20

Ich glaube niemand gibt sein Kind leichtfertig ins Heim. Da muss schon viel vorgefallen sein und wenn man selbst nicht vom Fach ist, ist man einfach überfordert.
Das arme Kind ist schnell gesagt, wenn man nicht in der Situation ist.
Sich Hilfe zu holen wird gerade hier im Forum immer wieder genannt. Dann macht es jemand und wird angeprangert.

Welche Möglichkeiten du jetzt noch hast, weiß ich leider auch nicht. Ich würde mich nochmal ans Jugendamt wenden und wenn sie bezüglich des Alters deiner Tochter nicht mehr Zuständig sind, nennen sie dir sicher andere Anlaufstellen.

Gibt es zu Hause auch ruhige Momente in denen du mit deiner Tochter reden kannst?
Ist sie in irgendeiner Form einsichtig?
Zu Hause anbinden kannst du sie nicht. Aber sie muss sich an gewisse Regeln halten, damit ein Zusammenleben funktioniert. Adhs ist sicher ein Thema und gehört behandelt um die Symptome wenigstens zu lindern. Es ist doch für sie selbst auch nicht angenehm. Drogen sind kein Ersatz zum runter kommen und würde ich zu Hause auch nicht dulden.
Rastet sie völlig aus und wird zur Gefahr für die Familie, kann man nur die Polizei rufen.
Gegebenenfalls landet sie wieder in der Psychiatrie.
Ich weiß man kann niemanden zu einer Therapie zwingen, aber was in meiner Wohnung passiert oder nicht, entscheide immer noch ich.
Möchte sie das alles nicht, muss sie gehen.
So erwachsen ist sie inzwischen um das zu begreifen.
Lässt du sie weiter zu Hause gewähren und sie macht was sie will, drehst ihr euch ewig im Kreis.
Oft geht es nicht ohne Rauswurf solange sie das sichere Nest nicht zu schätzen weiß.

22

Für Einsicht braucht man erst mal Verständnis. Also, nicht intellektuelles Verständnis seiner Situation, sondern man muss sich verstanden fühlen.

Beispiel: Jemand sagt dir immer wieder, du wärest faul und dumm. Du gibst dir immer ganz viel Mühe, aber schaffst es nicht, deine Ziele zu erreichen. Erste Reaktion: Abwehr, weil du dich nicht vor dem anderen für Faulheit und Dummheit schämen möchtest. Zweite Reaktion: Zweifel: Vielleicht bin ich wirklich faul und dumm, vielleicht sind das Gründe dafür, dass mich keiner mag. Vielleicht muss ich das einfach akzeptieren!

Verständnis: Jemand erklärt, dass es ihm ähnlich ging oder sagt, dass es Faulheit und Dummheit nicht gibt, dass die durch Hindernisse im Leben erzeugt werden und dass es Wege gibt, diese Hindernisse zu überwinden. Bspw. Unterteilung von Aufgaben in kleinste Schritte. Anfangen mit dem Lernen auf einfachstem Niveau, alles bis ins Kleinste Nachschlagen, bis man es versteht.
Hier hilft es auch, dem anderen zu erklären oder zeigen (Dokus etc.), dass auch Profis auf einfachstem Niveau anfangen und die meisten Menschen ihre Leistung nur langsam steigern. Oft kommen solche Urteile ja aus Überforderung heraus. Man probiert etwas mehrfach, es klappt nicht, man übt lange, wird ausgelaugt, aber verbessert sich nicht, und gibt auf. Dann ist ggf. das Üben falsch (oft bei ADHSlern wohl der Fall: Nicht länger üben führt zum Ziel, sondern anders üben.).

Also, sobald jemand einen annimmt, wie man ist, einem erklärt, dass man nicht falsch ist, dass man sich nicht schämen muss, dass es Strategien gibt, mit denen man besser werden kann (schrittchenweise) ist eher "Einsicht" da als wenn jemand einem erklärt, dass man - aufgrund von Faulheit oder Dummheit - Grund für Scham hat.
Menschen, vor denen man sich schämt, meidet man eher.
Aufgaben, die man nicht bewältigen kann, meidet man eher.
Themen, bei denen man beschämt wird (bspw. "warum bist du immer noch nicht organisierter? Warum hast du schon wieder eine 5 in Mathe? Warum hast du es nach einer Woche immer noch nicht geschafft, hier aufzuräumen?") meidet man eher.

Aufgaben werden leichter, wenn man sich auf Teilaspekte konzentriert, die man schaffen kann als wenn man sich nur auf das Ergebnis konzentriert, das noch in weiter Ferne scheint.
Analog: Eine Diät scheitert oft, wenn man nur schöner sein will, ein bestimmtes Gewicht erreichen will. Fokussiert man sich auf leckere, kalorienarme Rezepte und herausfordernde Sporteinheiten, die Spaß machen, bei denen man besser werden möchte (und nicht nur länger durchhalten möchte), ist die Chance höher, dass man abnimmt und das Gewicht auch hält.

23

Grundsätzlich hast du sicher recht, doch die Situation ist schon sehr verfahren.
Der Titel ist vielleicht unpassend, ja.
Vielleicht hat die Te lange Verständnis aufgebracht? Wir wissen es nicht.
Sie hat sich Hilfe gesucht und trotzdem ist es entglitten. Mehrere Heime sind daran gescheitert.
Ganz ehrlich, ich wüsste auch nicht mehr weiter, wenn die Tochter überhaupt nichts annimmt.
Da kann ich noch soviel Verständnis aufbringen, wenn nichts ankommt bin ich gezwungen die anderen Kinder zu schützen.

21

Also, erst mal: Hat sie keine Schule? Schläft sie bis 13 Uhr, wird nicht geweckt oder so und es ist euch egal, dass sie nicht zur Schule geht?

Mir fällt immer wieder auf: "Mein Kind hat ADHS ... (nennt Symptome) ... warum kann es sich denn nicht zusammenreißen?!"

Vermutlich fällt deiner Tochter durch das ADHS vieles extrem schwer. Dadurch kann es auch zur Aggression kommen. Auch durch die Diskrepanz zwischen Selbstanspruch und Leistung. Durch die Idee, dass man dumm wäre, weil man die einfachsten Erwartungen anderer oder an sich selbst nicht erfüllen kann.

Wenn sie ADHS hat, ist sie nicht "faul". (Eigentlich ist keiner faul! Meist gibt es einen Grund für das Nichterfüllen auch selbstgestellter Aufgaben!).

Meines Wissens gibt es eine Tendenz von ADHSlern, besonders "unbehandelten", zu Suchtmitteln. Oft nicht bedingt durch das ADHS selbst, sondern durch diese Diskrepanz von Anspruch und Wirklichkeit.
Stelle dir vor, du nimmst dir täglich eine To-do-Liste von 10 Punkten vor und schaffst maximal einen, oft gar keinen. Und täglich wächst der Frust und am nächsten Tag ist auch immer die Liste länger! Was für ein Stress!
Das sind Dinge, bei denen die ADHSler Anleitung benötigen. Schritte erstellen, eine Übersicht schreiben, Aufgaben in Teilaufgaben unterteilen, festlegen, womit man anfängt (das scheint dort auch oft ein Problem zu sein - man dreht sich im Kreis und fängt nichts an, weil es zu viel erscheint.)

Vielleicht hat sie sich aufgegeben. Das scheint auch bei einigen ADHSlern nahezuliegen. Man hat sehr oft die Erfahrung gemacht, dass man sich bemühte und trotzdem versagt hat oder nicht so gut war wie andere, die sich weniger Mühe gegeben haben, also glaubt man, dass man dumm, faul, unfähig etc. sei und gibt dann irgendwann auf, weil man daran nichts ändern kann.

Zimmer aufräumen: Da habe ich einen guten Trick: Wäschekorb kaufen und alles von einer Einheit, z.B. dem Boden, in den Korb legen. Dann den Boden saugen und ggf. wischen. Dann alles nach Kategorien aus dem Korb nehmen! bspw. erst den Müll in eine Mülltüte legen. Dann die Schmutzwäsche rausnehmen und in den Wäschekorb bringen. Die Bücher ins Bücherregal stellen. Die Schulsachen nach Fach getrennt ins Regal/ die Hefter/ die Schultasche legen. Usw., je nachdem, was da noch auf dem Boden steht.
Ist der Boden sauber/ leer, geht man weiter zum Schreitbisch, Bett usw.Immer nur eine Einheit (Boden, Bett, Tisch) wird in den Korb geleert.
Damit es übersichtlicher bleibt, kann man sich die Kategorien aufschreiben und mit Zeiten versehen. Bspw. "5 min Müll aus dem Korb sammeln, in eine Tüte legen, Tüte in die Mülltonne bringen." Dafür stellt man sich den Handytimer. Wenn man völlig überfordert ist, kann man diese EINE Sache mache und mit dem restlichen Korbinhalt später oder am Folgetag weitermachen. Auch kann man sich aufschreiben, welche Aufgaben man in welcher Zeit bisher geschafft hat (also 5 min Müll sammeln, 10 min Wäsche sammeln und in den Wäschekorb bringen etc.), um sich zu motivieren. Durch den Korb ist es erst mal optisch ordentlich, das motiviert sehr.

Was ich nicht verstehe:
Sie schläft an Schultagen bis 13 Uhr, trifft sich dann aber um 16 Uhr mit ihren Freunden? Und da greift ihr nicht ein? Oder geht es da um freie Tage?

Ich würde ihr anbieten, einmal gemeinsam das Zimmer grundlegend aufzuräumen. Dabei kannst du einen extra Korb etc. bereitstellen für Dinge, die du nicht sehen/ nehmen sollst. Also, sie muss keine Angst haben, dass du über ihre Sachen entscheidest. Zudem würde ich feste, kurze Zeiten dafür ansetzen, so dass sie auch nicht das Gefühl haben muss, jetzt stundenlang mit Mama aufräumen zu müssen. Täglich 10 bis 15 min abends wären eine Idee. Danach immer ein Foto machen, so dass sie sieht, was sie schon geschafft that.

Bzgl. Handy kann ich nichts sagen. Da wäre meine Frage an sie, ob das produktive Zeit war oder ob sie später merkt, dass sie die Zeit verplempert hat. Wenn ja, - was hätte sie in der Zeit lieber getan? Vielleicht kann sie sich das dann für den Folgetag vornehmen?

Ich würde mir mal ein paar Bücher über ADHS aus der Bücherei ausleihen und aufmerksam lesen und mich fragen, ob das nicht Symptome sind, die deine Tochter zeigt und dann darauf achten, welche Gegenstrategien empfohlen werden.

24

Sie hat Schule, allerdings bekommen wir sie da nicht hin. Ich wecke sie morgens, trotzdem geht sie nicht in die Schule, ich kann aber da auch nicht drauf achten, weil ich selber arbeiten muss und meine anderen Mädels in die Schule fahren muss. Ich hatte schon ein nettes Gespräch mit dem Lehrer, nur ist sie in der Schule, geht alles schief, sie prügelt sich dort, stört den Unterricht und geht, wann sie möchte. Ich selber bin einfach überfordert und hab deshalb auf Rat gehofft. Ich weiß, es ist in der Vergangenheit nicht alles so war wie es sein sollte. Nur als ich sie damals abgegeben hab, musste ich mich einfach schützen, da sie handgreiflich mir gegenüber wurde. Die Wohngruppen Zeit war für sie auch nicht ganz leicht, das hab ich mitbekommen, als sie von heim zu heim gezogen ist. Nur ich hatte nicht die Kraft mich darum zu kümmern, vor allem als man mitbekam, warum, weshalb und wieso sie aus den Gruppen geflogen ist. Mit 18 als sie ihr Zimmer zusammen geschlagen hat und das Jugendamt gesagt hat, das die Hilfe einstellen, haben die, mich völlig hilflos dahingestellt und mein Kind was ich so lange nicht hatte, war plötzlich bei mir ich hab mich nie mit dem Thema ADHS auseinandergesetzt und auf einmal sollte ich für ein Kind da sein, wo ich Nichtmal wusste, wo kann ich es unterstützen. Mir wurde nur gesagt sollte meine Tochter handgreiflich werden soll ich ein RTW rufen und die bringen sie dann in eine geschlossene Psychiatrie. In letzter Zeit wird es einfach zu viel. Und ich hab auch nicht das Gefühl, dass meine Tochter vom Kopf her schon erwachsen ist, definitiv nicht das merke ich einfach schon, das sie nicht weiß, was ist, gefährlich dort, was darf ich machen und was nicht. Ich versuche sie zu unterstützen, aber sie lässt sich nicht helfen. Sie macht mir durch die heim Geschichte ein Riesenvorwurf. Ich stelle meine Tochter auch nicht als dumm hin ich sehe auch ihre Stärken wie das kreativ sein aber sie fällt mir momentan zur Last aber so kann ich sie auch nicht in eine eigene Wohnung stecken sie ist einfach nicht selbstständig.

25

Es gibt doch betreutes wohnen auch für Erwachsene. Denn wenn sie bei euch bleibt, das schadet nicht nur ihr und dir, auch den anderen Personen im Haushalt

Woher hat sie eigentlich das Geld für Alkohol und Drogen? Von euch? In dem Fall würde ich ihr klar machen, dass Taschengeld eine Art kleiner Ersatz für eigenes Einkommen ist. Das heisst, wer gar nichts macht, also weder Schule noch Haushalt, der kann für sein Geld auch Jobben.

weitere Kommentare laden
33

Wirf sie raus. Sie ist 19 und soll sich ein eigenes Leben aufbauen, du kannst sie doch nicht ihr Lebenlang mitdurchfüttern. ADHS ist tragisch, aber kein Grund um auf eigenen Füßen zu stehen und schließlich hast du noch andere Kinder die deiner Fürsorge benötigen.

35

Hallo

Ich habe mir nun alle Beiträge durchgelesen.

Du schriebst es in einem Beitrag selbst. Deine Tochter ist auf Dich böse, weil Du sie in ein Heim gegeben hattest.

Hier sehe ich derzeit das allergrößte Problem. Nämlich, dass Deine Tochter auf Dich böse ist.

Hast Du ihr schon gesagt, dass es Dir Leid tut. Und zwar ohne Ausrede, dass Du es damals nicht besser gewusst hast. Wenn sie meine Tochter wäre, dann würde ich mich vollkommen entschuldigen und zwar würde ich so weit gehen, dass ich sage, dass es der größte Fehler meines Lebens war und dass es dafür keine Entschuldigung gibt.

Zu aller erst gehört das Verhältnis zwischen Tochter und Mutter wieder her gestellt. Bevor das nicht stimmt, geht nichts.

Wlan abstellen und ähnliches ist tabu und bringt nichts. Dieses Schuljahr ist wohl auch zu vergessen. Daher würde ich es erst mal lassen. Wenn ich sie aufwecke, würde ich ihr jeden Morgen sagen, dass ich sie lieb habe. Ich weiß, sie wird es am Anfang nicht glauben. Aber irgendwann wird es so weit sein, auch wenn es lange dauert. Solange sie keine Gewalt anwendet, würde ich sie auch machen lassen.

Ich nehme mal an, dass sie in Heimen in genug Therapien war und von denen genug hat und daher auch keine machen will, auch wird sie wohl nicht in irgend ein Forum sehen wollen. Weil sie genau weiß, dass von ihr erwartet wird, dass sie sich ändern soll, was sie nicht will.

Ideal wäre es, wenn Deine Tochter, Dich als Vorbild ansehen wird und wieder Vertrauen zu Dir bekommt. Das kann Jahre dauern. Gearatnie gibt es keine und es ist durchaus möglich, dass sie ins Gefängnis kommt. Hier wäre ich ihr nicht böse und würde ihr auch keine Vorwürfe machen. Vorwürfe bringen nichts und die will auch niemand gerne hören. Deine Tochter mußte die vermutlich ihr halbes Leben hören und hat davon genug. Von ihren Freunden muß sie sich keine Vorwürfe anhören, daher hat sie auch mit denen Kontakt.

Meine Kommunikation zu ihr wäre eine rein positive. Wenn sie etwas gut macht, dann würde ich sie loben. Wenn das Verhältnis besser ist, kann man sie ermutigen kleine Dinge zu machen, wie kochen und ganz viel loben.

Dass ich kritisiert werde, wenn ich Vitamin D nenne ist mir klar, ich nenne es aber dennoch, ich las erst vor kurzem eine Studie, dass Vitamin D nicht nur Antidepressiv wirken kann, sondern auch ruhiger machen kann. Dass man vermutlich Vitamin D Mangel haben kann, wenn man den ganzen Tag drinnen ist und nur Abends hinaus geht, ist zumindest für mich logisch. Hier würde ich einfach Tropfen besorgen, wo ein Tropfen 1000 Einheiten entspricht, bei denen steht die Empfehlung von einem Tropfen täglich oben (zumindest die ich kenne), dass sie, wenn sie will, am Tag einen Tropfen laut Empfehlung nehmen kann. Oder wenn sie will, ich ihr auch einen Tropfen in ihr essen geben kann. Aber nur wenn sie will. Denn gegen ihren Willen ist das Körperverletzung und strafbar! Ich würde ihr das so erklären, dass es mir nichts ausmacht wenn sie nur Abends hinaus geht. Aber dass wenn sie zu wenig in der Sonne ist, vermutlich Vitamin D Mangel hat und wenn sie will, laut Dosierempfehlung Vitamin D nehmen kann. Die Apotheke kann hier gut beraten, dass man eine Dosis nimmt, die unbedenklich ist.

Nun noch eine sehr gute Nachricht für Dich:

Sie ist Dir böse, dass Du sie in ein Heim gegeben hast. Das ist für mich eine sehr gute Nachricht, weil das sagt mir, dass sie gerne bei Dir ist und viel von Dir hält. Wäre es ihr egal gewesen, wäre es eine schlechte Nachricht. Daher sehe ich noch gar nichts verloren. Es braucht einfach Zeit bis ihr wieder zusammen findet.

Zum Abschloss etwas allgemeines, das brauchst Du, liebe Themenerstellerin aber nicht lesen. Es ist nur etwas allgemeines und hat jetzt mit dem speziellen Fall nichts zu tun, außerdem ändert es nichts an der Situation. Daher ist es für Dich auch egal.
Man liest und hört öfters über Heime. Den Betreuern dort ist es bei weitem nicht so wichtig dass aus den Kindern etwas wird, wie es den Eltern wichtig ist. Ich kenne kein Heimkind, das nur annähernd so Erfolgreich wurde wie KInder die bei ihren Eltern groß geworden sind. In den Heimen werden die Kinder gerne mit Medikamenten versorgt, aber die Liebe und Geborgenheit fehlt meist gänzlich. Und jemand schrieb hier auch über die Erfahrungen eines ehemaligen Heimkindes, dass dieses auf der Straße landete.

Bearbeitet von Marmor
38

Hallo TE.

(Medien-)Sucht und ADHS gehen oft zusammen.

Ist sie vernünftig auf Medikamente eingestellt, ist auch eine Suchttherapie denkbar. Die zielt auch darauf ab, Ruhe ins Fahrwasser zu bringen und das Leben danach zu sortieren. Vielleicht lässt sie sich zu einem Beratungsgespräch überzeugen.

Eine Reha anzureg n wird für deine Tochter wieder wie abschiben klingen, wäre aber auf eine Besserung ihres gesamten Lebens ausgerichtet und damit doch etwas ganz anderes.


Als Vater: Welche Rolle hat der Vater im Leben des Kindes? Könnte beim Vater ein Raum sein, um unbelastet von der Vergangenheit mit einem klaren Regieme (Medikation, Zimmer aufgeräumt, keine Gewalt, Medienkonsum selbst kontrollieren und notieren etc.) ein sortiertes aber assistiertes Leben zu beginnen? Idealerweise auch ohne Gefährdung jüngerer Geschwister?



PS: Faulheit ist es bei so einer Störung der Impulskontrolle nicht. Der einzig legitime Vorwurf an das Kind kann sein, dass sie nicht an sich selbst arbeitet. Aber dazu braucht sie Anleitung.

39

Ich hatte mit meiner Tochter auch eine schwere Zeit. Ich habe ihr gesagt, dass ich selbstschädigendem Verhalten nicht hilflos zuschauen kann und sie ausziehen muss.

40

Ich hab auch einen Sohn mit ADHS und Autismus noch dazu und so tickt er glücklicherweise nicht aus und hat auch die Therapien mitgemacht. Hier bin ich erst Recht froh drum wenn ich sowas lese. Aber bei euch kann es so nicht weitergehen. Ich würde mir hier dringend fachliche Hilfe holen und fragen was du machen kannst. Denn immerhin ist sie nun volljährig was die Sache nicht gerade einfacher macht. Oder hat jemand von euch eine gerichtliche Betreuungsvollmacht? Dann bleiben dir mehr Möglichkeiten. So wirst du aber dank ADHS und mangelnder Einsicht nicht an sie rankommen. Aber so kanns bei euch auch nicht weitergehen zu Hause finde ich. Es muss also dringend eine Lösung her.

Ela