Wahlpflichtsfach Technik und AES.Die Qual der Wahl.

Guten Tag!

Meine Tochter (12, ) geht in Baden Württemberg auf eine Gemeinschaftsschule in Klasse 6.

Derzeit wird sie auf den G-Niveau unterrichtet ,da sie aus gesundheitlichen Gründen (Diabetes Typ 1, Zöliakie , Laktoseintoleranz, ) sehr oft gefehlt hat. Inzwischen pendelt sich alles ein im Alltag.

Den Stoff beherrscht sie mit etwas lernen sehr gut aber sie ist in ihrem Handeln noch sehr verträumt , introvertiert und verspielt und hat dementsprechend ein sehr langsames Arbeitstempo.

Wäre sie etwas schneller könnte sie laut Lehrerin locker auf dem M- Niveau arbeiten.

Sprachen liegen ihr überhaupt nicht. Ich selbst habe eine isolierte LRS festgestellt im Erwachsenen Alter. En


Im Rahmen des SPZ im Krankenhaus wurde auch LRS getestet und ADS. (inklusive Augenarzt, Pä­d­au­dio­lo­gie,Psychologe usw.usw.das ganze Spektrum haben wir schon durch)
Also bevor gefragt wird,ja wir bzw.mein Kind hat schon alle Tests durch laufen.

Sie hat kein ADS wurde ausgeschlossen. Und auch keine LRS,dafür war der Test zu gut ausgefallen,aber dennoch fällt ihr Deutsch und Englisch sehr schwer,trotz regelmäßigen lesens und kleine Texte abschreiben zur Übung),wir sind froh,wenn Note 3 oder 4 bringt. In allen anderen Fächern ist sie Note 1-2.

Das ist jetzt einmal der Rahmen. Und nun stehen die Wahlpflichtsfächer an.

Sie weiß jetzt schon das sie in Klasse 8 als Profilfach NWT wählen möchte,das Interesse ist tatsächlich vorhanden.

Jetzt muss sie sich aber erst einmal für ein WPF entscheiden. Auf der einen Seite würde Technik sie sehr interessieren,allerdings meinte der Lehrer das sie viele technische Pläne zeichnen und umsetzten muss und da ist er sehr skeptisch,da sie nicht um die Ecke denken kann,noch zu verträumt ist.

AES fände sie auch interessant,aber alle erzählen ihr immer nur vom kochen und backen,was sie abschreckt und für sie sehr aufwendig wäre umzusetzten. (Siehe oben erster Absatz) Auf der anderen Seite meint die Lehrerin das auch sehr viel Theorie vermittelt wird und Projekte außerhalb der Schule stattfinden.

Französisch hat sie schon jetzt in Klasse 6,wird sie aber abwählen in Klasse 7 ,da sie schon mit Englisch und Deutsch kämpft.

Natürlich habe ich mir mit ihr schon vom Kultusministerium die Pläne angeschaut,was im Unterricht vermittelt wird.


Darum interessieren mich Erfahrungen,was haben eure Kinder gewählt,wie wird der Stoff vermittelt? Sind sie zufrieden mit der Wahl? Was wird in den Fächern wirklich genau gelehrt usw. Ich freue mich über eure Erfahrungen bzw.die Erfahrungen eurer Kinder.

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Juhu,

die meisten Abkürzungen konnte ich mir irgendwie zusammen reimen, aber was ist AES?

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Habs mal gegoogelt: Alltagskultur, Ernährung und Soziales

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Alltagskultur - Ernährung - Soziales

Bearbeitet von Hasenmama11
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Technik.
Ich konnte meine Tochter auch damals davon überzeugen. Jetzt, in Klasse 10, sagt sie, dass Technik das einzige Fach ist, das einem im Leben weiterhilft.
Diese Pläne kommen MAL vor und unbedingt verstehen ist beimeiner Tochter anfangs auch nicht gewesen. Aber viel ergibt sich auch einfach aus der Logik und zum anderen viel hilft viel, irgendwann, dann….

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Weißt du eventuell noch,was ungefähr in Technik vermittelt wurde?

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Im Prinzip alles, was man sich darunter vorstellen kann.

Was ist Holz ? Unterschiedliche Holzarten, Holzbearbeitung, Holzbauten etc.
Was ist Stahl ? Unterschiedliche Stahlarten, Bearbeitung
Elektronik, auch hier theoretische Grundlagen, und da kommt das mit den " Plänen"🤪, und Praxis und so kompliziert das auch klingen mag, durch den hohen Praxis Anteil ist das einfach zu verstehen, weil man da sofort eine Umsetzung hat.
Praktischer Umweltschutz, verschiedene Energieformen etc.

https://klettbib.livebook.de/978-3-12-068911-9/ der Link ist das Inhaltsverzeichnis vom Technikbuch.

Wie gesagt, meine Tochter hat es murrend gewählt und ist jetzt, in Klasse 10, so froh, es zu haben. Die bauen viel, Autos, die mit Solarkraft selber fahren, Tannenbaum, der leuchtet, Puzzle, Steckspiele etc. Dieser hohe Praxis Anteil macht einfach Spaß und ist so viel besser, als " Schule".

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Hallo,
unser "Kleiner" hatte die Wahl zwischen Französich, Technik, Bio und PÖK (Politisch-Ökologisches irgendwas) als 4. Hauptfach.
Er hatte Glück und konnte Technik bekommen (gibt immer nur einen Kurs von 20 Schülern bei einer Stufengröße von 150).
Aber es wird ein gewisses technisches Verständnis vorausgesetzt, man sollte schon etwas mit Werkzeugen umgehen können. In jedem Schuljahr gab es einen Materialschwerpunkt, im 7. war es Holz, im 8. Metall und jetzt aktuell in der 9. geht es um Haustechnik im Allgemeinen. Es wird tatsächlich viel gezeichnet bzw. muss man schon irgendwann technische Zeichnungen lesen können und da auch manchmal logisch und "um die Ecke" weiterdenken. Das Fach ist definitv nicht ohne. Da würde ich mir gut überlegen, ob sie Deine Tochter mit Technik einen Gefallen tut.
Ich meine, Vokabeln und Grammatik ist eine reine Lernsache, aber mit Werkzeugen umgehen...vielleicht etwas schwieriger.
LG
Elsa01

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Sie baut und bastelt viel mit ihren Papa in der Werkstatt vom Opa, derzeit haben sie einen uralten Roller auseinander gebaut und machen diesen wieder fit. Reparieren ab und zu etwas. Wir sind zwar getrennt aber ihren Papa war es immer wichtig,das sie später alleine Sachen reparieren kann


Man weiß halt nicht ob diese "Garagenbastellein" ausreichen für das Verständnis des Faches.

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Techniklehrerin hier... zwar aus Niedersachsen, aber diese Bastelein sind mehr als viele andere SuS mitbringen!

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wenn sie wirklich Zöliakie hat, werden die im Bezug auf Gerätschaften "getrennt halten" die Richtlinien nicht einhalten können.

Da darf man ja nicht mal auf dem selben Brett schneiden.
Mein Patenkind macht je ein Halbjahr an zwei von Drei Tagen "irgendwas in der Küche oder an der Nähmaschine o.ä."
IM anderen Halbjahr wird dann getauscht und die andere Gruppe ist so viel in der Küche. - aber auch hier ist das allgegenwärtig.
Ich glaub, das ist nicht so einfach umzusetzen, wie die Lehrerin sich das vorstellt. - oder hat sie "nur" eine Unverträglichkeit? -- dann ist das mit getrennten Messern + Brettchen etc, ja nicht so schlimm, - aber trotzdem: sie wird nix essen können / Probieren, - kochen ja. und daheim kann sie dann die Kochaufgaben angepasst kochen, ja -- aber in der Schule wirds schwer.

Die NWT Lerninhalte sind aber nicht schwerer als Physik und Mathe, was ja eh alle machen müssen.

Bearbeitet von tr357
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Ich habe schon mit der Lehrerin gesprochen. Ich müsste alle Zutaten und Geräte von daheim für sie mitbringen. Man würde ihr einen extra Platz einrichten. Und alles in einer Box verstauen.

Problem ist das die Sachen die gekocht und gebacken werden auch benotet werden und Glutenfreie Sachen werden niemals so wie glutenhaltige Sachen. Auch sind die Arbeitsschritten und Abläufe anders.
Auf die Frage,wie die Lehrerin das benoten würde ,meinte sie das sie das sehen würde und mit der Kollegin besprechen.

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Ganz ehrlich, wenn ich hier mal eben reingrätschen darf, da wäre mir echt der Aufwand zu groß. 🙈

Lass sie NWT machen. Das war eh ihr erster Wunsch.

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>> Jetzt muss sie sich aber erst einmal für ein WPF entscheiden. Auf der einen Seite würde Technik sie sehr interessieren,allerdings meinte der Lehrer das sie viele technische Pläne zeichnen und umsetzten muss und da ist er sehr skeptisch,da sie nicht um die Ecke denken kann,noch zu verträumt ist.<<

Das finde ich schon tendenziell frech vom Lehrer. Es müssen auch alle Kinder erst mal in den Kunstunterricht oder eben in den Sprachunterricht, auch, wenn sie noch nicht gut zeichnen können oder nur wenige fremdsprachliche Wörter richtig aussprechen können.

Der Lehrer ist doch dazu da, das den Kindern nach und nach zu vermitteln!
Warum bittet ihr nicht um einen solchen Plan, den sie später abzeichnen muss, so dass sie das zu Hause schon mal üben könnte?
Offenbar hat sie ja größeres Interesse an Technik!

Ich hatte damals Ernährungslehre "mit Chemie" in der Oberstufe und habe das wegen dem Zusatz "mit Chemie" gewählt, weil ich darin in der Mittelstufe auf sehr einfachem Niveau recht gut war. Hätte man mir vorher gesagt, ich müsse Tageskostpläne erstellen und Stoffwechselwege auswendig lernen, hätte ich das nicht gewählt, weil diese Aufgaben sehr überfordernd geklungen hätten. Man wurde aber ja nach und nach da dran geführt und hat im Unterricht die Stoffwechselwege so durchgenommen, dass es am Ende relativ einfach war, die zu lernen, nachdem man sich so intenisv mit den Einzelschritten und den Vorgängen in den einzelnen Organen befasst hatte. Hätte man mir so einen Stoffwechselweg vorgelegt - was genau passiert mit dem Zucker in der Leber - hätte ich den Schluss gezogen, dass ich so etwas nie lernen könnte, weil zu viele unbekannte Fachbegriffe und chemische Vorgänge involvliert wären. Aber das haben wir doch dann nach und nach GELERNT!

Sie könnte sich so einen Plan ansehen, wissend, dass sie ih noch NICHT verstehen müsste und jeden Tag mal 10 min üben, einen Teil davon zu zeichnen, vielleicht auch erst mal immer den gleichen, bis sie den kann und evtl. auch schon versteht. Dann hätte sie doch einen Vorsprung.

Auch Zeichnen LERNT man doch!
Es wird nicht erwartet, dass man das schon perfekt kann!

Die Aussage des Lehrers klingt so nach Vorurteil, nach "hier haben nur die Begabten eine Chance". Aber so ist das ja nicht!

Als ich damals in den Chemie Wahlpflichtkurs kam - das war bei uns in Klasse 9 - war der erste Satz des Lehrers (scherzhaft): "Ihr seid also die Chemie-Experten!" Und dann hat er wohl gesehen, dass wir alle die Luft anhielten, denn bisher hatten wir nur ein Jahr Chemie gehabt und davon doch noch wenig Ahnung! Er meinte dann, "also, ihr wollt's werden!"

Und das stimmt doch auch! Man lernt nach und nach und hat halt ein Fach mehr als früher oder auch intensiver als früher. Wenn man da dran bleibt, dürfte man als Durchschnittsmensch doch dieses Fach immer schaffen, lernen, verstehen! Auch manuelle Fähigkeiten wie Zeichnen kann man ausbauen, der Lehrer wird einem beibringen, wie man diese Pläne liest!
Man muss doch vorher noch gar kein Experte dafür sein.
Das würde ich ihr noch mal eindringlich sagen und vielleicht kann sie über ihre Sorgen auch mit dem Lehrer mal reden.

Beim Zeichnen ist es wichtig, dass man entspannt ist, es ist normal, dass man anfangs bestimmte Zeichnungen mehrfach machen muss, weil man bestimmte Formen nicht auf Anhieb hinbekommt. Wer erinnert sich noch an das erste Gesicht, das er gezeichnet hat oder das erste Pferd? Wie viel Übung brauchte man, bis man ein Pferd oder einen Pferdekopf annähernd realistisch zeichnen konnte oder beim Gesicht die Nase und die Abstände von Nase, Auge, Mund realistisch hinbekommen hat? Man hat es - bei Interesse - meist gelernt, aber ja nicht von heute auf morgen! Das kann doch auch keiner beim technischen Zeichnen erwarten! Da wird es detaillierte Anleitungen geben.
Vielleicht gibt es dazu ja Anleitungen bei Youtube, dann könnte sie solche Videos schon mal schauen und lernen, worauf man achten muss, was Fallstricke sein könnten.

Ganz wichtig wäre hier, zu vermitteln, dass Probleme am Anfang nicht bedeuten, dass man die Sache, also hier das Zeichnen, gar nicht lernen kann und dass tägliche bzw. kontinuierliche Übung auch zur Verbesserung führen wird! Man braucht aber etwas Geduld!

PS
Verstehe ich deinen einen Absatz über AES korrekt, dass sie das Fach nicht wählen würde, weil sie dann eventuell Kontakt mit unverträglichen LM hätte? Dann würde ich mir das vom Arzt bestätigen lassen und der Schule vorlegen. Damit bliebe ihr dann ja nur noch die Wahl von "Technik". Oder der Arzt soll sagen, unter welchen Umständen sie genau mit LM hantieren darf, die bei ihr Unverträglichkeiten verursachen. Vielleicht reichen ja gewisse Vorsichtsmaßnahmen. Dann könnte sie leider vieles nicht probieren, aber eventuell trotzdem mitkochen oder backen.

Bearbeitet von Toschkalee