Teenie und Patchwork - ratlos bin....

Hallo an alle,

vielleicht hat jemand aus eigener Erfahrung einen guten Rat für mich:

Mein Lieblingsmensch und ich kennen und lieben uns seit 2 Jahren. Er wohnt mit seinen 3 Kindern (7, 12, 14) in seinem Haus. Ich wohne mit meinen Kindern (12, 16) in einer Mietwohnung. Seine Kinder leben immer bei ihm. Die Mutter will sie nur immer mal kurz sehen. Meine Große lebt dauernd bei mir, die kleine wechselt wöchentlich zwischen ihrem Vater und mir.

Wir leben in unterschiedlichen Orten 10 m voneinander entfernt. Aufgrund seiner Arbeitszeiten und unserer Verpflichtungen, was die Kinder betrifft (Hobbys etc.) sehen wir uns meist nur Samstag abends. Im Wechsel mal bei ihm oder bei mir. Das ist uns beiden viel zu wenig. Wir wollen irgendwann heiraten und zusammenbleiben. Da sind wir uns absolut sicher. Wir waren auch schon zusammen im Urlaub oder auf Ausflügen. Wir verbringen die Geburtstage und Feiertage zusammen.

Ich liebe seine Kinder und sie lieben mich. Meine kleinere Tochter ist auch voll dabei. Seine mittlere und meine kleine sind ein Herz und eine Seele. Sie sagen nicht-biologische Schwestern. Seine Kinder wollen gern, das ich immer dort bleibe und fragen, wann wir heiraten. Nur meine große Tochter tut sich schwer. Ich weiß, die Pubertät. Aber es ist, als hätte sie 2 Gesichter. Sie kann ganz sanft sein, aber mit allen zusammen ist sie oft ruppig und abweisend zu allen, was die Stimmung immer ins negative kippen lässt.

Ich habe mit ihr schon oft geredet. Aber mein Problem ist, bis wohin helfe ich ihr und wann darf ich auch mal an mich denken und nicht immer das machen, was sie will. Sie zählt mir die Minuten mit meinem Lieblingsmenschen rein, ohne das dafür Notwendigkeit besteht. Ich habe bisher viel Verständnis gezeigt, ich weiß das Eifersucht eine Rolle spielt. Aber ich bin sonst immer für sie da und mache viel möglich. Ein wenig Zeit für mich muss doch auch möglich sein. Ich bin doch nicht nur Mutter, sondern auch Frau, die einmal im Leben mit einem Mann glücklich sein möchte. Und wenn er und ich glücklich sind, färbt das ja auch auf alle Kinder ab, weil wir dann viel kraftvoller für sie sind..

Sie sagt, sie will es versuchen, aber beim nächsten Mal ist es wieder so. Es geht nicht mehr so weiter. Ich muss mehr durchgreifen. Ich habe das Gefühl, das sie mir auf der Nase herumtanzt. Ich verstehe, wenn sie eifersüchtig ist, weil seine Kleine immer an mir dranhängt und mir sagt, wie lieb sie mich hat. Und wenn ich der Kleinen sage, das ich mich jetzt mal um meine Mädels kümmern will, versteht sie das auch. Es geht eher um den Ton. Diese rotzigen und selbstgefälligen Sprüche kann sie nicht bringen.

Das nächste Problem wird der Sommerurlaub...Sie droht an, nicht mitkommen zu wollen. Bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich das zulasse? Ich kann mir doch auch von ihr nicht sagen lassen, was ich tun soll. Sie ha alles und ich bin immer für sie da...Ich will sie nicht stehenlassen, aber kann auch nicht alles mitmachen...

Ich kann auch nicht mehr. Dieses ewige Herumgenörgel. Wir waren letztes Wochenende in Prag. Es war so schön. Und sie vermiest wieder die Stimmung. Wegen nichts. Ich weiß, sie hat Probleme mit sich selbst, ihrem Körper, findet sich zu dick (was sie nicht ist) aber so geht es ja auch nicht...

Habt ihr Ideen? Was würdet ihr tun?

38

Ich sehe eher dich als Problem.
„Meinem Lieblingsmenschen“ zeigt doch schon welchen Stellenwert deine Kinder für dich haben.

Natürlich hast du ein Anrecht aufs glücklich sein, auf eine Zweisamkeit mit einem Partner. Du hast aber eben auch die Verpflichtung Rücksicht auf deine Kinder zu nehmen, auch wenn es heißt mal 2,3 Gänge runter zu schalten.

Der richtige Mann macht das auch mit. Weißt du was wir meinen (Stief-)Papa gepiesackt haben, über Monate. Er hat alles mit störrischer Ruhe ertragen und wir Schwestern haben gesehen: er ist da und bleibt und verlässt uns nicht, wenn es schwer wird.
Heute (12 Jahre nach dem Tod unserer Mama) ist er immer noch unser Papa. Er übernimmt immer noch die „Pflichten“, die ein Papa eben bei erwachsenen Töchtern so hat.

DAS ist es was deine Tochter braucht, nicht von der eigenen Mutter noch non-verbal vermittelt zu bekommen, dass man das Problem ist.

39

Danke für Deine Meinung 😉

1

nicht 10 m, sondern 10 km voneinander entfernt...

2

Hey, ich würde Euch dringend raten mit dem zusammenziehen zu warten. Jeder von Euch hat momentan seinen eigenen Alltag und Ihr habt quasi Quality Time wenn Ihr Euch seht. Wenn Ihr aber zusammen zieht, dann wird sich so einiges ändern. Ihr habt jetzt 1 Kind mitten in der Pubertät und 3 die schon kurz davor sind. Da kommt so einiges auf Euch zu.
Genießt lieber die Zeit wenn Ihr Euch sehr, ich glaube der Alltag wird nicht einfach werden. Momentan verstehen sich alle gut, es muss aber auch keiner Rücksicht auf den anderen nehmen. Plötzlich kommen unterschiedliche Erziehungsmethoden zum Vorschein...
Ich würde mit dem Zusammenziehen definitiv noch etwas warten und vorher mal versuchen mehr Zeit im Alltag zu verbringen. 10 km ist ja keine unüberbrückbare Entfernung.
Alles gute für Euch.

3

Das größte Problem ist es, die freie Zeit überhaupt zu generieren, weil erst alle Kinder zufrieden sein sollen, bevor wir es sein können. Wir haben nicht mehr als ein paar Stunden die Woche und auch da haben wir nie nur Zeit für uns. Aber wir brauchen die 2er-Zeit, um stark zu bleiben. Im Alltag wäre zwar mehr los, aber wir hätten mehr Zeitfetzen.

Aber selbst wenn wir nicht zusammenziehen, weiß ich nicht, welche Strategie ich bei meiner Großen anwenden soll…

6

Die Kids sind doch vormittags in der Schule/Kita. Dann nehmt euch mal einen vormittag frei und geht zusammen schön frühstücken oder in die Stadt etc.
So könntet ihr euch kleine Inseln schaffen. Ansonsten sind deine Kids doch recht groß und können mehrere Stunden alleine zu Hause bleiben. Evtl kann er ja für seine Kids mal abends einen Babysitter einrichten und ihr geht abends schön essen ? Habt ihr Großeltern die mal aufpassen können ? Eigentlich gehts ja vorrangig um sein 7 jähriges das noch Betreuung braucht

Bearbeitet von Samara
weitere Kommentare laden
4

Hallo,
wie ist deine große Tochter denn generell so drauf? Eher extrovertiert oder introvertiert? Also ich muss sagen, mir als introvertierter Person, wären das schlicht zu viele Menschen. Und selbst, wenn sie einfach keine Lust auf diese Menschen hat, ist das doch auch ok. Du hast dir diesen Mann und seine Kinder ausgesucht, nicht sie. Euer großer Vorteil ist, dass sie schon 16 ist. Wenn sie keine Lust auf gemeinsame Treffen/Unternehmungen hat, dann erlaube ihr doch, sich da rauszunehmen. Dann vermiest sie auch nicht die Stimmung. Du könntest ihr anbieten mitzukommen und ihr erklären, dass du nicht möchtest, dass sie sich ausgeschlossen fühlt. Wenn sie dennoch lieber zu Hause bleiben möchte, akzeptiere es. Vllt kannst du hin und wieder Exklusivzeit nur mit ihr einplanen, um die Verbindung zu ihr nicht zu verlieren und im Gespräch zu bleiben.
Was den Urlaub betrifft, mit so vielen Personen wäre das weder mit 16 noch jetzt als Erwachsene eine entspannte Zeit für mich. Ist deine Tochter sonst zuverlässig? Habt ihr ein gutes Vertrauensverhältnis? Wenn das der Fall ist, lass sie doch allein zu Hause. Oder biete ihr an, für die Zeit eine Freundin zu euch einzuladen, damit sie Gesellschaft hat. Versuche zu akzeptieren, dass dieses Familienleben mit allen, nicht das ist was deine Tochter möchte. Da gehen eure Wünsche und Vorstellungen einfach auseinander. Das ist ja aber auch vollkommen in Ordnung. Es geht jetzt darum, Kompromisse zu finden, mit denen alle gut leben können.
LG

7

Das habe ich von Anfang an so vorgeschlagen. Sie kann sich jederzeit rausnehmen. Ich verstehe es und fände es für alle besser. Zu zweit machen wir ganz viel. Fahren auch extra zum shoppen durch die halbe Republik, weil sie es möchte…
Das iProblem ist, das sie nicht alleine zu Hause bleiben will und zu ihrem Papa will sie auch nicht. Sie hat Angst alleine zu Hause. Deshalb kommt sie oft mit…

Sie ist eher introvertiert, aber zu Hause lässt sie mich jeglichen Frust spüren. Und das nicht sanft, sondern mit brüllen, Türen knallen und nicht hören. Das kann ich nicht so weiterlaufen lassen. Ich verstehe sie, aber irgendwo ist Schluss.

21

Ich verstehe das Verhalten deiner Tochter nicht.

Ich glaube nicht daran, dass du sie verwöhnt hast. Mir ist auch klar, dass man mit 16 Jahren kein Bock hat. Aber alleine zu Hause Angst zu haben und so auf die Mama fixiert zu sein, ist doch ungewöhnlich in dem Alter.

Meinst du Selbstbewusstsein könnte ein Thema sein? Ich war in dem Alter wenig zu Hause. Ich hatte mit Jungs und Freundinnen und Partys und Hobby und Ehrenamt und Job richtig viel zu tun.

Mit 16 Jahren steht man an der Schwelle zum Erwachsensein. Man sollte schon alles können, was man braucht um selbst klar zu kommen, hat aber noch 2 Jahre Backup. Das ist eine grandiose Zeit, in der man sich super erwachsen und klug und reif fühlt und man auch meint alles zu können.

Würde sie in einer anderen Stadt eine Ausbildung machen, hätte sie schon einen eigenen Haushalt, wenn auch der Telefonanschluss nicht auf ihren Namen laufen würde. Das Szenario ist doch nicht unüblich. Ist ihr bewusst, dass sie mit 16 Jahren schon richtig viel kann?

weitere Kommentare laden
5

Ich glaube in dem Alter gibt es einfach nichts, was du dagegen tun kannst. Wenn du "hart durchgreifst" fühlt sie sich doch nur unverstanden, Druck erzeugt Gegendruck, vielleicht verlierst du den Zugang zu ihr dann ganz.
Du musst es ja auch so sehen, dass sich Kinder Patchwork nicht aussuchen, sie werden ja quasi gezwungen damit klar zu kommen und ich glaube man muss auch akzeptieren, wenn ein Kind das halt nicht cool findet. Mit 16 war ich übrigens auch nicht mehr im Urlaub mit meinen Eltern ( kein Patchwork), meine Eltern hatten kein Problem damit und ich wüsste auch heute nicht was dagegen sprechen würde wenn sie zu Hause bleibt. Hat sie eine Oma die nach ihr schauen würde ?
Ich würde wohl mit dem zusammenziehen noch 3-4 Jahre warten, wäre wahrscheinlich leichter für euch und auch für das Patchworkdasein da dann die ältesten junge Erwachsene sind und zur Not auch ausziehen können

8

Ich hätte gar kein Problem damit, wenn sie allein zu Hause bleiben würde oder sich jemanden zu uns einlädt. Aber sie hat Angst alleine…Ich habe sie meines Erachtens nach zu sehr verwöhnt nach der Trennung. Jetzt kennt sie keine Grenzen mehr…Höflichkeit kann ich von ihr erwarten. Das dahinter stehende verstehe ich und sage es ihr auch.

Eine Oma und einen Opa hat sie zwar aber die gehen auf die 90 zu, das klappt nicht mehr. Der Papa müsste dann ran. Aber sie schläft nicht 1 Nacht alleine zu Hause. Und wenn sie mitkommt, meckert sie ständig und über alles…

10

Ja schafft sie es nicht mal 2 Stunden alleine oder wie ?

weitere Kommentare laden
23

Hallöchen,

ehrlich gesagt wäre ich auch nicht so begeistert mit dem Partner meiner Mutter und 3 weiteren Kindern zusammen ziehen zu müssen. Ein stückweit kann ich Sie da schon verstehen. Was ich aber schon ein bissl seltsam finde ist, dass sie nicht alleine zuhause bleibt.

Mein Sohn (frisch 12) verrammelt alles komplett, wenn wir nicht da sind. Also schließt alles zu, macht überall die Rollos runter usw. Aber bis 22 Uhr kriegt er das locker hin, zumal wir ja auch immer erreichbar sind.

Alles Gute und starke Nerven

Bearbeitet von asl80
26

Naja, einerseits findet sie das doof, andererseits gut, weil sie dann nicht alleine wäre. In der Wiche, wo ihre kleine Schwester beim Papa ist, ist sie viel alleine, da ich Vollzeit arbeite…
Sie hat nur 1 Freundin, da sie eben auch sehr harsch sein kann…Sie ist fast immer zu Hause…

29

Wie sind denn die Gegebenheiten? Zieht ihr 3 bei deinem Partner ein? Habt ihr da alle Platz? Hat deine Tochter dort ein eigenes Zimmer? Kann man es ihr irgendwie schmackhafter machen?

weitere Kommentare laden
37

Red klartext. Sie braucht Therapie, will sie aber nicht, und ihr könnt sie nicht zwingen. Aber dann soll sie ihre Probleme nicht zu euren machen und es aushalten, auch mal abends allein zu sein.

Und wenn sie nicht mit in den Urlaub will, muss sie eben Oma fragen, ob sue sie nimmt oder die Mutter der besten Freundin. Wenn beides nicht klappt, muss sie eben allein daheim Angst haben oder mitfahren und die Konsequenzen ertragen, wenn sie meint, euch den Urlaub verderben zu können.

Mit dem Zusammenziehen würde ich an deiner Stelle aber noch warten, sonst geht alles in die Brüche.

Aber von deinem Partner und seinen Kindern ganz abgesehen: entweder sie nimmt Hilfe an (wobei sie von euch unterstützt wird), oder sie behält ihre Probleme (und muss dann aber auch allein damit klar kommen und nicht auf Kosten anderer). Sie ist 16 und keine 9.

40

Liebe ashphaltblase,

ich weiß nicht, ob du hier noch liest. Ich sehe eure PW-Familie nur als Verstärker, nicht als Ursache.

Deine Tochter hat Issues, die jetzt in der Pubertät aufbrechen. Ihr fehlt/e persönliche Stärkung - auch und vor allem durch ihren Vater oder eine männliche Bezugsperson. Dein Freund hat es angesichts ihres Alters natürlich schwer, diese Stelle noch auszufüllen. Was für Rolle spielte ihr Vater und seit wann möchte sie ihn nicht sehen?

Sie scheint sich subjektiv hilflos zwischen Kindheit und Adoleszenz gestrandet zu fühlen. Sie will nicht Frau werden (Issues mit dem Körper, der Rundungen entwickelt), spürt aber trotzdem ein Streben nach Unabhängigkeit und eigenem Raum abseits des Familienverbandes. Dem entgegen steht das kindliche Umsorgtwerden-Wollen („Angst“) und die mangelnde Verantwortungsübernahme.

Mach dir bitte keine vorwürfe über deine vergangene Erziehung oder die neue familiäre (und sehr erfreuliche partnerschaftliche) Entwicklung. Die Ablehnung ihres Körpers würde ich hingegen ernst nehmen. Darin liegt der Keim zu einer (u U lebenslangen) Problematik mit Essen und Körperwahrnehmung. Zuerst würde ich versuchen, dass sie wieder mehr Verbindung zu ihrem Körper aufnimmt und spürt. Sie neigt vermutlich dazu, sich vom Körper zu distanzieren, ihn nicht spüren zu müssen, weil sie das als unangenehm empfindet.

Macht sie einen Sport? Tanz, Reiten, Schwimmen….? Körperpflege, saunieren, Wandern, Yoga (kann sehr helfen, auch seelisch?) wie geht es dir als Frau mit deinem Körper?

Fährt sie bei Klassenfahrten mit?

Vielleicht magst du ja antworten. Lieben Gruß!