Freie aktive Schule als Oberschule - Eure Erfahrungen

Hallo an alle,

ich wüsste gerne ob und welche Erfahrungen Ihr mit „Freien Aktiven Schulen“ als Oberschule (Kl. 5-10) gemacht habt? Besonders interessiere ich mich für die „Freie Aktive Schule“ - Dresden/ Sachsen.

Aber da die Wahrscheinlichkeit hier jemanden zu treffen, der ein Kind auf der genannten Schule hat(te) oder selbst dort gelernt hat, ja recht gering ist würden mich auch Eure Erfahrungen ganz generell sehr interessieren.

Wir sind gerade in der Entscheidungsfindung... Ein starkes Argument für mich: „...die Kinder gehen quasi immer mit Freude in die Schule, da keine Zensuren und kein Druck“ – und auch wenn man nicht an den Lehrplan gebunden ist, würden die Schüler alles Notwendige aufgrund ihres eigenen Bedarfes lernen – so dass es z. B. kein Problem darstellt, in der 10. Klasse die extern stattfindenden Prüfungen zu bestehen. Danach wäre dann auch noch der Wechsel an ein Gymnasium möglich.

Dies klingt natürlich richtig gut, fast zu schön um wahr zu sein... Jedoch frage ich mich: Funktioniert dies in der Realität auch tatsächlich so reibungslos?

Ich freue mich sehr auf Eure Nachricht. Danke!

Liebe Grüße, Jazz

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Wir hatten uns mal wegen einer freien GS informiert
Dort wurde der Film " Schools of Trust" gezeigt- gibt es auch bei YouTube
Falls du den noch nicht kennst...ich fand ihn sehr interessant so als Einblick.

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Hallo,

vielen Dank für Deinen Tip! Ja, den kenne ich - und der ist auch sehr aufschlussreich. Nach dem Film spricht vieles für diese Schulform.

Ich frage mich halt, wie es in der Praxis aussieht.


LG, Jazz

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Meine jüngsten Söhne besuchen eine solche freie Schule.
Keine Zensuren, keine Arbeiten, keine Klassen externe Prüfungen um einen Schulabschluss zu erhalten.

Mein zweitjüngster Sohn macht demnächst die Prüfung und hat seinen Wunschlehrvertrag in der Tasche.
Bei der Firma wo er arbeiten wollte, die als Arbeitgeber recht begehrt ist.

Für meine Jungs war es DIE Alternative, nach Montessori Grundschule, war der Unterricht an der Regelschule eine Herausforderung.
Nach dem Wechsel in die freie Schule wurde aus dem in sich gelehrten, schweigsam Jugendlichen ein kommunikativer, ausgeglichener Jugendlicher .
Junior hatte endlich Raum für den Tiefgang in Themen ,die ihn interessieren und für die Entfaltung seiner Begabung hat er auch Raum dort.
Allerdings ist nicht jede Schule für jedes Kind das Richtige.
Ich meine von der Schule in DD auch so einiges an Negativen gehört zu haben.
Schaut sie euch an und fühlt mal rein.
Probiert es aus, letztlich könnt ihr immer noch an die Regelschule zurück.
Liebe Grüße

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Hallo karna.dalilah,

Vielen Dank für Deinen ausführlichen, sehr hilfreichen persönlichen Bericht und auch Deine ergänzende Anmerkung im Hinblick auf die Schule in DD!

Liebe Grüße

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Hallo,
ich empfehle dir dringend dein Kind dort mal eine Woche hospitieren zu lassen. Als wir für unsere Kinder die weiterführende Schule herausgesucht haben, hatten wir sie an mehreren Schulen hospitieren lassen. So eine Schule war auch dabei. Für meine Söhne war das letztendlich leider nicht geeignet. Sie sind dann auf die Montessori.

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Hallo kati543,

oh wow - auf diese Idee wäre ich ja nicht gekommen! Das macht Sinn - sofern es diese Möglichkeit hier in DD gibt.

Vielen Dank!

Liebe Grüße

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Es gibt so eine Schule in DD und das schon ziemlich lange.
Entwickelt aus dem HuckePack Verein.
Unser Sohn hat die Montessori Kita damals besucht.
Lang lang ist es her :-D

https://www.huckepack-ev.de/montessorischule.html

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Unsere Jüngsten wurden alle gleich in eine Freie Gesamtschule in Sachsen eingeschult, Noten gibt es erst spät in der Oberstufe.

Die Dresdener Schule kenne ich nicht, aber hier gibt es außerhalb einige Freie Schulen im Landkreis.
Teilweise sind es nur Grundschulen, nur Oberschulen mit oder ohne Gymnasialzweig, oder Gesamtschulen.

Unser Mittlerer wechselte letztes Jahr in eine andere Freie Schule, in eine Oberschule mit Gymnasialzweig, Noten gibt es ab Klasse 5.

Für ihn war es die richtige Entscheidung, davor war er wohl jahrelang unterfordert.
Die Geschwister sollen auch wechseln, aus verschiedenen Gründen.

Hospitieren bieten nicht alle Freien Schulen an, manche bieten Probeunterricht an, andere nicht.

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Hallo liebe anja570,

Vielen Dank für Deine persönlichen und sehr aufschlussreichen Erfahrungen, die mir auch sehr weiterhelfen!

Liebe Grüße, Jazz

Bearbeitet von jazzy66
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Unsere Kinder gingen/gehen alle auf eine freie Schule (aber ganz anderes Bundesland). Die beiden Großen sind schon durch, der Kleinste noch mittendrin. Unsere ist als Gesamtschule aufgebaut, also du kannst von der 1.-12. (Abi) gehen. Unsere Erfahrungen von der 1.-10. Klasse sind überwiegend positiv. In der Grundschule ganz klar ein pro. Und auch bis zur 10. fand ich die Form besser. Die Kinder werden viel mehr zur Eigenverantwortung erzogen, arbeiten sehr viel im Team. Unser Mittlerer ist zur 7. Klasse auf eine "normale" Schule gewechselt, weil er mit seiner Lehrerin nicht klar kam und die neue Lehrerin meinte, dass ihr viele Sachen eben positiv aufgefallen waren: Teamarbeit, Wissensaneignung, Selbstreflexion (sie bekamen auch spät Zensuren, aber es gab immer zwischendurch Gespräche, wo sie sich auch selbst einschätzen mussten), Diskussionsfreudigkeit (wobei gerade das seine Lehrerin an der freien Schule nicht zu schätzen wusste ;-)

Das "Problem" kam dann in der 11. und 12. Klasse. Tochters Klasse war sehr klein, das hatte Vorteile, aber sie konnte z.B. ihre Fächer nicht so wählen, wie es an einem stinknormalen Gymnasium möglich gewesen wäre, sondern musste sich der Klassenmehrzahl beugen. So gabs es dann Bio statt Physik oder Kunst statt Musik.
Und die Lehrpläne werden halt nicht an der Schule gemacht und gerade Abiphase ist Bulimie-Lernen. Diese Art des Lernens kannte unsere Große nicht und das war schon eine Umstellung. Sie ist trotzdem problemlos durchs Abi und jetzt beim Studium ist sie wieder bei ihrer Art des Lernens angelangt, das fiel es ihr leichter als anderen. Aber Spaß gemacht haben ihr die 11. und 12. Klasse nicht. Von daher finde ich die Form eigentlich gut (kommt aber im Endeffekt immer auf die Lehrer*innen an), aber der Sprung in die 11. kann dann eben mal nicht so leicht sein bzw. keinen Spaß mehr machen.

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Hallo hurtigruten,

ein "ganz dickes Dankeschön" auch an Dich für Deinen ausführlichen und sehr ehrlichen Beitrag !!!

Er hilft mir sehr bei meinen Überlegungen. Alles Gute für Euch.

Liebe Grüße, Jazz