Umgangsrecht

Hallo,

Und zwar, ich habe mich letztes Jahr von meinen Ex-Mann getrennt, habe auch einen neuen Partner und bin aktuell in der 24 SSW. Meine kleine ist 3 Jahre, liebt und akzeptiert ihren neuen „Stiefvater“ sehr und freut sich unheimlich auf ihr Geschwisterchen. Momentan haben wir das mit dem leiblichen Vater so geregelt das er sie 10 Tage im Monat hat, sein Wunsch ist 2x3 Tage und 1x4 Tage. Ich sehe das sehr kritisch bzw wir als Familie weil die kleine Maus immer wieder komplett „rausgerissen wird“ Kompromiss am Anfang das man lieber dann 2x5 Tage macht wurde nur beleidigt abgetan. Abgesehen bekommen wir die Lütte oft aufgebracht wieder mit Worten „ich darf euch nicht mehr lieben, Papa sagt man darf nur eine Person lieben und ich hab Papa schon gesagt das ich ihn lieb habe etc“
Jetzt rückt die Geburt immer näher und ich wünsche mir mehr Regelung in das Konzept. Mein Vorschlag war das er unsere Tochter alle 2 Wochen sehen kann von Freitag bis Sonntag und dann jeweils einen Nachmittag in der Woche wo er sie nicht am Wochenende hat. Ausnahmen nach Rücksprache immer möglich.Somit hat er sie IMMER 8 Tage oder im langen Monaten sogar wie gehabt 10/11 Tage. Er sieht es ganz und gar nicht ein, beschimpft uns das wir zu doof sind etc. - als kleine Info von den 10 Tagen die wir fest gemacht hatten „schiebt“ er sie aber auch immer 2 Tage mindestens zu meinen Eltern ab. Also hat er sie sowieso immer nur 8 Tage.
Jetzt habe ich Post vom Jugendamt bekommen, dass es zu Problemen gekommen sei was das Umgangsrecht mit unsere Tochter angeht. Ich weiß das ich mir keine Gedanken machen muss in der Hinsicht aber mach es trotzdem, wie sind eure Erfahrungen ? Vielleicht noch zur Info, der Kindsvater wohnt alleine, keine Familie hier, keine festen Freunde und auch keine neue Partnerin. Meine Familie und die Familie meines neues Partners wohnen jeweils nur 200-300 Meter entfernt.

Berichtet doch mal bitte wie es bei euch so abgelaufen ist. Danke !

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Das Kind wäre alt genug für ein 50:50 Wechselmodell. Daher dürften seine Chancen nicht ganz schlecht sein.

>>Meine kleine ist 3 Jahre, liebt und akzeptiert ihren neuen „Stiefvater“ sehr und freut sich unheimlich auf ihr Geschwisterchen<<

Das ist kein Argument. Das Kind ist 3 Jahre und kann gar nicht abschätzen, wie ein Geschwisterchen die Konstellation ändert, häufig wird aus Vorfreude Frust und Eifersucht.

Insgesamt finde ich deine Argumente nicht ausreichend.

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Tut mir leid, finde deine Antwort nicht hilfreich.
50:50 stand nie zur Rede. Und wird auch nicht stattfinden.
Er geht mit um eine feste Struktur, um Chancengleichheit für die Halbgeschwister zu ermöglichen und der kleinen einen festen Angelpunkt gewährleisten zukönnen. Das findet nicht statt wenn sie in meinen Augen IMMER und IMMER wieder raus gerissen wird, sieht das sie „immer“ gehen muss und ihr Bruder bleiben darf etc.
Schlussendlich geht es hier um Aufteilung und eine feste Struktur.

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Du kannst doch nicht dem Vater negativ auslegen, bislang noch keine neue Familie gegründet zu haben.
Da könnte man dir genauso negativ auslegen, recht schnell einen neuen Partner zu haben und schon wieder schwanger zu sein.

Ich finde das argumentativ wirklich daneben.

Es ist nun einmal so, dass Trennungskinder wechseln und zwei Elternteile haben, welche nicht mehr zusammen leben.

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Jedes 2 Wochenende und 1 Nachmittag sind aber auch echt wenig. Wärst du nicht traurig wenn du dein Kind so wenig sehen würdest? Wie wärs für dich wenns andersrum wäre, du hättest eure Tochter jedes 2 Wochenende und einen nachmittag ? Dass das Kind immer rausgerissen wird ist halt die Konsequenz einer Scheidung. Aber trotzdem hast du nicht mehr Rechte als der Vater. Zum Glück sieht das Gericht das mittlerweile genau so

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Achso mein Vorschlag wäre dem Vater entgegen zu kommen und trotzdem Struktur rein zu bringen. Eine Idee könnte sein jede 2 Woche von Donnerstag bis Sonntag ( statt Freitag bis Sonntag) und zusätzlich statt einen nachmittag jeden Donnerstag auf Freitag ( mit Übernachtung).

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Bisschen tut mir der Vater hier auch leid. Natürlich ist das instrumentalisieren der Tochter absolut nicht in Ordnung. Das müsst ihr auch miteinander besprechen und klären. Aber warum kannst du ihm mit dem Wunsch nicht entgegen kommen? Wenn die Umstände, unter denen sie zurück kommt besser werden, ist da doch gar kein Problem dran.

Einigt euch zum Wohl eurer Tochter auf eine faire Lösung. Dein Ex hat niemanden, will seine Tochter aber mehr als "normal" sehen und damit natürlich auch über Nacht. Alle 2 Wochen plus einen Wochentag ohne Übernachtung ist da halt ein fauler Kompromiss. Er liebt seine Tochter genauso wie du. Ich finde sein Angebot nicht schlecht. Nur das WIE würde ich versuchen in Ruhe mit ihm zu besprechen. Das kann halt so auch keine Lösung sein.

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Es ist verständlich, dass Dir weniger Wechsel, dafür länger, lieber sind, wenn das Kind immer wieder "rausgerissen" wird.

Je jünger das Kind, desto kürzer sollten allerdings die Abstände sein.

Meiner Meinung nach wird an dem aktuellen System nichts geändert werden.

Jedes 2. Wochenende und einen Nachmittag ist ja deutlich weniger als jetzt, das wird niemals passieren. Geh mal davon aus, das JA wird niemals empfehlen, die Umgangstage zu verringern. Never ever.

Es kann passieren, dass das Jugendamt versuchen wird, 50:50 anzupreisen. Würde er das wollen?

An Deiner Stelle würde ich nichts zu ändern versuchen. Ich glaube nicht, dass Du da Chancen hast. Bleib bei dem jetzigen Modell und lebe damit, auch wenn es gefühlt nicht ideal ist.
Was allerdings ein Muss ist, ist eine feste Regelung. Mir ist nicht klar, ob das so ist. Also am besten schon ganz klar fürs ganze Jahr die Planung, wann das Kind wo ist. So kann jeder planen.

Und wie jemand anders schon schrieb, es ist völlig irrelevant, ob der Vater Familie hat oder in der Nähe wohnt oder wie toll Dein Kind den Stiefvater findet. Wenn der Eindruck entsteht, dass Du den Vater ersetzen willst, gibt das massiv Minuspunkte.

Seine Sprüche sind im Übrigen total daneben und auch nicht ok. Es gibt eine Wohlverhaltenspflicht. Es ist schwer, sowas zu unterbinden. Das JA könnte ihm eine deutliche Ansage machen, wenn sie jetzt aber von ihm den Eindruck gewonnen haben, dass Du ihm das Kind vorenthalten willst, dann ist sowas nicht ganz einfach.

Falls Ihr also den Termin beim JA wahrnehmt, sei unbedingt sachlich und behalte das Kindeswohl im Blick.

Bearbeitet von Cahdi