Eigenes Kind bricht Kontakt ab wegen Eifersucht auf Bonuskinder

Mein Kind lebt beim KV und die Kinder meine Freundes bei uns. Mein Kind war jedes zweite WE bei uns und wir haben es dann etwas besonders behandelt: Essensauswahl, Auswahl was wir machen, durfte es oft entscheiden, da wir an den übrigen WE drauf achten, was die anderen wollen.
Ansonsten habe ich sehr darauf geachtet, dass alle gleich behandelt werden.

Das ging meinem Kind aber zu weit, und es hat sich immer gewünscht mehr für mich zu sein, als die anderen. Mit dem anderen Kindern hatte es ein sehr herzliches und sehr geschwisterliches Verhältnis.

Nachdem die Kinder meines Freundes ihre Mutter (emotional) verloren haben, sie ist psychisch erkrankt, klebten sie sehr an mir. Meinen Freund hat das auch in eine Krise gestürzt und ich war plötzlich hauptsächlich für alle Kinder verantwortlich.

Das wurde für mein Kind zu einer großes Belastung. Und für mich auch, da ich das nicht auffangen konnte und immer zwischen den Stühlen stand.
Viele Jahre später, ich hatte das alles verhältnismäßig gut gemeistert, hat sich mein Kind mit der jüngsten der BKS sehr verstritten, mit der sie am engsten war, und darauf von mir gefordert, dass wir nichts mehr mit den anderen machen. Mit meinem Freund hatte sie immer schon ein Recht distanziertes Verhältnis. Darauf bin ich nach langen Verhandlungen eingegangen, weil sie sonst nicht mehr zu uns gekommen wäre. Aber irgendwie war es dann zu spät und sie will nichts mehr mit mir zu tun haben, weil sie sehr verletzt ist, dass ich immer noch zu den anderen Kindern stehe, obwohl sie von einer so verletzt wurde.

Ihr Vater befeuert leider alles. Nun habe ich schon 6 Monate keinen Kontakt zu ihr. Und ich merke, dass ich Probleme habe die Bks weiter so lieb zu haben. Meine Trauer ist so groß.

Hätte ich sie nicht gleich behandeln dürfen?
Oder war mein schlechtes Gewissen, es nicht allen Recht machen zu können im Weg?
Ich wollte so sehr eine gemeinsame Familie haben und habe es nun verspielt. Bzw alles hatte einfach

Es wird hier viel über Gleichbehandlung der Kinder geschrieben, und jede Famile macht es auf ihre eigene Art. Das finde ich toll. Ich lese zugegeben mit Erstaunen, wie selbstbewusst Mütter ihre leiblichen Kinder bevorzugen. Das wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Klingt aber auch logisch und gesund.
Bei uns hatte die angestrebte Gleichbehandlung so krasse Konsequenzen, das will ich hier teilen, weil ich nichts ähnliches gelesen hatte.
Achtet sehr auf die Bedürfnisse der Kinder, auch wenn sie nicht euren entsprechen. Bei zwei getrennten Elternteilen hat das Kind manchmal nicht so viel "Disharmonie-Resistenz" um Streit auszuhalten. Da kann es einfach Konsequenzen ziehen, die bei einer Kernfamilie nicht möglich sind.

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Ich habe versucht, mein EK sowie mein BK gleich zu halten, mit dem Ergebnis, dass mein Mann sich jeglichen Pflichten für sein Kind entzogen hat und meinte, da würde ja so gut laufen. Die KM hatte dann auch ordentlich aufgehetzt, ich hätte ihrem Kind nichts zu sagen und es sind noch mehr Dinge vorgefallen. Irgendwann war mein Bk in einer "Opferrolle" und alles drehte sich nur um dieses Kind, welches auch seltener kam.
Mein Mann veränderte sich, zu meinem Kind war er normal, sein Kind durfte nur mit Samthandschuhen angefasst werden, wir sollten alle nur machen, was mein Bk wollte. Irgendwann ist die Stimmung bei EK und mir gekippt. Mein EK wollte nicht mehr da sein, wenn Bk da war, da sagte sie so auch zu ihrem Vater, der sprach mich dann an, was bei uns Zuhause los wäre. Mein EK ist jetzt entgegen gesetzt zu Bk da. Happy Familie gibt es nicht mehr. Ich musste die Notbremse ziehen zum Wohle meines Kindes. Ja meine Tochter steht für mich natürlich an erster Stelle. Mein Bk tut mir leid, aber ich kann nichts dafür, dass seine Mutter ihn emotional missbraucht und mein Mann damit überfordert ist. Mein Mann hat seinen Sohn immer noch auf einem Thron.
Ich bin froh, dass mich mein Ex damals auf unsere Situation angesprochen hat und nur das Beste für unser Kind wollte.

Ich kenne kein BM, welche ihre Stiefkinder als eigene sieht. In diesen Fällen leben die Kinder aber bei der Mutter.

Ich finde in deiner Konstellation hätte ich die Umgangswochenden hauptsächlich mit meinem Kind verbracht und meine Bk dem Vater überlassen (welcher sich ja eigentlich sowieso zu kümmern hat). Man kann nicht die Kinder zusammen werfen. Im PW sind immer noch die Ex Partner mit im Spiel.
Und ich weiß auch, dass die Väter schnell überfordert sind und versuchen alles auf die neue Partnerin abzuwälzen.

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Ja wohl wahr. Also ich liebe mein bonuskind.
Aber habe noch kein eigens. Allerdings finde ich Väter und Mütter im Patchwork sollten regelmäßig sich mit ihrem Kind alleine beschäftigen um die Bindung zu behalten und zu stärken. Nur weil ein Partner mit Kids dazukommt bleibt man ja trotzdem nur Mama und Papa vom eigenen. Klar sollte man die Kids alle mit Respekt und lieb behandeln. Alltag alle gleich. Aber emotional geht nichts übers eigene schätze ich mal. Zumindest als ich schwanger war habe ich gespürt : ich liebe bk aber das was da in meinem Bauch war hat mich mit Liebe überwältigt. Es war ein Unterschied ja aber deswegen behandelt man ja kein Kind schlecht. Das muss man trennen.
Wenn abwr der Partner in ein Tief fällt wegen der ex in mir nicht ermöglicht für mein Kind länger nicht da zu sein ist es übel. Man kann immer Hilfe brauchen aber nicht auf Kosten eines Kindes. Meines Kindes. Deswegen mein tip mit eigenem Kind auch was alleine machen.

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Das stimmt, der Vater der Bks hätte da viel ausgleichen müssen, seine Kinder waren traumatisiert und er hat sich und seine Familie hängen lassen.

Ich hoffe eure Kinder verstehen sich irgendwann wieder! Ich finde es toll, dass du das von deinem Exmann auch annehmen konntest und eine Lösung gefunden hast, die zur Entspannung der Situation hilft.

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Hi. Du hast die soviel Mühe , Kraft und liebe gegeben. Da ist sowas echt schmerzhaft. Der Verlust sein eigenes Kind zu sehen dafür aber die bonuskinder immerzu.
Ich habe noch kein eigenes Kind hier aber wenn alles gut läuft nächstes Jahr.
Bonussohn will eig große Bruder sein aber seine Mutter redet auch ständig dagegen. Sicher das dies nicht schon länger so abläuft bei dem Vater deines Kindes? Eig solltet ihr an einem Strang ziehen. Wenn dies nicht möglich ist wird es schwer.
Ich kann aber auch das Mädel verstehen. Meine Mama ist meine Mama. Und mich sollte sie immer spüren lassen das ich wichtiger bin wie bonuskidner vom Partner.
Dein Mann zeigt es doch auch mit den seinen.
Regeln für alle gleich usw aber die Gefühle sollten rüberkommen fürs eigene Kind.
Der dein Partner dir seine Kinder überhilft und du dann deines vernachlässigen musstest ist hart. Er muss einfach auch wenn es hart wird weiter Papa sein. Sie wird verletzt sein. Rede mit ihr und mache auch Sachen mit ihr alleine. Sie möchte ihre Mama mal für sich. Ist doch ok. Die anderen Kids haben dich immer und deine kleine so selten. Denke dann renkt sich das ein. Sie will nur mal Platz 1 haben. Und das steht ihr auch zu. Die anderen Kids können in der Zeit was mit Papa machen und werden es verstehen. Lg und viel Kraft.

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Danke Dir! Ich hoffe sie wird sich irgendwann wieder melden. Leider kann ich nicht mir ihr reden. Sie hat mich blockiert und verweigert jeden Kontakt. Ich kann ihr nur einen Brief schreiben, mit der Hoffnung, dass ihr Vater den nicht wegwirft. Er unterstützt sie darin sehr und die Idee kam auch von ihm, den Kontakt mit mir deswegen abzubrechen.

Ich denke auch, dass unser schlechtes Verhältnis viel dazu beigetragen haben, dass unsere Tochter nicht mehr zu beiden Kontakt haben will, weil der Konflikt immer sehr präsent war und sie dazwischen.

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Das mit dem brief finde ich gut. Mach ne Kopie davon. Einfach damit du ihn ihr falls er wegkommt später greifbar ist.und mir Prio versenden damit du verfolgen kannst was damit passiert. Evtl nen kleines Päckchen schicken mit etwas schönen dein wow Coupons für Mama Zeit und Dingen die euch verbinden? Ich habe sowas mal für jemanden gemacht und hatte noch ne Lichterkette drin die dann auf leichten eingestellt war verklebt. Damit war es was ganz besonderes. Ich dwnke halt aufs Alter abgestimmt.
Ganz viel Erfolg.

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Darf ich fragen, wie alt dein Kind ist?
Wie alt die "geerbten Kinder"?
Und worum es bei dem Konflikt ungefähr ging und wie alt sie damals waren?

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Mein Kind ist 13,
Die bks: 12, 20, 21
Der Konflikt war letzten Herbst: Zwischen damals 11 und 12 jähriger
11 jährige hat bei meinem Kind, beim Vater, ein paar Tage verbracht. Das haben sie öfters gemacht. Sie waren sehr sehr eng miteinander.
Da meint der Vater gesehen zu haben, dass die Stiefschwester Geld 50€ aus dem Sparschwein des Halbbruders eingesteckt hat. Sie bestreitet es ( hat es leider aber tatsächlich schon Mal gemacht bei ihrer Stiefschwester direkt, damals, ca. 1 Jahr her, hatte sie es zugegeben und das Geld ansparen wollen zum zurück geben)
Darauf hin hatte sich ein böser Streit zwischen Vater meiner Tochter und meinem Freund entwickelt. Und meine Tochter wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben.

Leider hat der Vater auch schon einiges behauptet, was ich nie gemacht habe um mich zu belasten. Sodass beide etwas unglaubwürdig sind.
Aber die Stiefschwester bleibt immer noch bei ihrer Aussage, dass sie es nicht war. Obwohl sie nun schon ihre beste Freundin/Schwester verloren hat. Ich glaube eher ihr.

Meine Tochter kann ich auch verstehen, dass sie ihr nicht mehr glaubt. Aber ich hatte ihr auch gesagt, dass ich eher ihrem Vater zutraue, dass er es erfunden hat.
Dass hat sie sehr sehr gekränkt. Sie steht sehr zu ihm.

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Wie würdet ihr mit so einem Konflikt umgehen?

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Also ich habe beim Lesen deines Textes das Gefühl, dass der Kindesvater ( also dein Ex ) dahinter steckt.
Der Streit zwischen den „ Stief-Geschwistern“ ist doch ein gefundenes Fressen zum Aufhetzen und Entfremden.
Nehme die Schuld hier nicht auf dich - ich finde du hast nichts falsch gemacht.
Das Problem ist, dass die Bonuskinder bei euch wohnen und dein Kind bei deinem Ex.
Dein Ex hat also viel Zeit um auf das Kind einzuwirken. Die meiste Zeit verbringt euer Kind bei ihm.
Dadurch, dass du die Bonuskinder annahmst, herrschte bei euch zu Hause vermutlich Harmonie. Die Kinder werden froh gewesen sein, dass du da bist und sie annahmst. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dein Ex hier bei deinem Kind Eifersucht schürte. Wenn dein Kind zu Hause erzählte, wie harmonisch ihr miteinander seid.
Ist jetzt nur ein Gefühl, ich will ihm nichts unterstellen.
Aber ich finde wirklich nicht, dass du hier den schwarzen Peter verdient hast. Mache dir bitte keine Vorwürfe.

Ich würde nicht tatenlos zusehen, sondern mich an deiner Stelle an die Erziehungsberatung des Jugendamtes wenden und die Thematik schildern. Die Fachkräfte dort werden versuchen, euch an einen Tisch zu bringen und euch vermittelnd zur Seite stehen.

Ich fände es auch schade, wenn jetzt dadurch das Verhältnis zwischen den Bonuskindern und dir leidet. Die Kinder können nichts dafür. Das solltest du nicht zulassen.
Leibliche Geschwister streiten sich auch, mitunter heftig. Würdest du hier auch mit einem Kind nichts mehr machen? Oder eines rauswerfen?

Deine Liebe zu deinem eigenen Kind wird natürlich nicht durch die Bonuskinder tangiert oder geschmälert, lasst euch doch hier nichts einreden und kaputt machen.
Ich bin mir ganz sicher, dass dein Kind und du wieder zusammen finden werden.

P.S die Mutter meines Stiefsohnes versuchte damals ebenfalls ihm einzureden, dass sein Papa viel mehr mit seinen Stiefschwestern macht, als früher mit ihm ( die Kinder trennen 10 Jahre).
Unser Vorteil war, dass mein Stiefsohn bei uns lebte und uns davon berichtete. Wir konnten ihm in vielen Gesprächen aufzeigen, dass das einfach nicht stimmt. Und er war damals schon 14 Jahre alt, konnte das also nachvollziehen. Und die kleinen Stief-Schwestern bewunderten ihren großen Bruder. Da gab es keinen Streit.
Zum Glück hatte die KM hier keinen Erfolg, die Kinder lieben sich.

Ich wünsche dir alles Gute,
Cersei

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Danke dir! :)
Ja leider glaube ich auch, dass der KV viel dazu beigetragen hat... unser Verhältnis ist wirklich sehr schlecht und er hat schon öfters Sachen behauptet, die falsch sind. Das Jugendamt kennt uns als Streitpaar: er behauptet etwas über mich, ich beweise das Gegenteil.

Das Jugendamt meint, wenn eine 13 jährige es will, soll es so sein. Ich musste allein für ein Gespräch echt kämpfen. Sie meinten noch, ich soll mir eine Eltern Beratungsstelle suchen. Die meinten wiederum, sie können da nichts tun, ich soll mir eine Trauerbegleitung suchen. Ich bin absolut ohnmächtig.

Meine Tochter hat sehr unter dem Streit zwischen den Parteien gelitten. Das kann ich sehr gut verstehen.
Ich habe mich so gegen ihn wehren müssen und hatte viel Hass. Da habe ich sie leider mit rein gezogen.
ich denke, ich habe auch zu oft versucht, ihr die Wahrheit zu zeigen und seine Behauptungen zu widerlegen. sie habe ich damit zwischen die Stühle gestellt. Das war zu viel. Nun lebt sie in seiner Wahrheit und es ist einfacher.
Vielleicht war auch das der wahre Grund für den Kontaktabbruch, bzw ein trifftiger zusätzlicher Grund.

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Hallo,

darf ich fragen, warum deine Tochter nicht bei Dir wohnt, sondern beim Vater?

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Das war ein großer Fehler meinerseits: Sie hat bei mir gewohnt bis sie 5 war (2,5 Jahre seit der Trennung), dann wollte ich zu meinem Freund ziehen, 45 km entfernt und der Vater hat das nicht zulassen wollen. Ich habe den Fehler gemacht, dass ich fest davon überzeugt war, dass ich vor Gericht das alleinige ABR bekomme, weil sie eben bei mir wohnte und sich für ihn nichts verändert hätte. Ich hätte sie ihm sogar zu den Besuchswochenenden gebracht. Er hat das Verfahren stark verzögert aber bei mir war alles schon gekündigt und ich musste umziehen. Das hat der Richter nicht geduldet und entschieden, das es nicht umziehen soll solange das Verfahren noch am laufen war. Deswegen musste sie zurück in die Ursprungsstadt ziehen, also zum Vater, da ich dort nicht mehr gewohnt habe. Am Ende war es nicht mehr zumutbar, dass das Kind wieder umzieht. Meine Tochter wollte bei beiden wohnen und das Gericht entschied, das wir beide gute Erziehungsberechtigte sind, sodass es egal ist bei wem sie wohnt. Wäre ich dort wohnen geblieben und hätte den Prozess abgewartet, was ziemlich vernünftig gewesen wäre, würde sie bei mir wohnen. Ich war total naiv und meine Anwältin zu sicher zu gewinnen. Das war 2015. Seitdem bin ich die WE Mama.

Aber wie gesagt sie hat sich gefreut auch mal beim Papa wohnen zu können. Und es ist toll, dass er es ermöglicht hat. Die Art und Weise wie alles gelaufen ist, war aber für alle extrem belastend.

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Das tut mir sehr leid für dich! Ich würde mich ans Jugendamt oder die Schule wenden und um Vermittlung bitten.

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Das habe ich alles schon versucht leider ohne Resonanz: Die Schule will sich raushalten, das Jugendamt hat keine Zeit für solche "banalen" Fälle. Meine Tochter will es, also ist das geklärt.