Sohn 14 verlässt das Zimmer kaum

Mein Sohn ist 14 Jahre, und am liebsten in seinem Zimmer mit Handy und Computer. Natürlich darf er nicht den ganzen Tag zocken. Rausgehen mag er kaum. Zurzeit erpressen ich ihn damit dass wenn er nicht rausgeht er nicht an den PC darf. Dann geht er halt. Fährt dann ins Schwimmbad, kommt dann wieder und sagt es war langweilig. Verschwindet dann wieder im Zimmer. Ich frage ihn oft ob er nicht mit Kumpels was ausmachen will, nein will er nicht oder morgen,.. Diese Kumpels sind eigentlich nur Schulkollegen, außerhalb der Schule verabredet er sich kaum. Ich nerve ihn, wenn ich mit ihm darüber reden will. Aber mich bedrückt die Situation sehr, er soll raus und was erleben und nicht in seinem Zimmer versauern. Soll ich ihn lassen oder weiter animieren? Bitte um Rat, eine verzweifelte Mama

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Ich hatte das Problem vor 4 Jahren schon mit meiner Tochter!
Nur Sozialmedia, Youtube und mit Freunden Videotelefonie von morgens bis Abends.
Mit 16 war Sie dann plötzlich von heut auf Morgen fast gar nicht mehr Zuhause, Ständig mit Freunden raus, hier Party, dort Kino oder Konzerte.
Heute mit 18 hat sie einen super Freundeskreis, einen ganz tollen festen Freund und eine gute balance zwischen Chillen und Ausflippen.

Unser Sohn ist aktuell ebenfalls 14, er schläft in den Ferien bis Mittag, fast täglich kommt der Nachbarsjunge rüber zum zocken , 1- 2 mal die Woche geht er Basketball spielen, aber die meiste Zeit wird gezockt und mit dem Kumpel in England telefoniert und gleichzeitig gezockt.
Ich lass ihn und hoffe einfach das er bald ähnlich flügge wird wie es bei seiner Schwester ging.

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Vielen Dank, das freut mich zu hören, sowas baut mich auf und lässt mich hoffen. Mein Sohn würde den ganzen Tag schlafen wenn ich ihn ließe. Also hast du deine Tochter auch einfach gelassen oder?

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So froh dann weißt du wenigstens wo er ist. Wenn schulmäßig alles im lot ist würde ich ihn nicht stressen.

Mein Sohn war Dauer Zocker 🙈.. 12-14 Stunden CoD.. Am Wochenende..

Wusste aber mit 17 dann was er wollte, ist heute Akademiker mit einem guten relativ sicheren Job 😇

Wichtig ist dass du versuchst die Kommunikation aufrecht zu halten, die Verbindung auch wenn man da manchmal den sprichwörtlichen Kaktus umarmt 😅

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Danke für deine Antwort, freut mich dass aus deinem Sohn ein Akademiker geworden ist. Meiner weiss nicht wirklich was er will, in der Schule ist aber alles OK so weit und er kommt da auch mit allen gut aus. Aber ich kann einfach nicht verstehen dass man nicht Mal raus will um mit Freunden abzuhängen, dass macht mir Sorgen.

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Das kommt noch früh genug :).. Und dann wünscht du dir er säße zuhause am PC 😅

Bleib entspannt..

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ich kann dir so nachfühlen. - Mein 15jähriger ist genauso.
Er läuft Samstag und Sonntag mit nem Kumpel Pokemon bis zu 5Std und geht 2 mal die Woche eine Stunde ins Training und in Krankengymnastik und SONST: Kommt rein, Tasche in die Ecke, PC und kommt nur aus seinem Zimmer, wenn es Essen gibt.
Wenn wir ihn nicht aktiv rauslocken oder zu Hausarbeit verdonnern oder irgendwohin mitnehmen, hockt er am PC. Da wir aber arbeiten oder abends auch noch Haushalt machen oder müde sind, können wir ja nicht dauernd ein Spaßprogramm laufen lassen.
Tatsächlich sind wir aber zumindest mit erinnern noch stark dahinter, ihn ans Lernen zu bringen. Weiß nicht obs was bringt. Die Noten sind im vergangenen Schuljahr überall ne halbe bis ganze Note runter.

ich hatte viele Gespräche und Denke viel rum. -- aber tatsächlich habe ich, so schlimm ich das finde, mich dran erinnert, dass ich selbst in diesem Alter zuhause nur am TV rumgehangen bin oder auf dem Sofa lag um zu lesen. -- das wird zwar nicht als Schlecht gesehen, aber sachlich ist es auch nur "rumhängen", selbst wenn das Hobby "lesen" statt zocken ist.
- irgendwann mit 16 kamen dann die Jungs, der erste Freund und man war mehr mit Freund und Clique unterwegs.

Wir versuchen unseren 15jährigen so gut es geht einzubinden und in Aktivitäten zu locken -- aber drumrum ist er auch so ein Hocker. -- wenigstens macht er jedes Wochenende 15-25 Kilometer mit seinem Kumpel und läuft Pokemon.

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Oh, an diese Zeit erinnere ich mich noch gut. Ich kann deine Sorgen verstehen, die hatte ich zu dem Zeitpunkt auch. Genau die selben Sorgen.

Jetzt ist er 18. Hat einen stabilen Freundeskreis, mit denen er regelmäßig etwas unternimmt. Sie fahren zusammen in den Urlaub, treffen sich zum spielen- offline Brettspiele- 😳, gehen ins Kino etc.

Er trifft sich aber mittlerweile auch einmal im Jahr mit seinen Gamer Freunden, mit denen er schon seit Jahren zusammen online spielt. Die kommen aus der ganzen Republik. Und sind tatsächlich Freunde, auch wenn sie sich eigentlich nur online begegnen. Das zu verstehen fand ich auch schwierig für mich, aber es ging mir besser, nachdem ich mich darauf eingelassen habe.

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Danke für deine Antwort, vielleicht sollte ich auch versuchen es so zu akzeptieren.

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Meine Kinder waren auch so. Party, Disco usw war und ist uninteressant.
Zocker durch und durch.
Freundschaften pflegten sie, aber eben online. Nun sind sie alle über 20 Jahre alt. Einige der damaligen Online Freunde sind nun auch Freunde/Partner im realen Leben, zb mein Schwiegersohn und meine Schwiegertochter. Meine Tochter war Trauzeugin einer Online Freundin in Amerika, der beste Freund meines Sohnes war mit im Familienurlaub, einmal im Jahr besuchen sie sich gegenseitig, die Freundschaft hält schon 15 Jahre.
Ob man sich physisch trifft und/oder virtuell macht für mich keinen Unterschied.

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Danke, sowas zuhören baut mich auf und lässt mich hoffen.

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Ständiges Daddeln, keine Freunde, nur im Zimmer? Mit 14?
Das wäre bei uns nie gegangen. Mit 14 wurde die PC-Laptopzeit von mir noch begrenzt, obwohl meine Söhne einen großen Freundeskreis hatten und täglich unterwegs waren und Dinge unternahmen.

Begrenzt nicht auf die Minute, aber wenn ich fand nach 2, 3 Stunden reiche es nun, man könne das aktuelle Spiel bzw die Runde fertigspielen, aber dann sei Schluss, wurde das so gemacht.
Erst mit 15/15,5 hab ich es dann laufen lassen, aber nur weil, siehe oben, reges Sozialleben abseits des Monitors und Unternehmungslust vorhanden waren.

Kinder ziehen sich in der Pubertät in ihr Zimmer zurück, ganz normal.
Aber sicher nicht zum Dauerzocken.

Ohne Panik verbreiten zu wollen, aber dir doch SEHR zu Wachsamkeit und Gegensteuerung ratend:

An deiner Stelle würde ich bei deinem einsamen Nerd (er ist 14!) ohne jegliche Freunde und Interessen die Zock-Zeit künftig massivst reduzieren und da auch gerne Konflikte in Kauf nehmen.
Wenn er seine Zeit selbst füllen muss, nicht nur passiv konsumierend, sondern aktiv und nicht nur einmal in 2 Wochen für einen verordneten Nachmittag im Schwimmbad, sondern auf Dauer, wird er nach einiger Ratlosigkeit bald ganz anders agieren.

Bei mir würden auf jeden Fall einige Alarmglocken schrillen, was denkst du denn, macht er dann mit 15, 16?
Sozial werden, urplötzlich?
Aus dem Nichts Freunde auftun?
Sagen: Ja, Mama, ich geh schon, wenn du ihn mal wieder ins Bad schicken möchtest?

Nein, dein Sohn schießt sich zunehmend ins Out und wird sich in den nächsten Jahren noch weiter in seine Gaming-Phantasiewelten flüchten als jetzt schon, wenn du nichts tust.

Sorry, aber genauso beginnen viele Onlinespielsucht-Karrieren.

Bearbeitet von survived
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Das sehe ich auch so. Würde die Zeit ebenfalls begrenzen. (Würde ich das bei meiner 13 jährigen nicht tun, würde sie wahrscheinlich auch dauerhaft davor sitzen).
Finde es gut mit der Regelung- wer raus geht, kann auch zocken. Wer nicht, muss darauf verzichten.

Bin auch der Meinung, dass man unter der Woche normalerweise nicht unbedingt länger als 2 Std. mit den Medien verbringen muss. Mache ich persönlich auch nicht. Sonst bleibt viel zu viel auf der Strecke…

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Schön, dass das noch jemand so sieht.
Meine hätten auch viel mehr gezockt, wenn sie gedurft hätten, so wie deine Tochter.

Viele Eltern hier finden das im Teenie-Alter offenbar völlig normal, dass die außer zocken nur essen und schlafen und pro Jahr im Schnitt um 1 Grad schlechtere Noten heimbringen, gar nichts mehr tun, das Leben nicht selbstständig entdecken.
In 5 Jahren, wenn der Schulabschluss dann versemmelt ist und der junge Mann keine Anstalten macht, irgendwas zu arbeiten, schleift man ihn in die Suchtberatungsstelle und sagt, er war ein ganz normales Pubertier.

Das ist der 14-Jährige der FS leider längst nicht mehr, also muss sie ihn nachdrücklichst leiten, das ist schlicht ihr Job als Mutter.