Wechselmodell - Kind fällt das Wechseln plötzlich schwer - möchte bei einem Elternteil bleiben

Hallo zusammen,

meine Frage wäre, ob jemand bereits ähnliches erlebt hat und wie ihr damit umgegangen seid.

Zu unserer Situation (sorry für die Länge):

Wir, mein Mann mit seinen beiden Kindern (fast 5 und fast 8 Jahre alt) und meine Tochter (6 Jahre alt) und ich, leben seit Oktober 2021 zusammen, kennen tun wir uns seit Sommer 2020. Meine Tochter lebt immer bei uns, zum KV besteht nur unregelmäßiger Kontakt und Besuche erfolgen alle 2 Woche ca. für ein paar Stündchen. Seine Kinder waren seit Beginn unserer Beziehung 5/6 Tage bei ihm und dann 8/9 Tage bei der Mutter. Er hat allerdings von Beginn an für das Wechselmodell gekämpft. Die Mutter wollte dies nie, die Kinder schon. Dieses wurde dann durch das Familiengericht im August 2022 beschlossen. Seitdem sind seine Kinder im wöchentlichen Wechsel (erst 2/2/3 wie vom Gericht empfohlen, dann ab Sommer letztes Jahr in Vereinbarung mit der Mutter 7/7) bei uns. Das Wechselmodell hat bisher gut funktioniert, auch wenn die Mutter permanent schlecht über uns spricht und versucht die Kinder aufzuhetzen. Sie möchte nach wie vor erreichen, dass die Kinder ein bisschen mehr bei ihr leben, ihr Wunsch wäre 5/9, da sie dann den vollen Kindesunterhalt bekommen würde. Aktuell bekommt sie keinen Unterhalt, behält aber das gesamte Kindergeld für sich weil sie ein bisschen weniger verdient als er. Deshalb redet sie das Wechselmodell und auch uns schlecht, sodass die Kinder in einen permanenten Konflikt geraten.

Seit Weihnachten ist es nun so, dass seine Tochter (7 Jahre) nicht mehr Wechseln möchte. Wenn sie montags von ihrer Mutter zu uns soll, weint sie viel, vermisst die Mama und sagt zu meinem Mann, dass sie nie wieder zu uns möchte, sondern immer bei Mama leben möchte. Schwer ist es dann auch in der Schule, weil sie dort viel weint. Mein Mann lenkt sie dann ab, kuschelt und redet viel mit ihr. Dienstags sagt sie dann nur noch sie vermisst die Mama, sie weint aber nicht mehr und ist hier glücklich. Mittwoch ist die Mama dann kein Thema mehr, sie blüht regelrecht auf. Sonntags darauf geht das gleiche dann hier los. "Ich will nicht zur Mama, ich möchte hier bleiben, ich möchte hier leben" usw. Jetzt war es gestern zum zweiten Mal so, dass er sie nach der Schule wieder bei der Mama abgeholt hat, weil sie so traurig war. Sie ist jetzt die 4. Woche am Stück bei uns, war zwischendurch nur mal über das Wochenende bei ihrer Mutter.

Wir sind eigentlich der Meinung, dass man dem Kind klarmachen sollte, dass jemand Außenstehendes (das Gericht in Zusammenarbeit mit einer Psychologin) entschieden hat, was das Beste für die Kinder ist und dieses Umgangsmodell fix ist. Man kann es dem Kind dann anders erleichtern, in dem man es z.B. ablenkt. Man merkt ja jedes Mal, dass die Sehnsucht zum anderen Elternteil auch schnell vorbei ist und sie dann glücklich ist. Mein Mann hat deshalb auch bisher nur einmal zugestimmt, dass die Mutter sie wieder hier abholt, als Ausnahme, hat ihr aber auch erklärt, dass es ein Wechselmodell gibt und das fix ist. In den Wochen wo sie bisher dann doch bei uns geblieben ist anstatt zur Mutter zu wechseln, hat sie jeden Tag mit sich gehadert ob sie doch zur Mama gehen soll oder bei uns bleiben soll. Wir finden, dass ein 7 jähriges Kind nicht in diese Entscheidungsschwierigkeiten zwischen Mama und Papa kommen sollte, und würden ihren Wunsch jeweils bei Mama oder bei Papa zu bleiben und nicht zu Wechseln daher eigentlich gerne ablehnen.

Das Problem ist, dass die Mutter ihr sagt, dass sie jederzeit zum Papa gehen darf wenn sie das möchte. Sie sagt, dass sie das selber entscheiden darf wo sie gerade lieber sein möchte. Wenn er es ablehnt sie wieder abzuholen, wird er schlecht gemacht von ihr und sie sagt der Tochter, dass Papa sie nicht bei sich haben möchte (so schon passiert), was Blödsinn ist. Er hat also gar keine andere Wahl als sie wieder abzuholen. Sein Sohn ist relativ entspannt, ist schon mal mit seiner Schwester bei uns geblieben, ist aber aktuell alleine bei seiner Mutter. Er hat keinerlei Probleme mit den Wechseln.

Man muss dazu sagen, dass die Mutter mit den Kindern während der laufenden Verhandlung damals 30 km weit weg gezogen ist (für ihn im Berufsverkehr 30 Minuten über die A3). Das Gericht hat dann der Mutter die Entscheidung über die Schulwahl übertragen weil diese meinte sie schaffe es nicht die Kinder jeden morgen in ihrer Umgangszeit zu uns in den Ort zur Schule und zum Kindergarten zu bringen. Da er sich flexibel gezeigt hat, wurden die Kinder in ihrem Ort angemeldet, sodass er jetzt jeden Tag 2 Stunden im Auto sitzt. Noch ein Grund, warum die Tochter nicht mal eben komplett hier bleiben kann, da er dann seine Arbeitszeit gar nicht mehr schafft (normalerweise arbeitet er in der Woche wo seine Kinder nicht da sind dementsprechend mehr, um die Zeit die ihm in der anderen Woche fehlt, auszugleichen). Natürlich kann sie sich jederzeit entscheiden im Residenzmodell bei uns zu leben, dann müsste sie allerdings die Schule wechseln, weil wir das mit der Entfernung wie gesagt nicht stemmen könnten. Dem Residenzmodell bei uns würde ihre Mutter allerdings nie zustimmen, wir müssten dann hier wieder übers Gericht gehen. Die Frage ist auch ob es wirklich das ist was seine Tochter will, weil sie ja teilweise auch äußert bei der Mama bleiben zu wollen. Wir sind auch der Meinung, dass die Kinder beide Elternteile brauchen, so war ja auch die Meinung des Gerichtes (es wurde damals ein familienpsychologisches Gutachten gemacht und auch das Jugendamt war im Boot, alle waren der Meinung das Wechselmodell sei das Beste für die Kinder).

Unser Problem ist dieses hin und her. Keine Ahnung warum sie plötzlich so ein extremes Problem mit den Wechseln hat. Auch finde ich komisch, dass ein Kind, welches eigentlich ein gutes Verhältnis zur Mutter hat und diese in den vergangenen 3 Wochen lediglich ein Wochenende gesehen hat, nicht zu ihr möchte und sich vom Papa wieder abholen lässt. Sie geht jetzt am Freitag wieder übers Wochenende zur Mama. Ich vermute, dass wir das Problem am Montag wieder anders herum haben werden und sie dann nicht nach hier möchte. Aber wenn wir dem dann auch zustimmen, dass sie bei Mama bleibt, verschiebt sich das Problem ja nur und wir haben trotzdem in jeder Woche mindestens ein Kind aus der anderen Stadt hier, diese Woche sie, nächste Woche dann seinen Sohn der diese Woche bei der Mama ist.

Würdet ihr dem Kind diese Entscheidung selber überlassen wo es gerade sein möchte ( mit 7 Jahren)? Jetzt einmal unabhängig davon ob wir es zeitlich schultern können. Oder findet ihr es auch zu früh einem Kind in dem Alter die Entscheidung zwischen Mama und Papa zu überlassen? Wie bringen wir dem Kind bei, dass dieses ständige hin und her bzw. anders entscheiden nicht machbar ist?

Ich würde mich über euere Erfahrungsbericht sehr freuen! Kontakt zum Jugendamt mit Beratung auf Elternebene besteht bereits seit langer Zeit, aktuell stehen wir kurz vor einem Clearing durch das Jugendamt wo herausgefunden werden soll, was das Beste für die Kinder ist. Aber das wird sich hinziehen und ist dann auch nur eine Empfehlung, deshalb brauchen wir bis zu einer endgültigen Regelung dringend ein paar Tipps. Seine Tochter hat auch kommenden Montag den ersten Termin bei einer Kinderpsychologin. Hier haben wir fast 2 Jahre um die Zustimmung der Mutter kämpfen müssen, jetzt kann sie aber endlich hingehen.

Ich freue mich über jede Anregung eurerseits :-)

Bearbeitet von yassi85
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Hallo. Habe jetzt nicht den ganzen Text gelesen.
Eine gute Freundin hatte aber das gleiche Problem wie ihr. Irgendwie hat das mit dem Wechseln für das Kind auf einmal nicht mehr so gut gepasst. Die Lösung bei denen war, dass das Kind immer 2 Wochen am Stück bei dem jeweiligen Elternteil geblieben ist und so auch richtig dort ankommen konnte :) vielleicht ist das für euch auch eine Lösung? :-)

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Vielen lieben Dank für deine Antwort! Das ist eine gute Idee die wir bestimmt anbringen werden!

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Hallo,
Ich denke das Wechselmodell funktioniert eben bei manchen Kindern besser und bei einigen halt schlechter. Kinder sind ja nunmal nicht genormt und haben unterschiedliche Bedürfnisse.
Die Tochter ist ja auch noch klein und Abschiednehmen scheint ein großes thema bei ihr zu sein. Da wäre es vielleicht wichtig herauszufinden woher diese eventuelle Verlustangst kommt und ob man dort unterstützen kann, oder ob das Wechselmodell an sich vielleicht einfach nichts für sie ist.
Natürlich kann es auch nur eine Phase sein, durch einen Entwicklungsschub ausgelöst, durxh den sie besonders viel Sicherheir braucht und sich irgendwann wieder legen.

Wenn die Tochter meines Partners bei uns ist (sie lebt im Residenzmodell bei der Mutter) will sie auch nie gehen.
Ich denke das hat aber tatsächlich mehr mit der Abschiedssituation zu tun, dass ihr diese schwerfällt, als das sie tatsächlich dann nicht zu ihrer Mutter möchte.
Sie ist jetzt 5 und zuhause beruhigt sie sich auch schnell wieder.

Auch im Kindergarten habe ich es oft erlebt das Kinder morgens nicht von den Eltern weg wollten und dann nach keinen 5 Minuten happy waren, dass sie im Kiga waren. (nachmittags wollen sie dann eher nciht gehen).

Da sich dieser Trennungsschmerz jedoch über einen ganzen Tag bei euch hinauszieht würde ich dem schon nachgehen und die Gründe dafür suchen.
Bei einer Freundin, bei der das WM über Jahre gut funktionierte wollte das die Tochter irgendwann nicht mehr so und ich finde Kinderwünsche sollten auch respektiert werden.
Ihre Tochter empfand den Wechsel als zu lang damals und es wurde sich dann darauf geeinigt, dass sie einen Tag innerhalb der Woche dann noch zum anderen Elternteil kann. Durch diese Lösung hat es dann wieser gepasst.
(sie war dann die woche beispielsweise bei ihrem Vater und am Dienstag aber den Tag bei ihrer Mutter)

Welche Möglichkeiten ihr habt hängt natürlich auch von eurer beidseitiger Situation ab, wobei ich die halbe Stunde Fahrt jetzt persönlich als nicht so viel sehe.

Vielleicht redet der Vater mal zusammen miz der Mutter in Ruhe mit der Tochter, so dass es zu einer guten Lösung kommen kann. Dieses Gespräch sollte dann natürlich offen sein und eventuell bedeutet es nur bei dem einen Kind dann WM und bei ihr dann nicht. Es ist ja auch nichts in Stein gemeißelt. Vielleicht will sie, wenn sie ein bisschen größer ist ja auch wieder ins WM.

Euch alles Gute.
Liebe Grüße

Edit : das mit dem Psychologen hatte ich erst überlesen. Aber ist doch prima, da kann dem ganzen dann ja ganz behutsam auf den Grund gegangen werden.

Bearbeitet von Radio13
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Vielen lieben Dank für deine Antwort!

Wir würden sehr gerne zusammen mit der Mutter und der Tochter eine Lösung finden, die Mutter ist jedoch zu keinerlei Gesprächen bereit. Jedenfalls nicht in diese Richtung. Sie ist davon überzeugt, dass die Kinder mehr bei ihr sein wollen und eine andere Lösung kommt für sie auch nicht in Frage. Wir haben bereits vorgeschlagen auszuprobieren, ob wir wieder 2/2/3 im Wechsel ausprobieren. Wir haben das damals als zu unruhig für die Kinder angesehen, da sie viel häufiger gewechselt haben, aber vielleicht ist es gerade das was die Tochter aktuell braucht, nicht zu lange von einem Elternteil getrennt zu sein. Auch haben wir schon vorgeschlagen, den Wechsel anstatt montags freitags zu machen. So hätten die Kinder das Wochenende auf das sie sich beim anderen Elternteil freuen können vor ich und der Wechsel würde eventuell leichter fallen. Das alles hat die Mutter abgelehnt. Die Tochter selber hatte sich Videotelefonie mit dem anderen Elternteil gewünscht, auch das lehnt die Mutter aus irgendwelchen Gründen ab. Es ist einfach enorm schwierig hier die richtige Lösung zu finden.

Wenn man sich zeitweise gegen das Wechselmodell entscheidet ist die Frage bei wem sie mehr lebt. Sie entscheidet sich ja quasi wöchentlich um, wobei sie gerade aktuell mehr zum Papa tendiert. Ich denke aber, dass die Mama ihr dann fehlen wird. Wir haben der Mutter auch schon angeboten die Kindern komplett zu uns zu nehmen und auf jeglichen Unterhalt zu verzichten, das lehnt sie ab. Andersherum hätte sie gerne die Kinder mehr bei sich, sagt aber jetzt schon, dass sie dann Anspruch auf den Kindesunterhalt hat. Das Problem hier ist, dass wir die Kinder nicht 3 oder 4 Tage die Woche fahren können und noch ca 1.000 € Unterhalt zahlen können. Wenn wir die Kinder regelmäßig zur 30 km (man muss ja auch bedenken, dass es hin und zurück schon 60 km sind und mit dem Abholen dann 120 km Fahrt am Tag sind) entfernten Schule/Kindergarten bringen, sind wir auch ein zweites Auto angewiesen und auch die Spritkosten sind nicht unerheblich. Wäre aber bei einer Abweichung vom Wechselmodell irrelevant, er müsste trotzdem den vollen Kindesunterhalt leisten. Das können wir nicht stemmen. So geht es gerade so, auch wenn wir kein Kindergeld bekommen. Aber wenn er Unterhalt zahlen muss müssen wir das zweite Auto abgeben, dann geht das nicht mehr so einfach.

Alles irgendwie schwierig :-(. Natürlich versucht man alles um es den Kindern so angenehm wie möglich zu machen, trotzdem müssen wir ja auch auf uns achten. Es nützt ja keinem was wenn wir nachher die Raten fürs Haus nicht mehr zahlen können. Leider macht sie da keine Kompromisse für die Kinder.

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"Das Problem hier ist, dass wir die Kinder nicht 3 oder 4 Tage die Woche fahren können und noch ca 1.000 € Unterhalt zahlen können."

Wie meinst du das? Die Fahrerei würde dann doch entfallen, wenn die Tochter im Residenzmodell bei der Mutter bliebe. Oder verstehe ich etwas falsch?

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Nein, auch jetzt mit 10 gibt es ein: es ist so!

Ihr lasst der Kleinen viel zu viel Wahl, sowas überfordert doch.

Abschied nehmen ist scheiße, immer. Ich kenn auch ein Mädchen, dass in den 2-Wochen-Rhythmus gegangen ist, weil sie das Tschüß sagen so doof fand.

Vielleicht wäre das was für euch und vielleicht auch ein Wechsel Freitags besser (so machen wir das) um anzukommen.

Ich konnte es nicht rauslesen. Wechselt ihr vor der Schule direkt zum anderen Elternteil oder über die Schule? Direkte Übergaben würde ich vermeiden.

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Wir würden ihr ja gerne nicht die Wahl lassen. Wir sind der Meinung, dass sie einen festen Rahmen braucht und dass die Eltern gemeinsam hinter der Umgangsregelung stehen sollten und ihr das auch so vermitteln sollten. Die Mutter tut dies leider nicht und sagt ihr, sie soll den Papa anrufen und fragen ob er sie abholen kann. Unser Dilemma ist, dass er dann schlecht nein sagen kann, da die Tochter sonst denkt sie wäre bei uns unerwünscht, was in keinem Fall so ist.

Wir Wechseln derzeit immer montags direkt nach der Schule, also ein Elternteil bringt sie hin und der andere holt sie ab. Der Wechsel zwischen den Eltern erfolgt nur an Feiertagen, bei Krankheiten oder in den Ferien.

Freitags würden wir gerne wechseln, denke das wäre wesentlich einfacher für das Mädchen, das lehnt die Mutter bisher ab. Wir werden aber da dran bleiben. Über einen zwei wöchigen Wechsel haben wir bisher noch nicht nachgedacht, das werden wir aber vorschlagen, lieben Dank!

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"Wir sind eigentlich der Meinung, dass man dem Kind klarmachen sollte, dass jemand Außenstehendes (das Gericht in Zusammenarbeit mit einer Psychologin) entschieden hat, was das Beste für die Kinder ist und dieses Umgangsmodell fix ist. "

Scheinbar ist dieses Modell aber eben doch nicht das Beste für dieses Kind.

Dieses Kind verkraftet die ständigen Übergänge, die ständigen Bindungsabbrüche, den ständigen Wechsel der Lebenswelten nicht.

Auch ihr bringt das Kind in einen Loyalitätskonflikt, auch ihr suggeriert dem Kind unterschwellig, dass ihr die Mutter nicht mögt, laut deinen Aussagen sei die Mutter nicht kooperative, es ginge ihr nur um den Unterhalt (übrigens zwei immer wiederkehrende stereotype, selten wahre Aussagen von Next-Frauen über Kindsmütter) und dein Partner hat das Wechselmodell eingeklagt. Was war seine Motivation dazu? Warum hängst du dich in das Thema rein, obwohl du keine Entscheidungsbefugnisse bzgl. des Kindes hast? Wie geht es dem Mädchen im Vergleich zu deinem Kind, das immer an einem Ort sein kann, ein zu Hause hat und sein Revier abstecken kann, während das andere zwischen den Welten pendelt?
Wie wollt ihr das Wechselmodell bei eurer Entfernung durchziehen, wenn das Kind eigene Freunde, Hobbies und Interessen hat? Bei euch spricht eigentlich alles gegen das Wechselmodell.
Und am Rande: ihr (ja ihr bzw. dein Mann, der das Ganze per Gericht erzwingen hat) bringt das Kind in die Lage, in der Schule zu weinen. Und das belastet nicht nur das Kind im Moment sondern nimmt ihm langfristig Lernchancen und es belastet Klassenkameraden und Lehrer, die die Not des Kindes auffangen müssen.

Wenn ihr wirklich das Beste für das Kind wollt, Halter es wie im Kaukasischen Kreidekreis. Hört auf am Kind zu zerren!

Bearbeitet von kkjj
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Unfassbar wie so ein Beitrag 5 Herzen kriegen kann, da ist jedes einzelne eines zu viel 👎🏼 Eine Aussage nach der anderen pauschalisierend und ganz besonders interessant finde ich, wie viele Menschen du zu kennen scheinst und in wie viele Trennungen/Umgangsregelungen du scheinbar Einblick hast, um sagen zu können, die Aussagen der TE seien ebenso unwahr wie die Aussagen vieler anderer neuer Partnerinnen über eine Kindsmutter…

Aber dein Gestänkere gegenüber Neupartnerinnen ist ja nichts neues…

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"Man kann es dem Kind dann anders erleichtern, in dem man es z.B. ablenkt."

Ablenkung hat für mich immer etwas von Problem verdrängen bzw. Problem nicht ernst nehmen und nicht nach Ursachen suchen.

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"Das Gericht hat dann der Mutter die Entscheidung über die Schulwahl übertragen weil diese meinte sie schaffe es nicht die Kinder jeden morgen in ihrer Umgangszeit...."

Die Mutter hat keine"Umgangszeit" sondern kümmert sich gleichberechtigt hälftig um die Kinder bzw. kümmerte sich zuvor hauptsächlich. Ich empfehle dir, deine Wahrnehmung zu ändern und die Mutter als wichtiges und gleichberechtigtes Elternteil wahrzunehmen.

"zu uns in den Ort zur Schule und zum Kindergarten zu bringen. Da er sich flexibel gezeigt hat, wurden die Kinder in ihrem Ort angemeldet, sodass er jetzt jeden Tag 2 Stunden im Auto sitzt. Noch ein Grund, warum die Tochter nicht mal eben komplett hier bleiben kann, da er dann seine Arbeitszeit gar nicht mehr schafft"

Erst will dein Partner unbedingt das Wechselmodell, dann ist es eigentlich doch zu viel...

Bearbeitet von kkjj
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Wo habe ich denn geschrieben, dass er das Wechselmodell nicht schafft? Wir haben alles dafür so eingerichtet, dass wir das Wechselmodell realisieren können. Seit 4 Wochen ist sie jedoch permanent bei uns, und das ist nicht so einfach. Nicht mehr und nicht weniger. Würde sie immer bei uns leben, also geregelt, könnte sie hier zur Schule gehen.. Dies ist nicht der Fall. Ich habe nur gesagt, dass dieses spontane bleiben über Wochen nicht so einfach ohne Planung möglich ist.

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"Würde sie immer bei uns leben, also geregelt, könnte sie hier zur Schule gehen.. "

Würde sie immer bei der Mutter leben, könnte sie immer am anderen Ort zur Schule gehen, wo sie ohnehin schon in die Schule geht und müsste nicht als Kind täglich 2x30km pendeln.

Das Argument funktioniert umgekehrt sogar noch besser.

Bearbeitet von kkjj
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"Aktuell bekommt sie keinen Unterhalt, behält aber das gesamte Kindergeld für sich weil sie ein bisschen weniger verdient als er."

Ist mit einem anderen Framing völlig legitim. Auch im Wechselmodell fließt Unterhalt, nämlich vom besser Verdienenden zum schlechter Verdienenden, so daß sich die Einkommen annähern.

Bearbeitet von kkjj
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"Natürlich kann sie sich jederzeit entscheiden im Residenzmodell bei uns zu leben"
... editiert vom Urbia-Team ...
Das Kind hat bereits im Residenzmodell gelebt! Bei der Mutter! Dort habt ihr/dein Partner sie per Gericht rausgeholt und es ins Wechselmodell gesteckt. Und das nun nicht mehr läuft, bietet ihr scheinheilig an, das Kind könne zu euch/ zum Vater ins Residenzmodell, müsste aber dann die Schule wechseln. Da würde ich mir als anderes Elternteil doch völlig Ver a.. vorkommen.



"Aber wenn wir dem dann auch zustimmen, dass sie bei Mama bleibt..."
DU hast dort gar nichts zu bestimmen, bestenfalls kannst du noch anmerken, dass du nicht für die Kinderbetreuung zuständig sein willst. Oder gerade das besonders gern tust. Die Entscheidung zum Betreuungsmodell aber treffen Kindsmutter und Kindsvater, nicht Kindsvater und du!

"verschiebt sich das Problem ja nur und wir haben trotzdem in jeder Woche mindestens ein Kind aus der anderen Stadt hier, diese Woche sie, nächste Woche dann seinen Sohn der diese Woche bei der Mama ist."
Ach ne, da ist es euch plötzlich wieder zu viel. Das gibt es öfters, dass für verschiedene Kinder der gleichen Eltern unterschiedliche Modelle besser oder schlechter funktionieren. Manchmal ordnen auch Gerichts je Kind ein anderes Umgangsmodelle an.

Ehrlich von euch wäre zu sagen: ok, das Wechselmodell wurde probiert, es passt für ein Kind nicht, also bitte zurück zur Ausgangsvariante vor dem Wechselmodell, die für die Kinder scheinbar gut lief?

Bearbeitet von urbia-Team
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Wie unverschämt antwortest du wenn du die Situation nur annähernd kennst??

Ich habe lediglich um einen Tipp zum Umgang mit der Wechsel Situation gegeben. Weißt du warum die Kinder vorher mehr bei der Mutter gelebt haben? Übrigens nie im Residenzmodell, sondern höchstens im 5/9 Modell. Nein? Dann spar dir bitte unverschämte Aussagen hierzu. Die Mutter hat ihm die Kinder permanent vorenthalten, hat die Kinder als Druckmittel genutzt um das zu erreichen was sie wollte. Wenn er es nicht gemacht hat, durfte er die Kinder nicht sehen. Einzig und allein deshalb hat er das Wechselmodell irgendwann eingeklagt, weil ihm nichts anderes übrig blieb. Deine Einstellung ist ein großes Problem in Deutschland. Du scheinst auch eine von den Frauen zu sein die meinen die Kinder gehören in jedem Fall zur Mutter, der Vater hat keine Rechte. Warum ich mich als Partnerin einmische? Weil ich seit 3 Jahren mit ihm und den Kindern zusammen lebe. Weil ich Teil der Familie bin, auch wenn letztendlich die Eltern entscheiden, bin ich doch Teil des Ganzen. Mehr sage ich zu deinen Antworten nicht. Du scheinst eine echt komische Einstellung zu haben.

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"Wie unverschämt antwortest du wenn du die Situation nur annähernd kennst??"

Du hast eure Situation ausführlichst beschrieben.

Ich halte dir ganz deutlich den Spiegel vors Gesicht.

Du bist Teil der Lebenswelt des Kindes, aber du hast keine Entscheidungsbefugnisse.

Du (!) redest permanent (!) schlecht über die Mutter des Kindes. Wie soll das Kind sich da angenommen fühlen?

Ich habe deine Sätze dezidiert zerpflückt. Schlaf mal drei Nächte drüber und denk an den Kaukasischen Kreidekreis.

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Hallo, hier schrieb jemand, an einem andere Tag wechseln wäre evtl. besser. Du schreibst, sie weint in der Schule viel. Wenn sie ein paar Tage vor der Schulwoche schon beim anderen Elternteil wäre, könnte es zumindest das Weinen in der Schule minimieren. Das würde ich ausprobieren, denn die Schule sollte gut laufen. Vielleicht ist auch wirklich 2 Wochen am Stück für sie besser. Bei einem Abschied ist es ja so, auf einer Seite hat man das Gefühl, den aktuellen Status zu vermissen und auf der anderen Seite freut man sich auf die andere Seite. Wo das Gleichgewicht liegt, ist individuell. Residenzmodell würde ich nicht erzwingen versuchen, denn von Mutter zum Vater will sie ja auch nicht wechseln. Das wäre auch, wie jemand hier schrieb, der Mutter gegenüber unfair und ehrlich gesagt, kann sie dann genauso auf das Wechselmodell bestehen, wie damals der Vater bzw. das Residenzmodell bei ihr.
Es ist auch zu viel, wenn sie frei entscheiden darf, bei wem sie ist. Sie wirkt aus deinem Text heraus total überfordert. Warum die Mutter sagt, sie dürfe jederzeit zum Vater, kann ich nicht nachvollziehen. Oder wünscht sich die Mutter, dass die Tochter beim Vater bleibt?
Alles Gute.

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Vielen lieben Dank für deine liebe Antwort! Nein, wir würden kein Residenzmodell bei uns erzwingen. Wir sind ja auch der Meinung, dass die Kinder beide Elternteile brauchen. Sie lieben ihre Mutter und vermissen sie auch, da bin ich mir sicher. Das mit dem Freitag wechseln haben wir schon vorgeschlagen, auch die Schule hat diesen Vorschlag schon gemacht. Die Mutter lehnt bisher ab, wir werden da aber auf jeden Fall dran bleiben. Mit den zwei wöchigen wechseln hatten ja auch schon einige vorgeschlagen. Das werden wir auf jeden Fall noch anbringen, vielleicht ist das eine gute Option!
Warum die Mutter diese Option anbietet fragen wir uns auch. Ich glaube nicht, dass sie will, dass sie bei uns bleibt. Wir haben ihr ja bereits gesagt, dass wir dazu bereit wären die Kinder auch mehr zu nehmen, das lehnt sie ab. Wir vermuten, dass sie möchte, dass er es nicht schafft. Es ist ja auch schwierig für uns. Aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung, eine andere Erklärung haben wir nicht.

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