Englisch in der Grundschule, Grammatik?

Puh wie unterschiedlich das alles ist..
Meine große ist sogar auf einer sprach Förderschule da sie extrem hinterherging in ihrer sprachentwicklung. Sie hat sogar seit der dritten Klasse, englisch als festes Fach. Kommt jetzt in die 5. Klasse.
Ich bin gespannt auf welchem Stand der Rest der Kinder sein wird.
Ich finde allerdings auch das, das Hauptmerk auf der deutschen Sprache liegen sollte.

Ganz ruhig, ich dachte vor dem Schulwechsel genauso.

Hier in NRW fangen sie in der 5. Klasse in Englisch wieder bei Null an und ich war erstaunt, wieviel meine Tochter aus dem (aus meiner Sicht sinnlosen) Grundschulunterricht mitgenommen hatte....sie selber auch. Die Kinder nehmen offneishcltich mehr auf, als ihnen und uns bewußt ist.

Ich glaube die Grundschulen tun sich einfach keinen Gefallen, wenn sie ihr Angebot als Englischunterricht/ als eigenständiges Fach bezeichnen/deklarieren.

Ich weiß nur, das ab Klasse 5 der normale Englischunterricht erst startet und ich frage mich, ob der spielerische Part dazu beigetragen hat, das es bei meiner Tochter in dem Fach super läuft. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, das sie massive Defizite in dem Fach haben wird udn wollte erst rausfinden welche das sind. Bei ner glatten 1 waren meine Gedanken im Vorfeld schlichtweg überflüssig.

Besorg dir mal ein Schulbuch aus der 5. Klasse, dann wirst du wirklich beruhigt sein.

Hallo,

bei uns wurde der Englisch-Unterricht von Kind zu Kind konstruktiver.

Zwischen unserem àltesten und jüngsten Kind liegen 6 Schuljahre, bzw. 2 zum zweiten Kind.

Unser jüngstes Kind ist ziemlich gut vorbereitet in den Unterricht Klasse 5 gestartet, das mittlere halbwegs passabel und das älteste einigermaßen unvorbereitet.

Die Ansprüche an unserer Schule (Gymnasium, NRW) sind in Englisch vergleichsweise hoch, dennoch kommen alle drei Kinder gut zurecht. Die älteren haben keine Nachteile durch den eher rudimentären Englisch-Unterricht in der Grundschule. Unser ältestes Kind macht aktuell Abi (G8) mit Englisch-LK, daher denke ich nach unserer bisherigen Erfahrung, dass man das Ganze entspannt betrachten kann 🙂.

Wir haben allerdings sowohl in Deutsch als auch in Englisch von Beginn an auch immer mal wieder auf die "Basics" hingewiesen (und mit d, viel mit v, ähnlich in Englisch mit der RS). Aber eben ohne die Kinder damit unter Druck zu setzen, scheint wie gesagt gut funktioniert zu haben 😉.

Viele Grüße!

😅 Danke euch! Das beruhigt mich ja schon mal. Ich bin ja noch vom alten Eisen, als es in der 5. mit Englisch anfing und sofort auf alles geachtet wurde. Ich habe ja immer noch die Befürchtung, es könnte sich etwas Falsches im Kopf "einbrennen", aber kluge Leute werden sich schon ihre Gedanken gemacht haben, warum es jetzt anders läuft.

Aus Sicht einer Lehrerin, die beide Schulformen kennt: übliche Vorgehensweise.
In meinem BL steht im LP der GS sicher nichts zur Grammatik, außer Verneinung mit don't und evtl Plural.
In Kl. 5 geht man von 0 Grammatikkenntnissen aus.
Ich denke schon, dass die Kinder in der GS idR einiges lernen, nämlich Hören und Verstehen und entsprechende Handlungen ausführen/ etwas ausmalen etc. Das ist schon einiges.
Man sollte auch bedenken, dass es noch nicht lange Lehramtsstudium GS Englisch gibt und viele Lehrer entweder GS Lehrer oder Englischlehrer weiterf. Schulen sind, die es unterrichten.

Wenn ihr unterstützen wollt, übt Lesen und Schreiben einfacher Wörter und Sätze, damit der Übergang zur 5 leichter ist.

Was die Kinder in der GS machen, ist komplett egal. Es geht - im Idealfall - darum, dass die Kinder ein bisschen Sprachgefühl erlangen und schonmal Sätze in Englisch gehört haben. Wir starten in der 5 komplett bei 0, wer noch nie Englisch gehabt hat, wird da keine nennenswerte Nachteile haben, wenn er mitlernt.

In der Grundschule geht es vorrangig darum, dass die Kinder ein Sprachgefühl entwickeln.
Und als Englischlehrerin kann ich dir sagen, dass viele Kinder in der 4. Klasse nun bereits kurze englische Texte gut vorlesen können, ein guter Grundwortschatz besteht und sich dem erlernten Wortschatz entsprechend artikulieren können.
Grammatik und stures Vokabeln lernen hat in der Grundschule fast nichts zu suchen, aber man kann Sprache natürlich nicht gänzlich ohne Grammatik vermitteln. Das heißt, bestimmte Basics werden in der Regel auch dort vermittelt und auch korrigiert (auch wenn dieses Dinge nicht bewertet werden)
Was dem Tenor “ist sinnlos in der Grundschule / sie sollen erstmal Deutsch richtig lernen” angeht: Nun, Englisch ist vielmehr im Alltag allgegenwärtig als es noch vor 30 Jahren der Fall war. Sie werden tagtäglich mit dieser Sprache konfrontiert. Meiner Erfahrung nach, haben sehr viele Kinder ein hohes Interesse an dieser Sprache. Sogar schon ab Klasse 1! Warum sollte man diese Motivation nicht aufgreifen? Und das schöne ist: es findet sehr viel sehr spielerisch statt. Sie lernen beim Spielen. Kein stures Auswendiglernen von Grammatik und Vokabeln. Viele Spiele, Rollenspiele, Hörtexte und auch Filme.
Für viele Kinder, die das Fach Deutsch nicht ausstehen können, blühen im Englischunterricht auf. Sie finden die Sprache einfach “cool”. Natürlich, und das sage ich den Kindern auch, geht es dann in Klasse 5 anders zu.
In der Grundschule werden Grundlagen gelegt, die sicher nicht zum Nachteil, für viele Kinder aber von Vorteil sind , weil sie einfacher mutiger an die Sprache herangehen können und weniger Angst vor Aussprachefehlern etc haben.

So wie Englisch in der Grundschule derzeit unterrichtet wird, ist es absoluter Blödsinn. Null produktiv, da in der 5. Klasse wieder bei 0 angefangen wird!

Ich glaube es geht in der Grundschule aber auch weniger um das Englisch lernen an sich, sondern mehr darum einen Zugang zur Fremdsprache zu bekommen. Dass sie einem nicht mehr so fremd ist, dass man sich vom Hören her kennt...