Nochmal Rückmeldung geben

Wir hatten gerade ein Schulgespräch (in den Ferien, da es schon seit Ewigkeiten verschoben wurde).

Es ging um die Schul- und sozialen Probleme , die das ADHS unseres Sohnes mit sich bringt.

KV und ich sind getrennt, einige kennen bestimmt ein paar Storys. Er ist nicht der einfachste Mensch.

Positiv am Gespräch war, dass es nun einen guten Fahrplan fürs nächste Schuljahr gibt

Eher nicht so dolle, Aber hinnehmbar ist, dass die Lehrerin sämtliche Probleme nicht im Zusammenhang mit ADHS sieht und gegen Medikamente ist . Aber gut, ist ihre Meinung halt

Negativ fand ich folgendes. Dazu muss man wissen, dass der Vater und ich trotz Wechselmodell keinen Kontakt haben, außer ein Übergabebuch, welches dann mitgeht.
Der Vater ist außerdem jemand, der seine ganz eigeneWahrnehmung hat, sich schnell angegriffen fühlt, aber nie die Schuld bei sich sieht. Er legt jedes Wort auf die Goldwaage.

Nun hatte der Erzieher das Wort, der den Vater eigentlich gut einschätzen kann und weiß wie er tickt.
Er hat gesagt, dass die Trennung natürlich auch eine Rolle spielt bei unserem Sohn. Und dass man ja auch nicht weiß, wieviel er so mitbekommt. Und als Beispiel sagte er dann: manchmal ärgert man sich ja auch über den anderen und denkt nicht dran, was man so sagt oder dass die Kinder dabei sind. Und die Kinder sehen ihre Eltern so und so. Und wenn dann Mama auf einmal sagt, der Papa ist aber blöd oder sie ärgert sich über ihn, kommen die Kinder in einen Loyalitätskonflikt . …



Stimmt, ist an sich auch richtig so. Allerdings dürft ihr dreimal raten, was danach los war. Mein Ex zog ab, ohne ein Wort zu mir. Kurz Danach kam eine Nachricht (danach war ich sofort wieder blockiert): ich sag doch die ganze Zeit, dass die Trennung schuld ist. Du hast unsere Familie zerstört, wegen dir leidet das Kind so. Und ich verbiete mir, dass du vor irgendwem schlecht über mich redest. Das ist Verleumdung usw.

Ich weiß, dass der Erzieher nicht im Blick hatte, was er da lostritt. Und vielleicht ist es auch egal, aber irgendwie würde ich das gerne nach den Ferien nochmal rückmelden.

Ich hätte mir gewünscht, dass er so etwas sagt wie: die Trennung hinterlässt natürlich Spuren beim Kind, aber wichtig ist vor allem wie sie als Eltern damit umgehen und dass sie trotzdem eine Einheit bilden. …
Oder würdet ihr das sein lassen?

Bearbeitet von nadberlin
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selbst wenn ihr nicht über den Ex falsch redet, kommt ein Kind IMMER in einen Loyalitätskonflikt.
Der Erzieher hatte recht, auch wenn Dein Ex jetzt so blöd reagiert.

Ein Kind nimmt auch wahr ohne Worte und ist auch nicht blöd und kann sich ja denken, dass Ihr Eltern euch beide nicht versteht oder blöd findet, wenn ihr es nicht mal auf die Reihe kriegt, miteinander zu reden.
Klar: der Ausgang und die Reaktion vom Vater ist blöd, - aber inhaltlich hatte der Erzieher recht. -- ich würde da jetzt nicht nochmal deswegen ein Gespräch oder Rückmeldung anstossen, -- ich würde mir das eher merken und ihn vor dem nächsten Elterngespräch noch einmal darauf hinweisen, wie schwer Ihr Eltern Euch miteinander tut, dann kann er das in seinen Formulierungen eventuell berücksichtigen.

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Ja du hast es recht. Und unser Sohn bekommt ja auch mit, dass wir nur übers Buch kommunizieren (woraus der Vater auch den Kindern vorliest). Der Erzieher und die Lehrerin wissen das alles, wir reden offen darüber ohne den Vater. Mir kommt es halt immer so vor als würde er „geschützt“ werden oder es wird halt nicht Klartext geredet aus Sorge, dass er nicht mehr mitzieht

Aber ich werde den Lehrer nochmal sensibilisieren. Hatte eigentlich auch vorgeschlagen, dass es einen Moderator gibt und ein Protokoll. Dann könnte der Moderator kritisch nachfragen und die beiden Lehrkräfte wären nicht im „Anklagemodus“ gegenüber den Vater.

Ich arbeite halt selbst in so einem Bereich mit hochstrittigen Eltern, da muss man sich manchmal wie auf rohen Eiern bewegen.

Aber vielleicht sind alle anderen auch einfach weiter als ich und haben eh keine Hoffnung mehr, was den Vater angeht. Burnish wünsche mir da mehr Verantwortung von ihm, die er aber nie bringt (es sei denn, es entspricht seinen Interessen)

Bearbeitet von nadberlin
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Ich verstehe noch nicht genau was du dir von dem Pädagogen gewünscht hättest? Letztendlich kann er für die Psycho-Art deines Ex Lichts und ich finde es auch nicht professionell, sich da so anzupassen. Man wird es ihm doch eh nicht recht machen können?
Ich bin ja auch Pädagogin und ich glaube, ich wäre echt bisschen genervt, wenn du als mir nach den Ferien nun eine Rückmeldung zu einer normalen fachlichen Aussage geben würdest, die dazu da ist, euer Miteinander zu regeln.
Der Pädagoge kann ja nichts dafür, dass deines so reagiert und vielleicht bist du zu lange wie auf rohen Eiern gegangen?

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Es gibt einen schönen Spruch: Betroffene Hunde bellen!“ Der Erzieher scheint einen wunden Punkt getroffen zu haben. Ich würde nicht darauf reagieren. Weder auf den Ex, noch auf den Erzieher.

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Na zumindest bewusst mache ich das nicht. Im Gegenteil, ich äußere mich den Kindern gegenüber sehr selten über den Vater . Es sei denn, sie erzählen etwas, dann interessiere ich mich neutral für das was sie erzählen.

Aber natürlich bekommen sie bestimmt mal mit, wenn ich meine Wut runterschlucken muss oder so.

Im Gegensatz dazu erzählt der Vater den Kindern, ich hätte die Familie zerstört, ich würde ihn dieses und jenes vorenthalten. Deswegen fand ich das Beispiel ungeschickt . Das hat der Erzieher ja auch oft genug mitbekommen

Bearbeitet von nadberlin
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Ich habe mich nicht auf dich bezogen, sondern auf deinen Ex. Da hat der Erzieher bei ihm einen wunden Punkt getroffen.

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Hallo nadberlin,
Ich würde bei Gelegenheit schon Rückmeldung geben, dass du dir gewünscht hättest er hätte das neutral angesprochen, "die Eltern - nicht die Mutter" da jetzt der Vater einen falschen Eindruck hat, was du erzählst und als folge der umgang noch schwieriger ist und der sogn noch mehr leidet.
Nicht damit er das für / bei euch klarstellen, sondern damit er in Zukunft, wenn wieder mal eine problematische Familienkonstellation vor ihm sitzt, besser darauf achten kann.

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Mmh, ich fürchte der Erzieher hat recht neutral einen Aspekt benannt, der für das Wohlbefinden des Kindes eine große Rolle spielt. Der Erzieher ist nur eurem Kind verpflichtet und nicht den Emotionen von Erwachsenen. Es ist bitter, dass der Papa offenbar so reagiert und es so wenig Möglichkeiten gibt es besser zwischen euch zu lösen …
Von daher das einzige was du tun kannst … tief durchatmen, ne Runde joggen und wenigstens von deiner Seite alles tun, damit dein Kind nicht leidet und diese negativen Emotionen so wenig wie möglich mitbekommt.
Würdest du mir als Lehrer das sagen, was du möchtest, wäre meine einzige Reaktion… Ja, ich weiß … deswegen habe ich es gesagt! Es ist bitter… und es tut mir einfach sehr leid für dich und vor allem für dein Kind.
Alles gute!

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Ich persönlich hätte ein Feedback gut gefunden, nur so kann man sich ja verbessern. Er hatte bestimmt gar nicht auf dem Schirm was das Beispiel auslösen könnte.
Ich hatte das nie persönlich genommen, wenn es nett formuliert wurde. Z.b. Ich fand den Aspekt gut, dass einem manchmal etwas negatives rausrutscht, ich habe danach ganz bewusst darauf geachtet. Aber es wäre vielleicht besser das ganze das nächste mal neutral zu formulieren bzw beide Elternteile als beispiel zu nehmen. Im Gefühlschaos kann es passieren, dass theoretische Beispiele ernst genommen werden

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Naja, wenn dein Ex, der ja in dem Gespräch nur darauf lauert, eine Steilvorlage für weitere Schüsse gegen dich zu bekommen, nix weiter gefunden hat, als die ollen Kamellen.....prima. Auf seine Reaktion müsstest du mittlerweile wirklich mal mit einem gelangweiltem Gähnen reagieren.

Also komme ich direkt zu den Worten des Erziehers (?). Er hat ganz einfach etwas neutral ausgesprochen, was ja auch so ist. Es ist nicht sein Job oder seine Aufgabe, da einen Elternteil zur Vernunft zu bringen, was ja bei deinem Ex auch unmöglich ist. Es ist nicht sein Job, zwischen euch Erwachsene zu vermitteln. Und selbst, wenn er es genau so formuliert hätte, wie du es dir vorstellst. Dein Ex hätte exakt so ragiert, wie er es getan hat. Der sucht das Haar in der Suppe, wenn er keins findet sucht er was anderes.

Dein Gedankengang macht aber deutlich, wie sehr du immer noch um deinen Ex herumschwebst, immer darauf bedacht bloß keinen Fehler zu machen. jetzt fängst du schon an, das auch auf Außenstehende zu übertragen. Das ist überhaupt nicht gut. Bist du eigentlich selber in therapeutischer Behandlung? Denn du kommst ja emotional kein Stück weiter, das kann dich kaputt machen. Die Realität ist nun mal, wie sie ist.....du musst dringend lernen, sie anzunehmen. Also nein, keine Rückmeldung an den Erzieher, es ist nicht seine Aufgabe, deine Vorstellungen deinem Ex zu vermitteln. Er ist ausschließlich für dein Kind da.

Was ich als richtiges Problem ansehe, das ist die Einstellung der Lehrerin. Da würden bei mir die Alarmglocken angehen, denn sie hat ja ganz klar ihre Befangenheit ausgedrückt. Das ist sehr unprofessionell, denken kann sie vieles....aber sie nicht die Medikation in Frage zu stellen. Es kann ja sogar sein, das wirklich nicht alles auf die Diagnose zurückzuführen ist, aber das kann sie nur filtern, wenn sie neutral bleibt. Und sie eindeutig klargestellt, das sie es eben nicht ist. Der Rest, also der Erzieher und dein Ex.....das ist nebensäcjlich und unwichtig.

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Hey, wir haben ja schon öfter geschrieben. ;-)

Ja ich arbeite weiterhin an meiner Einstellung, ihm gegenüber. Auch mit therapeutischer Unterstützung. Bin tatsächlich auch schon lockerer geworden und reagiere auf vieles gar nicht mehr ihm gegenüber.

Mich trifft die Aussage des Erziehers aber in dem Sinne, dass mir allein gegenüber ganz andere Töne angesprochen werden, alle wissen wie mein Ex tickt. Das Problem ist aber meiner Meinung nach, dass ihn keiner mal auf den Pott setzt. Auch wenn er seine eigene verschobene Wahrnehmung hat und er immer etwas finden wird, um mich anzugreifen (scheint mittlerweile seine Lebensaufgabe zu sein), so wäre es doch schön , wenn er das auch mal von anderen hören würde. Selbst wenn es nicht nachhaltig etwas ändert. Aber so fühlt er sich ja immer im Recht

Aber wahrscheinlich hast du recht, und die anderen Personen sehen darin keinen Sinn, weil es eh nichts ändern würde.

Es ist nur problematisch, wenn die Zusammenhänge vom Verhalten unseres Sohnes nicht offiziell mit seinem Verhalten in Zusammenhang gebracht werden, also ihm gegenüber.

Die Einstellung der Lehrerin finde ich auch problematisch. Ich war da schon viel mit ihr im Austausch. Und hoffe jetzt einfach auf die neue Therapeutin (er soll jetzt eine verhaltenstherapeutisch basierte Lerntherapie machen, zum Glück mit Eltern). Und die Therapeutin möchte sich auch unbedingt mit der Lehrerin in Verbindung setzen. Vielleicht hilft eine professionelle Meinung nochmal zusätzlich (wobei ich ebenfalls in genau diesem Bereich arbeite, nur in einem anderen Zentrum), aber ich bin eben die Mutter. Ist ja nochmal was anderes
Andererseits wird die Lehrerin dann hoffentlich einfach einen Unterschied merken zwischen Medis und nicht Medis

Bearbeitet von nadberlin
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Dann verbuche deine Reaktion auf das Gespräch einfach noch mal als Rückfall in die alten (für dich schädlichen) Muster.

Ich als Außenstehende (mit deinen bisherigen Infos, auch aus anderen Beiträgen) emofinde es als einzige und richtige Andeutung, die der Erzieher geäußert hat. Dein Ex wird vo niemanden auch nur einen Pups annehmen, im Gegenteil wenn der das Gefühl bekommt, das da jemand Drittes gegen ihn schießt....ich mag es mir nicht vorstellen, denn das müsstest du und der Junge ausbaden, niemand anderes. Ich empfinde es als geschickten Schachzug des Erziehers, nicht als Schuß gegen dich. Neutral, dezent, anders geht es eben nicht. Deinem Ex muß man nichts aufs Brot schmieren, der weiß doch ganz genau, was er da abzieht.

Mit der Lehrerin würde ich jetzt auch erstmal abwarten, die Therapeutin wird da sicherlich einen konkreteres Urteil zu abgeben können udn ja, sie ist auch rhetorisch ausgebildet, deinen Ex anzusprechen ohne das er wieder am Rad dreht.

Bleib bei dir, es wird kein Wunder geschehen und es gibt keinen Zaubertrank, der bei deinem Ex zu einer Sinneswandlung führen wird.

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Hi,
ich denke nicht, dass du damit irgendwas bewirkst, das Kind ist in den Brunnen gefallen, dein Ex will doch gar nicht reflektiert mit der Aussage umgehen. Wenn ich es richtig verstehe, ärgerst du dich über das schlechtgewählte Beispiel des Erziehers. Wenn man das will, kann man es natürlich so verstehen, dass du oft schlecht über den Vater redest, auch in der Schule. Das will dein Ex anscheinend genau so verstehen. Das war jetzt für ihn eine Steilvorlage, hätte es die nicht gegeben, hätte er wahrscheinlich etwas anderes gefunden. Ich verstehe deinen Ärger tatsächlich, das war unklug ausgedrückt, aber letztendlich ist dein Ex der Idiot, der nicht in der Lage ist, diese Aussage richtig zu bewerten.
Wenn du damit an den Erzieher rantrittst, beschäftigst du dich weiterhin mit dem Vorfall, da du das ja bis nach den Ferien mit dir rumtragen musst, das kostet doch nur deine Nervenressourcen. Das ist doch ein Kerl wie dein Ex nicht wert.
Ob deine Kinder etwas davon hätten, denke ich auch nicht, denn er hat ja aktuell Zeit, das irgendwie an sie ranzutragen, wenn er das möchte.
Ich wünsche dir gute Nerven und viel Kraft. 💪

vlg tina

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Ja das stimmt. Ich danke dir ebenfalls. Mit etwas Abstand und Reflexion fühle ich auch, dass ihr recht habt. Wissen tue ich es ja schon. Aber manchmal wünsche ich mir dann eben doch etwas anderes. Ich werde weiterhin an mir arbeiten, damit mich das in Zukunft kalt lässt.

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Ich lese immer mal wieder bei dir, dass dein Ex dir Nachrichten schickt und dich dann sofort wieder blockiert damit du nicht antworten kannst. In eurer Konstellation würde ich ihm diese Weg abschneiden und ihn auch blockieren. Würde ich sonst mit gemeinsamen Kindern nicht raten, aber so dient das ja nicht der Kommunikation sondern nur um Giftpfeile auf dich abzuschießen.

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Ganz schwierig.

Bei allen Problemen, die du hast...

Die Erzieher und die Lehrerinnen haben ihren Blick aufs Kind.
Und es ist überhaupt nicht zu leisten in diesem Job Gespräche mit getrennten Eltern so zu gestalten, dass danach kein Streit vom Zaun bricht. So oder so. Fokus auf das Kind. Was Eltern dann daraus machen🤷‍♀️. Und für den einen ist es so besser, für den anderen so... nicht zu leisten und nicht Teil des Jobs.