Hallo zusammen, ich habe einen Partner der seit anderthalb Jahren geschieden ist. Das ehemals gemeinsame Haus gehört ihm seit über 2 Jahren allein, nur er steht im Grundbuch. Er hat zwei Töchter mit der Exfrau. Ich bin vor einiger Zeit zu ihm gezogen. Muss ich, bzw. muss er es dulden, dass sich die Exfrau ungefragt ins Haus begibt, in Wohnzimmer und Küche geht, und dort sogar an den Kühlschrank? Es gab eine Feier zu der sie anwesend war und dabei wortlos das Haus betreten hat. Sie fühlt sich nach wie vor zu Hause, und für sie ist das ganz normal. Für mich nicht, denn es befinden sich meine Sachen im Haus und ich denke ihr fehlt seit Klärung der Eigentumsverhältnisse jegliches Recht dazu sich so zu verhalten. Liege ich denn wirklich so falsch mit meinem Empfinden und meiner Rechtsauffassung?
Privat oder nicht?
sein Haus, seine Regeln
Er hat auch gesagt er will das nicht. Jedoch hat er mich geschickt es ihr zu sagen.
Wenn die Ex ihn nervt, soll er sie nicht einladen. Aber offensichtlich nervt sie ihn nicht.
Es ist SEIN Haus und es sind SEINE Regeln.
DU bist es, die hier schreibt und die sich hier aufregt.
DU bist es, die sich hier sogar als erstes nennt, ob du es dulden musst.
Du hast offensichtlich mehrere „Baustellen“:
1.: Dein Partner sieht die Ex keineswegs als störend und empfindet es sogar als normal. Immerhin hat er sie zur Party AKTIV eingeladen. Dass du das anders siehst, ist irgendwo dein Problem. Nur die Beiden haben eben gemeinsame Kinder, wahrscheinlich war die Party auch wegen den Kindern und nicht gerade dein Geburtstag.
2.: Ja, der Gang ins Haus und das Betreten von Wohnzimmer und Küche bei einer Party ist vollkommen normal. Die Frau war sicher nicht die Einzige, die das gemacht hat. Es könnte sogar sein, dass die Kinder sie gebeten haben das ein oder andere für sie zu machen. Auch wenn es dir mißfällt, sie kennt sich dort nun einmal aus.
Hier wird dir letztlich niemand helfen können. Rede mit deinem Partner.
Hier muss dein Partner für klare Verhältnisse sorgen. Er ist es, der die Kommunikation mit seiner Ex-Frau übernehmen muss. Alles andere führt nur zu bösem Blut. Wenn dein Verhältnis mit der Ex-Frau einmal besser sein sollte, dann ist es kein Problem wenn du solche Gespräche führst. Im Moment aber noch nicht.
Bei uns ist es auch so, dass mein Ex-Partner das Haus allein übernommen hat. Die Kinder leben bei ihm. Am Anfang nach der Trennung war es so, dass ich dennoch im Haus ein- und ausgegangen bin. Ich war sogar teilweise allein im Haus und habe die Kinder betreut. Als er dann seine erste Partnerin mit eingezog, wollte sie das nicht mehr. Das hat er mir in Ruhe kommuniziert und ich habe mich dran gehalten. Das hiess dann für uns, dass wir Abläufe neu deneken mussten. So habe ich sonst beim Abholen der Kinder ihre Sachen schnell selbst zusammen gepackt. Ab dann musste er das übernehmen, da die Kinder damals noch klein waren. Er musste beim Bringen der Kinder dann auch immer zu Hause sein, da ich keine Zeit mehr im Haus überbrücken konnte.
Heute einige Jahre später und mit einer anderen Frau an seiner Seite. Ich betrete das Haus, wenn ich die Kinder bringe und lege ihre Sachen im Flur ab. Die anderen Räume betrete ich in der Regel nicht. Ausnahmen: Er und seine Partnerin sind nicht zu Hause und die Kinder haben von mir etwas bei, was in den Kühlschrank muss, dann stelle ich das kurz rein oder gebe es den Kinder, damit sie das tun. Wenn ich die Kinder abhole und sie wollen mir etwas zeigen, was sie in ihrem Zimmer gemacht habe, dann kann es passieren, dass ich sie auf ihre Bitte hin begleite. Wenn ich meinen Sohn noch beim packen seines Ranzens unterstützen soll oder ähnliches. Bei einer Party betrete ich das Haus selbstverständlich auch - hier aber nur in Absprache um zu Helfen und zu unterstüzten.
Das Ganze ist also sehr ein miteinander. Und immer im Rahmen, wie es für alle beteiligten OK ist. Ist es nicht okay, dann wird es kommuniziert. Das ich das Haus betrete, hat nichts damit zu tun, dass ich dort mal gewohnt habe, sondern nur das meine Kinder dort leben bzw. ich mit dem Papa und seiner Partnerin befreundet bin. Das Haus fühlt sich für mich aber auch nicht mehr nach meinem zu Hause an. Es ist das Haus meiner Kinder und das Haus von guten Freunden (ihr Papa und seine Frau).
Wie immer in diesen Patchwork-Konstellationen ist Kommunikation und gegenseitige Rücksichtnahme das Wichtigste. Dann geht es auch allen Beteiligten gut.