Eigene Meinung des Kindes respektieren

Hallo alle zusammen,

dass Erziehung eines Kindes nicht einfach ist und jeder macht es anders.
Aber manchmal stelle ich mir die Frage, ob ich es richtig mache.

Ich versuche in gewissen Lebenssituation das Kind mitentscheiden zu lassen, wie z.B ob es zum Vater möchte( bin vom Ex getrennt) oder ob es das Essen essen möchte, was am WE gemacht wird.
Das sind finde ich kindergerechte Sachen, die das Kind entscheiden kann.

Aber der Vater ist da anders.
Er hat das Kind alle 2 Wochen und zwingt es z.B Fahrrad zu fahren( kann halt noch nicht Fahrrad fahren mit 7) oder zum Schwimmen.
Ich habe ihn drauf angesprochen weil das Kind es mir erzählt und der Vater meinte, dass er das Kind nicht zwinge sondern erst fragt ob es Lust hat und wenn es nach 1 Mal direkt aufgibt nochmal auf das Fahrrad setzt und das empfindet das Kind wohl als Druck, weil der Vater das Nein ich will nicht das erste Mal nicht akzeptiert sondern das Kind versucht ins ausprobieren zu bringen.

Ich mache es in meinem Haushalt nicht so, wenn das Kind nein sagt, dann wird das akzeptiert.
Mein Kind soll nichts machen was es nicht machen möchte.



Diesen Gedanken versteht mein Ex nicht.
Er sieht es als Förderung an das Kind zu zwingen Fahrrad zu fahren auch wenn das Kind nicht möchte.
Weil die meisten Kinder schon mit 3 Fahrrad fahren können und schwimmen.
Das Kind hat aber sein eigenes Tempo und wenn es erst mit 8/9 die Dinge lernt, dann ist das auch in Ordnung


Wie seht ihr das?

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Also ich finde ersteinmal, dass es überhaupt keine kindgerechte Entscheidung ist, ob das Kind zum Umgang zum Vater möchte oder nicht. So eine weitreichende Entscheidung bringt ein Trennungskind in einen sehr schlimmen Loyalitätskonflikt. Ab 14 kann das Kind mitentscheiden, vorher nicht. Kinder haben immer mal unterschiedliche Phasen, mal möchten sie nicht zum Vater, mal möchten sie nach einem Umgangswochenende nicht zurück zur Mutter. Das haben sie nicht zu entscheiden, da müssen die Erwachsenen dem Kind sichere Leitplanken mitgeben.

Kinder können auch nicht entscheiden, dass sie nicht mehr zur Schule wollen oder sich fortan von Erdbeereis ernähren.

So wie du es schilderst, zwingt der Vater sein Kind auch nicht, sondern bleibt da hartnäckig am Ball, weil es nunmal wichtig ist, Schwimmen zu lernen. Nennt sich Erziehung und das finde ich richtig. Du klingst für mich eher so, als ob du nicht viel Lust auf Erziehung hättest und dem Kind einfach seinen Willen lässt, weil es der einfachere Weg ist. Kindswohl ist nicht gleich Kindswille.

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Der Vater hat das Kind alle 2 Wochen am WE.
Ich gebe dem Kind Bescheid und manchmal sagt es halt, dass es nicht möchte, dann gebe ich es an den Vater weiter und zwinge mein Kind nicht.

Das Kind wollte auch mal 6 Monate am Stück nicht zum Vater und hat psychosomatische Beschwerden wie Wasser lassen 6x alle 3 Std. weil es so vom Vater unter Druck gesetzt wurde.

Er hat das Kind auch mal weinend mitgenommen, obwohl es nicht mitwollte.

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Aha und wenn das Kind nach einem Umgangswochenende nicht zurück möchte, dann bleibt es eben beim Vater? Ist das für dich auch okay?

Sorry, aber du bist völlig beratungsresistent. Weil dein Kind mal eine Zeit 2x pro Stunde aufs Klo musste, hat es jetzt gleich psychosomatische Beschwerden, an denen natürlich der Vater schuld ist, weil der böse Mensch hinterher ist, dass ein 7jähriges Kind schwimmen kann?!?

So wie du agierst ist es doch logisch, dass euer Kind null Frustrationstoleranz hat. Bei dir kann es ja machen was es will. Schwimmen und Fahrradfahren lernen ist mühsam, da muss man mal am Ball bleiben.

Tut mir leid, für mich machst du hier deutlich mehr falsch als der Vater!

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Naja, zwingen würde ich mein Kind zu nichts, aber ich würde es durchaus ermuntern und unterstützen, Sachen mehrmals zu versuchen, wenn sie nicht sofort klappen. Ohne einen gewissen Ehrgeiz und Durchhaltevermögen lernt man eben nichts. Das würde ich für mein Kind nicht wollen. Was machst du denn, wenn es in der Schule etwas nicht sofort versteht, oder die Hausaufgaben nicht kann? Sagst du dann „ach, lass gut sein mein Schatz, du musst nichts machen, was du nicht willst oder kannst.“

So funktioniert es nicht. Kinder müssen viele Erfahrungen machen, dazu gehört auch das Aushalten von Frust und die Erfahrung, dass Lernen Anstrengung bedeutet. Deine Aufgabe als Mutter oder Vater ist es, dein Kind dabei zu unterstützen, ihm ein Halt zu sein, es zu motivieren und dich mit ihm zu freuen, wenn es etwas geschafft hat, was es vorher nicht konnte.

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Dass man gewisse Sachen machen muss, wie Hausaufgaben und zur Schule gehen, habe ich erklärt, dass es sein muss.

Aber ich finde es schlimm, dass der Ex sie zwingt Fahrrad zu fahren oder schwimmen zu gehen, wenn sie das nicht möchte.
Wenn sie nein sagt, dann sollte er das respektieren und nicht einfach weitermachen.
Nur weil er der Meinung ist sie müsste das in ihrem Alter schon können.

Wegen diesem Druck wollte das Kind 6 Monate nicht zu ihm und hat psychosomatische Beschwerden wie Wasser lassen 6 Mal in 3 Std. gehabt.

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Bearbeitet von Happypony
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So ganz grundsätzlich finde ich 7 schon sehr spät zum Schwimmen lernen. Geht ihr nie ins Schwimmbad? Kann also den Vater sehr verstehen, dass er da hinterher ist. Denn ein Kind, das nicht schwimmen kann, das läuft große Gefahr zu ertrinken.

Ansonsten finde ich die Einstellung, dass man nur nach dem Lustprinzip lebt nicht gut. Deine Tochter scheint eben auch vom Charakter her kein Kind zu sein, das selbst an etwas dranbleibt, sondern eher schnell aufgibt. Da wäre es an euch sie zu ermuntern und bei manchen Sachen immer wieder anzubieten. Kenne genug Kinder, die eine Zeit brauchen, um sich zu trauen oder erst mal gucken müssen, was da passiert. Aber da strahlen die Eltern ein „alles ist gut und wir sind da“ aus und irgendwann geht es von ganz alleine.

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Du schon wieder.

Hier sieht man ganz klar wieder deine Einstellung zu deinem Ex.
Du kannst dein Kind nicht mit 7 über den Umgang entscheiden lassen.

Mein Kind ist auch 7 und jemand der schnell aufgibt.
Sie kann schon lange Radfahren, schwimmen aber nicht mangels Gelegenheiten. Wenn ich sie nie überredet hätte, könnte sie heute weder Schuhe binden, noch Radfahren.
Sie tanzt seit 2,5 Jahren. Die ersten Male fand sie super, dann hat sich die Räumlichkeit geändert und sie hat nur noch geweint. Wollte nicht hin. Ehrlich, ich hab sie gezwungen, es hat eh nur 45 Minuten gedauert. Und nach 3/4 Tagen war auch das Thema gegessen und sie LIEBT es seitdem. Mittlerweile nimmt sie auch an Turnieren teil.
Ich sag immer: manchmal muss man die Leute zu ihrem Glück zwingen.
Denke dein Sohn ist auch jemand der Angst vor Neuem hat. Aber wer immer nur tut was er schon kann, bleibt immer nur das was er ist.
So ist aber unser Leben nicht. Es gibt immer Herausforderungen. Bis zur Pubertät ist es nicht mehr lang und es wird wirklich Zeit, dass Du aufhörst dein Kind in Watte zu packen.

Liebe Grüße

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Das Thema bringst du doch jetzt, hier,nur auf , weil dir ,die Antworten gestern nicht gefallen haben! Oder ?

Bei uns , auch ohne Patchwork, bringt immer mein Mann, den Kindern Fahrrad fahren bei. Da waren auch welche , die keine Lust hatten und schnell aufgeben wollten, da ist es wichtig, das Kind immer wieder neu zu animieren und auch los zu gehen, wenn es eigentlich nicht möchte. Wenn das Kind es dann lernt, wird es auch stolz auf sich sein und lernt nebenbei, dass es sich Fähigkeiten antrainieren kann. Das stärkt Kinder ,solange man sie dabei nicht anbrüllt ,oder anderweitig entgleist.

Hatte es denn keine Gründe, warum du mit diesem Mann ein Kind hast ? Vertraust du ihm überhaupt nicht?

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Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, dass du dein Kind zum Umgang mit bestimmen lässt.

Sollte mein Kind sagen "ich will aber nicht" würde ich ein Lächeln aufsetzen und sagen "Papa nimmt sich Zeit für dich, das wird bestimmt schön".
Anders zu reagieren ist nicht in Ordnung!
Das Kind merkt schon jetzt, welche Knöpfe es bei dir drücken kann und du steigst voll drauf ein.

Ich glaube auch eher, dass der Vater solche Sachen mit eurem Kind durchzieht, weil du eurem Kind nichts zutraust.

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Bearbeitet von MareiK
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"wie z.B ob es zum Vater möchte"

Das haben aber weder du noch das Kind zu entscheiden. Der Umgang muss selbstverständlich stattfinden. Wenn das Kind dann nicht mehr zurück zu dir möchte, fändest du das dann auch ok es nicht "zu zwingen"?

Oder wenn es einfach nicht mehr in die Schule will? Nur noch Schokolade essen und nichts anderes mehr? Kinder können in dem Alter noch gar nicht die Tragweite ihrer Entscheidungen abschätzen, von daher ist es selbstverständlich, dass die Eltern hier entscheiden.

Auch finde ich es vom Vater gut, dass er das Kind motiviert, auch nach einem Fehlschlag es nochmal zu versuchen und nicht gleich aufzugeben. Für mich klingt seine Herangehensweise nicht nacht Zwang 🤷‍♀️

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Ich verstehe deine Gedanken nicht. Er zwingt das Kind also nicht, sondern versucht es zu ermutigen, stark zu machen, dass es das Gefühl bekommt, dass es was kann und nicht gleich aufgibt.

Deine Entscheidungen, in die du dein Kind mit einbeziehst, sind in deinem anderen Thema erkennbar.

Das Kind fragen was es essen will und wie viel...ja kann und soll es entscheiden.
Ob das Kind lieber Zeit mit dem Mutter oder dem Vater verbringt geht überhaupt nicht. Zum Thema Konflikt/ Loyalitätskonflikt würde bereits bei deinem anderen Ausgangspost was geschrieben. Du hast es scheinbar nicht verstanden.

Du findest deinen Ex doof? Okay dein gutes Recht, aber es ist und bleibt der Vater des Kindes und es darf nicht gezwungen werden zu entscheiden wen es lieber hat!!!!! Und eure Aufgabe als Eltern ist es, dass ihr mit euren eigenen Gefühlen bzgl. des Ex selbst fertig werdet und es nicht auf dem Rücken der Kinder auslebt. "Guck mal mich hat die er viel lieber...." einfach nicht schön so ein Verhalten!

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Mein Mann ist auch ein bisschen so. Ich finde es gut dass das Kind beides hat. Es ist auch wichtig dass es lernt nicht sofort aufzugeben und auch dass man sich nicht alles aussuchen kann im Leben. Er sieht seinen Papa ja dann eh nur alle 2 Wochen... Also eigentlich zu wenig um wirklich was zu bewirken. Das Leben ist halt nicht so dass man sich alles aussuchen kann und wenn man nach einem scheitern gleich aufgibt wird einem das auch nicht helfen im Leben. Ich finde also dein Mann macht das richtig (du auch). Die Mischung macht es.

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Aufgrund von Doppelposting stillgelegt. Die Diskussion kann im Forum Erziehung weitergeführt werden.

Viele Grüße
Thea vom URBIA-Team

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