Beamtentum: Was passiert, wenn man es abschafft??

Moin Ihr Lieben,

man hört ja immer wieder, dass die Beamten so viel Geld kosten... daher meine einfache wie komplizierte Frage: Warum schafft man diesen Berufsstand nicht ab?

Wollte mal die "was wäre, wenn..."-Frage in den Raum schmeißen.
Entstünden der Gesellschaft irgendwelche Nachteile?

Muss ein Verwaltungsmensch Beamter sein?
Ein Lehrer?
Und was ist mit einem Polizisten?

Kann man die eventuellen Vorteile, die der Gesellschaft dadurch entstehen, irgendwie kostengünstiger beibehalten?

Und an welcher Stelle sitzen denn die Kosten, die ein Angestellter nicht verursacht und wie viel würde man so einsparen??

Freu mich, wenn irgendwer mehr weiß als ich und den Faden mal weiterspinnen könnte :-)

#danke
Nele

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Nichts würde passieren. Es gäbe dann eben keine Beamten mehr, bestenfalls Angestellte im öffentlichen Dienst.

Auf lange Sicht würde sich der Staat von einer millardenschweren Last von Pensionszahlungen und anderen , nur Beamten zustehenden Privilegien befreien.

Das Beamtentum in der heutigen Form ist völlig anachronistisch und trotz vieler Versprechen, das Beamtentum runterzufahren, haben wir jedes Jahr noch mehr Beamte, derzeit etwa knapp über 1,7 Millionen.

Eine starke Wählergruppe, deswegen wagt sich auch niemand an die und ihre Vergünstigungen heran.

Besonders krass ist das Beamtentum bei Lehrern, für mich in general mit das faulste Pack, was sich unser Staat leistet. 8 von 10 Lehrern in meinem Leben waren einfach faule und leistunsgfeindliche Gesellen, die jedes Halbjahr ihren Stoff runterbeten und die Annehmlichkeiten als Beamte, z.B. Unkündbarkeit geniessen. Eine Frechheit sondergleichen. Wir wundern uns über Bildungsabstieg und kommen nicht auf den Gedanken, dass die, die Wissen vermitteln sollen, in ihrem Leistungsvermögen so gut wie nie überprüft werden?

Die 2 von den 10 Lehrern, die gut waren, waren denn auch richtig klasse, Lehrer war deren Berufung und entsprechend reingekniet haben die sich, jungen Menschen Wissen zu vermitteln.

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Heutzutage werden aber kaum noch Lehrer verbeamtet.

Gruß
Sneak

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Hmm, also ich habe einige Lehrer im Freundeskreis, die sind alle verbeamtet worden ... eine Freundin von mir hat Migräne, die ist dann nicht mehr deswegen zum Arzt gegangen, um die Verbeamtung nicht zu gefährden. Aber jetzt ist sie Beamtin und nun zählt sowas ja nicht mehr.

Als angestellter Lehrer bekommt man wohl 1000 Euro weniger - hat mir eine Freundin, die gerade im Verbeamtungsprozess ist, erzählt.

LG, Nele

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Es geht nicht um Kosten, sondern um die besondere Treuepflicht.

Ob ein Postbote (war früher so!) oder ein Lehrer verbeamtet werden muss, darüber kann man sich streiten.

Alledings ist Schule auch ein Ort der Sozialisation, heißt: Schule ist eine Obliegenheit des Staates. Warum? Weil man politischen Einfluß haben will. Ursächlich kommt das aus der Schulentwicklung, die Ende des 19. Jhd. an Fahrt gewonnen hat, im Zuge der Nationalstaatenentwicklung.

Gruß

Manavgat

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man braucht in bestimmten staatsdiensten die beamten einfach. das schon angesprochene treueverhältnis ist da eine sache. die kosten entstehen bei beamten in der pension. die hat nämlich kaum abgaben. würde man diese besteuern, ginge nicht so viel geld verloren.

warum man das nicht macht??? es gab schon mehrere versuche, aber die sind vor richtern, das sind auch staatsbeamte, gescheitert.

haltet davon, was ihr wollt. ich glaube der standpunkt eines halbwegs ökonomisch denkenden ist da klar.

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Hallo,

Beamte zahlen schon immer auf ihre Pensionen Steuern.

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is aber nicht zu leugnen, dass da ein gewisser unterschied zu anderen menschen besteht.
ok, im staatsdienst macht man sich weniger gedanken um soziale gerechtigkeit. da durfte ich mirschon einiges ansehen.

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Hallo,

dann gehen viele Lehrer bei uns zur Abwechslung arbeiten.#rofl

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das hättest du dir schenken können.

ich bin froh, nicht an einer öffentlichen Schule unterrichten zu müssen.

Gruß

Manavgat

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Findest du?

Mein Sohn hatte max. 3 1/2 Jahre (ehr 3 Jahre regulären Unterricht in der Grundschulzeit. An vielen Tagen nur 2 Stunden Unterricht, bis die Eltern das Schulamt bemühten - danach max. vier Stunden.
Dier erste Lehrerin wollte vorzeitig in Ruhestand bei vollen bezügen - da muss man halt oft krank sein.
Die zweite Lehrerin lief auch unrund und war mit dem Posten der Rektorin so überfordert, das sie sich daheim verkroch.
Zwischendurch hatten sie dann eine Lehrerin vom Schulamt.


Eine Lehrerin auf der Weiterführenden steht auf dem Lehrerplan - die hat man schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Als sie aktiv war, ward sie so was von selten gesehen - entsprechend die Leistungen ihrer Klassen.

Die ehemalige Klassenlehrerin meiner Tochter reichte spätestens jeden Mittwoch die Krankmeldung rein. Donnerstag und Freitag erschien sie grundsätzlich nicht.
Auch nicht wenn Reif auf der Fahrbahn lag oder es schneite - dann kam sie eben gar nicht. Letztes Jahr hatten wir viel Schnee#rofl

Die jetzige Lehrerin ist erst seit 2 1/2 Monaten krank geschrieben.

Nun fragen wir uns, was Jugendliche also im "Ersatzunterricht" so vermittelt bekommen.:-)

Die malen in der 9. Klasse Mandalas als Beschäftigungstherapie.

Oder ganz nach dem Motto der Lehrer:

Scheiß auf Pisa- das ist doch nicht unser Turm"#rofl

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Wie die anderen schon schrieben: Für bestimmte ("hoheitliche") Aufgaben ist das Treueverhältnis IMHO unabdingbar. Bei der Polizei zum Beispiel oder beim Finanzamt, sag' ich jetzt mal so. Beamte bekommen ja auch kein "Gehalt", sondern es gilt das Alimentierungsprinzip, sie erhalten dem Grunde nach Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes #;-) Haben aber auch Einschränkungen wie Streikverbot, können theoreisch nach sonstwo versetzt werden...
Als Angestellte im ÖD habe ich zwar immer auch eine sog. "Verpflichtung" unterschrieben, dass ich die demokratische Grundordnung und das Grundgesetz achte, danach handele, mich auch im Privatleben so verhalte, dass das Ansehen des ÖD keinen Schaden nimmt usw. usf. Es gibt zwar meines Wissens bei Angestellten auch Mitteilung an die Anstellungsbehörde, wenn z.B. ein Strafverfahren läuft, aber eine evtl. Verurteilung hätte keine dienstrechtlichen Konsequenzen. Zumindest nicht in der Form wie bei Beamten, denke ich.

Einsparpotential? Keine Ahnung, dazu bin ich in dieser Hinscht zu wenig informiert.

LG
Ch.

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Hmmm, also Polizei und Richter ok - aber Finanzbeamte?? Brauch man mM nach nicht, die sollen geloben und gut ists. Es gibt ja schließlich sehr viele Berufe im Finanzbereich - mein Bruder ist zB Banker und das mit der Treuepflicht klappt im Angestelltenverhältnis auch ganz gut.

Ich musste ähnliches für den kirchlichen Dienst unterschreiben - find ich auch ok, wenn ich da arbeite muss ich mich eben auch dementsprechend privat verhalten. Wobei das bei der ev.-luth. Kirche auch nicht soooo streng ist wie bei der Konkurrenz. Bei uns muss man nicht verheiratet sein, wenn man Kinder hat etc.
Bei der Zeitung musste ich aber auch schon unterschreiben - dass ich für die Einheit Europas bin #kratz Schräg, aber war ok.

Ich denke, sowas in der Art würde im staatl. Verwaltungsdienst auch reichen.

LG, Nele

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Hmmm, also Polizei und Richter ok - aber Finanzbeamte?? Brauch man mM nach nicht, die sollen geloben und gut ists. Es gibt ja schließlich sehr viele Berufe im Finanzbereich - mein Bruder ist zB Banker und das mit der Treuepflicht klappt im Angestelltenverhältnis auch ganz gut.
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Ja, das denke ich auch, Notare gehören ebenso dazu, auch ganz wichtig.

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Also in manchen Gruppen ist es sicher besser, wie schon gesagt wurde,
aber in einigen anderen Berufsgruppen sollte einfach mehr Konkurrenz herrschen, damit sich da nicht nur auf dem sicheren Posten ausgeruht wird.

Also wenn ich so lese, was kawatina so schreibt. #schock
Solche Lehrer wären dann allesamt weg und gut, wozu braucht man sie da auch noch?

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Hallo,

"Muss ein Verwaltungsmensch Beamter sein?"
Ne wozu auch die kennen die Gestze deshalb doch auch nicht besser, als die Angestellten im ÖD.

"Ein Lehrer?"
Nein, Nein, Nein

"Und was ist mit einem Polizisten? "
JA

Gruß Karin

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Hallo,

es gibt inzwischen eine Reihe von nichtverbeamteten Lehrern, die ihren Job engagierter ausüben als ihre verbeamteten Kollegen. Wohl auch, um sich fürs nächste Schuljahr zu empfehlen. Ich emfpinde das als sehr positiv - die betroffenen Lehrer eher nicht (wegen der vielen befristeten Arbeitsverhältnisse)

Verwaltungsmenschen müssen Beamte sein - sonst gäbs bald keine mehr. Diese sinnlosen Zeitvertreibe (.... bei denen man 20 Überstunden pro Woche machen kann...) hält kein Angestellter auf Dauer durch.

Die Einsparungen wären wohl langfristig zu erzielen. Wer nicht gebraucht wird, wird entlassen.

Gruß Marion

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Hi,

ich kann schon verstehen, wenn die angestellten Lehrer unzufrieden sind (sie haben unsicherere Anstellungsverhältnisse und dann auch noch 1000 Euro weniger netto - zumindest in Niedersachsen, eine Freundin ist gerade in der Verbeamtungsphase).

Das liegt aber mM nach eher an der Ungleichheit - verständlich!
Wären ALLE Angestellte, also gäbe es gar keine verbeamteten Lehrer, würde das sicherlich als normale zumutbare Stelle gelten ...

Mich würde mal interessieren, was die Nachteile an angestellten Lehrern (und anderen) für Land/ Bund sind, also warum das Beamtentum zumindest in dem Bereich noch nicht abgeschafft wurde...

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"Die Einsparungen wären wohl langfristig zu erzielen. Wer nicht gebraucht wird, wird entlassen. "

Sicher. Bei Beamten kann nur das Gehalt per Gesetzt gekürzt werden. Aber ob das für die Gesellschaft wirklich günstiger ist? Andererseits finde auch ich, dass Lehrer nicht unbedingt beamtet sein müssen, während ihre Aufsicht (Kultusministerium) meiner Ansicht beamtet sein sollten, zumal der von nele27 verbreitete Unterschied von 1.000€ netto (und den damit verbundenen angeblich höheren Kosten für den Haushalt mir doch recht unglaubwürdig erscheint.... man müsste mal in die Tarife schauen.


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Hat ja auch immer was mit ´hoheitlichen Aufgaben´ zu tun und einer Verankerung in der Verfassung; also immer erst bissl googeln bevor krakeeeeeelt wird #winke