Rassismus in der Zauberflöte

Hallo, mein Sohn kam mit einem Arbeitsblatt- Musik, Thema Zauberflöte. Dort ist mehrmals das Wort "Mohr " abgedruckt, begründet wird dies mit dem Originaltext von Mozart. Nun gibt es sowieso schon viele derbe Schimpfworte an der Grundschule und ich überlege, das mal anzusprechen oder reagiere ich vielleicht über ?? Für die anderen Eltern scheint das nicht so schlimm zu sein, ist eben ein altes Wort. Ich weiß nicht was ich machen soll...
Liebe Grüße

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Ich halte nichts davon Wörter generell zu streichen nur weil diese negativ belastet sind. Wichtig finde ich, dass im Unterricht angesprochen wird, vorher das Wort stammt, in welchen Kontext es an negative Belastung erlangt hat und wieso man es im nicht historischen Kontext heute nicht mehr verwenden soll.

Aber generell jedes Wort zu streichen und die Sprache immer mehr zu verkümmern, halte ich nicht für richtig. Ich habe als Kind es immer toll gefunden, neue Wörter zur erlernen und meinen Wortschatz zu erweitern.

Heutzutage wo der Wortschatz der Kinder und Jugendlicher gefühlt nur noch aus "Digga" "Alter" und gestörtem Satzbau besteht, finde ich es noch wichtiger hier entgegen zu wirken.

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Dem stimme ich zu.

Ich fände es gut oder auch notwendig, dass im Unterricht über den Begriff gesprochen wird.

Ich denke mal die Kinder haben evtl sogar gefragt was das heißt, weil das Wort eben heute nicht mehr benutzt wird (werden sollte) und sie es somit nicht kennen.

Hast du dein Kind gefragt ob das besprochen wurde?

Ich bin allerdings auch dagegen alles ‚schlechte und böse‘ einfach auszuradieren, da man dann auch nicht daraus lernen kann.
Die Geschichte sollte nicht ungeschrieben werden um Komfortabilität zu schaffen.

Wenn man alle Gedichte, Lieder, Texte umschreibt, dann geht viel verloren.

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Total absurd sich über so etwas aufzuregen! Als hätten Lehrer keine anderen Probleme.

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Dazu gab es neulich einen, weiß nicht, wie man es nennt, Themennachmittag bei NDR Kultur. Vielleicht kann man die Beiträge noch über die Mediathek abrufen. Du stehst mit deiner Meinung jedenfalls nicht allein da. Das wird sehr kontrovers diskutiert.

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Zusatz: Als ich eben geantwortet habe, war mir das Bild im Anhang nicht aufgefallen. Das geht für mich echt gar nicht. 🤨 In der von mir angesprochen Diskussion ging es darum, ob man für die Inszenierung das Libretto abändern sollte.

Musikrezeption und Gesellschaft ist ein unfassbar weites Thema, in höheren Jahrgangsstufen auch im Unterricht, und da gehören nun einmal auch Originaltexte dazu, die optimalerweise nicht einfach nur auf einem Abeitsblatt hingeklatscht werden. Für den Zweck dieses Arbeitsblattes sehe ich keinerlei Nutzen in der Verwendung des Wortes.

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Bearbeitet von Inaktiv
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Es ist für den Inhalt der Zauberflöte und vermutlich für die Aufgabenstellung völlig unerheblich, ob der Diener „schwarz, weiß, grün, blau oder pinke Punkte hat“, daher fände ich es eine gute Gelegenheit um solche Probleme mal anzusprechen.

Es wäre vom Lehrer nicht zu viel verlangt, einfach „er ist der Diener von Sarastros“ hinzuschreiben.

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Ich denke, die haben das wahrscheinlich auch thematisiert. Warum sollte es gleich als Schimpfwort verwendet werden?

Bei vielen älteren Büchern und Hörspielen werden oft Begriffe verwendet, die man so heute nicht mehr verwenden würde. Ich glaube, die werden auch nicht alle umgeschrieben. Bei den Hörspielen gibt es vorher einen sogenannten Disclaimer, der das erklärt.

Wichtig ist doch, was man daraus dann macht.

Das Material scheint mir auch recht aktuell und eine Begründung hast Du ja selber schon genannt. Soll man jetzt die Zauberflöte auch nicht mehr hören, da der Begriff dort auch benannt wird? Die haben sich diese doch bestimmt auch angehört.

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Das ist aber kein Hörspiel von 1960 und auch nicht das originale Werk, sondern ein Arbeitsblatt, welches durchaus veränderbar ist.

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Das hat der Lehrer aber nicht selber erstellt. Gut, hätte er nicht nutzen müssen. Aber ich er hat ja eine Begründung geliefert.

Es ist doch auch wichtig, dass die Kindern lernen, dass es diese Begriffe gibt und benutzt wurden, es nun aber nicht mehr angebracht ist.

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Ohje... Ja ich finde du überreagierst. Dort steht ja nicht N....
Ich bin absolut bei dir, das Alltagsrassismus keinen Platz haben darf und man seine Umgangssprache überdenkt um niemanden zu verletzen.
Ich glaube nicht mal das Grundschulkinder etwas mit dem Wort anfangen können.

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Und bist gegen Alltagseassismus, findest solche (für den Kontext völlig überflüssige) Begriff in Schulmaterialien aber okay? Ziemlich widersprüchlich

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Du hast Recht. Hab mir gerade mal die anderen Beiträge dazu durchgelesen. Im Prinzip hätte man gar nicht auf die Hautfarbe eingehen müssen. Ein "Diener" hätte auch gereicht. Von der Seite habe ich das gar nicht betrachtet.

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Bearbeitet von storch19
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Hallo, vor allem ist der Begriff in dem Beispielbild vollkommen überflüssig. Ich fände es auch sehr befremdlich im Jahr 2024 einen so rassistischen Begriff ohne jeden Kontext und ohne jede Einordnung auf einem Schularbeitsblatt zu finden.
Ich finde, das darf man ansprechen, auf die Gefahr in, dass einem Augenrollen, Reaktionismus und Relativierung entgegen schlagen wird. Sieh dich hier in der Verantwortung deinem Kind gegenüber.

Finde ich gut, dass du sowas nicht einfach übergehst

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Einfach das Kind aufklären, dass der Begriff früher geläufig war und mittlerweile nicht mehr verwendet werden sollte.
Dazu noch eine kurze Erklärung warum nicht mehr.

Oder würde dies vielleicht schon in der Schule getan?

Und Schimpfwörter finden Kinder immer wieder, von ganz alleine , Neue.
Da kann man möglichst nur Aufklären, warum man Wort XY nicht verwenden sollte und da auf Empathie hoffen.
Aber so werden dann vielleicht ganz normale Wörter als Schimpfwörtern verwendet.

In der weiterführenden Schule, war fast der ganze Klassenkern aus dem selben Ort.
Ich kam mit drei anderen Kindern, aus meinem Ort dazu.
Der Ort endete mit Thal im Namen, wir waren für die viele der anderen Kinder, erstmal die Neandertaler.
Bin heute noch erstaunt über die kreative Beleidigung.

Nach einem halben Jahr, war der Begriff aber auch wieder vergessen und wir in der Klassengemeinschaft angekommen.

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Tja, so ist es wenn man übermotivierte Eltern hat, die keine Ahnung von Kultur und Bedeutung von Wörtern haben.

Mohr ist kein Schimpfwort, sondern eine durchaus wertschätzende Bezeichnung gewesen. Zumal schadet es selbst wenn da jetzt das N - Wort stehen würde, nicht, wenn die Kinder das auch mitbekommen und man dann im Rahmen des Unterrichts darüber redet, warum das die Menschen früher gesagt haben und warum man das heute nicht mehr sagt.

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Mohr ist kein Schimpfwort ?
Bist du eine Poc ? Hat es dich verletzt wenn das zu dir gesagt wurde ?

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Dann kann ich mir meine Antwort sparen. Genau das wollte ich fragen.

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