Freund, Stiefsohn.. wie Verhaltet ihr euch?

Hallo Liebe Community,

ich bin bereits über 18 Monate mit meinen Freund zusammen. Er war bereits verheiratet und hat ein Kind das 7 Jahre alt ist.
Anfangs bin ich mit der Situation prima klar gekommen. Aber in den letzten 6 Monaten habe ich gemerkt, dass der Sohn meinen Freund finanziell ausnimmt und nur zu Ihm möchte, wenn er etwas Geschenkt bekommt. Des Weiteren darf das Kind alles machen was es möchte, mein Freund lässt alles durchgehen... Dies habe ich bereits mehrmals vorsichtig bei meinem Freund angesprochen, aber er meinte ich würde mir das nur einbilden. Wir bekommen uns deswegen in die Haare obwohl ich das nicht möchte...

Ich merke selbst an ihm und er merkt das auch, dass er an seine Grenzen gerät wenn das Kind da ist. Er steht total "unter Strom" und man kann mit ihm nichts anfangen.

Habt ihr Tipps für mich?

Danke schon einmal

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Vielleicht solltest du deine Denkweise ebenso reflektieren wie du es von deinem Freund erwartest. Ein Kind in dem Alter denkt sicher nicht daran jemanden „finanziell auszunehmen“ - da liest sich eine gewisse negative Grundeinstellung dem (an der Situation völlig unschuldigen) Kind gegenüber raus. Wenn dein Freund seinen Erziehungsstil trotz deiner Ansprache nicht ändern möchte, wirst du dich im Zweifelsfall damit arrangieren müssen.

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Hi,
also vorweg, mit 7 macht ein Kind definitiv nichts absichtlich. Es ist aber eben für beide vermutlich eine komische Situation. Der Kleine kann vermutlich mehr mit Mama anfangen (wohnt vermutlich bei ihr?) und dein Freund tut alles, damit sein Sohn gerne bei ihm ist. Und dazu gehört eben Bestechung.. Und so ergibt sich der Teufelskreis, der Kleine gewöhnt sich an die Bestechung (Geld, Süßes, keine Grenzen) und verlangt immer mehr, dein Freund will nicht, dass sein Kind unglücklich bei ihm ist (und evtl. sich auch bei der Mama beschwert) und gibt dementsprechend nach. Mein Tipp wäre Geschenke reduzieren, Grenzen setzen (langsam und behutsam) und auf gemeinsame Erlebnisse setzen. Es muss nicht gleich etwas Spektakulären sein (Freizeitpark oder ähnliches), es reicht gemeinsam was unternehmen, spielen, mal einen Film gucken und langsam eben andere Rituale einführen. Es wird Frust geben, das ist vorprogrammiert, aber Gewohnheiten zu ändern braucht eben auch seine Zeit..

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Ich finde du machst das schon ganz richtig, indem du es ansprichst.
Es wird wahrscheinlich was dauern, aber mach das weiterhin. Dann wird es ihm irgendwann auch auffallen.

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Das mit dem "finanziell" ausnehmen, das finde ich für ein Kind auch eine etwas seltsame Formulierung. Da würde ich mal ganz vorsichtig vermuten, dass da die Kindsmutter dahinter steckt und ihm da etwas einflüstert.

Was das "alles durchgehen lassen" betrifft: Das ist wohl bei vielen Trennungsväters - zumindest am Anfang - so. War bei meinem auch so. Vor lauter schlechtem Gewissen wegen der Trennung und weil die Kinder bei uns nicht so oft waren wie bei der Mutter, gabs anfangs auch wenig Regeln und viele Süßigkeiten. Das hat natürlich mit Erziehung nichts zu tun und wird ihm irgendwann auf den Kopf fallen, mitunter in mehrfacher Hinsicht: Das Kind ist unerzogen und du trennst dich vielleicht irgendwann von ihm, weil dir die Situation zu viel wird.
Ich würde ihn mal fragen, was er unter Erziehung vorstellt und ob er zu seinem Sohn eventuell aus Schuldgefühlen heraus so handelt. Kinder brauchen einen gewissen Rahmen. Wenn man ihnen alles erlaubt, werden sie letztlich auch nicht glücklicher, das ist ein Irrglaube.

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#rofl das ist ja ein ausgefuchster 7jähriger, der schon eiskalt berechnend seinen Vater finanziell ausnehmen kann, Hut ab ;-)

Nein ernsthaft jetzt, solang es DICH finanziell nicht betrifft, geht dich das ganze nichts an. Für mich zählen da aber auch Dinge wie - er kann sich den Restaurantbesuch mit dir nicht leisten weil er dem Kleinen das drölfte Playstation Game kaufen muss. DAS tangiert dich wohl. Und sollte sowas öfter vorkommen, musst du das klären.

"Des Weiteren darf das Kind alles machen was es möchte, mein Freund lässt alles durchgehen.." DAS hatten wir hier auch und vor dem zusammen ziehen haben wir uns ausführlich darüber unterhalten. Für mich ein NO GO! Damit ein Zusammenleben funktioniert, gibt es Regeln, so dass es für jeden stimmt. Hätte der Vater nicht zugestimmt, wäre dies ein Killerkriterium für mich gewesen.