Alle Kinder immer gleich?

Mein Mann und ich leben seit ca. 3 Jahren als PatchworkFamilie zusammen. Er hat 2 Kinder in die Beziehung mitgebracht, ich eins. Alle in einem ähnlichen Alter (9-10). Gemeinsam haben wir jetzt noch ein einjähriges Kind. Oft kommen wir in Streitigkeiten nicht weiter und drehen uns bei einigen Punkten im Kreis. Zunächst muss man sagen, dass vor allem seine beiden mich vollends akzeptieren und ich in Teilen sogar eine Rolle über das "normale Maß" einer Stiefmutter einnehme. Das macht vieles einfach, anderes natürlich schwerer. Ein großer "Störfaktor" in unserer Familie ist die Exfrau meines Mannes. Seit Jahren (auch schon vor mir) herrscht ein erbitterter Krieg auf dem Rücken der Kinder, jeder Kompromiss väterlicherseits, Zugeständnisse, Beratungen bei externen Stellen blieben bisher erfolglos. Das ist aber nicht Gegenstand meiner Frage. Kurze, knappe Erklärung zu den Wohnverhältnissen:mein Großer wechselt halbwegs zweiwöchentlich 4 Tage zum Papa, seine beiden sind alle 7 Tage für eine Woche bei uns, jeder hat ein eigenes Zimmer.
Es geht darum, dass mein Mann absolute Gleichbehandlung fordert und ich an manchen Stellen nicht weiß, ob ich mich tatsächlich falsch verhalte. Aktuelles Beispiel: seine Tochter möchte oft bei mir schlafen, oder Papa soll bei ihr schlafen oder sie beim kleinen Bruder. Dass mein Mann 1 Nacht bei ihr schläft, ist eigentlich jedes Mal so, ist auch völlig ok. Wenn sie beim kleinen Bruder schläft, dann auf einer separaten Matratze aus ihrem Zimmer. Wenn mein Großer beim Kleinen schläft, dann in seinem Bett (er hat in seinem Zimmer keine extra Matratze). Der hat schon ein großes Bett, damit ich mich nachts dazulegen kann, wenn er wach wird und sich nicht anders beruhigen lässt (er schläft noch nicht ansatzweise durch). Nun stört mein Mann der Unterschied (das sagt er jetzt). Ich habe ihm erklärt, dass es für mich einen Unterschied macht, weil ich mich nachts fast immer dazulegen muss und das mit meinen Kindern auf so beengtem Raum kann. Mit seiner Tochter kann ich das nicht, ich gewähre ihr manchmal auch mit mir im großen Bett zu schlafen, aber auch das ist für mich ungewohnt. Ich hab sie lieb, aber ich habe körperlich einfach auch eigene Grenzen. Nun ist der Konflikt jedenfalls da und ich will meinen Sohn jetzt eigentlich nicht ausquartieren, andersrum sie aber auch nicht einquartieren. Es klingt unfair, ich weiß. Aber ich suche wirklich ehrlichen Rat. Muss/soll man alles bei jedem Kind genauso machen (mal abgesehen davon, hat mein Mann meinem großen Sohn gegenüber kein so enges Verhältnis - was ich gemessen an der Zeit relativ normal finde, aber er bringt sich ihm ggü wenig ein. Seine fordern das von mir, meiner fordert eben nichts aktiv von ihm ein und damit war's das an Beziehungsarbeit)?

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Definitiv nein.
Wenn er will, dass seine Tochter sich auch dazulegen darf...soll...will, dann soll er sich halt neben den Kleinen legen und DANN kann seine Tochter sich dazulegen.
Ich würde mein Bonuskind in dem Alter auch nicht mehr so nah neben mir liegen haben wollen.

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Nein, du MUSST schon mal gar nichts.

Wenn sein Kind mit dir kuscheln mag ist das okay, wenn du das in dem Moment auch magst ist das schön und wenn du das eben mal nicht magst ist das auch vollkommen okay.

Gleichberechtigung gut und schön aber 100% kann man es ja eh nicht machen und er kann nix fordern was er selbst auch nicht macht.
(kein so enges Verhältnis zu deinem Sohn. Ja was evtl. am Alter liegt aber auch da kann er sich doch auch mehr einbringen wenn er denn so auf Gleichbehandlung pocht ;-))

Für mich machst du da gar nichts falsch, im Gegenteil du machst ja schon so viel auch für seine Kinder.

Ich bin ehrlich, kuscheln mit meinem Stiefkind kommt für mich absolut nicht in Frage, kann ich nicht und will ich nicht, da hab ich auch meine Körperlichen Grenzen.
Muss ich auch nicht und lass ich mir auch nicht aufzwingen, auch wenn es mein Partner schon gerne hätte. Ich bin eh nicht so der Kuschelmensch und sein Kind ist auch eher nicht so fürs Kuscheln (außer bei Papa, an den klebt das Kind wie ein Klimakleber auf der Straße ;-)).
Wenn andere das können und wollen, gerne. Aber jeder Mensch ist unterschiedlich und das sollte man aktzeptieren und respektieren.

Da fällt mir ein, legt er sich denn auch zu deinem Kind ins Bett wenn es in der Nacht wach wird und nicht einschlafen kann?

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Danke für deine Rückmeldung. Nein, er legt sich nicht dazu. Und ich vermute, dass er es auch bei der Kombo unser Sohn, seine Tochter nicht machen würde, weil ihm das viel zu eng ist. Deswegen möchte er jetzt, dass mein Großer eben auch auf einem separaten Bett schläft.
Ich glaube, man kann es den Kindern ganz einfach erklären, nur er macht ein riesen Ding draus und seine beiden merken das ja und äußern dementsprechend, dass sie angeblich weniger dürfen. Natürlich sehen Kinder nicht, wo man auf der anderen Seite Abstriche macht (sein Großer darf Playstation spielen, meiner interessiert sich dafür nicht; wir richten unseren Speiseplan nach ihnen, weil sie sehr einseitig essen). Es ist ganz schwierig, mit meinem Mann konstruktiv darüber zu sprechen. Er geht sofort in den Verteidigungsmodus, vermutlich weil seine Kinder es durch den ganzen Rosenkrieg eh schon schwerer haben.

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Ich würde an deiner Stelle ganz klar folgende Haltung vertreten: Wenn er will, dass seine Tochter auch mit einem Elternteil gemeinsam beim kleinen Bruder im Bett schlafen darf, soll er das selber tun, du begrüßt sein Engagement für sein Kind.

Aber dafür ist er wahrscheinlich zu bequem, ihm geht’s nur darum, dass DU das Engagement leistest. Er möchte selber lieber gut in seinem Bett schlafen, um seine Tochter sollst bitte du dich kümmern, sonst macht er völlig unangebrachte Vorwürfe und versucht dir ein schlechtes Gewissen einzureden, obwohl du eh schon viel für seine Kinder machst ohne dass er sich entsprechend um deines kümmert. Will sogar bestimmen, dass dein Sohn nicht bei dir schlafen darf.

Ich habe die Vermutung, dein lieber Mann ist im Rosenkrieg mit der Ex ein sehr aktiver Kriegstreiber, stimmt’s?

Bearbeitet von Strawberryfield
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Verständlich, dass seine Tochter gerne mit dem kleinen Bruder in einem Bett schlafen mag? Klar.
Verständlich, dass Dein Sohn gerne mit dem kleinen Bruder in einem Bett schlafen mag? Klar.
Verstädnlich, dass Du nicht gerne mit seiner Tochter in einem Bett schlafen magst? Klar.

Alles 3 absolut nachvollziehbare Wünsche. Alle 3 legitim.

Dass er sich nachts nicht zum kleinen Kind legen kann, wenn seine Tochter bei ihm schläft, ist das Problem. Ansonsten kommt Ihr auf keinen Nenner.

Nebenbei, Rücksicht auf Essenspläne ist von Kindern vermutlich weniger zu erwarten. Die machen sich wenig Gedanken um sowas. Und wegen Playstation, Dein Sohn dürfte ja auch, er will nur nicht, oder? Finde das also keinen super Vergleich.

Nee, aber bei dem Schlafthema ist der Hintergrund ein anderer. Wenn der Kleine unruhig ist, müßte er sonst halt zu Euch ins Bett.

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Ich habe kein Problem, den Kleinen zu uns zu holen (habe ich ja lange so gehandhabt), aber mein Mann kann so nicht schlafen. Deswegen haben wir ein großes Bett für ihn gekauft, bei dem ich mich dazulegen kann.

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Also ich versteh eure Schlafkombination nicht so ganz.
Mein Mann hat zwei Mädels 11 und fast 13 und mein Sohn ist fast 12.
Am Anfang hab ich zugestimmt das seine Mädels eine Nacht beim Papa schlafen dürfen und ich bei meinem Sohn . Die Mädels sind nur 2 Wochenenden im Monat bei uns und mein Sohn lebt mit hier .Seit 4 Monaten haben wir Nachwuchs und wir haben den 3 Großen erklärt das es nun so nicht mehr geht. Im Winter durften alle 3 im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen und jetzt ab und zu im Wohnwagen.
Aber ich würde die Großen nicht mit dem Kleinen schlafen lassen .
In dem Alter muss man als Papa ja sowieso aufpassen wenn die Mädchen bei ihm schlafen würden ,die Kindsmutter würde ihm alles mögliche anhängen .

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Ich finde „er hat keine zusätzliche Matratze in se8nem Zimmer“ keine Begründung. Er könnte doch die gleiche Zusatzmatratze wie das Mädchen benutzen, wenn er beim kleinen Bruder schläft?

In meinen Augen ist es eine ungerechte Bevorzugung, wenn einer beim kleinen Bruder im Bett schlafen darf und die andere eben nicht. Und für dich wäre es auch weniger eng, wenn du dich nachts dazulegen musst.

Also, ich kann den Mann in dem Punkt verstehen.

Ich hätte allerdings keine Lust, mit so einem großen Kind zusammen zu schlafen, auch nicht, wenn es sich das wünscht. Das würde ich dem Mädchen freundlich erklären und einfach nicht machen, egal, wer da was von mir will.

Ich würde auch meinen Platz im Bett nicht aufgeben, wäre aber einverstanden, wenn der Kindsvater in Einzelfällen mal bei der Tochter im Zimmer übernachten will. Wirklich selten. Eigentlich finde ich bei den Eltern schlafen bei so großen Kindern eine schräge Marotte.

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Danke für dein Feedback. Es ist einfach ein bisschen komplexer. Ich hatte das mit dem Bett so erlaubt, dann sind die anderen auf die Idee mit der Matratze gekommen und jetzt soll ich erklären, warum er es nicht mehr darf (obwohl ich es ok finde). Die "Marotte", wie du es nennst, ist auch problematisch und deswegen ist dieses dort schlafen auch eine andere Nummer, sie möchte eigentlich immer bei irgendjemandem schlafen oder jemand soll bei ihr schlafen. Bei jedem Aufenthalt schläft mein Mann mind. 1x dort, sie beim Bruder. Sind also jeweils 2 von 7 Nächten und es genügt nicht, alle anderen Nächte kommt sie immer mind. 1x nachts in unser Schlafzimmer. Mein großer Sohn schläft 1x/Monat beim Bruder.