Schwierigkeiten mit ihrem Stiefsohn

Guten Abend liebe Community!

ich nutze so etwas zum ersten Mal, bitte also verzeihen falls ich etwas vergesse oder paar Fehler in der Schreibform habe.

Ich habe Mitte 2022 meine Partnerin kennengelernt und mich mit ihr sofort zu Beginn sehr gut verstanden.
Nach ca. 8 Wochen haben wir uns für eine Beziehung entschieden und sahen uns immer wieder am Wochenende bei ihr zu Hause.
Ich wusste bereits von Anfang an, dass sie einen 10 jährigen Sohn hat, der bei ihr lebt und natürlich war mir klar dass so etwas nicht ganz einfach ist.
Ich kann mit Kindern (muss dazu erwähnen dass ws Kinder von meinem Bruder sind) sehr gut und wir haben immer viel Spaß.
Ich bin selber 31 Jahre alt und gebe mir Mühe und wir habe zu Beginn der Beziehung entschieden, dass ich das Kind akzeptieren werde und es probieren will.

Nun gut : wir sahen uns wie bereits erwähnt nur am Wochenende bei ihr in der Wohnung.
Die ersten paar Monate hatten wir viel Spaß und es schien fast perfekt und alle drei waren happy.
Freitags zu meiner Freundin und dem Jungen , Sonntags wieder nach Hause.
Die Frau und ich haben eine sehr emotionale und leidenschaftliche Beziehung in der wir uns über alles austauschen können und über jedes Problem reden können.
Jedes Mal wo ich down war ist und war sie da für mich und umgekehrt war und ist dies genauso.

Dies führte dazu, dass wir Ende 2022 zusammengezogen sind (ich zu ihr in ihre Wohnung und des Jungen)

Da nahm leider das Negative seinen Lauf.
Der kleine hat schon vor Jahren mit dem Lügen begonnen mittlerweile ist es einfach nicht mehr tragbar.
Er lügt über alle möglichen Dinge, sogar über jene, welche für ihn keinen Nutzen haben.
Auch keine Notlügen etc.
Brutale Lügen wie :“ Mama hat einen anderen“
Oder“ meine Mama liebt nur meinen biologischen Vater“
Seine Eltern trennten sich 2020.
Der Vater : null Empathie, kein Gefühl, und ein Egoist.
Bei einem massiven Streit, schmiss ihn die Mutter des Kindes raus.
Scheidung und alleiniges Sorgerecht.
Das Kind will am Wochenende nicht zum Vater, er selber will das Kind auch nicht.
Dies bedeutet, dass das Kind 24/7 da ist mit uns.
Sämtliche Termine, Ausflüge, Abendessen werden und müssen auf ihn adaptiert werden.
Also sozusagen keine „Pause“ oder „Elternzeit“.
Er benimmt Sich auch im Alltag leider nicht sehr „normal“ keine 2 Minuten still sitzen, lautes Furzen beim Essen und dabei zynisches Lachen.
Macht Dinge und behauptet dann mit aller Überzeugung und Mitteln, dass er es nicht war.
Bei jedem zurechtweisen oder Ermahnung der Mutter oder mir wird sofort Kontra gegeben und dies auch sehr selbstbewusst und frech
Leider nicht das Ende.
In der Schule sind die Leistungen sehr schlecht.
Nicht aber weil er es nicht kann sondern bewusst nicht machen möchte um somit Aufmerksamkeit zu generieren.
Ihm ist es mittlerweile egal ob die Aufmerksamkeit positiv oder negativ ist, Hauptsache der Fokus liegt auf ihn.
Nach de schule besucht er ein Kinderhort.
Dort haben sie Verpflegung sowie eine kalte Struktur wann sie welche Dinge erledigen.
Ich war vor einem Monat bei einem dieser Termine.
Er kommt meist um ca 12:00 dort an und wird um 16:30/17:00 abgeholt.
In dieser Zeit so wurde mir von der Betreuerin gesagt, gibt es viel Zeit die Hausaufgaben zu erledigen und sogar bei Unklarheiten die hortlehrerin zu fragen wenn oder falls was unklar ist.

Jahrelang gaukelte er seiner Mutter vor, er habe nicht genug Zeit und die horttante Liese die Kinder nur spielen.
Die Mutter welche nicht sehr gut deutsch kann, glaubte dies natürlich.
Dies hatte zufolge und hat es teilweise immer noch.
Dass wir bis 21,21:30,22,22:30 Hausaufgaben machen.
Er sagt er habe nur Deutsch.
Er wenn wir fertig sind sagt er: Mathe auch noch.
Dies auch noch.
Manchmal macht er bewusst Fehler, damit wir uns ärgern.

Er hasst eines besonders: wenn ich und Mama lachen.
Das mag er überhaupt nicht.
Dann versucht er bewusst alles, um diese Fröhlichkeit zu zerstören.
Fällt ins Wort, schreit, hat plötzlich Zahnweh, hat plötzlich Bauchweh etc.
Leider sind natürlich die Emotionen zwischen mir und der Freundin wegen seines Verhaltens übergelaufen und dies hört bzw. Sieht er was ihn eben dieses Erfolgsgefühl gibt.

Seine Mutter war nun knapp 2 Jahre mit ihm allein und hat ihn (muss ich ehrlich zugeben) sehr verwöhnt.
Er durfte entscheiden was gegessen wird etc.
Die teure Wohnung wurde nur behalten, weil er in keine andere wollte.
Es wurde dort ein Ausflug gemacht, wo er wollte.
Und war einmal nicht so , Tränendrüsen on!
Hier hat und das weis sie selber in einigen Punkten total versagt.

Wir haben vor kurzem mit einer Familientherapie begonnen.
Dort wurde und eben gesagt, dass er sich in diesen zwei Jahren mehr als ihr Mann fühlte der „gleichwertige“ Entscheidungen treffen durfte und diese befolgt wurden.
Logischerweise passt es ihm dann garnicht , das ich da bin.
Da er ja jetzt wieder „Kind“ sein muss.
Er sagt ja oft dass er mit seiner Mama Liebe machen will (ja richtig gehört) und dass er Mama heiraten möchte.
Das mit in Mama verliebt wurde uns von der Psychologin als „normal“ betitelt, jedoch nicht im Alter von 10 Jahren !
Es wird unabhängig der therapie ein harter und schwerer Weg, da er natürliche 2 Jahre lang komplettes Machtgefühl hatte.
Er ist ein super Kerl und hat soviele gute Seiten an sich.
Einige Sachen oder Talente sind massiv ausgeprägt (malen,englisch etc) ist jedoch nicht in der Lage die klospülung zu betätigen.
Er schaut oft ins leere, hört nicht zu, driftet ab.
Behauptet das er ein Mädchen sein will und spielt nur mit Mädchen und redet wie ein Mädchen (stellt die Stimme extra so)

Gewisse Anzeichen passen auch auf eine Autismus Störung hin, da ich in meinem Familienkreis jemanden kenne der dies in einer schlimmeren Form hat)

Wir versuchen ab jetzt klare Grenzen zu setzten und ihn eben nicht diesen „Erfolg zu geben“ dass wir wegen ihm gestritten haben.

Falls hier Eltern oder Menschen und Paare die Erfahrungen mit Patchwork haben mir Tipps geben können so wäre ich sehr dankbar.
Psychisch belastet mich die Situation sehr da es 90% am Tag um ihn geht anstatt dies in einem ausgewogenen Maß ist.
Ich selber habe oft in der Emotion an Trennung gedacht, mehr weil ich Angst vor der Zukunft habe als wie der Gegenwart.
Die schlimmen Zeiten kommen ja noch oder „Pubertät“ etc.

Seit einem Jahr ist es sehr schlimm und es ist ja unterm Strich für alle drei derzeit nicht „angenehm“.

Ehrlicherweise muss ich offen sagen, ist mir die Lust an einem eigenen Kind vergangen, da ich selber sehe welche Schwierigkeiten Eltern zu bewältigen haben und Kinder nicht einfach kleine nette süße Wesen sind.
Sie können manchmal sehr gewiefte manipulative hinterlistige „kleine“ Erwachse sein die Nerven auf die Probe stellen

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"Dies bedeutet, dass das Kind 24/7 da ist mit uns.
Sämtliche Termine, Ausflüge, Abendessen werden und müssen auf ihn adaptiert werden."

- Das ist in einer "normalen" Familie auch nicht anders.
Und 24/7 ist wohl sehr übertrieben dargestellt, wenn das Kind an fünf Tagen die Woche von 8-16 Uhr Schule und Hort besucht.


"Jahrelang gaukelte er seiner Mutter vor, er habe nicht genug Zeit und die horttante Liese die Kinder nur spielen."

- Warum hat es Jahre gedauert, bis seine Aussagen überprüft wurden?

"Er durfte entscheiden was gegessen wird etc.
Die teure Wohnung wurde nur behalten, weil er in keine andere wollte.
Es wurde dort ein Ausflug gemacht, wo er wollte."

- Das ist völlig normal!
Ich frage auch täglich nach den Essensgelüsten meiner Familie, Ausflüge werden gemeinsam abgestimmt (und natürlich grundsätzlich was kinderfreundliches!....ist halt so wenn man Kinder hat). Die Wohnsituation wollte die Mutter vielleicht nicht verändern, um ihm nicht nochmehr seines gewohnten Umfelds zu nehmen?!


"... der „gleichwertige“ Entscheidungen treffen durfte und diese befolgt wurden."

-Auch das sollte selbstverständlich sein.
Zumindest dort wo es möglich ist!
Einem Kind sollte man grundsätzlich auf Augenhöhe begegnen, um gegenseitigen Respekt und Wertschätzung zu generieren.


Resümee:
Ich halte viele hier geschilderten Probleme für eine veraltete Sichtweise deinerseits in Bezug auf Kinder.
Seine tatsächlichen Verhaltensauffälligkeiten (wie verstellen der Stimme, Lügen, der Wunsch Mama zu heiraten, schulische Probleme, etc.)
sind mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Produkt dessen, was dieses Kind in seinen 10 Lebensjahren erlebt hat. Sprich:
Einen psychopathischen Vater, eine Mutter die den Neuen nach 6 Monaten in die Bude holt und einen Stiefvater, der eigentlich viel lieber das frisch Verliebtsein mit der Angebeteten genießen möchte, statt sich mit den Emotionen und der Entwicklung eines Trennungskindes zu befassen.

Tipp: Frage dich, ob der Junge wohl auch so geworden wäre, wäre er in einer intakten Familie großgeworden!

Denn Fakt ist: Weder ADHS noch Autismus werden erworben, sondern gründen auf einer angeborenen Störung.

Der Junge hat mit hoher Wahrscheinlichkeit keine dieser beiden Störungen.
Er scheint ein Opfer von Bezugspersonen zu sein, die ihm weder eine konstante Struktur, noch Stabilität und Geborgenheit geben konnten.

Bearbeitet von Inaktiv
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Sorry aber ich kann dir dabei nicht ganz zustimmen.
Es ist hier wirklich nicht ok wenn du antworten gibst in deinem Namen.

Das Kind hat sehr wohl oft Entscheidungen getroffen welche er meiner Meinung nach nicht hätte dürfen.
Die Erwachsenen sind jene welche die Entscheidung schlussendlich treffen.
Es wurde bereits eine kleinere Wohnung seitens der Mutter gefunden.
Er war jedoch jener welcher sich am Boden gewälzt hat und hysterisch geworden ist.
Die Mutter hat Überstunden gemacht um diese Wohnung weiterhin zu finanzieren damit das Kind dort bleibt und sich wohlfühlt.

Dass du sofort beide Krankheiten ausschließen kannst ist bemerkenswert .
Anscheinend sollten wir die Psychologin wechseln denn sie ist jene welche das Kind bereits seit 3 Monaten therapier.

Nein es ist nicht normal dass dieses Kind mit 10 Jahren Geschlechtsverkehr mit der Mutter möchte.
Viele stellen sich als mega Eltern da.
Als Eltern welche nur laut werden oder nicht einmal weiter wissen.
Viele stellen sich nur vor das Kind und nehmen diese Schutzhaltung ein was ja normal ist.
Aber du lebst mit diesem Kind nicht zusammen du siehst das Kind nicht.
Du nimmst dir schon einige Freiheiten in deiner Aussage aber gut es ist deine Meinung und das akzeptiere ich

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Anfangs denkt man ja schnell: Oh je, wieder ein "Stiefpapa", der das Bonuskind nur negativ sieht und es im Grunde genommen gar nicht möchte in seinem Leben.

Aber es hört sich tatsächlich so an, dass Du mit vielen Ideen, Gedanken und sogar Familientherapie versucht, Euch Dreien ein entspanntes Leben zu ermöglichen. Schon mal gut!

Es wird wohl keine schnelle Lösung geben. Ich denke, Ihr müsst mit viel Geduld und Nerven Schritt für Schritt vorankommen:
- Grenzen setzen und das Kind im gewissen Rahmen wieder "Kind werden lassen". Denn er ist ja erst 10, wahrscheinlich noch nicht auf der Weiterführenden Schule und noch 2-3 Jahre Zeit bis zur Pubertät. Also definitiv Kind und nicht kleiner Erwachsener, der der Mama gleichgestellt sein sollte.
- der Hort: Ist es notwendig, dass er bis 17 Uhr in den Hort geht? Das ist schon arg lang und ich kann mir vorstellen, dass die lange Zeit für ein zusätzliches Gefühl von "abgeschoben sein" sorgt. Die Mama hat offenbar nicht noch weitere Kinder, Du auch nicht, warum also muss er so lange in eine Betreuung?
- Habt Ihr (auch jetzt noch in der Situation in der Ihr zusammenwohnt) Spaß zusammen? Unternimmst Du mit ihm "Vater"-Sohn-Dinge: Go-Kart fahren, Fußball spielen, zusammen Burger essen gehen und Jungsgespräche führen? Das ist doch so wertvoll.
Ein Junge im Schulalter braucht ganz dringend männliche Bezugspersonen, die ihm die Orientierung geben, wie "man" so tickt. Wie ein Mann sich verhält. Der Junge muss sehen, dass ein Mann wütend sein kann und traurig, emphatisch und zuverlässig und Kumpel und Vorbild.

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Sorry ich habe nicht alles zu Ende gelesen.

Aber versetz dich mal in die Lage von dem kleinen Kerl.

Sein richtiger Vater ist ein vollarsch, der ihn mit seinem Verhalten ganz klar sagt, dass er ihn nicht lieb hat. Das erzeugt bei Kindern so große Angst und die kleinen fangen dann auch irgendwann an sich selber nicht mehr zu lieben. Vlt denkt er, er ist falsch und lügt deshalb (das könnte auch dazu passen dass er gerne wie ein Mädchen spricht und sich wünscht ein Mädchen zu sein), weil wenn er lügt oder ganz anders ist als bisher, vlt. ist er dann "richtig". Zudem steht ee noch kurz vor der Pupertät und da baut das Hirn ohnehin groß um.

Wenn er dann siehr wie glücklich ihr beide seid, will er das natürlich nicht sehen und sabotiert es. Das kann ganz viel mit unbewusster Angst und Unsicherheit zusammenhängen.

Und das mit dem Hort = ich würde ihm auch glauben. Ich kenn viele solche Einrichtungen, wo in wirklichkeit ein "Lehrer" anwesend ist aber das wars auch schon. Klar dass die Kinder dann spielen anstatt Hausaufgaben zu machen, wenn es keiner verlangt.

Kurz und bündig:
Schenkt dem kleinen Kerl Liebe und Verständnis, er hat doch sehr viel durchgemacht. Und denkt mal über eine Familienberatung nach. Die haben bestimmt gute Tipps für euch, die sein Verhalten in eine positive Richtung lenken können.

Nachtrag: mit Autismus habe ich keine Erfahrung ich selber als Laie würde dies eher auf die belastenden Erfahrungen zurückführen.
Egal ob so oder so. Da sollte sich ein Profi ein Bild von machen! Der Junge braucht jemanden der ihm hilft.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hättest du zu Ende gelesen wüsstest du das sie schon zur Familien Beratung gehen.

Das Kind deuten an mit seiner Mama schlafen zu wollen und sie zu heiraten....

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Okay.

Dann brauchen sie dennoch mehr professionelle Unterstützung und zu versuchen dem Kind mehr verständnis zu zeigen schadet dennocch nicht.

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Ich hab nicht unbedingt an Autismus gedacht, eher an ADHS. Gibt es Anzeichen dafür? Ich hab selbst Kinder mit ADHS und ich muss sagen, solche Kinder glauben oft wirklich, sie seien es nicht gewesen, oder sie haben nicht angefangen. Sie können manchmal eine ziemlich andere Erinnerung haben, was da passiert ist.

Er scheint ja auch in manchen Dingen gut zu sein, und in anderen nicht wirklich altersgerecht. Das wäre typisch ADHS. Es geht zu 90 % um ihn - so war das mit meinem Sohn auch. Hausaufgaben vermeiden - auch sehr typisch. Ob er wirklich Aufmerksamkeit erreichen will durch schlechtes Benehmen ist nicht sicher. Kann auch sein, dass er ablenken will, weil er sich manchen Dingen nicht gewachsen fühlt.

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Möglich auf jeden Fall.
Es geht eher darum, dass er dann eben die Mutter dazu bringt bei ihn zu sein und dann kann er plötzlich alles.
Er ist ist die Mutter verliebt und das merkt man.
Die beiden haben natürlich immer in einem Bett geschlafen und er hat sich wie ihr „Mann gefühlt“ dieser Verdacht wurde mir eben bei der Familientherapie bestätigt.
Er hat vor seiner Mutter schon jetzt in „jungen Jahren „ keinen Respekt.
Er antwortet auf alles und weis und interessiert sich für alles andere außer für die Schule etc.
Lügen verstehe ich ja das habe ich als Kind auch.
Haben wir doch alle .
Ich jedoch unterscheide zwischen lügen sie harmlos sind und lügen die gewichtig sind.
Möge mir jemand erklären wie ein 10 jähriger in der Lage ist zu sagen : meine Mama war gestern mit einem anderen Mann und sie haben rambazamba gemacht.
Natürlich weis ich dass dem nicht so ist und er auch.
Aber da hört bei mir „er ist ja noch so klein „ Masche auf da sowas einem erstmal einfallen muss!

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Da muss ich aber sagen - das hat die Mutter verbockt. Ganz klar. Mit dem ADHS - ich dachte an die Minderheit von AHDS-lern, die noch zusätzlich eine Störung des Sozialverhaltens haben. Ich hab selbst einen Sohn mit schwerem ADHS, aber ohne Verhaltensstörungen. Und ich hab auch die Situation gehabt, als ich mich von meinem Ex-Mann getrennt habe (unter dem mein Sohn auch manchmal gelitten hat), da hat mein Sohn auch gedacht, er ist jetzt der Mann im Haus. Da war er aber 16, und er hat nie mit mir im Bett geschlafen. Da hab ich ihm ganz klar gesagt: Stop - du bist hier das Kind, ich bin die Mutter - du entscheidest hier nicht.

Wie gesagt, wenn da ADHS mit im Spiel ist, dann wird sich das Kind zwar sehr viel Aufmerksamkeit holen, und auch brauchen. Aber die Mutter hat da keine Grenzen gesetzt. Das ist einfach keine gesunde Beziehung.

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Ich weiß ja nicht was diese Familientherapie beinhaltet. Aber beim Verdacht auf Autismus oder ADHS usw. braucht es eine vernünftige Diagnostik. Machen die das denn überhaupt?

Wenn nicht müsste das angegangen werden. Ihr könntet z.b. beim Kinderarzt um Beratung bitten der euch weiter verweist. Es gibt ohnehin die U11 Untersuchung in diesem Alter beim Kinderarzt.

Ansonsten was sagt denn die Schule dazu? Der Zustand wird ja nicht erst seit gestern so sein. Deswegen verstehe ich ehrlich gesagt auch die Mutter nicht. Wenn das Kind so massive Probleme hat muss sie doch schon mehrfach von der Schule darauf angesprochen worden sein.

War das Kind Regelmäßig bei den U Untersuchungen beim Kinderarzt? Hat die Mutter denn da nie was angesprochen?

Also ganz ehrlich ich kann auch die Handlungen deiner Partnerin nicht so ganz nachvollziehen. Der Junge ist 10 sie hätte längst was machen müssen. Auch das mit dem in einem Bett schlafen usw. Das war ja wohl ihre Entscheidung aber auch da fehlt mir das Verständnis ehrlich gesagt.

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Nicht entdecktes ADHS plus die Lebensgeschichte sind auch so mein erster Verdacht. In der Kombi hoch explosiv für alle Beteiligten. Ich denke, das sollte zusätzlich zur Familientherapie abgeklärt werden. Gerade auch dieses Lügen kommt tatsächlich bei ADHSlern Recht häufig vor und kann sich unbehandelt chronisch zu einer Folgestörung verfestigen. Bleibt dennoch stark und zugewandt. Wichtig sind klare Regeln, geregelter Tagesablauf und eben Therapien.

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Hey Ivan,

puh, das ist ein ziemliches Päckchen.
Habt ihr schonmal über eine Therapie nachgedacht, dass der kleine Kerl die Beziehung zu seinem Vater aufarbeiten kann?

Autismus und ADHS sind Diagnosen, von denen viele Kinder in so schwierigen Situationen Symptome zeigen, ohne krank zu sein. Ich habe selbst adhs. Klar, ADHSler lügen häufiger: Sie wollen gefallen und anderen nicht vor den Kopf stoßen. Wer impulsiv ist, sagt in solchen Momenten ohne nachzudenken Dinge, die nicht stimmen. Aaber: Ein zentrales Kriterium für adhs ist, dass die Symptome schon vor dem 7. Lebensjahr auftauchten und von Kindergarten und/oder Grundschule rückgemeldet wurden. Das bedeutet, dass sie damals schon in 2 Lebensbereichen auftraten.
So klingt dein Text nicht.

Du schreibst von einer Begabung beim Malen und Sprachen. Gibt es einen IQ-Test? Eine unerkannte Hochbegabung könnte sich mit denselben Symptomen zeigen wie adhs.

Liebe Grüße
Schoko

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Patchwork ist immer schwierig und das Verhalten des Kindes kommt nicht daher, weil er das lustig findet oder sich an Tag X dazu entschlossen hat.

Er hat sein Päckchen zu tragen, hat Ängste und Sorgen und das wirkt sich bei ihm nun so aus.

Eine therapeutische Begleitung halte ich für sehr sinnvoll. Ihr müsst da (vor allem dem Kind zuliebe!) echt die Kuh vom Eis kriegen! Und mit steigendem Alter wird es halt nicht leichter.

Begegnet dem Kind trotzdem mit viel Liebe (nicht zu verwechseln mit verwöhnen und alles durchgehen lassen) und respektvoll. Grenzen sollen und dürfen trotzdem gesetzt werden. Und dann bleibt liebevoll konsequent dabei und setzt um, was ihr in der Therapie erlernt.

Ich hoffe, ihr könnt es schaffen!

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Unabhängig von einer möglichen Diagnose sehe ich den Fehler wie so oft bei euch Erwachsenen: Mitte 22 kennengelernt, Ende 22 bist du da eingezogen. Katastrophe in 80-90% der Fälle vorprogrammiert.

Du bist ein "Eindringling" in das sichere Zuhause dieses Kindes. Jemanden manchmal treffen ist etwas vollkommen anderes, als mit diesem Menschen plötzlich zusammen leben zu müssen. Hast du mal jemanden vorübergehend bei dir wohnen lassen? Einen Freund? Da kann man noch so gut befreundet sein, es ist eine heftige Herausforderung, an der jegliche Art von Beziehung zerbrechen kann.

Zudem versuchst du ihn wieder in die Rolle des Kindes zu drängen, der nichts zu melden hat. Ich finde nicht, dass deine Freundin ihn besonders verwöhnt hat, als sie allein gelebt haben. Über die Wohnung hatte sie zu entscheiden, für Essen oder Ausflüge spricht man sich doch immer mit seinen Kindern ab, sobald sie aus dem Kleinkindalter raus sind.

Ganz schlimme Sache für das Kind. An seiner Stelle würde ich vermutlich auch alles versuchen um mein Zuhause, meinen sicheren Hafen, wieder zu bekommen. Er wird deine Abneigung ja auch spüren, das kann man nicht verbergen 🤷‍♀️

Dazu kann ja auch noch eine Diagnose kommen, die es noch schwerer macht.

Mein Tip wäre: wieder räumlich trennen. So habt ihr schon genug Schaden angerichtet. Kann sein, dass der Junge irgendwann resigniert aufgibt, aber das kann ja auch nicht das Ziel sein.

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Hallo, :)

Ich glaube bei euch ging das zu schnell. Viel zu schnell das Kind mit einbezogen und zusammen gezogen. Das kann nur schief gehen. Patchwork ist sehr viel mehr Arbeit als eine Ursprungsfamilie, so meine Erfahrung. Mein Partner hat das mal so formuliert: Die Bonuskinder hast du lieb, die magst du, du hilfst ihnen , bist ihnen ein bester Freund. Was es heißt wirklich Vater zu sein und Verantwortlich zu sein, erfährst du dann wenn du plötzlich selber Vater wirst. Du fühlst es dann einfach anders.
Meine Kinder und mein Partner sind ein super Team. Aber es sind Kinder die noch eine Person in ihrem Leben haben den sie lieben und das ist deren Papa, mein Partner ist bester Freund plus Vaterfigur. Wenn der Ex sich wie (in eurem Fall) nicht kümmert, oder sich zwar kümmert aber das Verhältnis schlecht ist, leiden Kinder darunter. Für Kinder ist die Ursprungsfamilie oft , das was sie als Familie definieren , das was sie kennen. Mama und Papa. Es muss jeder in der neuen Konstellation erst einmal seinen Platz finden. Für uns war es z.b wichtig ersteinmal uns zu zweit in Ruhe unverbindlich kennen zu lernen. Da kommen nämlich auch 2 unterschiedliche Lebensweisen zusammen , die einen ganz unterschiedlichen Alltag haben. Bei uns ein Jungeselle, Vollzeit Job, viele sportliche Hobbies und ein sehr fester Freundeskreis die viel zusammen machen. Und dann ich. Single Mum. Kinder noch Baby und Kleinkinder. Elternzeit. Scheidung läuft. Ja da überstürzt man nichts.
Bei euch ist es halt jetzt so und ich finde es gut das ihr eine Familientherapie macht. Was ich wichtig fände wenn der Sohn feste Wochenenden nur mit seiner Mutter hat. Das ist so wichtig für die Kids, wenn ein neuer Partner dazu kommt. Weißt du , für die Kinder ist das auch nicht einfach. Die Mama hat einen Freund den sie mag,damit müssen sie irgendwie klar kommen, selbst wenn sie erstmal nicht so recht mit dem Partner warm werden. Man ist ja erstmal "Fremder". Haben sie dann noch regelmäßig ihren Papa, der nach wie vor für sie da ist, fehlt keine Bezugsperson der Kernfamilie. Bei euch ist diese Bezugsperson weg. Schlimmer noch der Vater will sein Kind nicht sehen. Das geht an dem Kind nicht spurlos vorbei. Will mir gar nicht ausmalen wie sich das anfühlt.
Ich würde das alles mit ein bisschen mehr Freiraum und Absprachen gestalten. Feste Mama Sohn Wochenenden, feste Familienwochenenden. Und ihr habt mal einen Samstagabend, an dem ihr euren Abend habt. Wir machen das Zuhause, wenn die Kinder im Bett sind. Es geht nur darum das man einen Abend Zeit als Paar hat und Zeit zum kommunizieren. Oft bleibt im Alltag das sprechen auf der Strecke. Man ruft sich zw Tür und Angel die Termine zu und hängt abends platt auf der Couch und will absolut mit niemandem sprechen. Wir haben das mit den Kindern ganz klar so kommentiert und das funktioniert ganz gut.
Zusätzlich würde ich beim Kinderarzt die Problematik abklären lassen. Mit der Schule in Kontakt bleiben und die Schulsozialarbeiterin mit ins Boot holen. Vll steckt tatsächlich etwas wie ADHS dahinter. Bei alldem nicht vergessen: Da steckt hier und da bestimmt auch schon die Pubertät dahinter. Alles gute:)

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Dass es schief gehen MUSS - da muss ich widersprechen! Mein zweiter Mann und ich sind nach 6 Monaten zusammengezogen. Da habe ich meine drei Kinder gefragt, ob das okay für sie ist. Und alle drei waren einverstanden (sie waren damals 20, 14 und 12). Wir hatten einfach genug Lebenserfahrung um zu wissen, was wir da tun. Wir waren sicher, es passt super, und die Kinder mochten ihn wirklich. Aber ich weiss auch, dass viele da zu blauäugig sind und zusammenziehen, obwohl nicht alles okay ist. Wenn alles stimmt, dann spielt der Zeitpunkt keine grosse Rolle.

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Ja das stimmt wohl, da hab ich mich unglücklich ausgedrückt. Sagen wir die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch das es nicht klappt. Man sagt pi mal Daumen hält die erste große Verliebtheit ca 2 Jahre, dann wird die rosa Brille wieder klar. Ich kenne auch eine Familie, kennengelernt, gleich nach vier Wochen schwanger, zam gezogen in Ner HaubRuck Aktion, fünf Kinder bekommen , seit 20 Jahren verheiratet. Und ein sehr harmonisches Paar. Im alleinerziehenden Treff ist momentan Patchwork großes Thema und die Probleme damit und bei ganz vielen denk ich mir, das war einfach zu schnell mit zusammen ziehen. Eine Bekannte von mir hat jetzt zum dritten mal geheiratet. Ihren ersten Mann lernte sie über mich über meinen Partner kennen. So ist halt jeder anders. Allein bis mir mal einer gefällt dauerts ewig. Wenn ich mir vorstelle in der selben Zeit , 13 Jahre jetzt, schon dreimal geheiratet zu haben , das wäre mir zu stressig. Bin da doch eher gemütlich.
Ich hab mir mehr Zeit gelassen, weil meine Kids sehr klein waren und zwei davon arg unter der Trennung litten. Und ich hatte gerade eine böse Scheidung durch, war gerade eingerichtet in unserem Alltag, genoss mein Singelleben und ich wollte einfach sicher gehen ob das mit meinem Partner passt.Meine Kinder waren alle noch unter drei Jahre alt, da ist es schwierig, vom Verständnis her,so Ruck zuck einen neuen Partner zu präsentieren. So haben erst wir uns kennengelernt. Irgendwann nach mehreren Monaten kam er mit auf dem Spielplatz mit anderen Freunden. Die Kinder haben ihn quasi im Rahmen des gemeinsamen Freundeskreis kennengelernt. Als einer meiner Freunde, nicht als Mamas Partner. Das heißt nicht das wir da ein totales Geheimnis draus gemacht haben. Ich hab den Kindern nachdem sie mir mal sagten, das sie ihn total gern haben, erklärt das ich ihn auch sehr gern hab und er auch die Kids und mich und vorgeschlagen das wir uns mal öfter mit ihm treffen . Nur wir ohne Freunde. So kam das dann nach und nach.

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