Keine schlechten Schüler

" Es gibt keine schlechten Schüler, nur schlechte Lehrer."
Hab ich grade gelesen.
Was ist eure Meinung dazu?
Stimmt das? Oder eher nicht? Und warum?
Interessiert mich einfach.
Thanks

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Ich halte nichts von Pauschalisierungen.
Es gibt schlechte Schüler und schlechte Lehrer.

Man kann als Lehrer noch so gut sein, aber wenn der Schüler kein Material dabei hat, im Unterricht einschläft, ewig nicht von der Toilette zurück kommt oder andere Sachen macht, kommt man da halt nicht gegen an.

Andersherum kann man als Schüler noch so gut vorbereitet und wissbegierig sein, wenn der Lehrer zu spät kommt/zu früh geht, den Unterricht nicht vorbereitet und ihm die Schüler egal sind, kommt man da im ersten Moment auch nicht gegen an.

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Ich bin ja kein Freund des Wortes "schlecht". Jeder Mensch, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und auch sonst jeder, hat verschiedene Stärken und Schwächen, Motivation und Interessen. Es gibt bei SuS und LuL durchaus Kombinationen, die besser matchen als andere.

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Ich halte das auch für viel zu pauschal.

Das hieße ja, dass bei einem wirklich richtig guten Lehrer (und ja - die gibt es ja bekanntermaßen genauso, wie die wirklich richtig schlechten Lehrer auch) alle Kinder ausschließlich einsen schreiben müssen. Oder (da vielleicht nicht jeder Lehrer für jedes Kind passt), dass jedes Kind zumindest irgendwann mal in jedem Fach einen Lehrer abbekommen müsste, bei dem es zu der 1 kommt... Am Ende würden dann alle ein Abi mit einem Schnitt von 1 machen. Das ist leider nicht so.

Wenn man aber von gewissen persönlichen Voraussetzungen ausgeht (dieses Mal auf Seiten der SuS - und ja - IQ, Interesse und vermutlich auch Unterstützung sind nun mal unterschiedlich), dann ist am Ende doch auch verdammt viel vom Lehrer abhängig. Und auch wenn es nicht immer die 1 ist, die erreichbar ist (und vielleicht auch nicht immer das Abi), dann ist es bei einem engagierten Lehrer vielleicht doch die 4 oder der bestandene Schulabschluss, wo es bei einem anderen Lehrer nicht gereicht hätte.

Und wenn ich mir die Lehrer meiner Kinder so angucke - dann ist es genauso wie bei mir von 30 Jahren - es gibt die wirklich, richtig guten Lehrer, die sich echt reinhängen und wirklich das Beste für jeden einzelnen Schüler wollen - und es gibt die, die.... naja sagen wir mal so... die wirklich jedes einzelne Vorurteil über Lehrer in vollem Umfang bestätigen. Damals wie heute... und vermutlich wird sich das auch nie ändern...

LG
Frauke

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Du setzt hier etwas falsches voraus. Deiner Meinung nach bedeutet ein guter Schüler + ein guter Lehrer = Abitur. Davon war nie die Rede.

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Naja, wenn wir von guten und schlechten Schülern reden, reden wir normalerweise von der Leistung.

Die guten Schüler aus der Grundschule gehen dann aufs Gymnasium und machen Abi🤷‍♀️

Was genau verstehst du sonst unter guten und schlechten Schülern?

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Im besten Fall arbeitet die Lehrkraft mit dem Schüler zusammen. So kann am einfachsten ein Lernfortschritt erzielt werden, da sich beide beteiligen.
Es hängt tatsächlich sehr viel von der Motivation und dem Engagement des Schülers ab. Ich hatte zu meiner Schulzeit Lehrer, die keinen Bock auf ihren Beruf hatten. Wenn die dann Themenfelder nur halbherzig erklärt haben, musste ich Zuhause den Stoff nacharbeiten. Genauso gibt es auch Schüler, die nur halbherzig mitmachen.

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Aber ist es nicht auch Aufgabe des Lehrers, seine Schüler zu motivieren?

Ich denke selbst an den Geschichtsunterricht, den ich am Gymnasium erfahren durfte - der war bis zur 11. Klasse so sterbens langweilig, dass ich meine größte Anstrengung war, nicht einzuschlafen. Ich hab Geschichte gehasst! Und dann bekam ich in der 12 eine Lehrerin, bei der lief es plötzlich. Da erst hab ich festgestellt, dass Geschichte auch spannend und interessant sein kann. Aber im Grunde hat schon mein erster Geschichtslehrer es verstanden, bei mir den kleinsten noch vorhandenen Funken von Interesse noch zu löschen, indem er in jeder Stunde 40 Minuten Monolog gehalten - nein heruntergeleiert hat. Der Typ hätte lieber Hypnotiseur werden sollen! Und von 5 Geschichtslehrern, die ich am Gymnasium hatte, war nur diese eine Lehrerin in der Lage, einen für mich ansprechenden Unterricht zu gestalten.

Und ich denke dann immer: Wenn ich mich irgendwann entschieden habe, ein Fach zu studieren um es später zu unterrichten, dann muss ich doch für dieses Fach brennen. Warum schaffen es so viele Lehrer dann nicht, dieses Feuer auch in ihren Schülern zu vermitteln? Der Mathe-Lehrer meiner Tochter z.B. ist so ein Typ: Der kann in irgendeiner Form alle Schüler soweit begeistern, dass sie gerne in den Unterricht gehen - ob sie nun gut in Mathe sind oder nicht. Bei dem macht der Unterricht einfach Spaß. Natürlich ist das immer auch ein Stück weit eine Frage des Charakters. Aber wenn die Schüler das Interesse fürs Fach beim Lehrer nicht spüren, wird das mit der Motivation nichts.

Und ja, bestenfalls arbeiten Lehrer und Schüler zusammen. Aber es ist natürlich nicht wirklich möglich, jedem Schüler gerecht zu werden. Der eine liebt interaktiven Unterricht, wo der Stoff gemeinsam erarbeitet wird, der nächste lernt lieber frontal, wieder andere erarbeiten sich Dinge gerne alleine (die sind vermutlich die unkompliziertesten)... Aber dann würde ich mich zumindest wünschen, dass es für die frontal-Lernen am Ende der Stunde eine Zusammenfassung gibt, wo der Lehrer einfach noch einmal erklärt. Oder der Lehrer gibt Literaturhinweise... Die ehemalige Mathelehrerin meines Sohnes stellte zu jedem Kapitel die Inhalte noch einmal in Form von Youtube-Videos (Lehrer Schmidt) zur Verfügung. Das hat super funktioniert.
Und was das Nacharbeiten zuhause angeht: Zumindest in den Naturwissenschaften hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Bücher das oft einfach nicht hergeben. Wenn im verwendeten Lehrwerk die Unterrichtsinhalte ordentlich erklärt werden, ist das kein Problem. Aber wenn das Buch nur aus einer Aneinanderreihung von Experimenten besteht, die den Schülern das Wissen veranschaulichen sollen, steht man ziemlich doof da.

LG

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Kannst du verlinken, was du gelesen hast ?

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Naja,schlechte Lehrer gibt's. Aber z. B. der beste Englischlehrer wird nichts erreichen, wenn die Schüler keine Vokabeln lernen.

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Vielleicht vermittelt der beste Englischlehrer Lerntechniken, übt die mit den Schülern im Unterricht, spricht über Zeitmanagement und vermittelt so die Idee, dass die Schüler ernstes grundsätzlich Vokabeln lernen können und sich zweitens auch eigenständig so organisieren können, dass sie das rechtzeitig schaffen.

Das ist dann etwas ganz anderes als „lernt bis zur nächsten Stunde die Vokabeln“ und „oh, Emma hat wieder eine 5 im Test geschrieben - na ja, war zu erwarten!“

Zudem würde der beste Englischlehrer mal fragen, wer wie wo und wann zu Hause lernt, ob es da einen Schreibtisch, designierte Zeiten und Hilfe gibt oder ob man in der Küche lernt, weil der Bruder gerade das Zimmer für sich braucht und gar keine designierte Zeit dafür hat.

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Vielleicht! Du wer sollte das bei 34 Schülern pro Klasse leisten. Wer das leisten kann, tut sich den Lehrerberuf nicht an!

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Natürlich gibt es schlechte Schüler und schlechte Lehrer. Genauso wie gute Schüler und gute Lehrer.

Es gibt gute Schüler, die AKs sind und schlechte Schüler die absolute Vorbilder im Sozialverhalten sind. Und natürlich umgekehrt. Bei Lehrern genauso.

Die Welt ist bunt gemischt.

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Die Aussage ist sehr pauschal.

Und die Frage ist auch, was die Definition von schlechten SuS ausmacht. Werden nur Noten gemessen? Dann kann es auch sein, dass eine Klasse sehr viele Einser-SuS hat, weil Noten "verschenkt" werden, jedoch nicht weil sie so leistungsstark sind.
Ein Parameter, der aber nur sehr schwer messbar ist, wäre das jede:r SuS so gefördert wird, dass er/sie das beste aus den individuellen Möglichkeiten macht. Bei dem einen SuS wird es sein, dass es ein Abi mit 1,0 wird. Bei einem anderen SuS ist es das bestehen des Hauptschulabschlusses und des bestehen der anschließenden Ausbildung.

Oder sind schlechte SuS solche, die einfach nie Lernen wollen. Keine Motivation haben sich Wissen anzueignen und dieses anzuwenden? SuS die trotz minimalem Aufwand gute Leistungen erzielen, weil es ihnen leicht fällt und sie im Unterricht nicht teilnehmen, weil sie unterfordert sind? Oder sind es SuS, die im Unterricht überfordert sind und daher, um von ihrem Unwissen abzulenken, den Klassenclown spielen?

Gute Lehrkräfte können die SuS motivieren zu zum Lernen begeistern. Sie verstehen es die SuS entsprechend der Möglichkeiten zu den Lernzielen zu führen. Allerdings gibt es hier auch für die Lehrkräfte viele Hürden zB durch die starren Rahmenbedingungen des Schulsystems oder auch durch (vor)gegebene Infrastrukturen in den Schulen. Es kann also auch sein, dass sehr gute Lehrkräfte nicht so gut wirken können, wie es unter anderen Voraussetzungen möglich wäre.

Natürlich gibt es, wie auch in allen anderen Berufen, Lehrkräfte, die weniger motiviert sind oder denen die Arbeit als Lehrkraft weniger liegt. Das kann unter Umständen tatsächlich auch für die SuS demotivierend wirken.

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Schüler sind meist Kinder, die eben sind wie sie sind. Sie haben es sich meist nicht ausgesucht Schüler zu sein. Eine Bewertung finde ich nicht sinnvoll.
Schlecht ist meiner Meinung nach das Schulsystem. Wäre das Schulsystem anders, müsste man Schüler auch nicht ständig bewerten.