jede 2te Woche Samstag Schule da es ein Halbtagsgymnasium war, aber das war immer richtig toll und haben wir alle sehr gemocht. War der beste Tag der Woche 😄 da wir immer um 12:15 bzw. 13:10 Schluss hatten, war ich eigentlich mit Schulweg und Mittagessen nie länger als bis 15 Uhr mit den Hausaufgaben und Lernen beschäftigt, eher kürzer.
Es war ein tolle Schule mit guter Begabtenförderung (Klassen überspringen, Univorlesungen, Drehtürmodelle sodass man 2 Fächer parallel belegen konnten, ich durfte so z.B. Informatik und Altgriechisch parallel lernen, Latein ab Klasse 5 mehrstündig, viele Wettbewerbe etc.), welche ich jetzt (lustigerweise bin ich jetzt selbst Lehrerin) so ein bisschen bei uns vermisse für meine Schüler.
Es ist halt super individuell und die Schule nicht automatisch gut nur weil sie G8 oder G9 oder sonst was ist. Ich selbst würde mein Kind aber immer zu G8 schicken, wenn es Gym-geeignet ist und die Schule gut findet, weil ich selbst finde, dass es gut ist, nach dem Abi lieber ein Jahr mehr Zeit zu haben als mit 19 noch in der Schule hocken . Mag aber auch jeder anders sehen.

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Bist du aus Ba-Wü oder aus einem anderen Bundesland?

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Ba-Wü

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Ich habe selbst noch keine Erfahrung damit, bei uns steht der Übertritt nächstes Jahr an, aber durch die Jugendarbeit im Verein habe ich da schon einiges mitbekommen.

An dem Gymnasium am Nachbarort haben die meisten Kinder schon ab der 6. Klasse 3 x die Woche Nachmittagsunterricht, bis zur 8. Stunde, dazu dann noch Hausaufgaben und Lernen.
Oft sind dann die Schüler nach ein paar Monaten nicht mehr im Training, weil es zu anstrengend wird. Kann ich verstehen, erst gegen 16 Uhr zu Hause, dann Hausaufgaben machen, ggf. noch lernen und dann um 18 Uhr ins Training ist schon hart.

Mit G9 ist das entspannter und es ist bis zur 8. Klasse meist nur 1 x die Woche Nachmittagsunterricht, danach 2 x die Woche.

Ich würde definitiv immer G9 bevorzugen, wenn ich die Wahl hätte. Ich war damals ja noch G9 und weiß, wie wir da durch den Stoff gehetzt sind. Jetzt mit noch mehr Lehrermangel und einem Jahr weniger Zeit ist das echt brutal.

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G 9 gibt es leider nicht in der Nähe.
Aber das, was Du schreibst, gibt mir schon zu bedenken…

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hi,

ja das ist auch mein Problem. Mein Sohn kann von der Leistung her höchstwahrscheinlich auch aufs Gym. Er ist fit in allen Fächern. Das im Nachbarort wird wohl einen G9 Zweig anbieten, aber ich bin auch zwiegespalten. Aber wir haben noch ein Jahr Zeit.
Mein Problem ist eben auch die schlechte Erfahrung mit der Schule, auch wenn natürlich von den Lehrern von vor 20 Jahren kaum noch einer da sein dürfte.
Aktuell schiebe ich es daher noch vor mir her und bin jetzt erstmal auf die erste Rückmeldung gespannt, gibt ja bald die ersten Halbjahreszeugnisse und ein Elterngespräch.

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Gymnasium.

Im schlimmsten Falle, muss das Kind irgendwann die Schule wechseln, ansonsten passiert da nichts Schlimmes, solange ihr nicht zu viel Druck macht.
Da ist es wichtig zu vermitteln, dass Abitur zwar eine schöne Sache ist, aber ihr auch auf einen Realschulabschluss stolz seid.


In meinem Freundes- und Bekanntenkreis hat eigentlich jeder, der irgendwann vom Gymnasium gehen musste, im Anschluss mindestens noch Fachabitur gemacht.
Bis auf Eine, hat danach auch noch jeder ein Studium absolviert.
Die Ausnahme hätte auch locker studieren können, wollte aber lieber ins Handwerk und hat da mittlerweile ihren Meister gemacht.

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das hängt auch EXTREM von den Lehrern ab.
An unserem G8 sind die Lehrer wie Studienräte, alt und stur und viele Quereinsteiger, die somit nicht mal richtig pädagogisch gelernt sind, was übrigens generell auf Hochschul-Lehrer zutrifft - die haben weniger Pädagogik im Studium:

wer nicht selbstverantwortlich eigenständig lernt (ich würde von der Geisteshaltung ab 7. Klasse sagen "studiert"), kriegt nix hinterhergetragen oder wird auch nicht aktiv begleitet und ist "hier falsch". So sind die Lehrer hier drauf.
- Hausaufgaben sind "Übeangebote", werden nicht kontrolliert, geschweige denn es passiert nix, wenn man sie nicht macht, denn die Schüler sind ja dann "selber schuld". Total super in der Puberträt und finde ich echt zum kotzen, dass die nicht Ihre Lehrerautorität mehr ausspielen.

Diese Haltung und Arbeitsweise war leider gar nichts für meine Kinder in der Faul-Pubertäts-die-Welt-ist-Böse-Phase. Sie hätten da etwas mehr Zug und Führung gebraucht, der nicht von Mama kommt. Es hagelte schlechte Noten. -- somit ist eine dann runter auf Real - der große wird vom G8 mit ach und krach und miesen Noten auf ein technisches Gymnasium (g9) wechseln, um ihm das eine Jahr noch zu geben.
an unserem G8 sind tatsächlich fast nur weierführende Fragen in der Klassenarbeit dran gekommen. - wer es nicht 100%ig kapiert hat oder das Thema auch hintergründig verstanden hat, kann diese ganzen Transferaufgaben einfach nicht beantworten. -- Tja: einmal Heft durchlesen oder auswenig lernen ist da nicht. --

wer TÄGLICH dran bleibt und wiederholt und am Ball bleibt und in der Lage ist, "weiter zu denken" , hat am Wochenende sicher nur kurz vor einer Arbeit zu lernen und kommt sonst ganz gut mit im G8. - Aber ja: faul darf man nicht sein und muss das "dranbleiben" halt durchziehen von Anfang an, selbst wenn die nächste Arbeit erst in 8 Wochen ist.

Tatsächlich haben zumindest bei uns viele Grundschul-Lehrer recht gehabt, wenn sie gesagt haben, ein Kind hat zwar gute Noten aber sehen das Kind trotzdem aufgrund des Lernverhaltens nicht auf dem Gym. -- Noten sind nicht alles. Wenn ein Grundschullehrer im Gespräch sowas sagt, dann sollte man es ernst nehmen.
Und wenn Euer Lehrer beim Gespräch eine uneingeschränkte Empfehlung fürs Gym. gibt, dann klar. Dann passt sie auch.

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Ok…interessant. Sowas befürchte ich auch. Bestätigt mich wieder in der Tendenz Realschule.
Wie ist es denn jetzt auf der Realschule bei deiner Tochter? Ist das ein deutlicher Unterschied?

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Hallo,

ich denke, das kommt stark auf das Gym und den Schüler an.
Ich kenne einige Schüler, die auf G8 verzweifeln, nur noch dem Stoff hinterherrennen oder aufgegeben haben. Wenn die Schule nur fordert und von zu Hause auch noch Druck kommt, sind die Tage voll mit Lernen und Vertiefen.

Meine Jungs sind auf einer Schule, die sehr viel Wert auf Selbstständigkeit und vernetztes Denken legt. Von Anfang an, die Eltern sind - so gut es geht - raus aus der Sache. HA gibt es in Unter- und Mittelstufe eher selten. Viel fächerübergreifende Projekte, um Weitblick zu bekommen.
Wir hatten zwischendurch auch mal Bedenken, ob das gut geht, aber die Erfahrung zeigt, es läuft.
Meine Jungs überarbeiten sich absolut nicht. Der Große macht jetzt Abi, hat eine anspruchsvolle Fächerkombi, aber ist momentan fast jedes WE Skifahren oder beim Sportturnier und die Leistungen bleiben stabil. Auch seine Stufenkollegen sind da ähnlich gestrickt.
Ihnen liegt das System der Schule, ist aber nicht bei jedem so.

Ich würde mir sehr genau anschauen, wie das Gym arbeitet und mit dem Kind überlegen, ob es zu ihm passt.
Hier machen die GS-Lehrer im persönlichen Gespräch oft auch sehr konkrete Empfehlungen, welche Schule genau zum jeweiligen Schüler passt. Das ist sehr hilfreich, ein guter GS-Lehrer kann das super einordnen.

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Seid Ihr aus Baden-Württemberg?

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Ja

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Hier BW und ein "G8" Kind. Eine andere Möglichkeit gibt es im Umkreis auch nicht.
Ich habe keine Vergleiche zu G9.
Meine Tochter ist jetzt in der 9. Klasse, ist in der Schule notentechnisch im Mittelfeld, ihr Lerneifer hält sich in Grenzen.
Luft nach oben ist immer.
Sie lernt schon an den Wochenenden - aber dann eben verteilt und nicht stundenlang am Stück. Und auch nicht jedes Wochenende - je nach Terminierung der Klassenarbeiten.
Sie hat zweimal die Woche Mittagschule, spielt in der Schulband, hat mehrere Hobbies (Musikinstrument, Rettungsschwimmen, Ballett) und hat trotzdem Zeit für Freunde und auch fürs Lernen.
Sicher wäre es mit G9 entspannter.
Aber man hat ja immer noch die Möglichkeit nach der 10. auf ein berufliches Gymnasium zu wechseln, was ja dann die Klassen 11-13 umfasst.

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Ok. Bei Euch scheint es ja zu gehen…

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Lernt sie von selbst?

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Hallo UteHallo,
der Unterschied zwischen Realschule und Gymnasium ist, egal ob G8 oder G9, dass man im Gymnasium freier lernt, sich selbst mehr einteilt und lernt. Auch, dass man sich selbst ein Thema erarbeitet und wenn man etwas nicht versteht, selbst hinsetzen kann und dran bleiben, bis man es kapiert hat.
Realschule ist anders. Die Lehrer sind umfänglicher pädagogisch ausgebildet. Hier wird auch mehr nach den Kindern geschaut, wenn ich das so ausdrücken darf. Die Lernmethoden sind anders, weniger frei im Gesamten.
Würde nach der Meinung des Lehrers gehen und mich an seine Empfehlung halten. Wenn er sagt Gymnasium, dann ok. Wenn er sagt, Realschule wäre besser, dann das. Wenn für den Berufswunsch ein Abitur notwendig ist, kann man danach immernoch Abitur draufsetzen. Gleich Gymnasium und das Kind dann doch für die Oberatufe das Gymnasium wechseln lassen, finde ich seltsam. Die, die ich kenne, die das gemacht haben, haben sehr gelitten im Gymnasialweg bis zum Wechsel in der Oberstufe. Kann man machen, aber warum nicht erst Realschule und dann geht es bei Bedarf weiter? Das spart Frust bei allen Beteiligten.
Alles Gute.

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Habe hier erst einen 6. Klässler. Zum einen kennen die Kinder nicht den Vergleich mit G9 insbesondere in Städten in denen kein Gymnasium G9 macht und das Drama darum machen die Eltern. Wir haben unser Kind nie bemitleidet dass er G8 machen muss. Hart ist für Kinder die naturwissenschaftlich begabt sind die 2. Fremdsprache in 6. aber so Mega viel Hausaufgaben und lernen hat er nicht. Klar Vokabeln und auch mal ne Stunde für ne Bioarbeit. Damit kommt unser Kind das definitiv kein Überflieger ist gut hin. Er geht 3x die Woche ins Training hat Zeit für Freunde und am Wochenende oft auch noch Sportveranstaltungen. Er hat Kapa für zwei AGs und kommt zweimal nachmittags um halb vier. Gut er hat keine 10 Minuten Schulweg und auch Freunde und Sport in dem Umkreis. Sicher Pubertät kommt erst noch und es wird in 7 und 8 nicht einfacher. Aber es ist nicht unmöglich und es machen tatsächlich jedes Jahr viele Kinder ein Abitur. Und auch wenn ich keine offiziellen Statistiken kenne die meisten ohne zu wiederholen oder große Dramen.

Und ja ich hätte mich für den großen vermutlich auch über g9 gefreut. Wenn ich dann aber Bayern anschaue die trotz G9 in 6 mit 2. Fremdsprache starten und der Sohn von Freunden auch nicht weniger Wochenstunden in fünf und sechs hat, ist G9 jetzt auch nicht unbedingt ein Selbstläufer.

Außerdem sind hier die Klassen an der Realschule mega voll und sozial oft schwierig. Da ist am
Gymnasium zumindest bisher das ganze Umfeld sehr angenehm. Was ja je nach Kind auch durchaus Stress bedeutet.

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2 Fremdsprache ist auch in NDS ab der 6 Klasse üblich am Gym.


An die TE

In NDS war es so, als es G8 am allgemeinbildenem Gym gab, sind sehr viele nach der 10 auf ein berufliches Gym gegangen, weil es dort 11-13 gab.
Sind also das G8 umgangen.
Hätten dann halt mehr Zeit für den Stoff und entsprechend mehr Freizeit- viele auf dem beruflichen Gym arbeiten ja nebenbei schon.

Freunde von uns haben die Tochter damals - als man wählen konnte G8 und G9-- bewusst fürs G9 gemeldet.
Sie hat dann in der 11 ein Jahr USA gemacht und hatte dafür dann die Zeit genutzt.