Kind schafft Gymnasium nicht- möchte aber nicht die Schule wechseln.....

Hallo,

wir stehen vor großen problemen..... unsere fast 13 jährige tochter ist in der 7. klasse und deutlich versetzungs gefährdet. Sie bekam damals die Gym empfehlung und war bis zur 4. klasse auch immer gut. Doch seit dem Gymnasium gehts nur bergab. In der 5. klasse war sie schon versetzungsgefährdet und in der 6. klasse kam die empfehlung, die schulform zu wechseln- doch sie will partout nicht!! Sie will aber auch nicht üben und meint, 3 tage vor den arbeiten lernen reicht, was eben dann Noten wie 4-5 und 5 bringt. Was sollen wir tun?


LG

Bearbeitet von werweisswas
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Sie wiederholen lassen?

Ich kenne viele, die auf dem Gymnasium mal eine Klasse wiederholen mussten.
Nach der Ehrenrunde ging es dann normal weiter. Vielleicht waren sie keine Einserschüler, aber sie haben ganz normal ihr Abitur geschafft.

Gerade in der 7./8. Klasse wiederholen viele. Da ist oft Pubertät + Schule zu viel.

Man muss nicht immer gleich die Schulart wechseln.

Ich würde ihr das so erklären.
Es gibt die zwei Optionen - am Gym bleiben und das Jahr wiederholen - oder abgehen und auf die Realschule wechseln.
In beiden Fällen wird sie aber in eine neue Klasse kommen.

Es sei denn, sie hängt sich jetzt noch richtig rein, ihr organisiert ihr Nachhilfe und sie reißt doch noch das Ruder rum.

Aber ich finde pauschal nicht, dass jedes Kind, das mal am Gymnasium Probleme hat gleich wechseln muss.
Man kann auch wiederholen.
1/3 aller Gymnasiasten wiederholt wohl einmal. (Wurde uns zu meiner Schulzeit gesagt).

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1/3 aller Gymnasiasten wiederholt wohl einmal. (Wurde uns zu meiner Schulzeit gesagt).

Kommt durchaus hin, in meinem Abijahrgang damals waren wir glaube ich 10 Leute, die irgendwann mal wiederholt haben... Ist keine Schande...

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Sehe ich auch so

Allerdings ist es mittlerweile ja durch die Altersgrenzen - bis wann man in der gymnasialen Oberstufe sein muss-- nicht mehr so einfach wie früher


Bei uns im Abi Jahrgang war damals jemand mit 27 ( normales Gym/ keine Abendschule)
Der war erst beim Bund und dann aufgrund Unfall/ Gesundheit hat er Abi gemacht.


Würde heute nicht mehr gehen...

Wer mit 18 bei G8
Oder 19 bei G9

Noch nicht in der Oberstufe ist

Hat ein Problem

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Wenn sie so weiter macht wiederholen oder wechseln. Beim Wechsel ist die Frage wo sie einen Platz bekommt. Hier gibt es nur noch wenige Realschulen und damit ist der Anfang vom Gymnasium oft der Wechsel auf die gemeinschaftsschule. Die frage ist aber auch woran es genau hängt. Kapiert sie es nicht? Oder fehlt ihr die Übung um das gelernte umzusetzen? Welche Fächer sind schwach? Habt ihr schon Nachhilfe organisiert? Siehst du eine Chance dass sie sich anders organisiert und sieht das mehr lernen hilft? Hätte sie die Kapazität dazu oder kommt sie sowieso mit ihren Hausaufgaben und so nicht rum?
Denn auch an einer Realschule wird sie was machen müssen. Und es wird nicht von alleine alles gut.

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Ich habe das Gefühl, dass sie es nicht kapiert..... sie ist total überfordert. Am anfang waren es nur probleme in mathe und jetzt mittlerweile leider überall.

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In dem Fall wäre ein Schulformwechsel wahrscheinlich sinnvoller als eine Wiederholung. Bei Verständnisproblemen und Überforderung kann ein Wechsel bewirken, dass wieder Freude und Motivation für das Lernen entsteht.

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Hallo,
will sie denn wirklich nichts für die Schule tun und weigert sich oder ist sie mit der Selbstorganisation noch überfordert und benötigt da noch Unterstützung?
Wenn sie Unterstützung benötigt, dann müsst ihr da mit ran, ggf Hausaufgaben begleiten und jeden Tag eine halbe Stunde lernen, um eine Routine zu schaffen.
Wenn sie sich aktiv verweigert, dann würde ich sie auflaufen lassen. Das ist die logische Konsequenz. Ihr könnt vorher noch ein Krisengespräch führen und ihr die möglichen Konsequenzen nochmal klar und deutlich aufzeigen. Wenn sie dann nicht versetzt wird, kann sie entscheiden, ob sie die Klasse wiederholen möchte oder eben die Schule wechseln.

LG Saskia

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Wie redet ihr denn mit ihr? Wie reden die Lehrer mit ihr darüber?

Ich würde mal Videos raussuchen über Lernstrategien, Dokus über erfolgreiche Schüler, einfach Videos, die vermitteln, dass derjenige erfolgreich ist, der sehr viel und effizient übt. Es kann sein, dass sie ein Selbstbild hat, bei dem Üben = Selbstbetrug ist, bei dem sie alles immer sofort wissen und können muss und Üben das Eingeständnis wäre, nicht in Wahrheit "gut" oder begabt genug zu sein. In dem Fall wäre die Aufforderung zu üben gleichzusetzen mit der Aussage "wir glauben nicht an dich, wir glauben nicht, dass du gut genug bis, um am Gymnasium bleiben zu können".

Vielleicht gibt es Videos, die Lernmethoden für Gymnasiasten zeigen. In denen explizit gesagt wird, dass und wie viel Gynmasiasten üben müssen. Wie Lernorganisation funktioniert.
Da gibt es eigentlich ganz viele verschiedene, schaut mal nach einem kurzen, das erst mal veranschaulicht, was Lernen ist und dass man schon täglich etwas machen sollte - auch als begabter Schüler, auch am Gymnasium.

Die andere Frage, die man offen mit ihr diskutieren sollte wäre, ob sie dem Wiederholen offen gegenüber steht. Ob sie lieber wiederholen oder auf eine andere Schulform möchte. Sammelt dafür Pros und Cons:

Wiederholen:
Pro:
Man bleibt auf der gleichen Schule, kennt die Lehrer schon, kennt schon den Stoff des Schuljahres, hätte ein Jahr Zeit, Grundlagen aufzuholen und eine feste, erfolgreiche Lernmethode zu etablieren.
Con:
Die Mitschüler sind ein Jahr weiter, man hat halt einmal wiederholt und ist ein Jahr älter als die Klassenkameraden, in der 9. Klasse zieht das Tempo dann wieder an.

Wechseln:
Pro: Man bekommt einen ganz neuen Start, man ist vermutlich erst mal besser als die anderen, weil dort der Stoff langsamer vermittelt wird, man hätte bis zum Schulabschluss (falls Realschule) Zeit, Grundlagen aufzuholen und Routinen zu etablieren, weil es immer etwas langsamer voranginge, als man das vom Gymnasium gewohnt war.
Man könnte mit etwas Engagement einen sehr guten Abschluss hinlegen und danach in die Oberstufe wechseln, ob an die alte Schule oder eine neue mit besonderen Schwerpunkten, wäre einem selbst überlassen.
Con: Man wäre halt in einer anderen Schulform, müsste sich damit abfinden, erst mal keine Gymnasiastin mehr zu sein, hätte komplett neue Lehrer, mit denen man zurecht kommen müsste, müsste in der Klasse neue Freundschaften schließen, eventuell fielen einige Fächer weg (Latein etc.), die man vorher mochte.

Betont die Durchlässigkeit des Schulsystems.
Schulwechsel bedeutet nicht zwingend Ausbildung und einen "schlechteren" Lebensweg hinzulegen als die jetzigen Mitschüler.
Und diese könnte sie auch außerhalb der Schule weiterhin treffen. Die wären nicht aus der Welt.

Der Schultag und die Hausaufgaben wären nur - vermutlich - etwas entspannter als jetzt.

Betont, dass auf dem Gymnasium zu bleiben bedeutet, in der Freizeit deutlich mehr für die Schule zu tun. Gebt ihr da eine realistische Vorgabe. Eine Stunde pro Tag Grundlagen aufholen und für die Schule lernen z.B. Wirklich täglich. Zusätzlich zu den Hausaufgaben. Und freiwillig, also ohne Aufforderung und mit eigener Motivation.

Auf die Schnelle habe ich bei Youtube den Kanal von "Laurinspire" gefunden, die über Lernmethoden, Motivation und ähnliche Themen referiert. Allerdings auch eher an Studenten gerichtet. Das wäre eventuell ein Anfang, ich würde aber auch spezifisch Videos über die Mittelstufe am Gymnasium suchen: Organisation, Lernaufwand, Methoden, Motivation, Zeiteinteilung.

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Ohje, (ich bin Lehrerkind)
Ich kann eure Problematik gut verstehen und auch die Lage eurer Tochter. Ich bekomme als Lehrerkind öfters Gespräche meiner Eltern und den Eltern der Schüler mit. Zum einen, ist es nicht gerade einfach, mit 13 Jahren (in der Pubertät) sich einzugestehen, dass man den Anforderungen nicht gewachsen ist. Ihr wird es vor Freunden/Schulkameraden evtl. peinlich sein. Auf der anderen Seite, kann das Mädel froh sein, dass ihr als Eltern nicht ausflippt und mit noch mehr Nachhilfe und noch mehr lernen sie in physischen Stress stürzt.

Mein Tipp!
Runter vom Gymi!
Neustart! auf der Realschule
Leistungsdruck sinkt und wenn sie merkt, dass ihre Noten besser werden, wird sie wieder Spaß an der Schule haben. Abi, kann sie dann immer noch machen.

Wichtig ist! Ihr Eltern müsst cool bleiben

Viel Erfolg

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Wenn es schon in der ersten Klasse Gymnasium schon schwerwiegende Probleme gab und das Kind dann mit Müh und Not durch die zweite Klasse geschleift wurde, dann hat wiederholen ja keinen Sinn, da fehlen ja 2-3 Jahre Stoff.

Wie soll das Kind das nachholen? Klar, man könnte die Sommerferien opfern und täglich mit Nachhilfe versuchen diesen massiven Defizit irgendwie aufzuholen damit das Kind nach den Ferien auf Stand 6ter Klasse ist und dann die 7te Klasse nochmals versuchen. Da hätte es wenigstens eine reelle Chance.

Aber ohne Bock zu Lernen? Entweder sie gibt euch den Handschlag drauf, dass sie es in den Ferien durchzieht und dann darf sie es nochmals probieren oder sie muss wechseln. Ist doch kein Weltuntergang, wenn man wechselt. Besonders wenn plötzlich alle Fächer betroffen sind, ist es echt schwierig. Klar die unwichtigen Nebenfächer sind nicht tragisch, aber der Rest baut doch auf den Vorjahren auf. Da müsste man echt richtig sich reinhängen.

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Soweit ich das im Kopf habe, kann man in NRW die 5. nicht wiederholen. 5. und 6. sind gemeinsam die Erprobungsstufe und am Ende der 6. Klasse wird eine Entscheidung getroffen, wie es weitergeht.

Viele Grüße
Natalia

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Das erklärt einiges :-) Hier wird in Ö schon in der ersten Klasse gut aussortiert.

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"Was sollen wir tun?"

Ich würde

- das Kind fragen, was es möchte - die Klasse schaffen/ die Klasse wiederholen/ die Schulform wechseln

Und dann

- mit dem Kind einen Lernplan aufstellen

- mit ihm Lernstrategien besprechen - Bulimie lernen ist Mist bspw. In Fächern wo alles aufeinander aufbaut

- Mappen sortieren

- Schulplaner durchschauen - wann sind welche Arbeiten / wie wird in welchen Fächern bewertet/ wie beteiligt sie sich und muss sie das ändern - dazu dann Strategien

- ihr helfen- wenn sie möchte - Vokabeln abfragen, Karteikarten abfragen, Stoff erklären lassen

- ggfls SHS - Schüler helfen Schülern organisieren

- ggfls die Förder- AGs am Gym nutzen

Und dann schauen wie es läuft
Und zum 2 Elternsprechtag die Lehrer aufsuchen in den Fächern wo sie auf 4 steht...um zu hören wie es läuft..

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Wenn sie auf der Grundschule nie lernen musste, dann hat sie vemrutlich nie Lernen gelernt. Oder habt ihr Eltern ihr da bisher was vermittelt, unterschiedliche Lernmethoden nähergebracht?

Hier ist ja die Frage, ob sie das Lernen verweigert, weil sie es nicht kann oder weil sie eigentlich selber deutlich spürt, das alles zu viel ist. Da ist ja von Anfang an der Wurm drin und mit jedem Jahr vergrößern sich die Defizite, die wieder aufzuholen ist eine große Herausforderung und nur in Verbindung mit intensivem Willen möglich.

Die Klasse wiederholen (was ja eigentlich kein Problem ist) wird doch hier nicht ausreichen, ihr fehlt doch schon viel mehr.

Ich selber war auf der falschen Schulform und habe mich extrem gequält, kam aber eben auch aus dem Loch nicht wieder raus. Meine Eltern haben mir damals die Entscheidungen überlassen.....ich sehe das im Nachgang als ganz großen Fehler an. Damals war mir das natürlich vollkommen recht, denn es zählte in dem Alter nur eins....die Freunde und eben diese nicht zu verlieren....merh an Verstand war da bei mir leider noch nicht. Aber realistisch gesehen war alles nur Zeitverschwendung, die schlußendlich in einer totalen Schulverweigerung endete.

Ich habe die Abschlüsse nachgeholt, während meine Freunde also schon aus der Lehre raus waren und gutes Geld verdienten, saß ich noch in der Schule.

Von daher kam auf meine persönliche Liste fürs Kind: Manchmal müssen eben die Eltern entscheiden, was gut für das Kind ist.....auch wenn das Kind das ganz anders sieht. Und eure hat doch eigentlich auch schon genug Schüsse vor den Bug bekommen, die sie nicht zum Umdenken bewegt haben.

Und schlußendlich hat auch sie irgendwann eh nicht mehr die Entscheidungsgewalt, wenn sie noch schlechter wird und gehen muß oder eben erstmal sitzen bleibt.

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Hallo,

meiner Meinung nach hättet ihr schon in der 5. Klasse die Reißleine ziehen müssen. Das ist jetzt reichlich spät.

Am Besten noch im 2. HJ zur Oberschule wechseln, was aber sicher nicht so einfach sein wird.

Alles Gute