Sohn / Jugendlicher( 14) ist immer nur zuhause

Hallo an alle,
mein Sohn besucht die 8. Klasse.
Er hatte 2 Freunde noch aus der Kindergartenzeit.
Seit der 5. Klasse haben weniger Treffen stattgefunden, beide besuchen jeweils andere Schulen. Seit vielen Monaten hat er mit einem Freund keinen Kontakt mehr, da dieser nun andere Freunde/ Hobbies hat. Den anderen Freund trifft er kaum, da dieser Freund sich immer nur dann trifft, wenn andere Freunde keine Zeit haben.Und auch diese Treffen werden immer weniger. Dies erkennt mein Sohn aber nicht und hält an diesen alten Freundschaften fest.
Da er nicht mehr in den Fußballverein wollte, habe ich ihn nach einigen Diskussionen mit ihm dort abgemeldet. Nun ist er nach der Schule und am Wochenende immer nur am Computerspielen. Ich möchte ihm das nicht verbieten, da er sonst nur traurig im Bett liegt, weil er sonst keine Hobbys hat (habe ich schon ausprobiert).
In seiner Klasse versteht er sich mit einigen Schülern. Wenn ich ihn darauf ansprechen, sich doch mit ihnen zu treffen, sagt er, dass er das nicht möchte. Wenn ich ihn nach dem Grund frage, bekomme ich zur Antwort: "Weil" oder "Mama,lass mich". Ich komme nicht an ihn ran. Deshalb habe ich mich an die Schulpsychologin gewandt, doch er möchte kein Gespräch mit ihr.
Ist verstehe meinen Sohn nicht. Hat jemand Erfahrungen/Tipps für mich?

1

Meine 16jährige Enkelin fragte ich die letzten zwei Jahre, ob sie nicht Angst hat, zu Staub zu zerfallen, wenn sie mal aus ihrer dunklen Bude kommt 🦇
Schule klappte, ab und an mal ein Treffen mit einer Freundin auch, aber sonst - Fledermausdasein.
Allerdings ging sie mit uns schon mit, wenn wir zu Freunden gingen, da fühlte sie sich überall wohl.
Heute macht sie FSJ bei einer Behinderteneinrichtung nach ihrer MR und das Fledermausdasein ist Geschichte.
Lass ihn, was soll er beim Psychologen, wenn er sich so wohlfühlt??? Ab und an mal anbieten, ob er mitwill, was ihr unternehmt, mehr machte meine Tochterfamilie auch nicht. Dauerbelatschern nervt nur.
LG Moni

2

Geht es deinem Sohn denn nicht gut damit oder ist er ganz zufrieden?

Beim ersteren würde ich ihn fragen wozu er außer Computerspielen Lust hat -- es gibt Kurse zum Programmieren bspw. oder eine andere Computersprache lernen etc


Beim letzteren würde ich ihn in Ruhe lassen--- wenn er keine Freunde braucht dann ist das so.

Unsere Tochter ist 15 / 10 Klasse und hat in ihrer Klasse auch Kontakte -- aber sie trifft sich nur mit einem Mädel aus der Klasse überhaupt privat und nur wegen der Schule/ Referate.
Zu den Anderen möchte sie keine Freundschaft aufbauen, weil die ihre Interessen nicht teilen.
Sie hat Freunde in ihrer Theatergruppe aber auch die trifft sie - außer bei Proben-- relativ selten. Sie hat mit Schule genug zu tun.

3

Ist schwierig.
"Mama, lass das!" kann bedeuten "du verstehst einfach nicht, dass ich zur Zeit allein sein möchte und Computer spielen möchte!" oder aber auch "Ich möchte nicht zugeben, dass ich in meiner Klasse Außenseiter bin und sowieso keine Freunde finden werde!"

Solange das nicht klar ist, würde ich nur signalisieren, dass du offen für Angebote bist, bspw. ein organisiertes Hobby in einem Verein etc. auszuprobieren.
In der 8. Klasse ist oft Cliquenbildung, vielleicht passt er in seiner Klasse in keine Clique rein und fühlt sich daher wie ein Exot. Und mag das vor euch auch nicht zugeben.
Vielleicht braucht er wirklich gerade nicht mehr als diesen einen Freund.
Ich würde ggf. mal ein paar Monate abwarten und dann noch mal vorsichtig eine Anfrage stellen, ob er selbst den Wunsch hat, etwas zu ändern oder nicht.

4

Ich würde ihm einfach Zeit geben. Mit 14 ist man soooo pubertierend!

Behalte aber bitte das Cumputerspielen im Auge! Er soll es nicht übertreiben, denn auch wenn er etwas traurig wird, weil du es ihm ab und zu verbietest, rettest du ihm jedoch seine Zukunft, damit keine Sucht zu entwickeln.

Lg

5

Unser Sohn hatte mit 14 / 15 Jahren auch so eine Phase. Er ist vom Typ her introvertiert. Und so war für uns klar: Er braucht den Rückzug in seine "Höhle".

Mit ca. 17 Jahren änderte sich sein Höhlenleben und er traf sich regelmäßig mit Freunden.

Er ist nach wie vor introvertiert, arbeitet mittlerweile aber auf einem Schiff als Catering Manager. Zu seinem Team gehören 14 Leute.

Wirklich Rückzug ins Private hat er auf dem Schiff nicht. Aber er kommt klar und liebt diese Art der Arbeit mit vielen Menschen auf relativ engem Raum. DAS hätten wir nie so erwartet 😄

Bearbeitet von Inaktiv
6

Habe keinen Tipp, aver mein 14 jähriger ist genau so.
Er klebt auch noch sehr an mir und hätte am liebsten dass ich mehr mit ihm unternehme.

7

Habe auch ein 13 jähriges Pubertier zu Hause. Würde ich keine Grenzen bzgl. Medien setzen, würde sie auch nur davor hängen und nicht rausgehen (Hatten wir vorübergehend, als sie die Zeitbeschränkung geknackt hat). Aber ich finde es total wichtig, dass die Medienzeit begrenzt ist und auch gewisse Aufgaben von den Teenagern eingefordert werden. Wenn man das nicht macht, riskiert man, dass die Kinder süchtig werden und psychische Probleme bekommen. Ich finde, dass das unsere Aufgabe als Eltern ist. Bei uns sind die meisten Apps auf insgesamt 1,5 Std. begrenzt.
Sie muss außerdem auch täglich mit unserem Hund 45 min Gassi laufen. Es gibt auch kleine Aufgaben im Haushalt. Ich denke, man erzieht sich sonst einen Außenseiter, der es schwer haben wird, im Leben zurechtzukommen. Vielleicht denke ich da zu streng, aber meine Tochter hat jedenfalls auch Freunde, mit denen sie rausgeht.

Hobbys sind immer toll und hilfreich. Das will sie, nachdem sie früher viel Sport getrieben hat, absolut nicht mehr. Leider.
Aber es wird daheim trainiert. Vielleicht wäre ein Boxsack oder eine Hantelbank auch was für Deinen Jungen? Vielleicht kann er sich aber auch für irgendein Hobby außer Haus begeistern?

Ich würde ihn aber nicht so in sein Unglück zocken lassen…