Joints gefunden bei Tochter

Hi zusammen,

ich wieder einmal #heul

Aktuell ist meine 14jährige Tochter ja ziemlich am austicken...
Am Wochenende hab ich 3 ungerauchte Joints bei ihr im Zimmer gefunden (es hat sehr stark danach gerochen).
Da hier eine rote Linie bei mir überschritten wurde, bin ich ziemlich ausgeflippt und jetzt hat sie 2 Wochen Hausarrest...

Vielleicht noch zur Ergänzung: sie wollte es anscheinend mal ausprobieren, raucht aber keine Zigaretten - zumindest riech ich nichts und ich bin da sehr sensibel, da ich selbst seit 20 Jahre nicht mehr rauche.
Meine Meinung dazu kennt sie auch: ich kann es nicht verhindern, dass sie zu rauchen beginnt, aber zu Hause ist das ein absolutes Tabu. Gleiches und noch strenger gilt natürlich für Drogen jeglicher Art. Joints sind eine Einstiegsdroge und daher für mich genauso zu behandeln.

Wie geht ihr damit um bzw. seid damit umgegangen? Bin ich da zu streng?
Ich mach mir natürlich Gedanken, was meine Reaktion bei ihr bewirkt - generell hab ich grad das Gefühl, bei der Erziehung komplett versagt zu haben.... #augen
Danke euch!

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Der Gedanke, was ihr wohl furchtbares falsch gemacht haben müsst, ist für mich etwas dramatisch. Es ist erstmal "nur" ein Joint.
Ja, ist kacke und ja, bei einem 14-Jährigen echt nicht das, was man finden will.

Das große große Problem: Mit Hausarrest und der ganzen Schiene erreicht man ja nullkommagarnix.
Und das weitere große Problem, zumindest aus Elternsicht: Ihre Erfahrungen machen sie trotzdem :/
Es klingt jetzt sicher krass, aber mal ein Praxisbeispiel: Ich bin 7 Jahre älter als meine Schwester.
Sie hat Joints auch mal ausprobiert. Unserer Mutter hätten wir das nicht erzählen brauchen, aber ich als ältere habs natürlich bemerkt, da gleiches Zimmer.

Wir haben drüber gesprochen, ich hab sie offen gefragt, wie es war. Sie fands richtig scheisse xD
Ich hab dann von meinen eigenen Erfahrungen erzählt, sie interessiert zugehört. Am Rande gings auch um die Gefahren anderer, viel schlimmerer Drogen, aber keinesfalls aus der böse schimpfenden Elternperspektive, sondern eben ein Austausch auf Augenhöhe.

Seitdem hat sie nie mehr irgendetwas angerührt - eine Zigarette sowieso noch nie, aber auch härtere Drogen etc waren nie ein Thema.

ich hab zwar noch ein bisschen Zeit, bis mein Kind 14 ist und da lässt es sich ja leicht tönen, wie man reagiert, aber ich denke, ich würde mir Faxen wie Hausarrest echt sparen und stattdessen versuchen, mit meinem Kind im Gespräch zu bleiben (und innigst hoffen, dass das klappt - Pubertät ist sicher ein A***loch...)

Als Eltern hat man selbstverständlich immer die schlimmsten Szenarien vor Augen. Man hat eine schei*angst - eben weil man auch schlimmere Geschichten kennt und eher weiß, was Drogen ausrichten können.
ich finde es aber ok, das dem Kind genau so zu sagen. Dass man Angst hat; dass Drogen nunmal Schlimmes bewirken können und ob es überhaupt vollumfassend weiß, was Drogen bewirken können.
Und - dass man natürlich befürchtet, dass es nicht bei Joints bleibt.

Ich denke und hoffe, dass wenn man offen dafür ist, solche Stories auch erzählt zu bekommen ohne das Kind gleich daheim einzukerkern, man vielleicht eine bessere Gesprächsbasis hat, die anders fruchtet.
Noch weiß ich es nicht und jedes Kind ist ja anders, aber so würde ich es wahrscheinlich versuchen.

Wir haben doch alle unsere Erfahrungen gemacht - und ja, ich auch bereits mit 14. Joints muss und will ich jetzt nicht klein reden, aber die meisten von uns, die das mal ausgetestet haben, sind nicht abgestürzt.
Diese Schiksale gibt es - aber ich bin davn überzeugt, dass das nicht am Austesten von Joints liegt, sondern immer wesentlich tiefere Gründe hat.

Daher würde ich an deiner Stelle dolle zurückschrauben und versuchen, wieder eine Ebene der Kommunikation auf Augenhöhe zu finden.

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Mir geht es genauso, nur dass mein Großer jetzt 21 ist - da ist mit Handhabe nichr mehr viel.

Das schlechte Gewissen habe ich oft und ich frage mich, was zur Hölle ich falsch gemacht habe (und ja, ich war wegen der Arbeit nicht viel da, er hat Geschwister, ich war nicht immer ausgeglichen, der Haushalt öfter mal sehr chaotisch ...)

und ich versuche mir jetzt zu sagen, dass ich mein Bestes gegeben habe und bis zu einem gewissen Punkt geben werde - aber er nun erwachsen ist und seine Entscheidungen mit allen Konsequenzen selbst tragen muss.

Das hilft Dir bestimmt nicht, aber ich bin in Gedanken bei Dir!

Alles Gute!

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Ach und noch ein Absclhuss - dass Joints eine Einstiegsdroge sind, sehe ich inzwischen absolut nicht mehr so. Das mag für manche gelten, ja, einfach weil das das Erste ist, was die meisten testen.
Einige gehen dann weiter, würden das aber sicher auch ohne diesen Schritt - andere belassen es dabei (und das sind nunmal die Meisten).

Schaut mal in die Länder, in denen Cannabis bereits legalisiert ist. Unser direkter Nachbar Holland. Da ist es so normal wie Zigarette rauchen und die haben 3,1% Drogenabhängige. Das ist nahezu identisch mit Deutschland.

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Hallo,

Ich finde nicht, dass du zu streng warst, auch solltest du die Schuld nicht bei dir suchen.

Drogen / Alkohol sind ein Thema bei Jugendlichen, das ist einfach so in dem Alter.

Ich gehe davon aus, dass du mit deiner Tochter schon ein ausführliches Gespräch darüber geführt hast, über die Folgen u d die Konsequenzen etc pp.
Dazu muss vermutlich meinerseits nichts mehr gesagt werden.

Eins war mir bei meinen Jungs (fast 17 und 20) immernoch gaaanz wichtig zu sagen und ihnen ins Hirn einzumeiseln:

Wenn Drogen genommen wurden und es läuft aus dem Ruder bzw ein medizinischer Notfall tritt ein (egal ob es mein Kind ist oder ein anderes aus der Gruppe), dann MUSS ohne wenn und aber Hilfe gerufen werden!!!!
Es darf gar keine Überlegung sein, die "Tat" vertuschen zu wollen!!!
Die Folgen des Konsums können nicht so schlimm sein als sein Leben mit der Schuld zu leben nicht geholfen zu haben oder schlimmer noch Hilfe verhindert zu haben.

Hintergrund:
Hier in der Nähe ist eine 14jährige elendig verreckt (entschuldigt, aber anders kann man es nxiht sagen), weil die 16jährigen "Freunde" nach der Einnahme von Liquid Ecstasy verweigert haben dem bewusstlosen Mädchen Hilfe zu rufen, weils sonst nur Ärger mit der Polizei, Eltern gibt. Dem Mädchen hätte so einfach geholfen werden können!!! Ich finde das sooo unfassbar tragisch.

Auch eine Schulfreundin von mir ist jämmerlich (über Stunden!!!) an Ecstasypillen verstorben. Und warum, weil ihr Freund (sie waren alleine) Angst hatte Hilfe zu rufen. Das war an Weihnachten, ich denke noch jedes Jahr an sie 😔

Daher kann ich nur sagen, klare Kante zeigen was man von Drogen hält und wozu es führt, aber öffnet euren Kindern auch die Tür, dass wenn ES passiert, sie trotzdem zu euch kommen können und es nicht das Ende der Welt ist!!!!

Lg
Chicky

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Naja, sie ist 14... da probiert man sowas halt mal aus. Ich habe mit 14 auch mal eine geraucht, auch mal Alkohol probiert, man kommt eben in das Alter in dem sowas einen gewissen Reiz hat - solange es beim "mal ausprobieren" bleibt und daraus kein regelmäßiger Konsum wird, würde ich das nicht so dramatisch sehen.

Meine, es ist ein Joint, ernsthaft Sorgen würde ich mir machen bei sagen wir mal Kokain, Heroin (generell Opiate), Amph (wie Speed oder Chrystal), evtl. auch MDMA (wie Ecstaxy) als Einstiegsdroge, da ist "einmal ausprobieren" oft leider einmal zu viel. Bei nem Joint ist "einmal ausprobieren" aber oft eben dann doch nur "einnmal ausprobieren".

Ich weiß nicht wie das bei anderen ist, aber mit 14 war ich sicher auch nicht immer brav zuhause, hab nur Wasser getrunken und die reine Bergluft genossen.

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So eine ähnliche Situation kenne ich auch. Wichtig war mir zunächst ein Gespräch ohne Vorwürfe etc. Worum geht es? Ausprobieren? Cool sein vor neuen Freunden? Was auch immer. Bei uns hat sich in der Situation herausgestellt, dass mein Kind eine schwere Krise durchmacht. Und es Wohlwollen, Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht. Ich habe erklärt, dass mein Vertrauen schon erschüttert ist, aber nicht auf ewig. Ich war mit dem Kind dann bei einer Drogenberatung und habe es in der Folge zu einer Therapeutin (wegen der Probleme nicht wegen der Drogen) geschickt. Es sind ein paar Jahre vergangen und es ist gut geworden.

Natürlich habe ich in der Folge mir die Freunde genauer angeschaut und auch immer wieder mit dem Kind gesprochen. Mit den besten Freunden habe ich das oben geschilderte "Hilfe holen im Notfall" intensiv besprochen.

Strafen führen in meinen Augen zu Verheimlichung. Ich selbst war ein oft bestraftes Kind und ich hab gelogen wie ein Weltmeister. Das ist gefährlich.

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Ich finde zu erstmal, dass ihr Zimmer zu durchsuchen ein absolutes no go ist!!!

Und auch wenn du die joint übel findest, vll. Lieber trotzdem zu Hause im sicheren Umfeld, als sonst auf der Parkbank.
Meine Tochter ist erst 3 und ich hoffe ich erinner mich in 10 Jahren an meine eigenen Worte
Wenn sie es ausprobieren will, wird sie es tun. 2 Wochen Hausarrest hin oder her.
Sie hatte jetzt schon 3 joint zu Hause liegen... beim nächsten Mal passt sie mehr auf. Da wo die 3 hergekommen sind, gibt es noch mehr.
Falls Sie aber mal Hilfe braucht, weil sie doch mehr "reinrutscht" kommt sie vll nicht hilfesuchend zu der Mutter die ihr Zimmer durchsucht hat.

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Vielleicht zur Klarstellung: ich habe ihr Zimmer nie durchsucht-auch jetzt nicht. Sie sind neben ihrem Bett gelegen-offen und das Zimmer hat sehr stark danach gerochen.
Ich wünsche dir in 10 Jahren diese Gelassenheit. Vor 10 Jahren hätte ich das gleiche gesagt weil es halt sehr weit weg ist und man noch nicht die Bilder im Kopf hat was draus werden könnte.
Und wären in letzter Zeit nicht schon andere Dinge passiert wäre ich möglicherweise auch gelassener aber als Eltern macht man sich irgendwann unweigerlich sorgen dass das alles in die falsche Richtung geht.

@alle anderen: danke!! Ich habe jetzt schon viele Dinge für mich mitgenommen-vor allem das mit dem Hilfe holen! Ganz wichtiger Punkt.
Und ich werde sicher nochmal ausführlich reden wegen der Strafe-ist von mir sicher nicht optimal und eine Kurzschlusshandlung. Aber ich habe auch Grenzen und möchte dass die respektiert werden. Dazu gehört dass es zuhause keine Drogen gibt…

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Wenn Sie so sehr offensichtlich lagen, dann ist das vll. Schon der erste Versuch sich ohne direkt zu fragen bemerkbar zu machen.

Ich kann dich verstehen. Mein fester Freund in der Schule hat sich tatsächlich wegen zu viel Cannabis die Zukunft ruiniert... bzw. Ich hab mal gehört er hat sich Jahre später gefangen und Abi nachgeholt!

Ich denke nur da muss man eben sehr genau aufpassen. Wenn das Vertrauen zu dir als Mutter weg ist, ist es am Ende schwieriger an sie ranzukommen.
Ich drück dir die Daumen, dass du einen Weg zu deiner Tochter findest.

Und wenn ich das falsch verstanden habe, wie du sie joints gefunden hast, sann tut mir das leid. Ich wäre nicht davon ausgegangen , dass sie einfach auf dem Tisch liegen...

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Ich würde mal hinterfragen, wo das Zeug herkommt.

Bei meiner Tochter wurde an der Schule gedealt, irgendwann hat der Schulleiter dann Maßnahmen ergriffen, es gab unangekündigte Kontrollen der Polizei, danach war 3 Wochen Ruhe und es fing wieder an.

Ich würde mich an eine Beratungsstelle wenden - Sensibilisieren, Aufklären - und hoffen, das es fruchtet ...

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Du findest einfach mal so 3 Joints weil das ganze Zimmer nach Gras gerochen hat? Eher unglaubwürdig. Ich hatte als Jugendliche auch immer etwas Gras im Zimmer und da hat man nie was von wahrgenommen, da musste man schon ziemlich dicht mit seinem Kolben an den Joint ran, damit man diesen Geruch wahrnimmt. Anders wenn der Joint brennt, dann hat man diesen typischen Grasgeruch in der Wohnung oder im Zimmer, aber wie schon gesagt, wenn er aus ist riecht man da kaum was und vor allem nicht über eine mehrmetrige Distanz. Sowieso nicht wenn die Joints noch irgendwo drin waren, Schublade oder Tasche.

Mein Ältester hatte vor 2 Jahren mal ein Tütchen Gras in der Jacke und diese in die Wäsche getan, ich fand die Tüte beim ausräumen der Taschen. Musste aber das Tütchen öffnen und meinen Riechstutzen in die Tüte halten um festzustellen das es sich um Gras handelt. Ich hab ihm die saubere Jacke in den Schrank gehängt und das Gras auf seinen Schreibtisch gelegt. Da kam er dann an und hat mir hoch und heilig versprochen, das er sowas nie wieder macht. (wahrscheinlich mit verschränkten Fingern, keine Ahnung)

Das gehòrt auch zum Erwachsen werden und warum hätte ich ihn bestrafen sollen, das hätte nichts geändert. So aber weiß er wenigstens das er besser darauf achten muss wo er seinen Shit liegen lässt. 😂😂

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Ich wäre entrüstet! Hallo? Alleine das, hoffentlich, gute Zeug rauchen 🧐 🤣
Ich rauche selber so zwei Mal im Jahr bei Besuch bei Freunden ein wenig was und finde es in einer gewissen Maß in Ordnung mal einen zu rauchen, wie alles im Leben.
Wenn es bei uns einmal so weit ist, wäre ich froh wenn ich halbwegs involviert werde, so war es bei den größeren Kindern meiner Freunde so und ich fand das ziemlich gut wie offen damit umgegangen wird.
Wenn ich so an meine Jugend und Eskapaden denke uiuiui da werd ich noch Spaß haben 😅

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Wieso sollte ich nicht die Wahrheit sagen? Es war so, dass ich in der Früh ins Zimmer kam und der ganz typische Geruch war. Ich hab dann meinen Mann geholt und ihn gefragt, was er riecht und er hat es bestätigt. Die Joints lagen offen neben dem Bett.
aber ja, sie wird zukünftig sicherlich eher drauf aufpassen, wohin sie das Zeug gibt...
Ich wünschte, ich wär so gelassen, wie ihr alle... #schmoll

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