Sohn des Partners darf alles, wie kann man damit klar kommen? Tipps und Hilfe gesucht..

Kurz zu meiner Situation. Ich habe mich nach 18 Jahren von meinem Mann getrennt und nach 20 Jahren waren wir dann auch geschieden. Ich habe zwei Kinder 15 und 18. Vor ca. 3 Jahren habe ich meinen neuen Partner kennengelernt. Auch er hat zwei Kinder, der Große ist 19 und der Kleine 8. Wir sind Anfang des Jahres zusammengezogen. Der 19 jährige wohnt mit bei uns und der 8 jährige ist jedes zweite Wochenende von Do-Mo bei uns. Der kleine ist sehr anstrengend und wahnsinnig anhänglich beim Papa. Was für mich ok ist. Er vermisst ihn halt und daher lasse ich ihnen auch allen Freiraum, wenn er bei uns ist. Aber was für mich ein Problem ist, dass er alles darf. Ihm werden absolut keine Grenzen gesetzt. Egal ob TV, Naschen, Tablett spielen…. und so verhält er sich auch. Er bestimmt was wir tun und ihm wird jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Ich habe meinen Partner mehrfach darauf angesprochen, dass ich es nicht gut finde und das das irgendwann zu Schwierigkeiten führen wird, wenn er ihm keine Grenzen setzt. Er sieht das völlig anders und mein, wenn er schon mal bei mir ist, dann werde ich ihm nichts verbieten. Ich will ihn nicht erziehen, aber ich finde es muss Regeln geben. Zumal er mit den Großen Jungs sehr streng ist und ich das auch echt unfair den Großen gegenüber finde. Ich ziehe mich jetzt immer zurück, wenn der Kleine kommt und lass die Beiden machen. Schaue über viele Dinge hinweg, die mich ärgern und die es so bei meinen Kindern nicht gegeben hätte. Jetzt wird mir aber mehr und mehr nachgesagt, ich würde mich nicht für den Kleinen interessieren. Das stimmt nicht, aber mich nimmt er überhaupt nicht für voll. Ansagen darf ich ihm auch nicht machen, also zieh ich mich zurück. Ich fühle mich in der Situation aber auch irgendwie überhaupt nicht gut. Ich möchte ja was mit ihm unternehmen, aber ich ärgere mich dann über sein Verhalten und werde eh nur ignoriert. Wenn ich mit meinem Partner drüber spreche, dann meint er immer, ist doch alles nicht so wild, lass ihn machen. Mein Partner und ich verstehen uns wirklich in allen Dingen, Haushalt, Arbeit, Spaß, Sex….. wenn wir streiten dann immer wegen dem Kleinen. Ich möchte das gerne gelassener sehen, aber ich weiß nicht wie.. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir einen kleinen Tipp geben. Bin irgendwie ein bisschen traurig, dass ich das nicht hinbekomme. Grundsätzlich bin ich ein sehr kinderlieber Mensch. Ich habe auch meine Kinder ruhig und liebevoll erzogen, aber mit Grenzen, was super geklappt hat und wir haben auch ein sehr inniges und freundschaftliches Verhältnis. Aber mit dem Kleinen komm ich irgendwie nicht klar. Achja, wenn Papa mal zu irgendwas nein sagt, dann kommt er immer mit dem Satz, aber bei Mama darf ich das und schwupps hat er wieder was er wollte. Das Verhältnis zwischen Mutter und Vater ist ein absoluter Konkurrenzkampf. „Ich bin der/die Beste.., ich mach viel schönere Sachen mit dem Kleinen…. Bei mir lebt er viel glücklicher….“ – furchtbar ….

Danke fürs Lesen, sorry das es so viel geworden ist..

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Ich würde ganz schnell wieder ausziehen bevor das irgendwann eskaliert und ihm Lektüre über Erziehung und Grenzen von Kindern in die Hand drücken. Soll er seinem Kind keine Grenzen aufzeigen aber dich mit dem Ergebnis seiner Nicht-Erziehung bitte nicht nerven. Niemand möchte mit einem unerzogenen Kind zusammen leben außer die Eltern selbst, also ciao Kakao.
Dein LG wird nichts ändern, solange er das nicht einsieht und will.

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Danke für deine Antwort. Du hast ja Recht. Es ist vermutlich das Beste. Es macht mich nur so traurig weil sonst wirklich alles passt.

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Alternativ würde ich die Grossen entschädigen, also vor der ganzen Familie sagen, weil sie neulich im Garten helfen mussten, lädst du sie zum Döner ein. Musste der Kleine nicht helfen, darf er nicht mit.

Wenn er endlos fernsehen will, lass ihn, sofern du oder die Grossen nichts anderes sehen wollen. Ist er anderntags müde und unleidlich, sag ihm, kein Wunder, dass er nicht ausgeschlafen ist, aber er soll euch mit seiner schlechten Laune verschonen. Denn das interessiert hier nun wirklich keinen ausser vielleicht Papa.

Wenn er mehr naschen darf als die anderen, kannst du das auch ausgleichen: ich fand es nicht schön, dass Kevin die ganze Schokolade allein essen durfte und ihr nichts bekamt, ich habe gesehen, wie traurig ihr wart, daher habe ich euch eine Kleinigkeit mitgebracht.

Und geht er abends nicht ins Bett, ok, aber du bringst ihm weder die Limo zur Couch noch lässt du zu, dass er sich dort über Gebühr breit macht. Wer zum Beispiel mit schmutzigen Schuhen reinkommt, putzt, und wenn er sich weigert, gibt's erst Abendessen, wenn geputzt ist, und selbst wenn es der Vater machen muss.

Dein Mann sollte schleunigst kapieren, dass manche Regeln für alle gelten müssen, allein schon weil die ständigen Ausnahmen für den Kleinen auch das Geschwisterverhältnis nicht grad verbessern. Das könntest du deinem Mann auch mal klar machen: wenn es irgendwann hart auf hart kommt, werden die großen zusammenhalten wie echte Geschwister, und ob der Kleine das schön findet, wenn er dann alleine dasteht?

Ich hatte das in der entfernteren Familie: 2 Kinder, eines wurde immer bevorzugt. Das andere brach dann den Kontakt ab und sagte eiskalt, es interessiere ihn nicht, als ihm 50 Jahre später die Schwägerin sagte, wenn noch etwas zu reden oder zu klären wäre, werde es langsam Zeit. Auch auf die etwas später folgende Info, der Bruder sei verstorben, hieß es dann: ist mir egal und geht mich auch nichts an.

Ob sich dein Mann so etwas für seinen Jüngsten wünschen würde?

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Meine einzige Idee wäre dazu eine Erziehungsberatung oder so etwas in Anspruch zu nehmen.
Aber zusammen mit seinem großen Sohn der mit dir wohl am meisten unter dieser Situation zu leiden hat.
Ich möchte jetzt nicht vorschnell zu einer Trennung raten wenn es ja ansonsten super funktioniert und es nur die Ferien oder jedes zweite Wochenende betrifft.
Und ich finde es gut wenn du mit den drei großen etwas machst und eben auch den leiblichen Sohn von deinem Partner mit einbeziehst so dass er sich nicht ganz blöd vorkommt.
Ich verstehe dich zu 100% und ich würde mich da auch zurückziehen und die zwei ihr Ding machen lassen.
Deinem Partner verstehe ich nur ein bisschen. er möchte natürlich Zeit mit seinem Sohn verbringen und in dieser Zeit der king für ihn sein. Und er möchte einfach Vater sein weil es ansonsten ja nicht kann. Und noch schlimmer ist es wenn er mit der Mutter konkurriert.
Der Kleine kann für diese Situation überhaupt nichts denn daran sind nur allein die Erwachsenen schuld. Also die leiblichen Eltern.
Letztendlich ist das das einzige was dir immer bewusst sein muss.