Pubertät + ADHS

Ich brauche euren Rat.

Der Große ist 15, seit 5 Jahren haben wir die Diagnose ADHS.

Im Moment klappt garnichts, angefangen bei der Körperhygiene bis zum Versorgen der Haustiere. Er hat zwei Katzen die eigentlich freigänger sind. Die Katzen werden immer gefüttert wenn sie rein kommen und wenn sie raus gehen. Seit einiger Zeit lässt er sie aber immer ohne Futter raus. Dies führt dann dazu das sie uns nachts aus dem Bett schreien weil sie Hunger haben.

Was wäre eine Konsequenz wenn er das weiter so macht? Wir sind ratlos.

Klar wie könnten die Tiere versorgen, aber ist das dass Ziel?

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Hi,
wir haben auch einen 15-Jährigen und zwei Katzen. Die Tiere gehören ganz klar der Familie, zuständig sind in erster Linie wir Eltern, denn wir haben sie angeschafft, unser Sohn hätte das noch gar nicht tun können. Aufträge bzgl. der Versorgung der Katzen werden hier aber zuverlässig ausgeführt, aber unsere Söhne haben keine Diagnose, die ihre Zuverlässigkeit stören könnte.
Wenn ein Teenie sich nicht adäquat um ein Tier kümmern kann oder will, ist das zwar blöd, aber da ein Tier kein Erziehungshelfer ist, gibt es keine Alternative, als das dann selbst zu übernehmen, schließlich soll das Tier ja nicht leiden.

vlg tina

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Ich kenne mich mit ADHS nicht aus.
Aber was denkst Du? Macht er es mit Absicht, weil er keine Lust auf Füttern hat?
Macht er es versehentlich weil er es vergisst? Macht er es wegen seiner Krankenheit?
Bei erstem würde ich tatsächlich Konsequenzen überlegen (z.B. Taschengeldkürzung).
Bei zweiterem würde ich ihn eine Weile lang täglich erinnern, bis es wieder Routine ist.
Bei drittem würde ich selbst füttern.

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Er hat einfach keinen Bock. Das ist gewiss der Pubertät geschuldet. Aber wenn man es ihm sagt hat er direkt Ausreden.

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Mein Sohn, jetzt 19, hat auch diese Diagnose.
Allerdings sehe ich dieses Verhalten nicht als ADHS bedingt , sondern Pubertätsbedingt an.
Nicht duschen, kein Bock auf Nichts keine Verantwortung übernehmen wollen, alles egal, das ist bei vielen Teenagern so.
Kenne ich von meinem Stiefsohn auch, und der hat kein ADHS.
Das Gehirn baut sich um und die Selbstkontrolle fibktiomiert null.
15 ist die schlmmste Phase, ab 16 oder 17 wird es normalerweise besser.
Was sagt sein Arzt denn dazu?
Oder der Therapeut?
,nicht jedes unerwünschte Verhalten sollte man versuchen mit der ADHS Diagnose zu begründen, wie gesagt, hier schlägt eindeutig die Pubertät zu.
Reagiert habe ich darauf immer mit klaren Ansagen, egal ob ADHS oder nicht.
Ich hab z.b. nicht mehr die Wäsche gewachsen die nicht im Korb war, und wenn er nicht einkaufen war, trotz Vereinbarung gab es kein warmes Essen ....für mich kein Problem oder ich hab mir was Kleines gemacht.
Wer nicht duscht und stinkt, darf nicht am Tisch sitzen, ergo auch wieder kein Essen.
So war das hier.
Man muss es immer wieder neu sagen, zig mal, und nicht zu große Hoffnungen haben, dass es dauerhaft funktioniert

Ist die Pubertät vorbei, ist das Verhalten auch wesentlich verlässlicher, so meine Erfahrung.

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Ja das mit dem nicht am Tisch essen wenn nicht geduscht wurde machen wir auch so.

Ich hatte schon überlegt das er auch kein Abendessen bekommt wenn die Katzen wieder hungrig raus sind, habe aber Angst das man uns das negativ auslegt. Er ist nicht mein leibliches Kind, aber die Hälfte seines Lebens nehme ich quasi die Rolle seiner Mutter ein da diese es nicht will.

Mein Mann entschuldigt viel mit dem adhs, ich sehe das etwas anders. Es ist mit Sicherheit eine Problem, darf aber nicht zur Ausrede werden.

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Wie ist die Behandlung?

Wer begleitet ihn therapeutisch?
Bekommt er Medikament? Wenn ja, wer verschreibt es?

"Was wäre eine Konsequenz wenn er das weiter so macht? Wir sind ratlos."

Grundlegend sinnvolle Behandlung, die auf ihn abgestimmt ist.

Andere Konsequenzen bringen wenig bis keinen Erfolg.
Wenn doch, müssen sie logisch sein, zeitnah und untermauert durch unterstützende Begleitung durch die Eltern.

Ich habe selbst ADHS.
Es geht vieles, wenn einiges beachtet wird. Es dauert, es braucht Routine, es braucht Kraft.

Wenn er schon in Behandlung ist: dort fragen. Das bringt individuell mehr.
Wenn noch nicht, dringend darum kümmern. ADHS ist keine Endstation Diagnose. Dann fängt die Arbeit erst richtig an. Aber es lohnt sich #huepf

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Er bekommt Medikamente und Psychologische Therapie. Medikamente sind soweit gut eingestellt das es zumindest in der Schule klappt. Zuhause ist null Bock angesagt. Wenn er was will muss das sofort umgesetzt werden.

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Ich kann mich zahnweh nur anschließen.
Sprecht mit seinen Ärzten über sein Verhalten. Wie nimmt er seine Medikamente denn ein?
Bei mir war es so, dass sie so dosiert waren, dass ich die Wirkung bis ca 16 Uhr spürte. Wenn die Wirkung des Medikaments deines Sohnes kurz nach Schulschluss endet, ist klar, dass er danach nicht viel gebacken bekommt. Google mal nach "Rebound".

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Ich würde einem Kind einfach keine Katzen holen. Oder generell Tiere.

Ist doch klar das irgendwann eine Null Bock Phase kommt.

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Haste auch nen hilfreichen Tipp?

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Naja er wollte letztes Jahr mit aller Gewalt die Tiere behalten, wir hätten sie bei meiner Schwiegermutter gelassen. Und jetzt sind wir die blöden

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Mag übervorsichtig klingen, aber ich würde ein Auge darauf haben, ob das pubertäre Anwandlungen oder nicht womöglich die ersten sichtbaren Auswüchse einer Depression sind. Ich habe selbst ADHS und die verläuft im Allgemeinen recht häufig komorbid.

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Hi,

es gibt Rechte und Pflichten für jedes Alter.
Wer nicht alleine duschen kann, der kann auch nicht alleine ....
Mein Sohn ist zwar erst 13, ich ziehe aber dann auch das Alter in anderen Situationen ab. Das zieht hier ganz gut.
Da darf man Abends nicht alleine zocken, es gibt Kinderfernsehen usw.
ADS bedingt hilft uns Routine, er steht immer zur gleichen Zeit auf, geht unter der Woche täglich duschen, bei Entwicklungsschüben benötigt er wieder mehr Anleitung, da kann es nötig sein das die gepackte Tasche am Abend an der Haustüre steht, Kleider zurecht gelegt werden usw.
Die Katze würde hier dann unter Aufsicht gefüttert. Da gibt es kein wenn und aber, würde die Katze mich am Wochenendewecken, wäre auch mein Sohn wach! Unter der Woche nicht, weil ich den Schlaf für die Schule zu wichtig finde.
Von gemeinsamen Mahlzeiten würde ich niemanden ausschließen. Da wäre mir die Gefahr zu groß, daß es einen Knacks in der Beziehung hinterlässt und das Pupertier sich anders wo durchschnorrt. Dann verliert man nur noch mehr den Zugang.
Alternativ kann Mama aber auch mal ganz unzuverlässig sein....

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Erstens mein Beileid!
Wir haben hier gerade eine 15 Jährige die ebenso nichts von Pflichten hält... es gibt nur noch "ich,ich,ich"

Sie rastet regelmäßig aus in letzter Zeit und wird teilweise sogar handgreiflich.

Am Freitag haben wir einen Termin beim Psychologen...

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Zweitens zu den Katzen....wenn du die Möglichkeit hast sie woanders unterzubringen vorübergehend, würde ich ihm die klare Ansage machen,das beide Katzen wegkommen,wenn er sich nicht drum kümmert.
Dann sind sie woanders besser aufgehoben .
Vielleicht kümmert er sich dann wieder....oder er bekommt halt einen Schock,wenn sie "weg sind" ... wäre dies eine Option?