An die die glauben alles wird schlechter...

.....mal die Frage gestellt, in welcher Region ihr wohnt?

Weiter unten schreiben User, es wùrde Chaos herrschen, es würde Anarchie aukommen und so weiter.

Mich interessiert ganz ehrlich, wo ihr wohnt. Das müssen ja furchtbare Gegenden sein. Also ich brauche jetzt keine Strasse aber Region oder Stadt wäre hilfreich. Kann ich mir das auch mal im Netz anschauen.

Danke

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Ich bin beide Seiten manchmal leid. Die, die immer behaupten, alles werde schlechter und jene, die behaupten, es gebe gar keine Probleme. Sicher gibt es Probleme, wenn Menschen aus anderen Kulturen in größerer Zahl in unser Land kommen. Aber ich glaube dennoch “wir schaffen das“. Aber weder, indem wir den Kopf in den Sand stecken noch indem wir dramatisieren.

Hier, in einer Großstadt im Norden, fallen mir schon Dinge auf, die nicht gut laufen, allerdings nicht erst seit dem jüngsten Zustrom von Flüchtlingen. Wir haben hier Probleme mit einem Clan, die ich selbst schon im Alltag zu spüren bekommen habe und da habe ich mich tatsächlich von der Polizei im Stich gelassen gefühlt, die lapidar sagte: Da machste nix.

Ich kenne aber auch Clan-Angehörige, die raus aus ihren Strukturen wollen und wie so oft scheinen mir hier Bildung und Integrationsangebote Schlüsselbegriffe zu sein.

Und wir haben Probleme in dieser Stadt mit unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen, die nachts Drogen auf der Straße verticken und selbst die linksautonomste Kneipe hatte einen Aushang an ihrer Tür, in der sie - sie haben sich tausend Mal dafür entschuldigt - vor diesen Jugendlichen warnten, wenn man sich auf den Heimweg machte.

Am Wochenende war ich in einem Museum mit Außengelände und eine Gruppe von Flüchtlingen in Begleitung von Betreuern war dort ebenfalls. Sie wollten gehen, hatten aber eine riesige Müllhalde hinterlassen. Hat mich geärgert, da bin ich sehr spießig, hab ich sie drauf angesprochen, haben sie aufgeräumt. Problem gelöst.

Was mich ankotzt sind diese Verallgemeinerungen und dieses Misstrauen in die Entwicklungs- und Integrationsfähigkeit von Menschen. Und dieser Glaube, wir hätten es irgendwie uns selbst zu verdanken, hier geboren zu sein und hätten ein Recht darauf, Menschen, die Hilfe suchen abzuweisen, weil sie ja unser schönes Land kaputt machen könnten.

Die Migrationsströme werden weltweit wohl eher zu, nicht abnehmen. Und die Welt wird trotzdem nicht untergehen. Das Abendland auch nicht. Dennoch wird es m.E. dringend Zeit, dass wir mit kühlem Kopf und menschlichem Herz darüber nachdenken, wie wir mit Zuwanderung umgehen wollen. Die Angst vorm schwarzen Mann ist dabei mindestens ein so schlechter Berater wie ein unreflektiertes “Wir schaffen das“.

Und trotzdem bleibe ich dabei: Wir schaffen das.

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"Die Migrationsströme werden weltweit wohl eher zu, nicht abnehmen. Und die Welt wird trotzdem nicht untergehen. Das Abendland auch nicht. Dennoch wird es m.E. dringend Zeit, dass wir mit kühlem Kopf und menschlichem Herz darüber nachdenken, wie wir mit Zuwanderung umgehen wollen. Die Angst vorm schwarzen Mann ist dabei mindestens ein so schlechter Berater wie ein unreflektiertes “Wir schaffen das“.

Und trotzdem bleibe ich dabei: Wir schaffen das."

*unterschreib*

#pro

LG
o_d

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Super Beitrag #pro
Ja, man kann die Probleme sachlich diskutieren und dann sollte man diese auch angehen.
LG Leah

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Schau mal in die Einzelfall Map...

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Wahnsinn, wir sind von 1933 nicht weit weg.

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Lassen wir die Vergangenheit mal ruhen und gehen der Endzeit entgegen #schein

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Ich wohne mitten im Osten und kann dir von keinen Katastrophen berichten. Hier hat sich bis auf brennende Flüchtlingsunterkünfte nichts geändert...

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Mmh, seltsam....
Ich lese immer mal wieder auf der Facebook-Seite von PEGIDA. Selber kommentieren darf ich da nicht mehr - bin gesperrt. Die mögen das nicht so, wenn man anderer Meinung ist. Also wenn es nach denen geht, dann steht der Untergang, vorallem in den neuen Bundesländern, unmittelbar bevor, da der Islam dort unaufhaltbar vorrückt und man seines Lebens nicht mehr sicher sein kann.
Offenbar hat der "Osten" die komplett durchgeknallten, militant-islamistischen Flüchtlinge geballt abbekommen - wenn man sich da so durch die verschwurbelten Kommentare liest.

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Nee sorry mit Islamisierung kann ich nicht dienen hier. Weder in meiner Stadt (sogar mit mehreren Flüchtlingsheimen) noch in Leipzig, wo ich täglich zur Arbeit hinfahre. Nur wo Legida montags durch Leipzig gerannt ist, hat meine Mutter mich besorgt gebeten eher Feierabend zu machen. Ich pendle mit dem Zug und fühle mich auch am Hauptbahnhof ansonsten sicher.

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Hallo, ich wohne am Rand von München, wir haben hier in unserem Ort ca. 1000 Flüchtlinge. Es gibt keine großen Probleme, manchen Kinder haben Schwierigkeiten Anschluss in der Schule zu finden etc, aber ich denke, das bleibt alles im Rahmen.
In München selbst gibt es derzeit vor allem am Hauptbahnhof Schwierigkeiten, z. B. durch den Arbeiterstrich (Osteuropäer), Bettlerbanden, Drogenabhängige etc. Die Stadt und die Polizei arbeiten hier eng zusammen.
Ich fahre oft S-Bahn und U-Bahn und auch da habe ich noch nichts Negatives bemerkt.
LG Leah

PS: Anarchie herrscht hier in München, wenn 1860 spielt. #rofl

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"Arbeiterstrich"? Krass, das kannte ich jetzt noch nicht bzw. dachte, Tagelöhner würde es seit langer Zeit nicht mehr geben...

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Ich wohne in Sachsen, kein Chaos, keine Anarchie #kratz

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Wo die Betreffenden wohnen, weiß ich auch nicht. Bei uns in der Gegend gibt es keine dramatischen Vorfälle, außer, dass die Straftaten mit Körperverletzung leicht angestiegen sind (aber immer nur niedriger als vor ca. 10-20 Jahren sind).
Alle 2-3 Jahre gibt es mal einen Mord oder Totschlag. Einbrüche sind drastisch zurückgegangen.

Im gleichen Bundesland gibt es aber durchaus Ecken mit Problempotential, z. B. Duisburg Marxloh.
https://www1.wdr.de/nachrichten/steinmeier-besuch-duisburg-marxloh-102.html

Das ist aber mittlerweile so bekannt, dass man sich schon auch fragen muss, ob es nicht ein Vorzeigeproblemviertel ist.

Großstädte vor 30-50 Jahren habe ich persönlich schlimmer in Erinnerung als heute. Als ich vor 30 Jahren in der Umgebung des Frankfurter Hauptbahnhofs unterwegs war, fand ich es damals sehr dramatisch, denn gefühlt überall waren Junkies und Obdachlose. Heute nehme ich sie nicht mehr in dieser Menge wahr. Aber vielleicht sind sie nur woanders. Und das ist meine subjektive Wahrnehmung, ich kenne hier keine Zahlen.

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Hier (NRW, Niederrhein, Dorf) wohnen gut 30 Flüchtlinge und hat sich nichts negativ verändert. In meiner Geburtsstadt soll wohl die Post abgehen, aber davon bekomme ich nur durch die Medien was mit--live hatte ich noch kein einziges negatives Erlebnis.

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Ich wohne seit rund 20 Jahren im Großraum Nürnberg und arbeite in der Innenstadt. Anzeichen oder eine Veränderung hin zu Chaos und Anarchie sind mir hier bisher nicht aufgefallen.

Hier noch ein paar Zahlen:
Bei einer Einwohnerzahl von rund 500.000 lebten Mitte 2017 noch rund 7.500 Flüchtlinge in Nürnberg, der Anteil an Männern lag bei 65 %. Rund 40 Personen kommen monatlich vor allem über den Familiennachzug dazu und 20 verlassen das Land freiwillig.

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Ich wohne am linken Niederrhein, 15 km von der niederländischen Grenze und 30 km entfernt vom westlichen Ruhrgebiet. Ländlich geprägt, fest in CDU-Hand und erzkatholisch seit Anbeginn der Zeit. Bis vor drei Jahren wohnte ich noch kurz vor Düsseldorf.

Randale und Aufruhr gibt es dann und wann seitens der (männlichen) Dorfjugend, die sich am Wochenende die Hirse zuschüttet und die ansonsten idyllische Ruhe stört.

Die einzigen Nicht-Deutschen, die man hier ab und zu in größeren Massen sieht und Chaos (auf den Straßen) verursachen, sind Holländer auf Shopping-Tour, gerade jetzt zur Spargel-Zeit.

Im ortsnahen Flüchtlingsheim gab es nur vor 2 Jahren einen Vorfall, als sich einer der Bewohner erhängt hat. Ansonsten sieht man ab und an eine Gruppe von 3 bis 5 jungen Männern südländischen Aussehens im Dorf. Sie grüßen freundlich wie das hier auf dem Land üblich ist und benehmen sich sehr unauffällig, fast schon schüchtern wenn man sie anspricht. Man merkt, sie wollen nichts falsch machen.

Die Kinder wurden 2015 und 2016 sehr gut in den örtlichen Fußballclub aufgenommen und haben ein eigenes Team gebildet. Ohnehin, Kinder lernen die Sprache schnell und passen sich zügig an die gegebenen Gepflogenheiten an.

Mir ist klar, dass im ländlichen Raum die Kriminalitätsraten andere sind als in urbanen Ballungsräumen. Das war aber vor 50 Jahren schon so.

Wissenschaftlich lässt es sich übrigens nachweisen, dass wir weiter entfernt sind von Untergang und Apokalypse als das wohl manch andere wahrnehmen. Ganz im Gegenteil: So war die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich Opfer einer Gewalttat zu werden, vor 10 Jahren noch rund doppelt so groß. Aber selbst damals war Deutschland im internationalen Vergleich ein sehr sicheres Land.

In meiner Jugend war körperliche Gewalt bedeutend präsenter. Aber die Ächtung von physischer Gewalt hat gesamtgesellschaftlich dazu geführt, dass Gewalt stetig und vor allem über längere Zeiträume abnimmt.

Was auch interessant ist: Frauen und ältere Menschen fühlen sich heute subjektiv häufiger bedroht als noch vor 5 oder 10 Jahren. Dabei sind sie seltener Opfer von Gewalttaten als junge Männer, die die größte Opfergruppe darstellen, sich aber wiederum bedeutend seltener bedroht fühlen.

Die Diskrepanz zwischen tatsächlicher und gefühlter Bedrohungslage hat mit Sicherheit zahlreiche Ursachen. Aber sie u.a. auch mit der Befeuerung aus Politik und Medien zu tun. Einzelne Fälle, wie z.B. in Ellwangen, werden wieder und wieder durch den publizistischen Fleischwolf gedreht. Rechte Gruppierungen und Parteien verstehen ihr Geschäft gar ausschließlich in der Verstärkung von Ängsten in der Bevölkerung und in der Potenzierung und Verallgemeinerung von gewalttätigen Vorfällen. Hysterie ist deren bester Wahlhelfer.
Und deren oft martialische Sprache soll dann diese Angst auch in Wut gegen bestimmte Gruppen kanalisieren.
Oder hat schon mal jemand einen AfD-Beitrag zum Thema gelungene Integration gelesen? Von denen es ja nun zahlreiche und vielfältige Beispiele gibt.

Aber was will man erwarten von Polit-Hasardeuren, die sich öffentlich äußern, eine syrische Familie bestehe für sie "aus Vater, Mutter und zwei Ziegen"? Und die heute z.B. dem Rechtsausschuss des deutschen Bundestages vorstehen

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Ein sehr bedachter und sachlicher Post. Danke für die Zeit, die du dir dafür genommen hast!