Kind schläft bei ihm im Bett

Hallo liebes Forum,

ich habe nun auch die Tochter (9 Jahre alt) meines Freundes kennengelernt. Wir verstehen uns sehr gut, lachen viel zusammen, gehen schwimmen oder mal ein Eis essen.

Aktuell sind Sommerferien, sie ist nun drei Wochen bei ihm. Was mich irritiert- sie schläft bei ihm im Bett, das ist sie so gewohnt, weil sie zu Hause auch, seitdem sie ein Baby ist, bei ihrer Mutter im Bett schläft.

Sprich wenn wir uns sehen, fahre ich abends nach Hause. Ihre Mutter hatte mir vorgeschlagen, dass ich auf der Couch schlafen könnte wie ihr neuer Freund, aber damit würde ich mich unwohl fühlen. Wie ein Gast. Es tut mir irgendwo weh, abends wieder nach Hause zu fahren, während die Kurze bei Papa im Bett liegt. Ich würde auch so gerne mit ihm kuscheln, halte mich aber natürlich zurück.

Ist das normal, mit 9 Jahren noch bei den Eltern im Bett zu schlafen, obwohl man ein Kinderzimmer mit eigenem Bett hat?

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Ich würde ganz sicher nicht auf der Couch schlafen wie Besuch. Mit 9 sollte ein Kind im eigenen Bett schlafen. Wir hatten damals exakt das gleiche Problem, aber mein Mann wollte das auch lösen. Seine Tochter konnte nämlich damals nicht mit auf Klassenfahrt, weil sie nicht alleine schlafen konnte. Spätestens da war ihm klar, dass man dem Kind keinen Gefallen tut, wenn man es so unselbstständig erzieht.

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Ich finde "normal" ist ein sehr schwieriges Wort. Eventuell ist die Tochter deines Freundes einfach sehr sensibel und braucht nachts noch die Versicherung der Nähe ihrer Eltern.
Wir haben auch sehr nähebedürftige Kinder, die fast jede Nacht zu uns kommen. Daher haben wir ein Familienbett mit 2,70 m Liegefläche. Nun sind es aber,bis auf den Ältesten, gemeinsame Kinder und mein Mann ist schon seit er 2 ist präsent in unserem Leben. Insofern betrachten sich die beiden auch als Vater und Sohn und es ist nicht komisch, wenn der Große auch zu uns kommt. (Was selten ist, vielleicht 3-4 Mal im Jahr, wenn es ihm mal nicht gut geht.)
Ich verstehe aber, dass das bei dir gefühlsmäßig anders aussieht und du dich auch etwas zurückgesetzt fühlst. Bei uns gibt es zB die "Regel", dass die Kinder in ihren Zimmern einschlafen und dann nachts zu uns kommen dürfen. So haben wir abends noch Zeit für uns und gemeinsames Kuscheln.
Hat die Tochter deines Freundes ein eigenes Zimmer? Dann wäre mein Vorschlag, dass sie dort einschläft und er rüber geht zu ihr, wenn sie nachts dann nicht mehr allein sein mag. So könntest du nachts in "eurem" Bett bleiben. Die Variante mit der Couch finde ich ehrlich gesagt auch befremdlich.

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Für mich würde das so nicht gehen. Die Tochter meines Freundes schläft ja jetzt mit 13 noch mit ihrer Mutter in einem Bett. Also wo ist denn da das Ende? Bei uns war es so, dass das geendet hat, als ich auf den Plan getreten bin. Gemeinsam mit ihr im Bett hätte ich kein Auge zu getan. Für mich geht nichtmal dasselbe Zimmer. Im Urlaub nehmen wir immer zwei oder eine Wohnung. Du wirst sicherlich viele Antworten bekommen, von wegen das Kind hat das Bedürfnis danach und wieso sollte das weniger beachtet werden, als die neue Freundin. Für meinen Freund war das aber selbstverständlich, dass diese Art der Nähe Paarbeziehungen vorbehalten ist. Er ist der Meinung das eigene Bett gehöre zum natürlichen Abnabelungsprozess. Mit seiner Ex hätte er das auch nicht besprochen. Aktuell ist es sogar so, dass immer wenn die Tochter kommt, sie erstmal kurz in ihrem Zimmer alleine sein möchte, weil sie es genießt bei uns ihren ganz eigenen Raum. nur für sich zu haben.

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Hallo
Wie lange seit ihr denn ein Paar ? Wie lange kennt ihr euch ?
Wie oft ist das Kind denn da ?

Ich würde sie erst mal in denn 3 Wochen kennen lernen, und dann langsam mit dem Vater das Gespräch suchen .

Ich würde versuchen sie ganz langsam umzustellen .
Eigenes Bett kaufen.
Erst mal in Begleitung dort einschlafen , wie oben beschrieben wenn was ist kann sie immer noch rüber kommen etc.
Abends ausgiebig kuscheln.

Vielleicht kannst du dich mal überwinden und wirklich bei deinen Freund auf dem Sofa schlafen , damit ihr mehr Zeit miteinander verbringt . Frühstückt etc. ( ausnahmsweise das soll natürlich nicht die Regel werden )

Und wenn du das Bedürfnis hast auch mit ihr zu kuscheln und ihr euch gut kennt warum nicht ? aber mach langsam ihr Tempo sie ist schon 9.

Ich würde mich als Mutter freuen das mein Kind so gut angenommen wird , und nicht als Störfaktor gesehen wird .
Lg

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Wir sind zwei Jahre zusammen, die Tochter ist sonst alle 14 Tage über das Wochenende bei ihm. In den Sommerferien aktuell drei Wochen am Stück.

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Also ist es doch schon eine längere Beziehung .
Ich würde ihm einfach drauf ansprechen . Wenn er das so gut findet und dagegen ist . Muss man halt schauen .
Irgendwann ziehen sie alle aus und wollen in ihr Bett

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Der einzig richtige Ansprechpartner hier ist dein Freund. Was sagt er dazu? Möchte er nicht auch mit dir in einem Bett schlafen? Möchte er auch, dass seine Tochter langsam lernt alleine zu schlafen? Nur wenn er das auch alles will, könnt ihr euch langsam an die Umstellung machen. Den Vorschlag von Zitronenkaffee finde ich perfekt! So hatten wir es damals nämlich auch gehandhabt👍🏻

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Ich weiß nicht, wie er dazu steht, aber er scheint es so gut zu finden. Sonst würde er sie ja in ihr Bett schicken.

Insgeheim hoffe ich, dass es sich in zwei Jahren spätestens von selbst erledigt hat, wenn sie in der Pubertät ist.

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"aber er scheint es so gut zu finden"

Und er scheint zu denken dass es für dich auch ok ist da du ihn ja bisher offenbar nicht darauf angesprochen hast 😅 Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Rede mit ihm. Sag ihm, dass es für dich so nicht mehr passt und du gerne eine Änderung hättest, das ist doch völlig legitim.

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Hallo, es gibt Kinder, die schlafen schon mit ein paar Wochen im eigenen Bett und es gibt Kinder, die schlafen noch mit 11 im Bett der Eltern. Alles ist in Ordnung solange alle Beteiligten damit einverstanden sind. Das bist du nicht und insofern sollte hier ein offenes Gespräch stattfinden zwischen deinem Partner und Dir. Vielleicht gibt es einen Kompromiss? Allerdings muss ich auch sagen, dass ich denke, dass Du als Erwachsene ein paar Wochen im Jahr auch verzichten könntest und einem Kind, das bei getrennt lebenden Eltern aufwächst, viel Zeit und Nähe mit Papa ermöglichst. Es ist ihre Kindheit, die prägendste Phase im Leben eines Menschen. Und sie ist schon 9 Jahre alt, in ein paar Jahren verändert sich durch die Pubertät ohnehin das Bedürfnis nach Papas Nähe.
Liebe Grüße

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Das ist ein schwieriges Thema. Leute welche generell das Familienbett praktizieren, argumentieren mit "jaaa...aber wer schläft schon gerne alleine? Wir Erwachsene auch nicht, warum dann das Kind?"
Das ist in gewisser Weise auch nachvollziehbar, aber ab einem gewissen Alter des Kinds häufig gesellschaftlich nicht mehr. Da hat es gefälligst daran gewöhnt zu sein alleine zu schlafen, vorallem wenn es nicht das eigene ist, wie in eurem Fall.

Um auf eure Konstellation zurückzukommen besteht die Schwierigkeit darin, dass das Kind nie daran gewöhnt wurde und es auch für die Eltern so normal ist.
Das Kind jetzt auszuquartieren finde ich schwierig, gerade im Zusammenhang mit dir. Hat was von "mach Platz, ich bin wichtiger".
Du kennst das Kind erst kurz, da würde ich die Priorität auf das Kennenlernen legen. Dann langsam die Schlafsituation ansprechen und das Kind umgewöhnen. Die Betonung liegt auf langsam. Das Kind ist nicht ständig da, also bleibt genug Zeit für euch.
Was du dir abgewöhnen solltest ist der Konkurrenzgedanke. Da gibt es keinen Grund traurig nach Hause zu fahren. Du bist nunmal neu in der Konstellation.

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du hast keine Kinder? Das Mädchen geniesst die Zeit mit ihrem Vater und sie schläft ja sicher im 2. Bett.
wenn du ih dazu drängst es zu ändern, wird er sich für seine Tochter entscheiden

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Ich dränge da überhaupt nicht. Ich finde es nur befremdlich, mit fast 10 noch bei Papi im Bett zu schlafen.

Das ist meine persönliche Meinung und das kenne ich auch so von keinem Kind aus meinem Umfeld.

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Mit dem Gedanken bist du nicht alleine. Finde ich auch weit drüber.
Hier schläft keiner meiner Stiefkinder noch bei uns. Das wollten sie aber auch nie. Ich glaube für ein Kind ist der Gedanke auch irgendwie strange sich in die Besucherritze beim Vater und seiner Frau zu quetschen. Soviel Körpernähe ist denen zu viel.

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Hallo

Ich finde, dass es nach 2 Jahren Beziehung legitim ist, beim Papa nachzufragen, wie er das findet und ob er plant, die Gewohnheit irgendwann zu ändern. Vielleicht stört es ihn ja auch und er hat auf das erlösende Gespräch gewartet?