Das Mindesthaltbarkeitsdatum

Hallo,

sicher habt ihr diese neue Diskussion schon etwas verfolgt. Dass dieses Datum bei manchen Lebensmitteln abgeschafft werden sollte.
Als Begründung wird genannt, dass ja so viele Lebensmittel weggeworfen werden müssen.

Ich habe da echt die Vermutung, dass wir als Verbraucher da über den Tisch gezogen werden sollen. Klar, dem Handel entstehen durch das Vernichten und Abschreiben der Lebensmittel bestimmt enormen Kosten. Aber so ist es, wenn man mit Lebensmitteln handelt. Sie müssen Normen unterliegen. Es wurde und wird schon zu viel gemauschelt und vertuscht. So könnten sie uns das alte Zeug noch mehr unterjubeln.

Lebensmittel, wie vorgeschlagen wurde, die sehr lange haltbar sind, sollen kein Datum mehr aufgedruckt bekommen. So wird es vorgeschlagen.

Das finde ich nicht O.K. Meinetwegen sollte man Nudeln oder vakuumverpackter Kaffee eben 3 Jahre lang verkaufen können.

Mir wäre es lieber, der Handel würde nicht ein so großes Warenangebot für den Kunden bereitstellen. Es müsste spezifischer angeboten werden.
Das Verständnis für den Kunden müsste soweit gehen, dass nicht immer alle Waren bereitstehen müssten.

Dass man eher Frische erhält und nicht alles überdimensionale Mengen und stets übervollen Regalen.

Wie seht ihr das?

LG Lotta

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Hallo

"Mir wäre es lieber, der Handel würde nicht ein so großes Warenangebot für den Kunden bereitstellen. Es müsste spezifischer angeboten werden.
Das Verständnis für den Kunden müsste soweit gehen, dass nicht immer alle Waren bereitstehen müssten."

Das halte ich nicht für realisierbar, gerade in einer Gesellschaft, in der Essen die größte Droge überhaupt geworden ist und die Deutschen die dicksten Europäer sind...

Bei trockenen Waren wie etwa Mehl, Zucker, Reis, halte ich das MHD auch für überflüssig,
bei vielen anderen Waren reicht auch eine Geschmacksprobe, um zu entscheiden, ob es noch genießbar ist, es wird ja nach Ablauf des MHD nicht automatisch giftig, sondern es ändert sich lediglich der Geschmack.
Bei Waren, die gekühlt werden müssen, ist ein MHD sinnvoll und von Nöten.

Es gab mal einen Bericht, über die tägliche Vernichtung von Brot und Kuchen. Die Stadt Wien vernichtet jeden Tag die Brote, Brötchen und Teilchen vom Vortag. In der Menge so viel, dass die zweit größte Stadt Österreichs, Graz, damit komplett versorgt werden könnte.

Das halte ich für bedenklich, gilt ja nicht nur für Österreich, sondern auch für Deutschland,...Hauptsache immer alles frisch...

LG

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Hallo,

da stimme ich dir zu, Brot und andere Backwaren vom Vortag sind auf jeden Fall noch geniessbar.

Aber auch hier bei uns ist es so, dass das nicht mehr verkauft wird.

In der Bäckerei, die hier im Norden Deutschlands zu einer grossen Kette
( St...ecke) gehört, fragte ich mal nach, ob es nicht möglich wäre, abends eine halbe Stunde vor Ladenschluss oder am nächsten Tage Ware zum halben Preis zu verkaufen.

Nach der Meinung der Verkäuferin wäre das eine gute Idee, aber die Betreiber wünschen das nicht. Es werden täglich sehr grosse Mengen an noch essbaren Waren lieber vernichtet. Das versteh ich auch nicht.
Man könnte es zumindest zu einem geringeren Preis an Hilfsorganisationen o.ä. abgeben.

LG

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>>...bei vielen anderen Waren reicht auch eine Geschmacksprobe, um zu entscheiden, ob es noch genießbar ist,...<<

Hm, somit muß ich jetzt immer probieren, bevor ich etwas kaufe #rofl

#sorry, konnte ich mir nicht verkneifen. Jeder vernünftige Mensch weisß, daß das MHD eine vorsorgliche Angabe ist. Ich finde, es MUSS einfach auf den Lebensmittteln stehen, es ist ein Richtmaß, alles andere ist wieder eine dämliche Debatte, die uns Steuerzahlern Geld kostet, weil wieder Jahre lang darum beraten wird, obwohl es wesentlich wichtigere Dinge zu beraten gäbe.

LG

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Hallo,

also ein Datum an sich ist schon notwendig.

Zum Beispiel das Produktionsdatum. Weil: Sonst wäre die Gefahr zu groß, das alte Produkte untergeschoben werden bzw. als frisch deklariert werden.

Und sonst kann ich ja nicht abschätzen wie lange etwas hält, wenn ich gar nicht weiss wann es hergestellt wurde..
Was das MDH angeht ist es eine zwiespältige Sache. Nicht bei allen Dingen weiss ich als Verbraucher, wie lang ein Produkt mindestens haltbar ist. Dafür gibt es einfach zu viel Vielfalt auf dem Markt.

Was natürlich schlimm ist, ist das so viel weggeworfen wird.

Allerdings finde ich auch, dass die Leute heute zu "bequem" geworden sind. Ich mein, das sagt mir doch der gesunde Menschenverstand, dass wenn z.B. ein Jogurt 1 Tag über dem Datum ist, ich den probieren kann und er fast sicher noch gut ist.
Und es fehlt die Wertschätzung. "Dann kauf ich halt neu".

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Hallo :-)

Hast Du mal die Dokumentation "Taste the Waste" gesehen? Danach habe ich meine Einstellung grundsätzlich geändert.

Das einzige was Sinn macht ist die Kennzeichnung: "Nicht mehr verwendbar nach.."

Das Problem setzt aber schon viel früher bei den Großhändlern an...ist eine Banane nicht im richtigen Winkel gebogen - weg!
Werden Orangen 6 Stunden zu lang Zwischengelagert - weg!
Brottheken müssen bis 19.30 Uhr komplett gefüllt sein laut Verträgen ...altes Brot muss vernichtet werden..darf wegen EU-Vorschriten nicht an Vieh verfüttert werden...

Totaler Wahnsinn..da ist das MHD nur die Spitze vom Eisberg.

Naja..ich bin da etwas flexibler geworden seit diesem Dokumentarfilm ;-)

Liebe Grüße

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Was soll ein MHD denn auf Honig, Zucker, Salz?
Allesamt Lebensmittel und unbegrenzt haltbar!

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Das MHD von lange haltbaren Lebensmittel zu entfernen finde ich gut. Die Menschen sollten eh lernen, wieder auf Ihre Instinkte zu hören! Reichen, tasten etc. So erkennt man, ob ein Lebensmittel noch gut ist oder nicht.

Bei allen anderen Lebensmittel bleibt ja ein MHD erhalten.Bis zu seinem Ablauf garantiert der Hersteller einen Genuss!

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Ohne MHD werden noch mehr Lebensmittel weggeworden. Wenn die Leute eine Packung Nudeln in der hintersten Schrankecke finden und nicht mehr wissen, wann ich sie sie gekauft haben, werfen sie sie weg. Und zwar auch dann, wenn das eigentliche (nicht mehr draufgedruckte) MHD noch gar nicht abgelaufen wäre.

Ich verstehe nicht, wieso man bei diesen Lebensmitteln das MHD nicht einfach verlängern kann? Oder aber das Produktionsdatum draufdrucken. Denn ich habe keine Lust, 5 Jahre alte Nudeln zu kaufen, weil ich nicht weiß, wie lange sie schon im Supermarkt liegen oder ob sie mir vom Geschäft 'untergejubelt' werden.

Viele Grüße
Trollmama

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Hallo,

das wäre wahrscheinlich auch die beste Idee, nur das Herstellungsdatum drauf zu drucken. Wann man es verbrauchen will, soll dann der Käufer selbst entscheiden.
Sonst bekäme man wirklich manchmal nur noch die alten Produkte zu kaufen.

Lotta

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Ein komplettes streichen des MHD bei gewissen Produkten führt wohl eher zu noch mehr Verunsicherungen.

Sinnvoller wäre es, das Produktionsdatum aufzudrucken, und bei solchen Artikeln ein "Verfalldatum" von "Produktion+mind. 20 Jahre" (o.ä.) aufzudrucken !

Die Idee mit dem "verkleinerten Warenangebot" wird sich weder umsetzen lassen, noch finde ich die sonderlich gut !

<<<Das Verständnis für den Kunden müsste soweit gehen, dass nicht immer alle Waren bereitstehen müssten.>>>

Das Problem dürften hier nicht Sachen sein, die eh kaum kaputt zu bekommen sind, sondern Artikel mit sehr kurzem Verfall wie Milchprodukte, Frischfleisch, Gemüse und Obst.

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Hallo,

so, wie es angesprochen wurde, sollten Lebensmittel, die eine sehr lange Zeit haltbar sind und trotzdem verzehrbar, keine Haltbarkeitsdaten mehr aufgedruckt bekommen.

Also, dass erstmal auf leicht verderblichen Lebensmitteln das MHD weiterhin bestehen bleibt, eben wie bei Obst und Gemüse und Milchprodukten z.B.

Wie gesagt, möchte ich auch keinen Kaffee oder Nudeln und Reis kaufen, die 10 Jahre alt sind. Sterben tut deswegen zwar keiner, aber sie könnten da bestimmt Schaden am Geschmack / Farbe/ Konsistenz o.a. erleiden. Sehe auch nicht ein, dafür dann noch was zu bezahlen. Wie kann man dann beim Umtausch zu seinem Recht kommen?

Deswegen wäre ich für die Angabe des Produktionsdatums.
Wenn eine gewisse Frist abgelaufen ist ( etwa von 3 Jahren) und es dem Handel dann immer noch zu teuer erscheint, das Produkt zu vernichten o.ä., kann es ja immer noch sehr reduziert verkauft werden.

LG Lotta

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<<<Deswegen wäre ich für die Angabe des Produktionsdatums.>>>

Da stehe ich bei Dir !

Was aber die grundsätzliche Intention der Sache ist:

Nicht der Handel soll dabei begünstigt werden, alten "Ramsch" länger verkaufen zu können, sondern der etablierten Wegwerfmentalität des Verbrauchers will man entgegen wirken, denn die meisten Sachen kann man WEIT über Verfalldatum benutzen ....gerade wenn es sich um "Tüten-Produkte", Konserven oder Einmachwaren handelt.

Und auch der Joghurt der 2 Wochen "drüber" ist, ist meistens noch geniessbar.

Wozu hat man denn den Geschmackssinn, wenn nicht auch dazu, einfach zu testen ob man etwas noch essen kann.

Dir einen schönen Abend
Tomm

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Also ansich findeich den Vorschlag sehr richtig.
Da steht auf Lebensmitteln ein MHD was ganz offensichtlich noch ewig haltbar ist, wie eben Zucker oder Mehl oder verschlossene Konserven.
Manche Leute sind ja inzwischen so, dass sowas rigoros weggeworfen wird, obwohl es nicht notwendig ist. Das ist echte Verschwendung in großem Stil.
Ok ein Produktionsdatum finde ich voll in Ordnung, damit man eine Orientierung bekommt, wie alt das überhaupt ist. Aber MHD bei bestimmten Sachen nur Blödsinn.

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Es ist so dann nach dem Ablauf der Mindesthaltbarkeit diese Lebensmittel nicht mehr verkauft werden dürfen, das finde ich als Unsinnig.

Wenn diese Lebensmittels als abgelaufen gekennzeichnet sind und als solche dann noch verkauft werden dürfen, so finde ich dass ok. Dazu muss man aber nicht das Datum weglassen. ;-)

Vor allem wenn dann mal wieder etwas mit Lebensmitteln eines gewissen Zeitraums nicht in Ordnung ist, kann man nicht mehr nachvollziehen welche nun betroffen sind.

Normal verdirbt etwas wie Honig zb nie oder Konserven sind auch ewig haltbar.

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#kratz Ich glaube auch, dass ohne MHD noch mehr Lebensmittel weggeworfen werden. Heutzutage gibt es so viele Menschen, die dann Angst haben, sich irgendetwas zu zuziehen, etc.

Natürlich bin ich auch dafür mehr seine Instinkte bei Lebensmittel zu vertrauen, aber eine Orientierung und das sollte so ein MHD sein, ist meiner Meinung nach schon wichtig.
Eher ist es wichtig die Leute aufzuklären, wann man was wegwirft. Wie man Lebensmittel, die nicht mehr so frisch sind, noch verwerten kann durch andere Möglichkeiten der Zubereitung. Hier sollte einfach mal angesetzt werden.