Sohn möchte nun zum Vater - Meine Gefühle spielen verrückt. Kennt ihr das?

Hey Ihr Lieben,
ich weiß nicht wohin mit meinen Gefühlen. Deshalb wende ich mich einfach mal an euch. Ich habe drei Kinder. Zwei Kinder aus erster Ehe. Wir sind seit 5 Jahren getrennt. Seitdem leben beide Kinder hauptsächlich bei mir (alle 2 Wochen das übliche Wochenende waren sie beim Vater).

Mein neuer Partner und ich haben noch Kind zusammen bekommen. Er ist nun im Kleinkindalter. Kurz nach der Schwangerschaft ist mir viel Negatives widerfahren. Dazu gehört z.B. der plötzliche Tod meiner Mutter nach einer kurzen schweren Erkrankung. Ich habe danach eine Angststörung entwickelt. Die sich letztlich so weit entwickelt hat, dass ich mir Hilfe geholt habe bzw. zusammengebrochen bin und für 4 Wochen in einer Klinik war. In dieser Zeit waren meine großen Jungs bei ihrem Vater.

Mir war klar, dass danach wahrscheinlich die Frage aufkommt, ob es noch sinnvoll ist, dass die Kinder bei mir leben. Mein großer Sohn hat eigentlich immer gesagt, dass er bei mir leben möchte und das es für ihn so normal sei. Mein mittlerer Sohn hatte zwischendurch immer mal den Gedanken, dass er das Wechselmodell möchte. Dies wurde jedoch immer wieder verworfen. Jetzt haben wir ein klärendes Gespräch geführt und gefragt, wie der Stand der Dinge sei. Wo die Kinder ihren Lebensmittelpunkt haben möchten usw. Ich fühle mich soweit wieder gefestigt und hatte mir natürlich gewünscht, dass alles beim Alten bleibt.

Dies war natürlich nicht so. Mein mittlerer Sohn möchte bei mir bleiben und mein großer Sohn möchte lieber dort bleiben. Seine Begründung klang verständlich. Er hätte dort mehr Ruhe. Sie haben kein lautes Kleinkind mehr. Er würde sich bei bei beiden wohlfühlen, aber jetzt wo er 4 Wochen da war, habe er die Ruhe genossen.

Bei uns ist es natürlich immer etwas wuseliger. Außerdem bin ich natürlich durch meine Erkrankung oft depressiv gewesen. Ich verstehe ihn dadurch absolut. Ich muss dazu sagen, dass das Verhältnis zu meinem Ex und seiner Freundin nicht das Beste ist. Wir sind extrem unterschiedlich in unserer Lebensweise und ich weiß von meinem mittleren Sohn, dass sie im Vorfeld viel darüber geredet haben und das ganze sehr Attraktiv gemacht haben (neues Zimmer, mehr Taschengeld, Moped usw.) Umso mehr verstehe ich ihn. Ich kann ihm all das nicht in dieser Form bieten.

Dennoch hat es mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Es fühlt sich fast so an, als sei jemand verstorben. Ich kann mir garnicht erklären warum das so stark ist. Seit dem Moment muss ich ständig weinen und ich trauere so.
Kennt einer von euch sowas? Wie habt ihr so eine Zeit überwunden?
Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich wieder "Ganz" fühlen kann.
Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich wie ich diese Phase überstehen kann? Wie war es bei euch? Ich habe so Angst ihn aus den Augen zu verlieren. Er ist jetzt in einem Altern wo er vielleicht garnicht mehr kommen will irgendwann. Die Gedanken machen mich fertig. Dadurch das der Groß das größte Zimmer hier hat, spielen wir mit den Gedanken die Zimmer etwas zu verändern. Dies macht mir jedoch wieder Angst, dass er sich dann hier garnicht mehr wohlfühlen wird.


Freue mich auf eure Antworten.

LG

Mama3Kinder

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Ich finde es toll, dass dein großer Sohn so viel Vertrauen hat und seinen Wunsch äußert. Seine Gründe sind auch verständlich. Und es ändert nichts an der Liebe, er lebt halt dann bei seinem Papa. Besprich mit deinem Sohn wegen der Veränderung des Zimmers, aber redet erstmal, wann und wie oft er bei dir sein kann/möchte.
Die erste Zeit wird hart für dich sein, aber gib euch eine Chance für diese Veränderungen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Danke für deine Antwort.
Er hat den Wunsch im Grunde nicht selbst geäußert. Ich glaube, dass dies nie Thema geworden wäre, wenn ich nicht in eine Klinik gekommen wäre und wenn wir sie nicht explizit gefragt hätten. Er wurde natürlich etwas bearbeitet und hat sich wahrscheinlich das erste mal überhaupt Gedanken über diese Option gemacht.
Ich hätte nicht gedacht, dass loslassen so hart sein kann. :-(
Naja ich muss dem Ganzen ja eine Chance geben, weil ich nur das Beste für meine Kinder möchte.

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Eine Beziehung besteht aus Nähe und Distanz. Und manchmal kann etwas Distanz auch Ruhe reinbringen. Es muss ja nicht bedeuten, dass es für immer so ist. Dein Ältester hat das Bedürfnis nach mehr Ruhe und wohl auch mehr Kontinuität.

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Hey, Trauer ist da wohl vollkommen normal. Vielleicht ein doofer Vergleich - aber ich war auch traurig, als wir unsere Wohnung (die richtig räudig und abgewohnt war) verlassen haben und in unser eigenes Haus gezogen sind. Obwohl ich es mir bewusst so gewollt und gewünscht habe. Es endet eben ein Lebensabschnitt für dich.
Ich würde auch nicht an der Hoffnung festhalten, dass dein Sohn wieder zurückzieht - vielleicht tut er das, wäre nicht ungewöhnlich, aber er verdient es dass du ihm erstmal Sicherheit gibst und ihm nicht vermittelt, dass du dein eigenes Leben nicht mehr schön und lebenswert findest und traurig wegen ihm bist. Flügel geben ist manchmal schwer 😅

Ich finde es super, dass du die Entscheidung deines Sohnes objektiv betrachtet nachvollziehen kannst. Das ist super und das solltest du ihm auch vermitteln. Beim Herzen wird die Entscheidung auch noch ankommen 😊

Ich bin übrigens mit 13 auf ein Internat. Ich hatte schon vorher keine schlechte Beziehung zu meinen Eltern, aber während ich dort war, ist meine Beziehung noch vieeeeel besser geworden. Qualität ist definitiv besser als Quantität!