Kind entwickelt Zwang

Juhu wir brauchen dringend Hilfe . Einen Psychologen Termin haben wir erst im Juli 2024.

Unser Sohn hat im Februar die Schule gewechselt und geht nun auf die Sprachheilschule.
Jeden Morgen wird er von einem kleinen Taxibus abgeholt .
Die Fahrt dauert ca 1 Stunde weil noch weitere Kinder zusteigen . Mit dem Auto wären es ca 40 min .
Am Anfang klappte dies alles ohne Probleme , aber nun hat unser Sohn einen Zwang entwickelt und muss jeden Morgen auf Toilette für sein großes Geschäft . Es ist ihm so wichtig zu gehen , bevor der Bus kommt , weil er Angst hat in die Hose zu machen .
Er setzt sich dabei so unter Druck , das er panisch wird , wenn nicht sofort etwas kommt . Er sitzt dann da und weint und wird wütend. Er hat Sorge das nichts kommt und er dann im Bus muss . Es kommt auch jeden Morgen etwas , aber er hat immer das Gefühl , es müsste noch mehr kommen .So rennt er dann jeden Morgen mehrmals zum Klo , obwohl wir schon eine Stunde Vorlauf Zeit einplanen .
2 mal musste der Busfahrer nun schon halten und er ist dann auf ein Dixi Klo gegangen . 2 Tage später hatte er Magen Darm.
Was können wir bloß machen , damit es morgens bei uns wieder entspannter ist ?

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Holt euch vom Kinderarzt ein Attest, in dem bestätigt wird, dass diese lange Fahrt für euren Sohn nicht zumutbar ist. Dann muss die Tour anders geplant werden oder er fährt mit einem eigenen Taxi.

Diese langen Fahrtzeiten sind für viele beeinträchtigte Kinder nicht zumutbar.

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Vielleicht könntet ihr ihm auch für den Übergang eine Einlage in die Unterhose legen.
Die könnte er in der Schule dann selbst entfernen.
Das würde ihm vielleicht die Angst nehmen, dass etwas daneben geht.

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Vielen Dank , für deine Antwort .
Mir ist es wichtig wie ich am besten mit dem Zwang umgehe ?
Was kann ich tun das er keine Angst mehr hat . Eine Einlage ist eine gute Idee

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Das es noch am Infekt liegt, schließt ihr aus? Also das körperlich etwas vorliegt? Eine Verstopfung / sehr harter Stuhlgang nach Magen-Darm kann schon sein, v.a. wenn ihr irgendwie gegengewirkt habt. Dann ist der Toilettengang unangenehm und es ist nicht nur ein "Gefühl" der unvollständigen Entleerung - sondern es ist wirklich so?! Hatte er während des Magen-Darm- Infekts Schmerzen, die ihn jetzt noch "blockieren"? Das würde ich eventuell nochmal abklären beim KiA - falls noch nicht geschehen. Denn der Psychologe wird vermutlich auch zuerst danach fragen.

Ansonsten sehe ich hier nicht unbedingt einen Zwang. Zumindest finde ich es recht normal, dass man vor einer einstündigen Busfahrt auf Toilette geht.
Nun hat er natürlich schon die wirklich doofe Erfahrung gemacht, dass es nicht immer klappt mit dem Stuhlgang und das sogar der Bus wegen ihm halten musste.
So entwickelt sich schnell Angst (-störung) und Panik.
Ich kenne das leider persönlich (Reizdarm).
Könnt ihr morgens irgendwie für Entspannung sorgen? Nach dem Motto: Wenn du den Bus nicht kriegst, ist es nicht schlimm, wir fahren dich. Wäre das im Ausnahmefall möglich? Oder kann man die Bustour anders planen, sodass 2 "feste" Toilettenpausen bei Bedarf möglich sind? Es ist ja eher eine Kopfsache (wenn körperlich nichts vorliegt) und mir persönlich hilft schon der Gedanke, ich könnte dort oder dort auf Toilette gehen. Vielleicht hilft so ein "Plan" ihm, etwas zu entspannen?

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Hey vielen Dank für deine Ausführliche Antwort . Für mich wirkt es eher wie eine reine Kopfsache und ja du hast recht Angststörung .
Dieses Problem hat er nur von Mo- Fr und nur dann wenn der Bus kommt .
An Tagen an denen wir frei haben oder einen längeren Ausflug machen , besteht dieses Problem nicht .
Ich hatte schon überlegt einen Mp 3 player zu kaufen , so das er Musik hören kann , während der Fahrt und dadurch etwas abgelenkt ist .

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Man kann sich ja eigentlich an Zeiten gewöhnen, zu denen man abführt.
Wenn dein Sohn nicht zu den Kindern gehört, die mehrfach am Tag abführen müssen, würde ich das also mit ihm besprechen und versuchen, langsam auf den Abend zu legen. Nach einiger Zeit gewöhnt er sich daran und wird morgens auch keinen/ weniger Stuhldrang haben.

Die andere Frage wäre, was er im Bus macht. Wenn er sich z.B. angewöhnen würde, dort zu schlafen - und das möglich wäre und die Kinder sich nicht gegenseitig wach halten - dann würde er vermutlich eher nicht mitten während der Fahrt wegen Stuhldrang wach werden.

Vielleicht könnte man das Abführen abends auch durch ein Glas Gemüsesaft zum Abendbrot fördern (oder Milchprodukte oder was immer ihm schmeckt). Er hätte dann abends relativ viel Zeit, kann sich vielleicht fürs Bad noch eine Beschäftigung mitnehmen und dann relativ einfach abführen (anders als morgens, wo er weiß, dass es eine Deadline zum Losgehen gibt, selbst wenn man eine Stunde früher aufsteht).

Falls ihr viel mit dem Auto oder Bus fahrt (ÖPVN), würde ich hier einfach immer wieder darauf hinweisen, dass ihr jetzt auch schon eine dreiviertel/ Stunde unterwegs seid und er nicht auf Toilette musste - und dass die Fahrt mit dem Schulbus morgens in etwa genauso lange dauert. Vielleicht entspannt es ihn, zu wissen, dass er diese Zeit sonst problemlos aushält.

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Überprüfe doch mal, wie er sich verhält, wenn du ihn bringst. Gab es einen Vorfall mit dem Busfahrer?