Hallo in die Runde.
Es gibt achon einige Beiträge dieser Art, die aber schon recht alt sind. Daher mache ich mal einen neuen auf, in der Hoffnung von erfahrenen Patchworkern hier Impulse zu bekommen, was ich noch tun kann.
Folgendes Problem: Mein Freund hat einen 10jährigen Sohn. Getrennt haben sich seine Eltern als er 4 Jahre alt war. Der Junge war ein extrem gewünschtes Kind-entsprechend ist der Blick auf diesen Wunderknaben und entsprechend gestaltete sich auch seine Erziehung. Der Junge war der Nabel der Welt, ist nach Eigendiagnose der Eltern hochbegabt und sehr sensibel.
Ihr könnt euch vorstellen was das Ergebnis ist: Ein Aufmerkskeitserzwingendes Kind, das kaum zu begeistern ist (es sei denn, es darf sich mit digitalen Medien beschäftigt werden, was schon mal 6 Stunden am Stück ist und dem Kind dann immer noch nicht reicht). Er isst nur Fastfood, Nudeln wie sie Mama und Papa kochen, Lasagne, Pizza, Nutellabrötchen. Gibt es das nicht, zieht er ne Fleppe und hungert einfach.
Er ist grundsätzlich gelangweilt, in sich gekehrt, findet bei anderen Kindern nur schwer einen Zugang und sitzt am liebsten kuschelnd bei Papa. Bei Kritik-oder wenn man seinen Willen nicht bekommt, wird erst mal geweint. Entweder so lange, bis der Wille erfüllt wird, oder der Spuk vorüber ist.
Freude? Dankbarkeit? Was ist das?
Was ich sehe, ist ein kreuzunglückliches Kind, das nicht altersgemäß entwickelt ist und eigentlich dringend Grenzen, Pflichten und Regeln braucht und kein ständiges Kuscheln, Trösten, Rechtfertigen und Bestärken dieser sozial inkompatiblen Verhaltensweisen.
Versuche, mit dem Partner zu sprechen enden in Vorwürfen, ich sei unfair und ungerecht. Der Junge benötige andauernde Reize, wegen seiner Intelligenz, das sei doch verständlich, dass er sich langweile. Dafür müsste ich ja wohl mal Verständnis haben.
Man könnte jetzt denken: Ich bin die böse Stiefmutti, die das arme Kind nicht mag. Aber: Meine Familie und UNSERE Freunde sagen: Was für ein nerviges Kind. Wenns geht, kommt bitte wenn nicht-Papawoche ist.
Mein eigenes Kind (15) sagt: Ich ertrag den maximal ein Mal im Monat.
Ich persönlich bin weit über meine persönlichen Grenzen hinausgegangen und so weit zu sagen: Bitte, lass uns nur noch ohne Kinder treffen. Dummer weise hab ich das ausgesprochen. Reaktion: Ja dann weiss ich nicht, ob ich noch mit Dir zusammensein will. Du musst an Dir arbeiten, um meinen Sohn endlich so anzunehmen wie er ist und ihn zu mögen.
HELP
Was tun, wenn man das Kind des Partners nicht mag
Naja was gibts da noch zu sagen? Dein Freund hat sich klar positioniert. Mit so einer Einstellung wird er seinen kleinen Prinzen noch die nächsten paar Jahre auf einen Sockel stellen.
Bis es ihm dann selber zu blöd wird. Vielleicht, bis ihm dann auch die 3. Frau davongelaufen ist oder er nicht mehr eingeladen wird, wer weiss🤷♀️
Es war bei uns übrigens fast gleich. Auch hier haben SEINE Freunde sich ab seinem unselbstständigen, ständig Aufmerksamkeit-haschenden und immer dazwischen-quatschenden Kind genervt. Ahja und auch hier meinen die Eltern, das Kind sei hochbegabt, deswegen hat es keinen Bock auf Hausaufgaben (dass die Noten lau sind liegt natürlich daran, dass das Kind total unterfordert ist 🤪)Auch ihm lief vor mir schon eine Frau davon weil sie sein Kind nicht ertrug. Ich habe klare Grenzen gesetzt und von vornherein klar kommuniziert, was für mich geht und was nicht. Meiner war zum Glück schon so weit, das Problem anzugehen, wir haben es geschafft. Viel Glück dir.
Du Glückliche. Tja. Leider bin ich tatsächlich Nummer 2, die wahrscheinlich bald die Beine in die Hand nimmt. Es macht auch echt was an meinen Gefühlen zu ihm. Ganz aufgeben kann ichs noch nicht, aber noch drei Wochenenden mit dem Kind oder (Gott bewahre) nochmal einen Urlaub, glaube dann bin ich so weit🙈
Ich verstehe dich.
Wie du dein Stiefkind beschreibst, genauso ist meiner. Bei uns kamen aber noch Entfremdung durch die KM hinzu sowie jahrelange Manipulationen.
Ich kenne mein Stiefkind seitdem er 3 ist. Dadurch, dass mein Partner sein Kind jahrelang kaum sehen durfte/ konnte, wurde in der kurzen Zeit null komma null erzogen, man darf das Kind ja nicht verärgern.
Gut gemeinte Ratschläge meinerseits, unserer Freunde, Familie wurden abgetan, dass keiner weiß, wie man mit einem hochsensibel Kind umgehen darf.
Mein Stiefkind ist jetzt in der Pupertät, der wenige Umgang läuft so ab:
Mein Stiefkind klebt nur an Papa und am Handy. Wenn mein Partner mal für 5 Minuten etwas machen muss bekommt er direkt einen Heulanfall/ wird aggressiv oder hat eine erfundene Krankheit, dann bekommt er das Handy und es gibt eine spontane Selbstheilung.
Ich entziehe mich meinem Stiefkind so gut es geht, meine gleichaltrige Tochter ebenso.
Gemeinsame Ausflüge oder Feste gibt es nicht mehr. Mir ist das Verhalten von meinem Partner und meinem Stiefkind nur peinlich.
Ich weiß auch, dass natürlich primär mein Partner schuld hat, aber es ist bei uns kaum auszuhalten.
Einen Tipp was du tun kannst habe ich leider nicht. Bei uns wird halt strikt getrennt alle 2 Wochenenden.
Das klingt ganz schlimm, aber realistisch gesehen wäre das wohl auch meine Zukunft. Bei uns ist es keine Entfremdung, dafür hat die Mutter n Vollschuss und frönt der Überbehütung. Macht mein Partner das nicht ebenso bei dem Jungen, gibts Lack von der Ex. Da mein Freund aber auch endliche Reserven hat, kommt dann die Technik, die mal Luft zum Atmen verschafft.
Leidtragender ist der Junge, der zwischen Ablehnung und Symbiose schwankt und zusätzlich immer noch glaubt, dass seine Eltern wieder zusammenkommen. Denn: Die Eltern sehen sich trotz Wechselmodells mindestens noch zwei Mal pro Woche, um dem Kind irgendwelche Spielzeuge oder Klamotten hinterherzutragen, die so sehr vermisst werden, dass sie unbedingt verfügbar gemacht werden müssen. Alle Termine werden gemeinsam wahrgenommen: Elternabend, Kinderarzt, Fahrradkauf, Kindergeburtstag,… Ausserdem permanenter Austausch per Whatsapp, wie mit dem Goldjungen umzugehen ist.
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Übrigens hat mein Partner auch gerne versucht, mir sein Kind zu überlassen, da er selbst total genervt ist.
Das habe ich früher mal gemacht, aber jetzt nicht mehr, auch weil die KM noch im Hintergrund meckert dass man ihre Kind nur mit Samthandschuhen anfassen darf.
Mein Partner hat sich um sein Kind zu kümmern.
Laut den Eltern ist mein Stiefkind ebenfalls hochsensibel, superintelligent und einfach das tollste Kind, das dürfen die Eltern selber bespaßen und betreuen.
Gute Einstellung. Da sollte ich auch mal ankommen. Wenn er soooo toll ist, dann nutzt doch bitte die Zeit mit diesem exklusiven Werk göttlicher Schöpfung auch.
Wie oft ist das Kind bei euch? Kannst du dann nicht eigene Aktivitäten allein planen?
Da wir beide im Wechselmodell betreuen, muss ich das Kind gar nicht sehen eigentlich. Aber mein Partner besteht drauf, dass wir uns auch mit Kindern treffen, weil er meint, wir sehen uns sonst zu wenig. Also 2 Mal im Monat plus Urlaub und Feiertage.
Das Kind hat keine Schuld. Die Eltern haben die Erziehung verbockt, weil sie auf einem unmöglichen Trip sind. Mein Gedanke über deinen Freund: Anstatt Dankbarkeit für deine Ansichten und Impulse zu zeigen, sagt ER dir, du kannst dies kur akzeptieren oder dann gehen? Als Vater verstehe ich ihn: Kind zuerst. Aber hier geht es um seine grottige Erziehungsweise (bzw. eine, die nicht stattfindet). Da frage ich mich eher, was findest DU an dem Mann so anziehend? Was macht er eigentlich richtig? Ich sehe in ihm einen Vollversager, der lieber mit seiner Ex zusammengeblieben wäre, um das Kind gemeinsam in den Abgrund zu stürzen (sorry, meine Fantasie geht gerade durch). Was ich sagen will: Dreh den Spiess um und sehe dich selbst nicht als schlechte Stiefmutter. Du warst drei Jahre dran. Es ist okay, Dinge ernsthaft zu hinterfragen. Wenn du einspringst, wenn er keinen Bock auf sein Kind hat, löst du das Problem nicht. Hier helfen nur Konsequenzen. Bsp. du ziehst dich komplett raus oder trennst dich. Aber es ist nicht dein Job, auf heile Welt zu machen, wo einfach keine ist.
Es tut gut zu hören, dass ich nicht alleine bin mit meiner Haltung. Wenn es nach mir ginge, könnte ich gut damit leben, weiterhin in Fernbeziehung zu leben und an den Wochenenenden wo wir beide unsere Kinder haben, bleibt jeder bei sich. Allerdings wünscht mein Partner, dass wir uns auch an Kinderwochenenden sehen. Aber das will und kann ich einfach nicht mehr. Es ist mir zu anstrengend, da mitspielen zu müssen. Es kostet mich ne Wahnsinnsüberwindung, die Klappe zu halten und freundlich den Nervereien nachzugeben oder auf dumme Sprüche und Zickereien nicht zu reagieren
Ich würde sagen, dein Mann passt für dich als Mann, nicht aber als Vater.
Also, wenn du noch einen Kinderwunsch hast, würde ich mich trennen.
Wenn du keinen Kinderwunsch hast, würde ich eine eigene Wohnung mit meinem Kind beziehen, wenn es mir nicht gelingt die Erziehung des Partners im Zusammenleben auszublenden, und meinen Partner überwiegend sehen, wenn sein Kind bei der Mutter ist.
Kinderwunsch haben wir beide nicht mehr.
Ich werde es jetzt nochmal versuchen, mir meine Ruhezeit an den Kinderwochenenden zu erkämpfen. Denn mein eigenes Kind fällt bei den Bedürfnissen des Sohnes hinten rüber.
Beispiel: Der Junge sollte nicht die ganze Zeit am Handy sein bei einer längeren Autofahrt. Ich hab dann zu hören bekommen: Ja Du und Dein Sohn, ihr wart ja auch am Handy, da kann ich das meinem ja nicht verbieten.
🙈🙈🙈
Also sollte ich meinem das für die Rückfahrt auch verbieten und selbst auch nicht am Handy sein, damit der kleine Prinz den Verlust des digitalen Babysitters ertragen kann.
Da hab ich dann nur gesagt: Ach und wenn mein Sohn und ich demnächst ein Bier trinken, muss Deiner auch eins bekommen oder wir bestellen Wasser?
Aber wer wollte denn, dass der Junge nicht am Handy ist?
Ist ja auch blöd, wenn er im Auto sitzt. Der Vater fährt und du und dein Sohn ihr seid am Handy...Also das verstehe ich auch nciht so ganz.
Denk auch an deinen Sohn. Der kann nicht ständig die Faust in der Tasche machen
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Mein sohn neigt nicht zu Gewalt. Aber er hat dem kleinen schonmal die Meinung gegeigt. Fand mein Freund gar nicht gut und hat mein Kind direkt zur Sau gemacht.
Also vorab: unser Sohn ist tatsächlich hochbegabt, getestet und mit Brief und Siegel😅😉
Und er ist bei weitem nicht so anstrengend, wie du das Kind deines Partners beschreibst.
Einzig die soziale Komponente fällt ihm tatsächlich auch schwer.
Auch brauch er nicht ständig Input, sondern sucht ihn sich auch durchaus selber😉
Nur wenn du deinem GöGa mal lesen lassen willst, wie es mit wirklich Hochbegabten so laufen kann😅😅
Nein eigentlich müsste man ihm ja zu Gute halten, dass er sein Kind an oberster Stelle stellt. Aber das sind ja wirklich einfach wegen Sachen, die er und die KM verbockt haben. Das man das auch nicht gerne hört, ist verständlich.
Ich befürchte aber, da wird keine Einsicht von seiner Seite aus kommen und wenn doch eher zu spät.
Verzwickte Situation, da es zwischen euch ja ansonsten zu passen scheint. Vielleicht ihn mal um Bedenkzeit bitten, dass er mal sieht das dieses Verhalten zu Problemen führt und vielleicht ist er dann ja mal bereit darüber nachzudenken.
Ich dachte es auch so 
Der beste Freund unseres Sohnes ist auch hochbegabt, hat mit 8 Jahren den Mathestoff der Oberstufe drauf und wird wohl nach der 2. auch bald die 5. Klasse springen.
ABER: Er ist der angenehmste, "einfachste", höflichste und einfach beste Gast, den wir uns vorstellen können. Wenn er hier ist (wohnt weiter weg und bleibt in der Regel ein paar Tage in den Ferien), sind die Jungs quasi eine Symbiose und kaum zu sehen. Dagegen muss ich bei allen anderen Besuchskindern IMMER ein Auge drauf haben, dass kein Blödsinn gemacht wird, es wird gemeckert und sich gelangweilt. Aber wenn dieser Junge bei uns ist, wirkt unser Sohn gleich auch mit 2 Jahre älter
Also am Hochbegabtsein liegt das Verhalten des Jungen bei der TE sicher nicht, da stimme ich Dir zu!