Finanzen Patchworkfamilie - wie bleibt es fair?

Hallo,

ich habe mal eine Frage zu unserer finanziellen Situation. Hab da irgendwie einen Knoten im Kopf, vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

Die Ausgangssituation:

Mein Partner ( 2 Kinder aus vorheriger Beziehung) und ich (3 Kinder aus vorheriger Beziehung) und unser gemeinsames Kind wollen in den nächsten Monaten zusammenziehen. Meine Kinder sind im 50/50 WM bei uns, seine Kinder eher 60/40 ( jeden Do, jede 2. Woche Do-Mo). Aktuell bin ich noch in Elternzeit. Mein Partner arbeitet und zahlt vollen Unterhalt für seine Kinder.

Ich habe für alle meine 4 Kinder das Kindergeld und bald wieder mein Gehalt, welches aufgrund von Teilzeit nicht so hoch ausfällt. Außerdem bekomme ich auch Unterhalt von meinem Ex Partner (250€).

Nun denke ich, dass das 3 Konten Modell am sinnvollsten wäre. Also wir ein gemeinsames Konto haben und jeder sein eigenes behält. Jeder zahlt anteilig von seinem Einkommen auf das gemeinsame Konto ein, davon tragen wir dann Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, Drogerie, etc.

Nun frage ich mich, was als mein Einkommen zählt? Komplett auch das Kindergeld aller Kinder? Oder dies auch nur anteilig, weil natürlich Lebensmittel und so vom gemeinsamen Konto bezahlt werden. Ich ja aber Klamotten, Sportvereine, Hobbies, etc. für meine Kids von meinem eigenen Konto bezahle? Das Kindergeld fürs gemeinsame Kind kann ja komplett aufs Gemeinschaftskonto. Also ich meine, dass von dem Kindergeld meiner eigenen Kinder ja jeweils 100€ aufs gemeinsame Konto gehen könnten und der rest bei mir bleibt für andere Ausgaben für sie.

Nun meinte mein Freund, dass er ja auch nicht so viel Einkommen hat, nachdem der Unterhalt bezahlt ist. Aber ich dachte, wir rechnen von unserem Nettoeinkommen den Anteil fürs gemeinsame Konto raus und er muss dann von seinem eigenen Konto den Unterhalt zahlen. Ist das verständlich?

Es soll ja alles fair bleiben, aber seinen hohen Unterhalt möchte ich nicht mittragen. Wenn wir vom Nettoeinkommen ausgehen, zahle ich weniger auf unser Konto ein, aber habe ja auch weniger übrig als er. Sollte ich vielleicht auch anteilig mehr zahlen, weil meine Kinder häufiger da sind und ich eins mehr habe?

Vielleicht habt ihr noch ein paar Anregungen für uns. Grundsätzlich ist mein Partner entspannt beim Thema Finanzen und will nicht alles bis ins kleinste Detail ausrechnen.

Danke für euren Input!

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Hallo.
Wir nehmen auch unsere Nettos und vergleichen die. Haben auch 3 Konten plus jedes Kind ein eigenes. Wenn was übrig bleibt, sparen wir es da einzeln für größere Anschaffungen. Wir schauen aber auch nicht sooo genau hin, wenn man mal was für die anderen mit bezahlt:) Sind ja doch alle eine Familie irgendwo.
Trotzdem würde ich sagen, sein Unterhalt ist seine Verpflichtung, nicht eure gemeinsame.

Kann aber auch verstehen, wenn man es anders regelt.

Alternativ: Alles in einen Topf werfen und alles davon bezahlen. Dann bleibt es ebenso fair in meinen Augen.

Bearbeitet von Feelie
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Ich finde in solchen Situationen sollte man für jedes Kind einen Pauschalbetrag berechnen, der aufs gemeinsame Konto kommt und von dem Lebensmittel, Miete und NK für das jeweilige Kind bezahlt werden. Du zahlst 3x den Betrag aufs Konto ein, er 2x (er vielleicht einen etwas geringeren Betrag, weil seine Kinder "nur" 40 Prozent der Zeit da sind). €100 pro Kind ist etwas wenig - decken €50 pro Woche wirklich Miete, Essen, Heizung, Wasser für ein Kind ab? Den Rest der Ausgaben, einschl. für das gemeinsame Kind, gewichtet ihr dann nach euren Einkommen (vor Abzug des Unterhalts). Der Unterhalt für seine Kinder ist sein Ding, genau wie ein Hobby oder andere Kaufentscheidungen. Was du für deine Kinder bezahlen musst (Kleidung, Hobbies usw) ist dein Ding. Was du als Kindergeld/Unterhalt bekommst gilt nicht als dein Einkommen, es ist ja für die Kinder gedacht und davon deckst du ihre Kosten. Du solltest aber auf jeden Fall etwas mehr in die gemeinsame Kasse einzahlen weil du ein KInd mehr hast.

Bearbeitet von Shquirrel
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Vielleicht solltet ihr einfach alles in einen Topf schmeißen, von dem auch alle Kosten abgehen.
Wäre am stressfreiesten.

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Mein Einkommen ist deutlich geringer und davon noch 900€ Unterhalt mitzahlen finde ich schwierig.

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Ihr seid jetzt aber nunmal EINE Familie - eine Großfamilie möchte ich schon behaupten. Es sind 6 Kinder involviert, die (die meiste Zeit) mit euch im Haushalt leben.
Findest du nicht, dass in dem Fall eine Aufrechnerei unpraktisch zu handhaben ist?
Ich bin generell ein Freund von "mein eigenes Geld/Konto" und handhabe das auch selber so.
Aber in eurem Fall würde ich es tatsächlich anders handhaben.

Ich weiß ja nicht, wie alt die Kinder alle sind, bzw. wessen Kinder eher aus dem finanziellen Raster fallen (kein Unterhalt mehr, selber schon Geld verdienend, in Ausbildung usw).

Willst du dann 6 mal dieses Finanzwirrwarr erneut neu berechnen? Wäre MIR zu blöd.

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Hallöchen, wir leben auch als Patchworkfamilie zusammen. Er hat 2 Kinder von 2 verschiedenen Frauen. Der eine lebt immer bei uns der andere jede 2. Woche Do-Mo. Meine Kinder (auch 2) sind jedes 2.WE bei Papa. Wir bekommen also 3x Kindergeld und 3 x Unterhaltsvorschuss. Mein Mann muss aber auch Unterhalt ans Jugendamt zahlen. Wir haben jeder unser Konto und überweisen einfach die Hälfte der Miete und der restlichen Konten darauf. Was so spezielle Sachen sind wie Fußballverein meines Sohnes oder Tanzen meiner Tochter, zahle ich von meinem Konto.

Lg

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Wir machen das folgender Maßen:

Ich habe zwei Mädels (10/13), er hat einen Sohn (16) unter der Woche leben die Kinder bei uns, der Große ist jedes WE bei seiner Mutter, die Mädels alle 14 Tage beim Papa.

Kosten für unser Haus werden 50/50 geteilt da jedem von uns die Hälfte gehört.

Lebensmittel werden ebenfalls 50/50 geteilt da die Männer doch mehr essen als wir. Besondere Lebensmittel die nur wir essen kaufe ich separat. Genauso wie Drogerie Artikel.

Die Nebenkosten Strom/Wasser teilen wir so auf das ich die Kosten durch 5 teile, davon zahle ich dann 3 und er 2 Anteile.

Für uns passt das so sehr gut.

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Völlig unabhängig wer was verdient, ihr seid beide auf ein drittes Konto Geld ein von dem alles bezahlt wird. Um gerecht zu bleiben für die Höhe dieser Summe genau ausgerechnet das heisst wie viele Kinder hat jeder wie viel Zeit sind diese Kinder in der gemeinsamen Wohnung wie viel Platz verbrauchen sie wie alt sind sie ungefähr das heisst wie viel essen verbrauchen sie.
Zusatzausgaben, wie z. B. Klamotten für die Kinder, für Schulaktivitäten, Freizeitaktivitäten etc wird nicht von diesem gemeinsamen Topf bezahlt, sondern zahlt jeder Elternteil selbst.

Ob jemand mehr oder weniger Geld zur Verfügung hat, sei es durch Arbeit, Kindergeld oder Unterhalt, ist völlig unerheblich. man sollte dies nicht unfair in diese Rechnung einfliessen lassen. der sozusagen reichere Partner darf nicht benachteiligt sein und sollte nicht den anderen Partner und seine Kinder querfinanzieren müssen.

es ist am Anfang eventuell eine romantische Vorstellung alles gemeinsam zu machen und den anderen zu unterstützen. sobald es aber schwierig wir, sind da unterbewusste Vorwürfe. die Ausgaben also gleich von Anfang an trennen macht den meisten Sinn und sorgt für Frieden.
Ich habe gegenteilige Stimmen immer nur von meistens Frauen gehört, die viel weniger verdienen, mehr Kinder haben und es dann ungerecht finden, dass der kinderlose neu Partner ihr nicht das ganze Geld gibt....
Die scheinheiligen Argumente waren dann immer.... Mimimi... aber wenn man sich liebt unterstützt man sich doch..

das sehe ich aber nicht so. Das ist Schmarotzer tum.