Wer ist konvertiert?

Hallo und guten Abend,

wer von euch ist konvertiert?

Meine Frage richtet sich an diese, die diesen Schritt gegangen sind und nicht an Kirchen-und Religionskritiker. Ich bitte diese, sich Antworten zu sparen.

Ich versuche meine Fragen dazu zu erweitern. Ich könnt diese öffentlich oder per PN beantworten, da dieses Thema doch sehr sensibel ist. Ich schließe in diese Frage auch alle Religionen ein und beschränke diese nicht auf die christlichen.

Was war euer Grund? Eher Profan oder Überzeugung?

Wie lange habt ihr überlegt, bis ihr diesen Schritt gegangen seit?

Fühlt ihr euch "angekommen" bzw. auch in der Gemeinde "angenommen"?

Wie habt ihr euch vorbereitet?

Wie geht eure Herkunftsfamilie damit um?

Ich bin evangelisch und überlege ob ich zum katholischen Glaube konvertiere. Ich danke allen, die sich die Zeit nehmen meine Fragen zu beantworten und aus ihrem Leben berichten.

LG Reina

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Also ich kenn mich mit dem Thema leider überhaupt nicht aus aber ich finde das ein interessantes Thema und würde daher gerne wissen was es den überhaupt für Unterschiede zwischen katholisch und evangelisch gibt?

Lg

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Meine Schwester ist von römisch-katholisch zu urkatholisch gewechselt. Für sie war der Grund die gleichberechtigte Stellung der Frau bei den Urkatholiken. Zudem fand sie, dass die Urkatholiken als sehr kleine Gemeinschaft die Kirchensteuer nötiger brauchen als die römisch-katholische Kirche. Beides kann ich gut nachvollziehen.

Einen Konfessionswechsel zwischen ev und rk aus "Glaubensgründen" halte ich dagegen nicht für wichtig: beides sind große, reiche, christliche Kirchen, den anderen Gottesdienst kann man jederzeit besuchen, und ich kenne keinen Pfarrer, der einem Evangelischen die Kommnion verweigert. Bi-konfessionelle Ehen sind heute kein Problem mehr. Beide Kirche glauben an Jesus Christus, daher konvertiert man eigentlich bei einem Konfessionswechsel nicht, jedenfalls nicht in meinem Verständnis.

Warum ist dir ein Konfessionswechsel wichtig?
LG d.

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Ach, und ein früherer Kollege von mir ist zum Islam konvertiert. Er hat sich unter recht dramatischen Umständen in eine türkische Frau verliebt und sie geheiratet.

Später ist er nach meinem Empfinden etwas fanatisch geworden (Verschwörungstheorien zu 9/11) aber das ist bei Konvertiten glaube ich häufig so, weil sie sich in ihrer neuen Gemeinschaft als die besseren Gläubigen beweisen wollen.
Inzwischen ist er mit seiner Familie in die Türkei gezogen und ich habe keinen Kontakt mehr.

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" das ist bei Konvertiten glaube ich häufig so, weil sie sich in ihrer neuen Gemeinschaft als die besseren Gläubigen beweisen wollen."

Kann ich so unterschreiben.
Eine ehemalige Lehrerin (keine Klassenlehrerin )meiner Tochter ist auch konvertiert und die trägt nach wie vor ihr Kopftuch, trotz Verbot und offenbar klagt sie sich munter durch alle Instanzen.....wobei der Kleidungsstil nicht mehr weit entfernt ist von einer Burka.#zitter

Dies 9/11 Verschwörungstheorien hat sie laut meiner Kenntnis auch ihren Schülern als bare Münze verkaufen wollen. Immerhin das musste sie sein lassen.

Mittlerweile halte ich die Frau absolut untragbar für den Schuldienst

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Ich möchte mich hier kurz einklinken, ehe der Thread noch weiter in diese Richtung ausschlägt. Die TE möge meinen off topic exkurs bitte entschuldigen.

Warum werden immer irgendwelche Vermutungen angeführt, obwohl oder gerade eben weil die Beweggründe eines anderen für einen selbst nicht nachvollziehbar sind?
Es geht den Konvertiten in keinster Weise darum, den anderen Glaubensmitgliedern beweisen zu wollen, dass einzig sie erleuchtet worden sind und alles viel besser und richtiger machen (können). Es ist vielmehr so, dass sie einfach versuchen, alles zu 100% richtig zu machen und auch die kleinsten Gebote/Verbote umzusetzen/vermeiden gedenken. Im Islam gibt es davon sehr viele, wovon teils jedoch nicht als ein unabdingbarer Teil des Glaubens zu sehen und teils nicht überall und zu jeder Zeit applikabel sind. Im Gegensatz zu den gebürtigen (praktizierenden) Muslimen müssen die Konvertiten (und auch Muslime, die nicht gläubig erzogen worden sind und irgendwann den Weg zurück finden) erst lernen, welche der Gebote/Verbote es unbedingt einzuhalten gilt und welche situationsbedingt überhaupt anwendbar sind.

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Und schon geht das Islam-Bashing los *würg*

Hi,

ich bin katholisch, werde aber nirgendwo hin konvertieren. Es sei denn, man nennt den offiziellen Weg zum Atheisten auch "Konvertieren" ;-).

Darf ich dich nach deinen Beweggründen fragen? In meinem Bekanntenkreis kenne ich eher Leute, die gerade der katholischen Kirche den Rücken kehren, und nicht andersherum.

Auch, wenn es nicht direkt ums Konvertieren geht: Meinen Austritt aus der Kirche habe ich schon vor 6 Jahren geplant. Mein Vorsatz für das neue Jahr lautet: Austreten! Ich denke, dass eine Entscheidung für eine andere Religionsgemeinschaft (was ja auch die Katholiken sind) oder gegen eine Religionsgemeinschaft nicht leichtfertig getroffen wird bzw. werden sollte. Ich bin immerhin mit dem katholischen Glauben aufgewachsen und irgendetwas hielt mich bisher davon ab, auszutreten.

Ich kann dir nur raten, dir so viel Zeit wie möglich für diese Entscheidung zu lassen. Mach dir Gedanken darüber, was du von einem Übertritt erwartest und ob deine Vorstellungen diesbezgl. auch realistisch sind. Es kommt auch darauf an, woher du kommst. In dem Dorf, in dem ich -teilweise- aufgewachsen bin, hätte man mich wohl nicht oder erst nach zig Jahren in der Religionsgemeinschaft akzeptiert (urkatholische Gegend). Meiner Erfahrung nach sind die Katholiken (je nach Wohnregion natürlich!) mitunter sehr verbohrt bis militant. Da wäre ein Ex-Protestant Gesprächsthema # 1.

LG obscuritas

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Siehst du meinen Beitrag als "Islam-Bashing"? Weder ist er so gemeint, noch kann ich etwas derartiges auch nach wiederholtem Lesen mit zeitlichem Abstand daraus heraus lesen.

Ich glaube übrigens nicht, dass ein übergetretener ex-Protestant in einer katholischen Gemeinde im negativem Sinne ein Gesprächsthema ist. Abgesehen davon, dass die hiesigen Gemeindemitglieder nach meiner Wahrnehmung nicht "verbohrt" sind, freut sich doch jede Gemeinde über bewußte und damit vermutlich auch aktive Neuzugänge.

Ws mich zu der Frage führt, ob du "Christen-Bashing" betreibst, wenn du schreibst, dass Kahtiliken nach deiner Erfahrung "mitunter sehr verbohrt bis militant" seien... #kratz

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Hallo,

eine Tante ist vom evangelischen Glauben zum katholischen gewechselt.

Und war in unserer Familie nur als äußerst seltsam verschrieen.

Was ihre Beweggründe waren, weiß ich nicht, zumal ihre Mutter den umgekehrten Weg gegangen ist, weil ihr Mann (mein Großvater) evangelisch war und sie sich in der katholischen Kirche nicht besonders wohl gefühlt hat.

Und wenn Du mich fragst, ob ich konvertieren würde: Schwer zu sagen.

Zum Islam sicher nicht, vielleicht zum Judentum. Aber dann auch nur, wenn die Liebe, sehr groß ist.

GLG

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Hallo,

ich bin von auch von der evangelischen Kirche zur katholischen Kirche konvertiert. Ich habe es keine Sekunde bereut.

Für meine Eltern war es am Anfang sehr schwer, sie sind beide in der evangelischen Kirche sehr engagiert (Kirchenchor, Kirchengemeinderat). Meine Freunde waren eher erstaunt, dass Glaube so eine große Rolle in meinem Leben spielt (viele meiner Freunde sind atheistisch).

Bei mir kam das (glaube ich) daher, dass ich sehr katholisch sozialisiert wurde. Ich war in einem vom katholischen Nonnen geleiteten Kindergarten, später auf einer katholischen Grundschule. Ich fand es sehr Schade, dass ich nicht zur Kommunion gehen durfte, nicht zu den Ministranten, .... meine Eltern waren ziemlich schockiert. Ich war von Anfang an von den Nonnen (die sehr nett und aufopferungsvoll waren!) sehr angetan und habe mich zeitweise auch mit dem Gedanken getragen, in ein Kloster einzutreten.

Der katholische Glaube hat für mich immer viel mehr Sinn gemacht (ich konnte z.B. mit den ellenlangen Predigten unseres evangelischen Pfarrers gar nichts anfangen). Ich fand es toll, dass die Eucharistie im Mittelpunkt stand und nicht der Pfarrer.

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich nicht an das glaube, was die evangelische Kirche lehrt (z.B. Kommunion) und habe mich beim katholischen Pfarrer vorgestellt. Der hat auch erst abgewiegelt (Ökomene und so). Da war aber für mich schon sehr klar, dass ich nicht mehr evangelisch sein möchte und bin aus der Kirche ausgetreten. Das blieb ein halbes Jahr so, weil ich mich nicht so wirklich traute, den Priester nochmals anzusprechen.

Dann habe ich es doch getan. Meine Eltern waren ziemlich erleichtert, für sie war der Gedanke "katholisch" weitaus leichter zu ertragen als "konfessionslos". Ich trat dann in die Kirche ein und fühlte mich ziemlich wohl. Erst kannte ich niemanden.

Aber ich gehe sehr regelmäßig zum Gottesdienst (mindestens 1x pro Woche) und irgendwann lernt man automatisch Leute kennen. Mittlerweile bin ich mit der Kirche sehr verwurzelt. Ich bin nun aber auch schon fast 20 Jahre katholisch, auch katholisch verheiratet. Die (evangelischen) Verwandten waren auch alle da und haben die Kommunion meiner Tochter mitgefeiert, das war kein Problem. Da sagte auch niemand etwas. Das ist nun "normal".

Nur Mut.

GLG
Miss Mary

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Ich bin pünktlich mit 14 nach der ev Konfirmation konvertiert aber weder zu RK noch Islam oder buhdistisch etc.................... und selbst meine Frau(ev) noch ihre Kinder (rk) finden das seltsam. Meine Glaubensgemeinschaft hat nur in SH/Meckpom noch die Möglichkeit an 3 Orten selbstständig zu sein,

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<<<Ich bin evangelisch und überlege ob ich zum katholischen Glaube konvertiere>>>

Wo wäre der Unterschied, ausser dass die Kirchen protziger wirken, und strenggläubige Katholiken im Prinzip Heuchler sind, weil sie sich nicht mal an ihre eigene Regel halten, und statt NUR an Gott zu glauben, auch irgendwelche Heiligen verehren, die irgendwelche alten Männer in Rom irgendwann mal zu "Heiligen" gemacht haben.

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De evangelische und der katholische christliche Glauben unterscheiden sich trotz aller Überschneidungen gravierend...

Es geht in diesem Thread nicht um Glaubenskritik, sondern religiöse Entscheidungen. Ich denke, dass wir uns da aus dem aktiven Gespräch raushalten sollten ;-)

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Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber die Aussage ist in meinen Augen nun Unsinn, denn bis auf einige wenige Dinge, ist da prinzipiell rein gar nichts "gravierend", sondern nur Kleinigkeiten, wo sich die jeweilige Auslegung unterschieden haben, und diese "Unterschiede" mittlerweile immer mehr in den Hintergrund treten.

Mich hat es einfach nur interessiert, wie jemand vom "Christentum zum Christentum" konvertieren will, und diese Entscheidung logisch.....oder auch gefühlsmäßig begründet.

Ich will nicht werten.....ich bin nur neugierig und die Welt dreht sich auch weiter, wenn ich mit etwas nicht konform gehen kann oder will. :-)

LG
Tomm

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Ich bin evangelisch getauft und schon in jungen Jahren zum Katholizismus konvertiert. Mit der sehr streng und nüchtern am Wort ausgerichteten Liturgie der Protestanten konnte ich nicht soviel anfangen. Die Gemeinschaft in der katholischen Gemeinde war toll. Und so habe ich dort meine Heimat gefunden.

Meine Frau war früher katholisch und ist heute evangelisch.